Es ist schon lustig: Wenn röhrenbewehrte Class-A-Monos zum Testen bereitstehen, bricht bei mir das Männer-HiFi-Virus aus, und ich kann mich gar nicht sattsehen an den teilweise martialischen Aufbauten, die wie Denkmäler an eine eigentlich längst vergangene Zeit elektrischer Dinosauriertechnologien wirken. Und findet sich kurz darauf ein kompaktes Alleskönnergerät mit effizient durchoptimierten Minimalabmessungen im Regal, das mit seinem Schaltnetzteil nur einen Bruchteil an Energie wegsaugt, dann verstehe ich kaum noch, wie ich gerade noch die 40 Kilo schwere Subventionshilfe für Energiekonzerne so toll finden konnte – insbesondere, weil das Display meiner Filternetzleiste von Tsakiridis dabei ungeschönt Auskunft über die zu erwartenden Energie- und damit auch monetären Einspareffekte gibt.
Mit dem gerademal 22 Zentimeter breiten Densen Cast Amp (Vertrieb: www.connectaudio.de) findet sich nun definitiv ein Vertreter der gänzlich röhrenfreien und hochintegrierten Art in meinem Rack wieder. Der Cast Amp ist das erste Produkt der neuen Dino-Reihe von Densen – ein Transistor-Endverstärker mit der Besonderheit eines Google-Cast-Boards. Der Densen Cast Amp beherbergt daher ein extra Netzteil mit USB-Stromversorgung, einen optischen Digitaleingang sowie einen Digital-/Analogwandler, um einen Google Chromecast Audio direkt anschließen zu können. Der Google Chromecast Audio – die meisten kennen den „Puck“ sicherlich – ist ein WLAN-Dongle, der mit Cast-fähigen Apps wie Youtube, Spotify, Qobuz oder Tidal über ein Netzwerk bzw. einen Router angesteuert wird. Über einen optischen Digitalausgang vermag der Google Chromecast Audio einen D/A-Wandler anzusteuern – in diesem Fall eben den in der Densen-Endstufe integrierten DAC. Die im Cast Amp zudem integrierte PSU (Power Supply Unit) mit USB-Stromversorgung für den Chromecast wurde „eigens für diesen Anwendungszweck optimiert“ und soll daher bessere klangliche Resultate erzielen als das originale Cast-Steckernetzteil. Nebenbei spart es auch noch einen Steckplatz in der Steckdosenleiste. Ohne Cast-Funktion kostet der dann DinoAMP getaufte Verstärker übrigens 2.200 Euro statt 3.200 Euro.
Nun besitzt Densen durchaus beachtliches Know-how in Sachen Wandler-Design: Schon 1996 entwickelten die Dänen ihren ersten D/A-Wandler, damals noch als OEM-Produkt für einen europäischen High-End-Hersteller. Leider lässt Densen sich bezüglich der verwendeten Chips, der Signalbearbeitung und Filterauslegungen nicht weiter in die Karten schauen. Nur dass der Wandlerchip hinter einer elektromagnetisch abgeschirmten Verkleidung untergebracht wurde, um Interferenzen (und neugierige Einblicke) zu minimieren, wird kommuniziert.
Der Wandler im Densen Cast Amp kann digitale Daten mit bis zu 192 kHz Samplerate und 24 Bit Wortbreite verarbeiten – ja, das ist mehr, als der Google-Cast-Standard überhaupt bereitstellen kann (Google beschränkt den Klanggenuss nach wie vor auf die Standardauflösung von 44,1 kHz/16 Bit), doch so nimmt man mögliche und wahrscheinliche zukünftige Upgrades der Cast-Technologie bereits vorweg und muss sich nicht um die Nachrüstbarkeit sorgen. Aber auch das wäre kein großes Problem, denn der integrierte Wandler kann separat um- und aufgerüstet werden, ohne dass man den gesamten Cast Amp ersetzen müsste. Rund um den D/A-Wandlerchip kommen laut Densen hochwertige Bauteile wie Metallfilm-Widerstände von Vishay und in Hörtests ausgewählte Kondensatoren zum Einsatz.
