Der elastisch gelagerte Nadelträger eines Plattenspielers mit seiner spezifischen Compliance und die effektive Tonarmmasse bilden zusammen ein Masse-Feder-System, welches – wie alle schwingungsfähigen Systeme – eine bestimmte Resonanzfrequenz aufweist.
Ziel bei der Zusammenstellung von Tonarm und Tonabnehmer eines Plattenspielers sollte es sein, diese Resonanzfrequenz in den unhörbaren Bereich zu verlagern, also unter die tiefsten Frequenzen des Musiksignals (<20 Hz), aber über die subsonischen Schwingungen, denen der Abtastvorgang ausgesetzt ist. Letztere können durch Laufwerksrumpeln/-resonanzen, Verspannungen des Vinyls, Exzentrizität der Schallplatte, Trittschall, etc. ausgelöst werden. Diese sehr tiefen Schwingungen liegen meist unter 8 Hz. Eine Tonarmresonanz, welche zwischen 8 Hz – 12 Hz liegt, wird als optimal angesehen. Die Formel zur Bestimmung der Frequenz lautet:
Fres = 1000 / (2 * PI * Wurzel(effektive Tonarmmasse * Compliance))
Die Tonarmresonanz verhält sich somit umgekehrt proportional zur effektiven Tonarmmasse und zur Compliance des Abtasters.
Daraus lässt sich allgemein ableiten, das schwere Arme von Plattenspielern besser mit Tonabnehmern geringer Compliance harmonieren – und umgekehrt. In der Praxis empfiehlt es sich, mittels einer Messschallplatte die Resonanzfrequenz zu ermitteln. Fällt die Resonanzfrequenz deutlich aus dem empfohlenen Intervall, so besteht Handlungsbedarf, da Tonarmresonanzen die Musikwiedergabe handfest in Mitleidenschaft ziehen können.