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HiFi-Lexikon: Gegenkopplung, negatives Feedback (Verstärker)

Das Prinzip der Gegenkopplung wird in Verstärkern mit der Absicht eingesetzt, Unlinearitäten bzw. Verzerrungen zu minimieren.

Dies geschieht dadurch, dass ein Teil des Ausgangssignals invertiert zurück auf den Eingang geführt wird und sich mit dem Eingangssignal überlagert bzw. dem entgegenwirkt – es resultiert also eine Regelschleife.

Bezieht sich dies lediglich auf einzelne Stufen innerhalb des Schaltungs-Designs eines Verstärkers, spricht man von lokaler Gegenkopplung, welche für die Linearisierung des Verstärkungsverhaltens beziehungsweise der Fixierung der Arbeitspunkte aktiver Bauelemente wie Transistoren prinzipiell unablässig ist – allein schon wegen ihres thermischen Verhaltens oder ihrer Parameterstreuung – und wohl in jedem Verstärker Anwendung findet.

Wird das invertierte Signal allerdings quasi „durch den ganzen Verstärker“ – also von seiner Ausgangs- bis wieder hin zur Eingangsstufe – zurückgeführt, so spricht man auch von Über-Alles-Gegenkopplung, welche z.B. auch hilft, den Dämpfungsfaktor zu erhöhen beziehungsweise die Ausgangsimpedanz zu minimieren.

Obwohl grundsätzlich verzerrungsminimierend wirkend, wird eine starke Über-Alles-Gegenkopplung häufig als klangschädlich betrachtet: Gerade bei nicht eingeschwungenen oder hochfrequenten Signalen kann der stets bestehende Zeitverzug bei der Rückführung des Ausgangssignals auf den Eingang verstärkt zu Unlinearitäten führen.

Insbesondere wenn das anzusteuernde Lautsprechersystem einen wenig linearen Impedanzverlauf aufweist, kann es aufgrund dadurch im Ausgangssignal entstehender Phasenverschiebungen außerdem sogar zur Mittkopplung kommen, was den eigentlich auszulöschenden Fehler also noch verstärken würde.

Aus genannten Gründen versuchen einige Entwickler so wenig Über-alles-Gegenkopplung wie möglich bei ihren Entwicklungen einzusetzen.

Gerade z.B. Single-Ended-Verstärker kommen häufig mit extrem wenig Gegenkopplung aus.

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