Auf der Rückseite des Cast Amps finden sich die obligatorischen Lautsprecherklemmen, die Netzbuchse, ein satt klickender Ein-/Ausschalter, ein Pärchen Cinch-Buchsen für analoge Eingangssignale sowie besagter optischer Digitaleingang. Zwischen RCA und optischem Eingang schaltet man per Kippschalter um: Etwas verwirrend ist, dass der optische Eingang zwar schlüssigerweise mit „Digital In“ beschriftet ist, die Schalterstellung dafür aber mit „Cast Input“ deklariert wird. Direkt neben dem optischen Digitaleingang befindet sich ein weiterer Kippschalter, der dem Nutzer die Möglichkeit gibt, den Verstärkungsfaktor des Digitaleingangs zu erhöhen, um so lautere Pegel (Schalterstellung: Party) als im Normalbetrieb erzielen zu können. Das ist zum Beispiel dann wichtig, wenn das zur Lautstärkesteuerung verwendete Mobilgerät eine Lautstärkesperre aufweist und man dennoch lautes Stimmengewirr in der Kreuzberger Partywohnung übertönen will …
Wie man ohne viel Mühe feststellen wird, besitzt der Densen Cast Amp bis auf die rote Status-LED keine weiteren Anzeigen oder Bedienelemente auf der Frontplatte – wie Densen erklärt, würden 99% aller Kunden, die einen Chromecast-Empfänger am Cast Amp nutzen, sich ohnehin auf ihren Computer, Tablet oder ihr Telefon verlassen, um die Wiedergabe zu kontrollieren, so dass es besser sei, das Geld für ein Display zu sparen und stattdessen in hochwertigere, klangförderliche Bauteile zu investieren.
Nordisches Design
Der Densen Cast Amp ist nämlich nicht nur „hochverdichtet“, sondern auch noch sehr hochwertig verarbeitet und schick gestaltet – wenn man denn skandinavisches Minimal-Design mag. Densen hat dem Cast Amp das erste komplett selbst entwickelte Gehäuse um die Elektronik geschneidert, und statt einer Kombination aus Kunststoff- oder Aluminium-Frontplatte und einem Gehäuse aus formgebogenem und pulverbeschichtetem Blech gelangt beim Densen Cast Amp ein stranggepresstes Aluminiumgehäuse zur Anwendung, bei dem alle Teile aus dem vollen Material gefertigt werden. „Made in Denmark“ deklariert Densen denn auch für den Cast Amp.
Ein wichtiger Vorteil der soliden Fertigungsweise dürfte in der wesentlich höheren Steifigkeit liegen. Diese ist ein logisches Resultat nicht nur der dickeren Wandstärken des Korpus, sondern auch der möglichen engeren Toleranzen. Zudem ist Aluminium trotz der mindestens drei Millimeter starken Gehäusewände des Cast Amp relativ leicht und dabei auch noch unmagnetisch: Eine elektromagnetische Beeinflussung der zarten Musiksignale durch das Gehäuse selbst soll so ausgeschlossen werden. Ein letzter Vorteil des massiven Aluminiumgehäuses ist, dass die gesamte Konstruktion mit den seitlichen Rippen als effizienter Kühlkörper fungiert. So ließ sich laut Hersteller der angesichts seiner Abmessungen erstaunlich starke Endverstärker in sichtlich wenig Raum unterbringen und trotzdem ein effizientes und allen Normen entsprechendes Hitzemanagement sicherstellen.
Saftig
Wegen seiner guten Wärmeableitung könne der Cast Amp Densen zufolge mit einer relativ hohen Vorspannung betrieben werden, so dass sich der allergrößte Teil der Audiowiedergabe im Class-A-Modus abspielt. Gleichzeitig dürfte mehr als genug Headroom für Dynamikattacken bereitstehen, da der Verstärker bei hohen Ausgangspegeln in den Class-AB-Modus wechselt, in dem er dauerhaft 60 Watt an 8 Ohm und 120 Watt an 4 Ohm pro Kanal bereitzuhalten vermag. Die Analogstufe des Verstärkers ist vollständig diskret aufgebaut. Die Verstärkerschaltung basiere, so Densen, auf dem (immer) noch in der Entwicklung befindlichen Endverstärker Densen B-390.
