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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Klein, schwarz, pur
  2. 2 Wattson Emerson Digital – Klangtest & Vergleiche
  3. 3 Test-Fazit: Wattson Audio Emerson Digital

Wattson Audio. Sagt Ihnen nichts? Mir bis vor kurzem auch nicht, dennoch sollte man sich den Namen gut merken. Denn es gibt sie noch, die unentdeckten Perlen, die mit außergewöhnlichen Ideen überraschen. Ein derart kompakter und konsequent auf besten Sound getrimmter Purismus wie ihn der Schweizer Hersteller mit seiner Streaming-Bridge Wattson Audio Emerson Digital (1.500 Euro | https://en.wattson.audio/) pflegt, ist jedenfalls nicht unbedingt alltäglich.

Für alle diejenigen, die keinen externen D/A-Wander verwenden möchten, bieten die im französischsprachigen Kanton Waadt ansässigen Eidgenossen mit dem Wattson Audio Emerson Analog übrigens auch eine im Grunde nicht weniger puristische Lösung mit integriertem D/A-Wandler an. Der hier zum Test eingetroffene Wattson Audio Emerson Digital ist hingegen wie erwähnt eine reine Streaming-Bridge – mit AES/EBU und koaxialem S/PDIF als digitale Ausgänge.

Wattson Audio Emerson Digital von der Seite

Audiophil streamen … und sonst gar nichts. So lautet die Devise, die der Schweizer Hersteller Wattson Audio mit seinem Emerson verfolgt

Bluetooth, ein Display oder gar Bedientasten glänzen durch Abwesenheit, unnötige, nicht signaldienliche Features wurden bewusst vermieden. Einsatzbereitschaft signalisieren zwei kleine rot leuchtende LEDs im unteren Teil der Vorderseite. Rückseitig findet sich ein Stromanschluss für ein externes 5-Volt-Netzteil sowie ein Fast-Ethernet-Anschluss (100 Mbit/s) für die Verbindung ans lokale Netzwerk und Internet.

Apropos Netzteil: Meiner Meinung nach sind selbst überkandidelt anmutende Investitionen in Netzteile klanglich zum Teil durchaus sinnvoll und das Experimentieren hier unbedingt empfohlen, siehe hier zum Beispiel nicht zuletzt die Erfahrungen des Kollegen Jörg Dames mit seinem SOtM-sMS-200ultra. Dem Wattson Audio Emerson Digital liegt ein „Medical Grade“-5-Volt-Schaltnetzteil bei. Eine Aufnahmeleistung von 2,5 Watt im Betrieb ist in Ordnung, während eine Umweltpreisnominierung an den 1,5 Watt im Stand-by scheitern dürfte. Die Möglichkeit den Emerson Digital über die App in den Ruhezustand zu versetzen, wäre sicherlich wünschenswert.

Wattson Audio Emerson Digital: S/PDIF Koax und AES/EBU

Die digitalen Türchen nach draußen: S/PDIF-Koax und -AES/EBU

Effizient gibt sich der Wattson Audio Emerson Digital so oder so mit Blick auf seine Stellfläche von nur zirka 10 x 9 Zentimetern – der Emerson ist eine ohne extra Rackfläche auskommende, gleichwohl hochwertige ausschauende Lösung, die nicht nur externen DACs, sondern auch mit digitalen Eingängen bewehrten Aktivlautsprechern, Vorstufen oder Vollverstärker als Zuspieler zu dienen vermag.

Wattson Audio Emerson Digital – Verarbeitung & Praxis

Aus einem massiven Aluminiumblock gearbeitet und mit einer robusten Pulverlackbeschichtung versehen, gibt es verarbeitungsseitig am Emerson Digital keinerlei Anlass zu Kritik, ganz im Gegenteil. Die Schnittstellen des „Swiss Made“-Streamers wirken absolut solide, beim häufigen Ein-und Ausstecken mit den massiven Boaacoustic EvolutionBLACK AES/EBU-Kabeln beschlich mich zu keiner Zeit auch nur annähernd das Gefühl vorsichtig sein zu müssen – sehr praktisch im rauen Testalltag.

