Die Siebkondensatoren (zur allgemeinen Funktionsweise eines Kondensators: siehe Kondensator) gehören zu den auffälligsten Bauteilen im Innenleben eines Verstärkers. Meist kommen sie dort in größerer Zahl vor und sehen aus wie eine Ansammlung von „Batterien“:
In gewisser Weise wirken sie auch so – Siebkondensatoren dienen nämlich zum einen als Energielieferanten. Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich ist die dauerhafte Leistungsfähigkeit eines Verstärkers selbstverständlich in erster Linie durch die Stromlieferfähigkeit seines Transformators limitiert – aber:
Kurzfristige Signalattacken (z.B. wuchtige Bassdrum-Schläge) können dazu führen, dass der Transformator das benötigte „Mehr“ an Energie nicht schnell genug liefern kann. Hier kann die in den Siebkondensatoren gespeicherte Energie dem Transformator kurzzeitig aushelfen. Dies stellt sicher, dass auch kräftige Impulsspitzen in der Musik sauber dargestellt werden können.
Zum anderen dienen Siebkondensatoren dazu, die bei ihnen ankommende Gleichspannung (die Wechselspannung aus der Steckdose wird gleich nach ihrer Transformierung gleichgerichtet) von verbleibenden Restwelligkeiten zu säubern.
Die Gesamtkapazität der Siebkondensatoren eines HiFi-Verstärkers liegt häufig zwischen 30.000 und 500.000 Microfarad – Letzterer ist aber ein schon sehr hoher Wert.