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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Extension, please!
  2. 2 Kii Three BXT: Hörtest & Vergleiche

fairaudio's favourite Award 2023„To Kii or not to Kii?“, lautet die Frage für den Audiophilen, der sich mit diesem Lautsprecher-Konzept ernsthaft beschäftigt (Web: www.kiiaudio.com). Und hat er oder sie sich dann für die kompakte „Three“ entschieden, rückt früher oder später eine weitere Frage in die Gedankenwelt, der wir im Folgenden nachgehen wollen: „To BXT or not to BXT?“

Vorweg ein klärender Satz: Das Kii-BXT-Modul (Paarpreis fürs gesamte Standlautsprechersystem: 29.775 Euro, fürs reine BXT-Modul: 14.000 Euro) ist kein schlichter Subwoofer, auch wenn es die Kii Three irrsinnig tief in den Basskeller hinabsteigen lässt. Unter „BXT“ verstehen die Macher von Kii Audio ein „Bass Extension System“, eine Art „systemische Erweiterung“ der kompakten Three – jedenfalls distanzieren sie sich vom Begriff „Subwoofer“, da ein solcher ja lediglich innerhalb eines definierten Frequenzbereiches Schallanteile hinzuaddiere.

Das Kii-BXT-Modul ist mehr als nur ein Subwoofer

Das Kii-BXT-Modul ist mehr als ein reiner Subwoofer, es verwandelt die kompakte Kii Three in einen neuen Standlautsprecher

Warum, könnte man sich jetzt fragen, soll eine Erweiterung des unteren Frequenzbereiches hier überhaupt nötig sein? Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir ein wenig tiefer in die Materie einsteigen und uns unter anderem mit dem Abstrahlverhalten, der Vermeidung von Chassis-Belastungen und Verzerrungen befassen. Fangen wir langsam an und rufen uns kurz das Prinzip der kompakten, aktiven Kii Three in Erinnerung – für die ausführliche Besprechung verweise ich der Einfachheit halber auf den vorangegangenen Testbericht.

Kii Three in Kürze

Die Kii Three ist ein mit reichlich DSP-Power auf Zeitrichtigkeit getrimmter, kompakter Aktiv-Monitor, dessen Full-Range-Spielweise in moderat großen Räumen selbst deutlich größeren Standlautsprechern oft Mores lehrt. Zum Konzept gehört, dass sie durch die vom DSP gesteuerte gegenphasige beziehungsweise zeitversetzte Ansteuerung der seitlichen und hinteren Woofer eine kardioide (= herzförmige) Schallausbreitung garantieren soll. So wird insbesondere die rückseitige Abstrahlung des Tieftons limitiert, womit sich Raummoden reichlich Wind aus den Segeln nehmen lässt. Die Kii Three erlaubt diesbezüglich eine mehrstufige Kompensationsentzerrung mittels Boundary-EQ, die – unter anderem bezogen auf Aufstellungsposition und Nähe zu Rück- und Seitenwand – auf den Amplitudenverlauf korrigierend einwirkt. Dazu gibt es 14 EQ-Filtereinstellungen, die unterschiedliche Shelf-Filter beinhalten. Natürlich kann über den DSP auch auf persönliche Klangvorlieben Rücksicht genommen werden, und es ist möglich, unterschiedliche Presets zu speichern.

 Die Kii Three gibt's in den Standardausführungen Strukturlack-Weiß und Dunkelgrau sowie in zahlreichen Sonderlackierungen

Welche Kii hättens denn gern? Das Aktivsystem gibt’s in den Standardausführungen Strukturlack-Weiß und Dunkelgrau – sowie in zahlreichen Premiumlackierungen

Die leichte Bedienbarkeit der Kii Three ist eine weitere Stärke des Konzepts, sie geschieht über die externe „Kii Control“ so intuitiv, dass sogar den Kindern im Haus keine Steine im Weg liegen. Da fällt mir ein Gespräch mit dem CEO von Kii Audio, Chris Reichardt, ein, in dem er die meisten audiophilen Systeme als „äußerst unsozial“ bezeichnete, da sie innerhalb der Familie oft von nur einer Person bedient werden können beziehungsweise dürfen. Wenn Freunde oder Verwandte zu Besuch sind, würden viele am liebsten ein Absperrband um alles ziehen. Der Ansatz bei der Kii Three sei ganz anders, nämlich auf hohe Convenience ausgelegt.