Wattson Audio Emerson Digital mit AES/EBU-Kabel von Boacoustic

Wattson Audio Emerson Digital und Boaacoustic EvolutionBLACK AES/EBU-Kabel

Einrichtung, Bedienung und Handhabung über die kostenlos für iOS verfügbare Wattson Music App erschließen sich mühelos, nerdiges Computerfachwissen ist unnötig. Android User greifen kurzerhand zu BubbleUPnP oder anderen Fremdhersteller-Lösungen wie dem mConnect Player. Eine Steuerung per Browser ist hingegen nicht möglich, aber dafür lässt sich der Emerson Digital auf diese Weise unproblematisch umbenennen oder updaten.

Innerhalb der Wattson Music App wird der Emerson Digital erkannt, sobald er am Ethernet-Kabel beziehungsweise Netzwerk hängt, und kann umgehend via UPnP auf im Netzwerk befindliche Inhalte zugreifen: Etwa freigegebene Musik-Ordner, die auf dem heimischen Rechner oder noch besser auf einer NAS schlummern. Inhalte vom iPhone lassen sich via Airplay über das Netzwerk an den Wattson Emerson Digital streamen. Wer das Apple-Übertragungsprotokoll klanglich als eher suboptimal erachtet, zwischendurch dennoch auf die Inhalte von iPad oder iPhone nicht verzichten mag, kann den Emerson auch über die mConnect App (UPnP) steuern und anfahren. Via Mac oder PC und der audiophilen Musikwiedergabe-Software Audirvana lässt sich der Emerson ebenfalls über das Netzwerk ansprechen. Erfreulicherweise ist so auch der deutsche Streamingdienst highresaudio.com mit an Bord, wie zudem die dort erworbenen Inhalte. Nice.

Kompatibilität mit Streamingdiensten und Audio-Formaten

Wattson Audio Emerson Digital - Ethernet-Anschluss

Mit dem heimischen Netzwerk nimmt der Wattson Audio Emerson Digital ausschließlich via LAN Kontakt auf

Der Wattson Audio Emerson Digital beherrscht Gapless Playback und versteht sich mit PCM-Daten bis hoch zu 24 Bit / 192 kHz. Mehr erlauben die S/PDIF-Schnittstellen generell nicht. DSD ist ebenfalls außen vor, hier erklärte mir Entwickler Alexandre Lavanchy, dass man überlege, über DoP (DSD over PCM) eine Option per Update anzubieten. Wichtiger ist meiner Meinung nach aber eh, dass Musik aus der Cloud sowohl via Tidal als auch Qobuz anzapfbar ist. Andere Streaming-Dienste wie beispielsweise Apple Music, Spotify oder Amazon HD sind ebenfalls in der weiteren Überlegung und man arbeite daran, hier mehr zu implementieren.

Internetradio ist hingegen bereits jetzt an Bord und lässt sich im gewohnten Umfang nach lokalen Sendern, Qualität, Genre, Ort oder nach eigenem Gusto konfiguriert nutzen. Ihnen dürstet es nach mehr? Dann mag es Ihren Durst stillen, dass der Wattson Audio Emerson Digital Roon-Ready-zertifiziert ist und Ihnen somit im Handstreich alle gewohnten Funktionen und DSP-Erweiterungen von Roon zur Verfügung stehen.

Wattson Audio Emerson Digital – die Technik im Inneren

Wattson Audio Emerson Digital - Platine bei der Endmontage

Blick auf die Platinen des Emerson Digital: Mit seinen selbstentwickelten Netzwerkschnittstellen ist Wattson Audio nach eigenen Angaben auch im OEM-Geschäft aktiv

Wie sieht es unter der Haube aus? Der Sitara-Prozessor von Texas Instruments bildet das schaltungstechnische Zentrum des Streamers. Die in Schweizer Rot gehaltenen vierlagigen Platinen, beim LAN-Modul sogar achtlagig, sind mit hochwertigen Bauteilen bestückt. Die eigenentwickelten Netzwerkschnittstellen fänden sich laut Wattson Audio auch in kostspieligeren DACs anderer Hersteller. Die Motivation für das Emerson-Projekt rührte nicht zuletzt aus den langjährigen Erfolgen sowohl im Zuliefermarkt als auch dem mit Electronic Boards versorgten DIY-Markt, so Alexandre Lavanchy.

