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HiFi-Lexikon: Anti-Skating-Mechanismus

Das Anti-Skating ist bei einem Radialtonarm ein System, welches durch Federn, Gewichte oder Magnete (seltener andere Mittel) eine nach außen wirkende Kraft auf den Tonarm ausübt, die, wenn genau justiert, der Skating-Kraft exakt entgegensteht.

Durch diese Kompensationskraft wird es erst möglich, dass die Abtastnadel mit dem gleichen Kontaktdruck an beiden Rillenflanken geführt wird. Durch eine zu geringe Anti-Skating-Einstellung wird die Nadel (durch die Skating-Kraft) zu stark an die linke Flanke gedrückt, durch eine zu große Einstellung zu sehr an die rechte Flanke (von vorne betrachtet).

Es gibt mehrere Empfehlungen, das Anti-Skating korrekt zu bestimmen:

Eine bekannte Daumenregel lautet, sie sollte gleich groß wie die Auflagekraft eingestellt werden. Da die Skating-Kraft aber nicht nur von der Auflagekraft abhängt, sondern auch vom Nadelschliff, ist dies eine recht grobe Anweisung.

Eine weitere Empfehlung lautet, auf einer (rotierenden) Platte ohne Tonspur die Einstellung so zu variieren, bis das System weder nach links noch nach rechts wandert. Jedoch geben manche hierbei zu bedenken, dass die Reibung an der Spitze der Nadel einen anderen Wert besitzt, als wenn dieselbe Nadel in der Rille läuft. Daher ergibt sich auch eine andere Reibungskraft – und infolge dessen auch eine andere Skating-Kraft. Eine exakte Justage des Anti-Skatings sei so daher nicht möglich.

Die genaueste Methode dürfte die sein, eine spezielle Testschallplatte zu benutzen, die es gestattet, ein im Pegel steigendes Monosinussignal zu hören. Verzerrt ein Kanal hierbei zuerst, stimmt die Anti-Skating Einstellung nicht – diese ist so lange zu variieren, bis beide Kanäle gleichzeitig (und relativ gleichmäßig) verzerren. An diesem Punkt ist die Abtastfähigkeit des Tonabnehmers überschritten, aber dass Anti-Skating korrekt eingestellt.

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