Mit der Kii Control lässt sich das System intuitiv steuern

Mit der Kii Control lässt sich das Aktiv-System intuitiv steuern, zudem erweitert es die Anschlussmöglichkeiten und man kann zwischen einer linearen und einer im Hochton etwas dezenteren Abstimmung per Knopfdruck wechseln

Im Verlauf der Zeit, so erklären mir die Entwickler Tom Jansen und Bruno Putzeys im Gespräch, kamen immer mehr Kundenanfragen nach einer größeren Kii. Man entschied sich in Folge für ein modulares System, um die Kunden, die mit ihrer Kii Three eigentlich glücklich sind, aber eventuell doch irgendwann upgraden möchten, eine entsprechende Option bieten zu können. So wird niemand gezwungen, für einen neuen Kii-Standlautsprecher das vorherige System verkaufen zu müssen. Eine schon vorhandene Kii Three verwandelt sich mit dem BXT-Modul in ein vollständig neues Lautsprechersystem inklusive weiterer Möglichkeiten der Gestaltung des Abstrahlverhaltens – was einem Entwickler wie Putzeys ein ganz neues Spielfeld und willkommene Herausforderung zugleich bietet.

BXT-Modul im Detail

Schauen wir uns das BXT-Modul genauer an. Wie bei der Kii Three steuert auch hier die gleiche Firma aus dem Schwarzwald den aus Polyurethan bestehenden Gehäuse-Rohling bei. Eine aufwendige und makellose Lackierung sorgt speziell bei den matt ausgeführten Varianten für eine, wie ich finde, beeindruckende optische Erscheinung. Dazu gesellt sich eine piekfeine Verarbeitung.

Das BXT-Modul in roter Ausführung

In Rot macht das BXT-Modul ordentlich was her

Beim BXT-Modul werden pro Kanal acht 6-Zöller mit Aluminiummembran verbaut, die jeweils von einem eigenen Class-D-Verstärker mit 250 Watt Leistung angesteuert werden – natürlich in Form von für die Kii maßgeschneiderten, brandneuen Purifi-Verstärkermodulen, die, Sie ahnen es, von Bruno Putzeys beigesteuert wurden. Der Hypex-nCore- und Purifi-Erfinder gibt auf Nachfrage zu verstehen, dass „Energiephobiker“ trotzdem beruhigt aufatmen können. Die hier pro BXT-Modul theoretisch bereitstehenden zwei Kilowatt ergänzen sich zwar mit den 1,5 Kilowatt pro Kii Three auf eine Systemleistung von fast unglaublichen 7000 Watt, aber wir hören ja Musik und da stehen – logisch – Impulsspitzen nun mal nicht dauerhaft an. Im Durchschnitt, so Putzeys, genehmige sich eine Kii Three um die 15 – 30 Watt, und in diesem Rahmen bewege sich auch das BXT-Modul. Ein Wäschetrockner beispielsweise toppe das ums Hundertfache. Apropos Wärme: Erstaunlicherweise kommt den neuen Verstärkermodulen nicht der Hauch von thermischer Abstrahlung in den Sinn, selbst bei fordernden Pegeln wird das BXT-Gehäuse nicht einmal handwarm.

Kii Three BXT in Iced Green Metallic

Unser Testmuster der Kii Three BXT kam in Iced Green Metallic

Kommen wir zum Formfaktor – den führt man analog zur Kii Three einfach fort, versetzt aber die Chassis um 180 Grad. Das mag optisch auf den ersten Blick nicht konsistent wirken, sei es aus akustischer Sicht aber um so mehr. Bei genauer Betrachtung wird klar, dass man das aus vier Chassis bestehende Bass-Ensemble der Kii Three beim BXT-Modul mit den exakt gleichen Abständen zueinander spiegelverkehrt doppelt. So ließe sich eine kardioid abstrahlende Line-Source realisieren, wird mir seitens Kii versichert, und das sei einmalig und in dieser Form nirgends sonst zu haben.

Die nun zusätzlich erforderliche, exakt gefräste Bodenplatte der Kii Three (wird mitgeliefert) lässt sich in die entsprechende Halterung des BXT-Moduls schieben und rastet dann bombenfest ein. Nur noch ein paar Kabelverbindungen und das war’s auch schon. Der DSP in der Kii Three erkennt das BXT-Modul automatisch und ruft eine neu abgestimmte Software auf. Ab diesem Moment steht ein anderer Lautsprecher vor einem: War die Kii Three ein Monitor bestehend aus Hochtöner, Mitteltöner und vier Bass-Chassis pro Kanal, haben wir nun einen Standlautsprecher mit zwölf Basstreibern nebst Hochtöner und Mitteltöner vor uns.