„Immer noch“, da der B-390 ein zukünftiger Statement-Endverstärker ist, dessen Entwicklung bereits seit 2002 andauert. Dass er bisher noch nicht das Licht der Welt erblickt hat, zeugt sicherlich vom Perfektionismus seiner Entwickler: Wenn es nicht überragend gut ist, ist es nicht gut genug – und so wird die Entwicklung seit nunmehr fast 16 Jahren vorangetrieben und immer wieder optimiert. Mit einem anvisierten Verkaufspreis im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich wird der B-390 im Densen-Programm sicherlich erst mal alleine auf weiter Flur stehen, was die Dänen nicht daran hindert, Teile der darin eingesetzten Technologien und Topologien schon mal vorab in den Cast Amp zu transferieren.
Stabile Versorgungslage
In Sachen Netzteile hat Densen eine ganz eigene Philosophie. Man benutzt zum Beispiel ausschließlich eigene, spezifisch für die jeweiligen Schaltungen entwickelte Netzteilkondensatoren, und grundsätzlich setzt Densen mehrere separate Netzteile für die diversen Baugruppen ein, um selbige mit möglichst sauberer und stabiler Spannung zu versorgen. Zusätzlich werden die Transformatoren nach Densen-Vorgaben gefertigt und meist in Epoxydharz verkapselt, was Vibrationen minimieren soll. Wie wir nur allzu gut wissen, können gerade Vibrationen von so kritischen Bauteilen wie Trafos sehr negativen Einfluss auf die Audiosignale ausüben, man kann hier also nicht zu viel Vorsicht walten lassen. Des Weiteren setzt Densen im Cast Amp neun Gleichrichter ein.
Doppelt hält besser
Die Leiterplatten werden laut Densen mit Toleranzen von weniger als 0,02 mm roboterbestückt, wobei alle Lötungen in einer künstlichen Stickstoffatmosphäre durchgeführt werden, um eine Oxidation der Lötstellen zu vermeiden. Die Leiterplatte selbst besteht aus vier Lagen, bei der zwei Lagen als Trennschichten verwendet werden, um die Leiterbahnen optimal voneinander zu isolieren.
Klang & Vergleiche: Densen Cast Amp
Die erste Überraschung beim Auspacken des Densen Cast Amp liefert schon die innere Verpackung: Statt schnöder brauner Pappe offenbart sich hier eine Zeichnung des Künstlers René Holm aus Esbjerg, der Stadt, in der auch Densen sitzt. Hut ab, das versetzt den frischgebackenen neuen Cast-Amp-Besitzer gleich in die Stimmung, etwas Besonderes erworben zu haben, ohne dass schwere Holzkisten oder Flightcases per Spedition angekarrt würden. Beim geringen Gewicht des Densen Cast Amp wäre das sowieso eher eine lächerliche Maßnahme. Wie üblich darf sich der frisch aus der Verpackung entnommene Verstärker erst mal ein wenig an den Lansche Audio 3.1 warmlaufen, denn direkt aus der Box klingt’s ja meistens nicht so dolle. Gespeist wird der Densen-Endverstärker, der in dieser Konstellation die Norma Audio PA-160MR-Monos (14.000 Euro) ersetzt, per analogem RCA-Eingang, gefüttert von der Norma Audio SC-2-Vorstufe (inkl. DAC), die ihre Signale wiederum vom AURALiC Aries oder der Neukomm-MC112S-Phonovorstufe bzw. dem J!Sikora Initial mit Kuzma S12-Arm und ZYX R100-Tonabnehmer erhält.
Schauen wir zuerst einmal auf die grundlegenden Fähigkeiten des Densen Cast Amp als reine Endstufe (DINO-Amp für 2.200 Euro) und später dann, inwieweit sie im Cast-Modus (mit einer Chromecast-fähigen App als „Vorstufe“) erhalten bleiben bzw. ob die zusätzliche Cast-Funktion die Investition wert ist. Übrigens muss der Cast-Amp-Käufer sich nur noch um den Erwerb des Google Chromecast Audio (um 40 Euro) selbst kümmern, denn ein hochwertiges USB-Kabel zur Verbindung mit der internen PSU und ein ebenso hochwertig ausgeführtes TOSLINK-Kabel liegen dem Densen-Verstärker bei.
