Der Azimut bezeichnet den Winkel, den die Nadel des Tonabnehmersystems – von vorne betrachtet – zur Schallplatte einnimmt. Er sollte exakt 90 Grad zur Rille / Schallplatte betragen.
Nur bei Senkrechtstellung der Nadel in der Rille, kann diese genau so den Modulationen der Flankenschrift folgen, wie diese auch tatsächlich aufgezeichnet wurden. Steht die Nadel nicht im Lot, ändert sich das Kontaktverhalten zwischen Rille und Nadel – zusätzliche Verzerrungen und eine Verschlechterung der Kanaltrennung sind die Folge. Letzteres beeinträchtigt die Stereoabbildung und damit den Raumeindruck der Aufnahme.
Bei Tonabnehmern sollte die Nadel (eigentlich) exakt justiert sein, so dass die Oberkante des Systems im rechten Winkel zur Nadel steht (unteres Bild, links). Dann sorgt eine parallele Ausrichtung der (vorderen) Oberkante zur Schallplatte für eine korrekte Einstellung des Azimuts.
Leider kommt es in der Praxis aber auch vor, dass die Nadel leicht schräg eingebaut wurde (obiges Bild, rechts). Man sollte sich im Zweifel daher an der Nadel orientieren und diese senkrecht zur Platte ausrichten, statt allein auf eine Parallelausrichtung von Platte bzw. Kante des Tonabnehmer-System zu achten. Die Justage des Azimut erfolgt häufig über die Headshell, ein drehbares Tonarmrohr oder über die direkte Ausrichtung des Tonabnehmers in der Headshell.