Die zusätzlichen Treiber werden natürlich nicht einfach nur „tumb hinzuaddiert“, vielmehr steht eine Erweiterung des kardioiden Prinzips in der vertikale Ebene an. Im Grunde hat man es nun mit einer Kombination aus nierenförmiger Abstrahlcharakteristik und einer Zylinderwelle, wie sie eine Line-Source generieren kann, zu tun – im Ergebnis sollen so nicht nur die Reflexionen von der Seiten- und der Rückwand (wie mit der Kii Three), sondern auch solche vom Boden reduziert werden.

Basstreiber der Kii Three BXT

In einem Paar der Kii Three BXT arbeiten zwei Dutzend solcher Basstreiber

Mit dem BXT-System lässt sich die kardioide Abstrahlung bis hinab auf 50 Hertz im Vergleich zur Kii Three im Solobetrieb deutlich klirrreduzierter bewältigen, die hohe Leistung unterstützt dabei die Formung der Abstrahlcharakteristik in der horizontalen und vertikalen Ebene. Es soll verhindert werden, dass das Kii-Three-BXT-System sich akustisch wie ein normaler Lautsprecher mit schmaler Gehäusefront verhält. Ein solcher würde zwischen 600 und 700 Hertz die Schallwand akustisch überwinden und von definiert-gerichteter zu mehr oder weniger omnidirektionaler Abstrahlung übergehen, was hier nicht gewünscht ist.

Kii-Lautsprecher bei Max Richter im Studio

Kii-Lautsprecher kommen auch häufig in professionellen Abhörumgebungen zur Anwendung: Hier beim in Deutschland geborenen britischen Komponisten Max Richter

Chris Reichardt führt weiter aus, dass die als Line-Source auftretende Kii Three BXT direkter als übliche Lautsprecher nach vorne strahlt, was ihr eine gewisse Immunität gegenüber mäßigen Wohnraumbedingungen verleihe. Während konventionelle Lautsprecher durch ihre 360-Grad-Abstrahlung im Bereich unter 700 Hertz etwa 50 – 70 % indirekten Schall erzeugten, sinke der Wert beim BXT-System auf etwa 10 – 20 %. Der höhere Anteil an Direktschall soll Raumprobleme größtenteils ausblenden. Bei 200 Hertz seien konventionelle Lautsprecher im Grunde perfekte Rundstrahler. So höre man Raumanregungen aus allen Richtungen – und entsprechend verursachte Laufzeitunterschiede und Kammfiltereffekte.

Ein Paar der Kii Three BXT, von vorne

Da mit dem BXT-Tower viel mehr Treiberfläche als ohne zur Verfügung steht, sinkt die Gesamtbelastung der einzelnen Chassis. Deren reduzierte Auslenkung minimiere die Verzerrungswerte, denn logischerweise misst sich ein Chassis ganz anders, wenn es sich in seiner Wohlfühlzone statt im Grenzbereich bewegt. Hinzu kommt, dass die Class-D-Amps – insgesamt betrachtet – weniger „schuften“ müssen und sich auch das positiv auswirken kann. Gleichwohl bewegen zwölf Treiber mehr Luft als derer vier, und so hat das BXT-System seinen -3-dB-Punkt bei 20 Hertz, was beachtlich ist. Die Kii Three erreicht hier ihren -6-dB-Punkt.

Bei so viel Tiefgang drängt sich das Stichwort „Standfestigkeit“ förmlich auf. Zur akustischen kommen wir im Hörtest, hier interessiert uns die physische: Durch eine X-förmige, massive Bodenplatte aus Stahl wird für einen sicheren Stand gesorgt. Der ist auch notwendig, weil sich die obere Kante der Kii Three BXT auf einer Höhe von 120 Zentimeter wiederfindet.

