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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Volle Lotte
  2. 2 Lyravox Karlotta: Hörtest
  3. 3 Testfazit: Lyravox Karlotta

Über die Vor- und Nachteile von Aktivlautsprechern ist schon viel geschrieben worden. Meine Vermutung ist aber, dass weder die Technik noch die realisierbare Klangperformance die wirklich ausschlaggebenden Gründe sind, die für oder gegen eine Anschaffung von Aktiven sprechen. Ein bisschen ist das hier doch so wie mit der Schallplatte. Entweder man hat Lust darauf – oder nicht. Entweder man findet es gut, dass „das ganze Geraffel da vorne“ verschwindet – schließlich kommen moderne Aktivboxen oft nicht nur mit Endverstärkern, sondern auch mit Vorstufen- und D/A-Wandler-Funktion, also kann man sich diese Komponenten sparen, was für einen aufgeräumten Eindruck im Wohnzimmer sorgt. Oder genau das ist das zentrale Argument, warum Aktivboxen eben nicht die heiligen audiophilen Hallen betreten dürfen: Man lässt sich doch nicht so mir nichts dir nichts das Spielzeug wegnehmen! Zwischen diesen Polen scheint wenig Platz zu sein.

Charakteristischer Lyravox-Look: Auch die aktive Karlotta baut breiter als sie tief ist

Charakteristischer Lyravox-Look: Auch die Karlotta baut breiter als sie tief ist

Um so amüsanter ist es, wenn man die Herren von Lyravox kennenlernt. Aufgeräumter und lifestyliger als die Kreationen der Hamburger Manufaktur können Lautsprecher kaum wirken, und die aktive Karlotta (Preis: 26.800 Euro) ist ein typischer Vertreter dieses Produktportfolios, das eher an Brands wie USM, Ligne Roset oder Rolf Benz denken lässt als an klassisches HiFi. Einerseits. Andererseits sitzt man dann mit den Lyravox-Chefs von Laffert und Wietschorke beim ersten Kaffee zusammen und parliert über die am besten klingenden LAN-Kabel und -Switches, wird gefragt, wie es eigentlich mit der Stromversorgung für die Fritzbox bestellt ist, welches Netzkabel man für die Karlotta zu verwenden gedenkt – und ob man nicht doch eine vernünftige Basis unter den Musikserver stellen möchte (Subtext: einfach so ins Rack, das kann ja nix werden). Noch lustiger wird‘s dann beim Einmessen der Lautsprecher. Wer meint, jetzt lassen sie zwei Sweeps laufen und das war’s … nun, der kennt sie schlecht. Gefühlt sind es eher 20, und das mit den Messungen ist nur der Anfang. Danach wird nach Gehör „timbriert“, wie sie sich ausdrücken. Was durchaus ein paar Stunden dauern kann. Kurz und gut: Moderner Look und audiophiler Freakappeal gehen hier Hand in Hand.

Lyravox Karlotta – Technik & Konzept

Die Karlotta ist der zweitgrößte Lautsprecher von Lyravox, doch mit 109 cm Gardemaß ist sie auch nicht höher als die 9.000 Euro günstigere Karlina, die vor anderthalb Jahren bei uns zu Gast war. Breiter ist sie aber schon: 45 cm misst die Schallwand in dieser Dimension. Typisch für Lyravox: Auch die Karlotta wirkt wie ein „schräges Brett“ und ist damit das genaue Gegenteil eines Slimline-Designs mit schmaler Front und tiefem Gehäuse. Mir persönlich gefällt das optisch um Längen besser – und akustisch kann die Breite, insbesondere für den Hochtöner, vorteilhaft sein.

Für den Hoch- und Mitteltonzweig setzt die Lyravox Karlotta auf Keramik-Treiber von Accuton

Für den Hoch- und Mitteltonzweig setzt die Lyravox Karlotta auf Keramik-Treiber von Accuton

Wo wir beim Typischen des Lyravox-Konzepts sind: Natürlich kommt die Karlotta mit Keramikchassis von Accuton für den Tiefmittel- und Hochtonzweig, zwei 17-cm-Konusse und eine 30-mm-Inverskalotte vom Pulheimer Spezialisten zieren die Front. Auf der Rückseite befindet sich dagegen ein Langhub-10-Zöller von Scan-Speak, der die Frequenzen unterhalb von 80 Hertz bedient – er steckt in einem Bassreflexgehäuse, dessen zwei Ausgangsports unsichtbar auf den Kunststeinsockel der Karlotta arbeiten. Oben auf dem „Dach“ der Aktiven findet sich schließlich noch ein passiv über einen vorgeschalteten Kondensator eingebundener AMT, der ab 5000 Hertz das Diffusschallfeld segensreich unterstützen soll.