Präferenzen
Ich bin zugegebenermaßen ein Hörertyp, dem der tonale Charakter einer Komponente generell etwas weniger wichtig (natürlich aber auch nicht unwichtig) ist als zeitliche Präzision, Schnelligkeit und räumliche Darstellung, vor allem, wenn es um die virtuelle Greifbarkeit von Stimmen und Instrumenten geht. Und der Densen Cast Amp liefert in der letztgenannten Disziplin gleich mal eine überzeugende Vorstellung ab. Da seine räumliche Abbildung als Ganzes eher auf der Boxenebene und davor als dahinter stattfindet, gelingt es ihm, eine sehr nahe, ja intime Darstellung von Schallereignissen zu entwickeln, die fast schon physisch greifbar erscheint.
Dem unnachahmlich raustimmigen Singer-Songwriter David Sylvian meine ich in „Darkest Birds“ geradezu auf die Zunge schauen zu können, und auch die Instrumente seiner Nine Horses (Album: Snow Borne Sorrow) wirken, als hätten sie eine zuvor existierende räumliche Distanz überbrückt. Diese im Vergleich zu meinen Monos Norma Revo PA 160 MR räumlich deutlich nähere, also in Richtung Hörer gerückte Darstellung der Bühne lässt das klangliche Geschehen livehaftiger und involvierender wirken – und in der Tat geht der Densen auch in Sachen Dynamik schön nach vorne los. Die Transientenattack im Mittelton und Präsenzbereich würde ich als für die Preisklasse überdurchschnittlich gut bezeichnen: Das Schlagzeug in Dire Straits „Telegraph Road“ vom Album Love Over Gold knallt schön aus dem Nichts heraus und die elektronischen Spielereien von Yello auf dem aktuellen Album Toy (auf Amazon anhören) geben auch mir als verwöhnten Besitzer von 14.000-Euro-Monos keinerlei Anlass zur Kritik.
Aufgrund der offensiven räumlichen Charakteristik des Densen Cast Amp wird insbesondere bei klassischer Musik und Live-Jazz-Aufnahmen nicht ganz so tief in den Raum und auch generell weniger weitläufig abgebildet als das etwa mit meinen Norma-Monos der Fall ist. Die räumliche Trennung des Geschehens gelingt dem dänischen Designstück dann trotz des eher kompakten Raumes, den es aufzieht, sehr gut. Einzelne Klangereignisse, Instrumente und Stimmen isoliert der Densen vorbildlich voneinander und wahrt dabei den musikalischen Bezug der Instrumente.
Klare Worte
Die sich nach vorne öffnende, unmittelbar wirkende Abbildung resultiert zu einem gewissen Maße auch aus der direkten Ansprache im Mittelton und der Schnelligkeit von Impulsen (nicht nur) in diesem Frequenzumfeld. Eine leichte tonale Betonung im Präsenzbereich insbesondere bei sehr hohen Lautstärken fördert aber auch den Eindruck großen Detailreichtums im (oberen) Mittelton. Die Saitengeräusche des E-Basses in „Sectarian“ von Soen (Album: Lykaia, auf Amazon anhören) arbeitet der Cast Amp klar und deutlich heraus und die Synthesizer in Yellos „Electrified II“ kommen crisp und brillant rüber. Ganz oben im Frequenzspektrum dagegen präsentiert sich der Densen leicht zurückgenommen mit einem sanften Roll-Off in den allerhöchsten Frequenzlagen. Dadurch wirkt er im Hochton angenehm seidig – niemals glasig oder gar hart – und minimal abgerundet im Vergleich zum Beispiel zum Tsakiridis Aeolos Ultra (2.750 Euro), der mit einem schneidigeren Hochtoneindruck aufwartet (im Bass aber weniger Druck und Punch entfaltet), und ebenfalls etwas zurückhaltender als der Linn Majik DSM. Dass trotz der hohen Langzeittauglichkeit der Detailreichtum nicht zu kurz kommt, ist dem Densen Cast Amp hoch anzurechnen: Er schafft einen fein austarierten Spagat aus standesgemäßer Analytik und angenehmer Musikalität.