Kii Three BXT: Hörtest & Vergleiche

Wie eine Kii Three „solo“ klingt, beschreibt mein vorangegangener Test, hier interessiert uns die Frage, welche Unterschiede sich mit dem zusätzlichen BXT-Modul einstellen. Flugs den schon getesteten Emerson Audio Wattson Digital koaxial angeschlossen und es kann (per Roon) losgehen. Platzsparend und unkompliziert, so mag ich das. Sehr praktisch ist zudem, dass es für einen direkten Hörvergleich zwischen Kii Three mit und ohne BXT-Modul nur eines Knopfdrucks bedarf. Wer dachte, dass das mit dem BXT-Modul ziemlich kompliziert sei: Das Dekantieren eines 2019er Sommerhalde Zweigelt vom Weingut Zimmerle (Geheimtipp, Winzer des Jahres) dauert deutlich länger als Aufbau und Inbetriebnahme des Moduls. Glauben Sie mir, ich habe es ausprobiert.

Anschlussfeld der Kii Three BXT

Anschlussfeld der Kii Three BXT – das Umrüsten des Kompaktmonitors zum Standmodell ist schnell gemacht

So, womit fange ich jetzt an? Vielleicht mit meinen Erwartungen … ganz ehrlich? Anfangs hatte ich lediglich einen marginalen Zuwachs im Bass und dafür deutlich mehr Raummoden in meinem länglichen, akustisch unbehandelten, mit etwa 30 m² im Normalbereich anzusiedelnden Wohnraum erwartet. Tatsächlich tat sich aber einiges mehr – und vor allem anderes, als ich vermutet hatte.

Abteilung Bass & Attacke – erwartbar begnadet

Bohren & der Club of Gore Black EarthKommen wir zur Sache und beginnen mit der Tieftonabteilung. Bei Bohren & der Club of Gore ist man beim Doom-Jazz-Stück „Crimson Ways“ (Album: Black Earth; auf Amazon anhören) schon an sich geneigt, von einem wahrhaft imperialen Tiefton zu sprechen, der sich (zu) dominant aufschwingen kann und dergestalt dann die übrige Instrumentierung unterbuttert; so kann es einem jedenfalls mit einem übermotiviert eingestellten Subwoofer passieren. Das BXT-Modul hingegen setzt ihm beherzt die Zügel an, und dennoch lässt es den Bass vor Kraft und konturiert eingefasster Fülle nur so strotzen. Steigt die Kii Three solo für ihre Größe hier schon sehr tief hinab und zeigt ein kraftvolles, präzis-straffes Volumen, erweitert das BXT-Modul das Ganze ohne mit der Wimper zu zucken noch mal eine Etage tiefer. Lässiger, voluminöser, kraftvoller und fast schon brachial gewaltig, wenn gefordert – dieser Bass ist offenbar frei von irgendwelchen Barrieren.

Aber es geht eben nicht nur um pure Kraft, die Qualität legt gleichfalls zu. Bei Trommelschlägen beispielsweise nimmt man nun die feinen Schwingungen des vibrierenden Fells deutlicher wahr. Zudem offenbaren sich „ganz unten verborgene“ Rauminformation, das Schlagzeug bekommt jedenfalls noch mehr Körperlichkeit spendiert, die Umrisse wirken klarer gezeichnet. Zugegeben, in meinem Raum war dafür eine Absenkung via Boundary-EQ um -10 dB erforderlich. Danach durfte ich einen so schnellen, präzisen, trockenen Tiefton erleben, wie ich ihn in diesen Räumlichkeiten noch nicht vernommen habe.

Kii Three BXT im Hörraum

Eine circa achtmal günstigere Nubert X-8000 pumpt auch ordentlich Euphorie in die tiefen Lagen hinein, wirkt aber – logisch! – blasser, nicht so beweglich und weniger präzise-straff. Dito die Kombi aus KEF LS 50 Wireless II und KEF-KC62-Subwoofer (zusammen circa 4.400 Euro): profund und körperlich spürbar, gewiss. Aber um Längen abgeschlagen, was die Präzision angeht. So muss das freilich auch sein bei diesem Preisunterschied. Die vier 38er-Basstreiber meiner schon in die Jahre gekommenen Isophon Vertigo lassen ihrem Hang zum „Bass-Brutalismus“ ebenfalls freien Lauf, aber die bestechende Schnelligkeit und ansatzlose Klarheit im Tiefton der Kii Three BXT findet man hier eindeutig nicht.