Bei alledem würde nicht nur hard-, sondern auch softwareseitig alles Überflüssige weggelassen, was den Signalfluss auch nur irgendwie stören könnte. Bit-perfekte, jitterminimierte Übertragung sei, so erklärt Wattson Audio weiter, die erste Voraussetzung für einen perfekt klingenden Streamer. Als kritische Schaltkreise habe man hier besonders das Netzteil, den Taktgeber und die Treiber für die S/PDIF-Ausgänge unter die Lupe genommen. In praxi bedeutet das, dass der Emerson nicht nur die neuesten Spannungsregler, Taktverteilungs- und Synchronisationsschaltungen, sondern auch hochwertige Trenntransformatoren intus hat.

Wattson Audio Emerson Digital - Platine von der Seite

Der eingehende Datenstrom wird von einer der beiden rauscharmen Präzisions-Clocks – getrennt zuständig für die 44,1-kHz beziehungsweise 48-kHz-Samplerate-Familien – mit geringsten Jitterwerten von unter sagenhaften 50 Femtosekunden (50 Billiardstel Sekunden) getaktet. Der gesamte Signalverarbeitungsprozess ist bis hin zu den Ausgängen frei von jeglicher weitergehenden Aufbereitung – mit Ausnahme der (abschaltbaren) digitalen Lautstärkeregelung freilich, die ja immer an den Bitvorräten knabbert. Auch die interne Software sei nicht von der Stange, versichert Alexandre Lavanchy, sondern ein langjährig entwickeltes Eigengewächs, bei dem nicht zuletzt der asynchrone Übertragungsmodus implementiert wurde: Die Clocks des Wattson Emerson Digital und damit der fürs Musiksignal relevante Takt seien gänzlich autonom beziehungsweise unabhängig von der digitalen Quelle.

Wattson Emerson Digital – Klangtest & Vergleiche

Wattson Audio Emerson Digital: Platine von oben

Es gibt nicht Wenige, die behaupten, dass digitale Quellen allesamt (ziemlich) gleich klängen und man doch da bitte die Kirche im Dorf lassen solle. Aber dann könnte man freilich auch behaupten, dass Rotweine gleich schmecken (Tannine, Frucht und ein bisserl Säure) und Aspekte wie etwa Terroir, Lage oder Ausbau eher Phantasie als realer Wahrnehmung entspringen. Derartige Bedenken lassen sich beim Entkorken eines 2016er Foradori Granato aus autochthonen Teroldego-Reben des Trentino wohlig weglächeln. Nicht aber das, was anschließend folgt. Sack Zement, höre ich mich bei der ersten Hörsession ausrufen, denn der Wattson Emerson Digital ist bereits beim Einspielen deutlich von meinen anderen Streamern unterscheidbar. Mit seinem kraftvoll sonoren, dennoch nicht übertrieben farbenkräftigen, intensiven Auftritt deutet er an, in welche Richtung es im Hörparcours gehen könnte.

Da sich Vince Staples noch auf der Playlist tummelt, findet sein gleichnamiges Album (auf Amazon anhören) via Roon seinen Weg zum Wattson Audio Emerson Digital und von dort in den Waversa WslimLite, der wiederum die noch im Hörraum befindliche Elac Vela FS 408 bespielt. Darüber hinaus werden sowohl die Kii Three als auch die Nubert nuPro X-8000 per AES/EBU angeleint.