Dieser ebenso langzeittaugliche wie lebendige Eindruck fußt auch auf einer ganz leichten (Ober-)Bassbetonung, wobei der Däne über den gesamten Bassbereich vorbildlich kraftvoll und kontrolliert gleichermaßen, nur in den allertiefsten Lagen – wir haben es eben auch nicht mit einem martialischen, schwergewichtigen Endstufenboliden zu tun – nicht allzu mächtig und ausgearbeitet agiert. Diese Bassabstimmung dürfte im Verbund mit der beschriebenen Hochtoncharakteristik nicht zuletzt mit schlank und/oder analytisch klingenden Lautsprechern prima harmonieren. Der insgesamt leicht warme tonale Gesamteindruck erinnert mich an die SAC Igel, wobei der Densen aber unter anderem mehr dynamische Attacke im Mittelton besitzt.
Ein Quercheck mit den im Hochton extrovertierter als die Lansche 3.1 spielenden hORNS Mummy bestätigt die Annahme, dass der Densen Cast Amp für diese Kategorie Lautsprecher ein hervorragender Spielpartner ist: Ähnlich wie der Balanced Audio Technology VK-3000SE (9.490 Euro) lässt der Cast Amp den Druckkammertreiber der Mummy nicht stressig werden.
Zudem beweist der Densen Cast Amp abermals sein Können insbesondere mit einer überraschend weiten und deutlich abgestuften Skala von Lautstärkeunterschieden einzelner Instrumente bei dynamischen Veränderungen. In „Black Star“ schwillt die Stimme David Bowies an einer Stelle im Stück stärker an als die Laustärke der Band, an einer anderen Stelle macht wiederum die Bassdrum den größten dynamischen Sprung – und der Densen schafft es, dies eindeutig herauszuarbeiten. Diese Art und hohe Qualität von Differenzierungsfähigkeit ist in dieser Preisklasse eher ungewöhnlich.
Gut gecastet?
Im Cast-Modus, also als vollintegrierte Kompaktanlage, genügt die Einbindung des Chromecast-Audio-Pucks von Google ins heimische WLAN-Netzwerk, um eine minimalistische Komplettanlage zu konstituieren. Wie die Einbindung von Chromecast Audio geht, können Sie hier nachlesen. Zu Steuerung und Wiedergabe benötigen Sie dann nur eine beliebige Chromecast-fähige App (Qobuz, Spotify, Youtube…) und eine Verbindung ihres Smartphones/Tablets zum selben WLAN, in dem auch das Chromecast Audio eingebunden ist.
Die ersten Töne aus dem Cast-gesteuerten und über Qobuz bespielten Densen klingen im Vergleich zu meiner Norma-Vorstufe nicht so viel schlechter wie erwartet – ich gebe zu, für mich einigermaßen erstaunlich. Okay, was eindeutig verliert, ist die Textur einzelner Klänge, die ungleich teurere Vorstufen/DAC-Kombi kann beim Aufdröseln von gestrichenen Basssaiten und gedämpften Trompeten einfach mehr Details herausarbeiten. Auch wirken die dynamische Bandbreite sowie die räumliche Ausdehnung im Cast-Modus etwas reduzierter, Klangfarben bleichen zudem minimal aus. Und doch halte ich die Wiedergabe via Cast-Protokoll und integrierten DAC für erstaunlich erwachsen. Wenn man nun bedenkt, dass in der Realität wahrscheinlich kein 7.400 Euro teurer Pre-DAC vor dem Cast Amp hängt, dann ist die Performance dieser Minimallösung aller Ehren wert – so lange man sich nicht mit Youtube-Videos beschäftigt, aber dann liegt’s ja am Quellmaterial und nicht am Verstärkerkonzept.
Test: Densen Cast Amp | Endstufe