Wenn ein Lautsprecher eine solche Bassperformance bietet, dann sind andere Tugenden meist nicht weit: Die sage und schreibe 28 zusammengeschalteten Chassis des Kii-Three-BXT-Systems erlauben markerschütternde Pegel, die ich nicht einmal ansatzweise mitgehen kann. Und aufgrund der geringen anzutreibenden Masse und der sehr hohen Leistungsreserven wird eine außergewöhnliche Impulsschnelligkeit und wahrhaft souveräne Grobdynamikentfaltung geboten.

Kii Three BXT, Teil des Bassmoduls

Überraschung!

Tatsächlich ertappe ich mich aber dabei, die meiste Zeit leiser als sonst zu hören. Komisch, oder? Nun, auch die zarten Töne beherrscht dieses System. Die Kii Three BXT liefert bei geringen Lautstärken einen substanziell tiefen, voluminösen Tiefton, vollständige Klangfarben sowie klar unterscheidbare, fein skalierte Tonvariationen und sorgt deshalb bei sanften Pegeln für ein authentischeres Klangbild, als es die Three im Solobetrieb ermöglicht. Das hat mich wirklich überrascht.

Tara Nome Doyle VaerminUnd es geht weiter: interessant nämlich, wie das Kii-BXT-System Tara Nome Doyle bei „Leeches I“ (Album: Vaermin; auf Amazon anhören) „veredelt“. Die BXT-Version der Kii löst einerseits in den Höhen noch ein wenig besser auf, während sie andererseits den stimmlichen Lagen durch einen geradezu befreiten und schlackenlos aufspielenden Grundton mehr Präsenz und Natürlichkeit verleiht. Das Album geht mit dem BXT-System noch tiefer unter die Haut als mit der Kii Three, denn verblüffenderweise bringt es hinsichtlich der stimmlichen Intonierung mehr Intensität, eine freiere und gleichzeitig akkuratere Abbildung sowie mehr „Geschmeidigkeit“ ins Spiel. Ich vermute, dass sich hier die „Arbeitsteilung“ bezahlt macht: Beim BXT-System teilen sich viele Chassis den Job, sodass jedes einzelne weniger hart ran muss – so hört es sich jedenfalls an.

Stimmen, die zuvor eher auf einen Punkt konzentriert abgebildet wurden, bekommen zudem eine größere räumliche Präsenz zugesprochen, sie bewegen sich freier auf einer weitläufigeren Bühne, wirken losgelöster von den Lautsprechern.

Kii Three BXT - Oberteil

Tonal ändert sich in den mittleren Lagen allerdings nicht viel im Vergleich zur Three solo. Bei Instrumenten wie einem Klavier oder einer akustischen Gitarre gibt es keine Verschiebung Richtung hellerer oder dunklerer Intonierung, vielmehr wird der charakteristische Klang der Instrumente besser aufgelöst und gleichzeitig natürlicher ins Gesamtbild eingebunden.

Räumlichkeit

Max Richter Woolf Works, Ballet in 3 PartsAuch in räumlicher Hinsicht nehme ich, wie gesagt, einen Unterschied wahr. Bei Max Richters Stück „Mrs. Dalloway: War Anthem“ (Album: Woolf Works, Ballet in 3 Parts; auf Amazon anhören) entsteht jedenfalls eine andere Form von involvierendem Charakter. Während die Kii Three für sich genommen einen sehr direkten Zugang zum Geschehen abliefert – im Test sprach ich von „authentischer Right-in-your-face-Wiedergabe“ –, bewegt sich das Geschehen mit dem BXT-System einen Schritt nach hinten, während die virtuelle Bühne etwas in der Höhe zulegt. Es weitet den Raum aber auch noch ein wenig in Tiefe und Breite.

Zudem fällt auf: Das Kii-BXT-System lässt Streichinstrumente mit bestechender Ortungsschärfe im Raum schweben. Und während ich mich noch frage, ob dieser Eindruck vielleicht dem einen oder anderen Gläschen Rotwein zu viel geschuldet sein könnte, zeigt erneutes Umschalten, dass die Bühnenpräsenz ohne BXT wirklich eine andere, nämlich geradlinigere und direktere ist. Auch Schönbergs sinfonische Dichtung Pelleas & Melisande bläst ins gleiche Horn, das BXT-System verleiht dem Klangbild mehr Offenheit und Größe, wodurch die kompositorische Absicht deutlicher zum Ausdruck kommt.

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Test: Kii Three BXT | Aktivlautsprecher

  1. 1 Extension, please!
  2. 2 Kii Three BXT: Hörtest & Vergleiche

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