Vince Staples Vince StaplesBeim leicht hypnotisch anmutenden „Taking Trips“ serviert der Emerson Digital einen Bass, der druckvoller und schwärzer agiert als beispielsweise über den Elac Discovery Music Server (1.200 Euro). Dabei zeigt sich mir mal wieder, dass der Tiefton gerade in Sachen Emotionalität hörpsychologisch sehr prägend ist, aber in ihm auch mehr räumliche Informationen stecken, als man häufig vermutet. Der Emerson Digital mutet in Sachen Bassfülle, Punch und Tiefe lustvoller und lebendiger an. Der Groove stellt sich unmittelbarer ein und zweifellos ist das rhythmische Wippen meiner Schulterpartie bei „Take Me Home“ nicht allein auf den Wein zurückzuführen. Da tönt es im Vergleich selbst mit dem sonst so von mir hochgelobten Auralic Aries Mini tatsächlich eine ganze Ecke flacher, auch was die räumliche Ausdehnung des Bassgefüges angeht. Kaliber wie der Auralic Aries Femto (1.500 Euro) oder der Innuos Zen Mini MKIII (mit LPS) (1.500 Euro) agieren bassseitig zwar noch präziser, tonal einen Tick neutraler und richten sich mithin mehr nach strenger Lehre, wirken gleichzeitig aber auch etwas hüftsteifer und weniger anmachend als der Wattson Audio Emerson Digital.

Wattson Audio Emerson Digital am Switch

Angus Stone Broken BrightsFür das Mittenband bemühe ich das Stück „Broken Brights“ aus dem gleichnamigen Album von Angus Stone (auf Amazon anhören), dessen vergleichsweise helle Stimme als Prüfstein herhalten soll. Der Wattson Audio Emerson Digital mischt eine Messerspitze Wärme und Fülle ins Gebotene. Was eine schöne Körperlichkeit befördert, die Transparenz gleichwohl in keiner Weise konterkariert – unbotmäßige Schönfärberei lässt sich dem Schweizer nicht unterstellen. Feinste Stimmvariationen sowie daran anschließende Hallfahnen kommen sogar deutlicher zu Gehör als das sowohl beim Auralic Aries Mini als auch Elac Discovery Music Server der Fall ist. Nur der Auralic Aries Femto legt in dieser Sache gegenüber dem Wattson-Streamer eine kleine Schippe drauf, er wirkt ganz, ganz oben eine Spur luftiger und durchsichtiger. Insbesondere die AES/EBU-Verbindungen stechen bei beiden Kandidaten gleichermaßen positiv hervor, die Koax-Schnittstelle bleibt gleichwohl nur unwesentlich dahinter.

Erika de Casier SensationalWeibliche Stimmen? Natürlich, hier sind ebenfalls feine Differenzen wahrnehmbar. Erika de Casier (Album: Sensational; auf Amazon anhören) materialisiert sich über den Wattson Audio Emerson Digital beim Stück „Drama“ (Album: Sensational) derart lebensecht-körperlich, natürlich und groß vor einem, dass man baff erstaunt um sich blickt. Der Auralic Aries Femto timbriert ein wenig kühler, weniger fleischig, kann aufgrund seiner vermehrten Präzision dafür den Raum hinter der Sängerin deutlicher ausleuchten. Flugs auf den Elac Discovery, wie auch den Auralic Aries Mini umgeschaltet, entschwindet die greifbare Losgelöstheit, die Stimme ebnet sich enger ins Geschehen ein.

Wattson Audio Emerson Digital - Emerson-Gravur im Alu-Gehäuse

Der Wattson Audio Emerson Digital ist trotz seines durchaus leicht sonoren Klangbildes feingeistig unterwegs. Vor allem aber wähnt man sich als Hörer mitten im Geschehen. Zum einen wegen seiner schönen tonalen Körperhaftigkeit, zum anderen, weil er in Sachen Lokalisationsschärfe und Plastizität als Musterschüler durchgeht und dabei eine nach vorne in Richtung Hörer gerichtete Bühne virtualisiert. Gut zu hören bei der progressiven Psychorock-Kombo Causa Sui und ihrem mit Hochton-Informationen gespickten Stück „Sole Elettrico“ (Album: Szabodelico). Die Schweizer Präzision des Wattson-Streaming-Bridge äußert sich dabei nicht in punktuell-sezierender Schärfe, sondern darin, dass ästhetisch Schicht um Schicht plastisch aufgefächert wird, was diese besondere organische Anmutung befördert, die nicht zuletzt für Analogis ein besonderes Schmankerl sein dürfte.

Bekommt man links und rechts im Randbereich mit dem Emerson noch reichlich Feininformationen, legen der Auralic Aries Femto wie auch ein Innuos Zen Mini MK III hier sicherlich aufgrund ihrer höherwertigen Stromversorgung eine Schippe drauf, auch in Sachen Tiefenschärfe.

Tuning-Tipp: Wattson Audio Emerson Digital mit Netzteilupgrade

Wattson Audio Emerson Digital - digitale Ausgänge

Während die anderen im Test genannten Streamer ab Werk von hochwertigen linearen Netzteilen versorgt werden, nuckelt der Wattson Emerson Digital im Test an seinem mitgelieferten Schaltnetzteil. Ich erwähnte bereits, dass das Thema „Energieversorgung“ selbst (oder gerade) bei Kleinstverbrauchern wie Netzwerkplayern und Streamern meiner Erfahrung nach ziemlich spielentscheidend sein kann. Und tatsächlich kitzeln ein Keces P8 sowie ein (noch nicht erhältlicher) Waversa WLPS/HP mehr Hochtonluftigkeit und Transparenz aus dem Emerson heraus – auch räumlich. Hui, da ist noch Potenzial zu heben, die sich einstellende Mischung aus Temperament, involvierender Wärme und Detailreichtum lässt endgültig die Sonne aufgehen. Wer es günstiger mag: Bereits mit einem iFi Audio iPower 5-Volt-Schaltnetzteil lässt sich weiteres Potenzial aus dem Wattson Audio Emerson Digital herauskitzeln.

Test-Fazit: Wattson Audio Emerson Digital

Wattson Audio Emerson Digital - Netzwerk-LAN-Anschluss

Auch wenn der Wattson Emerson Digital auf den ersten Blick zwar wertig, dennoch optisch irgendwie unscheinbar wirkt, zeigt er klar auf, dass sich puristischer Aufbau und Reduktion aufs Wesentliche klanglich positiv auswirken. Beiwerk wie WiFi und Bluetooth sucht man entsprechend vergebens, dass es keinen USB-B-Ausgang gibt, findet der eine oder andere vielleicht dann schon eher schade. Bei aller Reduziertheit: Streaming-Bridges mit dem Feature „Roon Ready“ gibt es gar nicht mal so viele. Digitale Zuspieler, die einen klanglich derart charmant und schlüssig durchs Musikprogramm führen, und mit einem Hauch Wärme bei leicht zurückgenommenen Höll …, äh Höhenfeuer das Herz erfreuen, ebenfalls nicht.

Auf die allerletzte, luzide Höhenanalyse muss mithin verzichten werden, wenngleich ein Netzteil-Upgrade den Wattson Audio Emerson Digital zu merklich gesteigerten Höhenflügen und vermehrten räumlichen Qualitäten animiert. Experimentieren wird belohnt.

In Sachen Preis-Leistung begeistert mich nicht zuletzt der Umstand, dass Wattson Audio in der Schweiz fertigt. Lediglich die PCBs kommen natürlich aus Asien, werden aber in der Schweiz bestückt. Zudem nimmt mich der kleine Emerson Digital mit seinem übersichtlichen und einfachen Bedienkonzept und seiner „Unsichtbarkeit“ für sich ein – in Zeiten, wo leuchtkräftige Displays gar nicht groß und farbintensiv sein können. Ein unprätentiöses Genuss-Tool, ein unauffälliger, empathischer Musikdiener. Merci, monsieur Emerson.

Der Wattson Audio Emerson Digital…

  • liefert ein substanziell kräftiges Fundament im Tiefton, lässt dabei aber die Präzision nicht außer Augen, tonal auf der leicht warmen Seite von neutral.
  • gibt sich im Mittenband schön organisch, Stimmen und Instrumente bekommen eine sonore, farbkräftige Note mit auf den Weg.
  • lässt es hochtonseitig eher seidig und langzeittauglich angehen, Details werden keinesfalls unterschlagen, aber (mit Standard-Netzteil) weniger luftig und luzide präsentiert als es strenge Lehre wäre.
  • versetzt den Hörer mit seiner nach vorne gerichteten Räumlichkeit und tollen Plastizität involvierend ins Geschehen. Mit Netzteilupgrade gewinnen Tiefenstaffelung und Randschärfe der Bühne.
  • ist grobdynamisch schön druckvoll und feindynamisch eher etwas geschmeidiger als betont zackig unterwegs.
  • zeigt sich sehr benutzerfreundlich, mit der Wattson Audio App (iOS) sind unter anderem Tidal, Qobuz Internetradio und Netzwerkzugriff (UPnP) nutzbar. Roon Ready ist darüber hinaus ein großer Pluspunkt. Der Emerson hört aber auch auf andere UPnP-Apps (Android, iOS) und lässt sich via Audirvana auch vom Rechner ansteuern und mit Inhalten beliefern.

Fakten:

  • Modell: Wattson Audio Emerson Digital
  • Konzept: Streaming-Bridge / Netzwerkplayer ohne integrierten DAC
  • Preis: 1500 Euro
  • Farbausführungen: Schwarz
  • Abmessungen & Gewicht: 87 x 38 x 104 mm (B x H x T) & 371 g
  • Formate: PCM bis 192/24 (WAV, FLAC, AIFF, ALAC, MP3, AAC, Ogg Vorbis, WMA)
  • Digitale Eingänge: Ethernet
  • Digitale Ausgänge: AES/EBU und Cinch
  • Streaming-Dienste: TIDAL, Qobuz, Internet-Radio und Podcast
  • Kompatibilität: UPnP/DLNA, AirPlay, Roon Ready
  • Garantie: 2 Jahre, 3 Jahre bei Registrierung in der Wattson Audio Lounge

Hersteller und Vertrieb:

Wattson Audio SA​
Avenue des Sports 28 | 1400 Yverdon-les-Bains (Schweiz)
Telefon: +41(0)21-534 39 66
Email: sales.eu@wattson.audio
Web: https://en.wattson.audio/

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Audioplan Ampère L Netzkabel

Test: Wattson Audio Emerson Digital | Netzwerk-Player

  1. 1 Klein, schwarz, pur
  2. 2 Wattson Emerson Digital – Klangtest & Vergleiche
  3. 3 Test-Fazit: Wattson Audio Emerson Digital

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Plattenspieler: Linn LP12, Pro-Ject Perspective Anniversary

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Mytek Brooklyn DAC+ CD-Player: Sony CDP X-707 ES Musikserver: Innuos ZENMini MK3, Roon Nucleus, Synology DS220+ Streamer: Auralic Aries Femto, Eversolo DMP-A6 ME, Eversolo DMP A8, Wattson Audio Emerson Digital und Analog Sonstiges: Mutec REF10 SE120 und MC-3+USB, Innuos PhoenixNET und PhoenixUSB

Vollverstärker: Cayin MT-34L

Vorstufen: Hochpegel: Sony TA-E 80 ES Phonoverstärker: Mytek Brooklyn DAC+

Endstufen: 2 x Sony TA-N 80 ES (Bi-Amping)

Lautsprecher: Kii Three, KEF LS 50 Meta

Kopfhörer: Beyerdynamic DT 1990 PRO, Beyerdynamic T1 (3rd. Gen.), HiFiMAN Deva PRO

Kopfhörerverstärker: Chord Hugo 2, Mytek Brooklyn DAC+

Mobiles HiFi: Astell&Kern AK 380, Chord Mojo

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