Der AMT auf der Oberseite der Lyravox Karlotta unterstützt das Diffusschallfeld

Der AMT auf der Oberseite der Lyravox Karlotta unterstützt das Diffusschallfeld

Der augenscheinlichste Unterschied zur kleineren Karlina: Bei der Lyravox Karlotta ist ein Tiefmitteltöner mehr am Start, zwei solche Keramik-7-Zöller nehmen den Tweeter D’Appolito-artig in die Zange. Strenges D’Appolito sei es allerdings nicht, so Wietschorke, denn sonst läge die Übergangsfrequenz „außerhalb des Wohlfühlbereichs der Treiber“. Eine Trennung bei 2200 Hertz habe sich als optimal erwiesen und erfülle den gewünschten Zweck der vertikalen Bündelung – durchaus sinnreich bei einem Lautsprecher, der gerne in etwas größeren Räumen mit entsprechend größeren Hörabständen betrieben wird, so der Lyravox-Entwickler weiter.

Auf der Rückseite der Lyravox Karlotta bearbeitet ein 10-Zöller von Scan-Speak die Frequenzgefilde unterhalb von 80 Hertz

Auf der Rückseite der Lyravox Karlotta bearbeitet ein 10-Zöller von Scan-Speak die Frequenzgefilde unterhalb von 80 Hertz

Der Antrieb des Dreiwegekonzepts erfolgt über drei Hypex-NCore-Module, die insgesamt 600 Watt pro Kanal bereithalten – je 250 Watt für den Bass- und Mittelton, 100 Watt für die oberen Lagen. Die Trennung der Wege und die ganze Frequenzweichencharakteristik wird über DSP realisiert – und hier liegen auch die Stellschrauben, die die Einmessung des Lautsprechers auf den jeweiligen Hörraum und -geschmack ermöglichen. Ein professioneller Service, den Lyravox empfiehlt, und für den 1.000 Euro extra zu entrichten sind. Wie angedeutet, geht es hier um deutlich mehr als lediglich darum, ein bis zwei Raummoden glattzubügeln. Zusammen mit dem Kunden wird das Klangbild aufwendig feinjustiert. Auf Wunsch können auch alternative Klang-Presets (z. B. TV-Ton, „alte Aufnahmen aufhübschen“, Rock vs. Klassik etc.) hinterlegt werden, die sodann bequem über die Fernbedienung abgerufen werden können. Über den Geber lassen sich natürlich auch die Lautstärke und der Eingang wählen.

Das Anschlussfeld der Lyravox Karlotta

Das Anschlussfeld der Lyravox Karlotta

Apropos: Die Lyravox Karlotta lässt sich digital (koaxiales S/PDIF, Toslink und AES/EBU) und analog (Cinch, XLR) bespielen – analoge Signale werden intern zwecks Weiterverarbeitung im DSP natürlich umgehend digitalisiert. Als die erste Version der Lyravox Karlotta 2017 eingeführt wurde, hatte sie standardmäßig noch einen Streamer mit an Bord. Das ist jetzt nicht mehr der Fall – der Grund: Statt dem schnelllebigen Audiostreamingmarkt hinterherzuhecheln, konzentrieren sich die Hamburger lieber auf ihre Kernkompetenz, den Lautsprecherbau.

Angesteuert habe ich die Lyravox vorwiegend über den koaxialen S/PDIF-Eingang, denn mir scheint die digitale Signalzuführung bei solch einem Lautsprecher das Konsequenteste zu sein. (Natürlich wurde die Karlotta auch mal analog angesteuert, und das klingt nicht groß anders. Gleichwohl ich finde es wenig sinnig, DAC, Streamer oder CD-Player analog anzuschließen, denn wozu erst D/A wandeln, um hernach sofort die Rolle rückwärts zu machen? Andererseits funktioniert die A/D-Wandlung so gut, dass der Charme der Vinylwiedergabe über mein Set aus SME Model 15A und BMC-Audio-Phonopre durchaus rüberkommt.)

Lyravox Karlotta: Hörtest

Natürlich kann Ihnen Karlotta in jeder Stimmlage etwas vorsingen, denn mit der Einmessung hat man es in der Hand, wie sie sich tonal verhält. Deshalb möchte ich mich im Weiteren auch nicht groß zur Über-alles-Tonalität auslassen, denn die ist variabel. Für unseren Test wurde die Lyravox balanciert-neutral kalibriert.

Lyravox Karlotta im Hörraum

Untergeschoss

Im Tiefton muss ein Aktivlautsprecher die Vorgaben, die er vom DSP erhält, natürlich auch umsetzen können – jetzt erst mal rein „mengenmäßig“ betrachtet. Das Schöne an Aktiven ist freilich, dass sie für eine substanzielle und auch richtig tiefgehende Basswiedergabe weniger ausladend bauen müssen als passive Vertreter den Zunft. Da macht die Lyravox Karlotta keine Ausnahme.

Die Schallwand der Lyravox Karlotta neigt sich nach hinten

Die Schallwand der Lyravox Karlotta neigt sich nach hinten

Und trotzdem überrascht mich ihr Bass. Wahrscheinlich auch deshalb, weil das Auge auf der Schallwand nichts findet, was zum Gehörten so recht passen will – der Sub befindet sich ja auf der Rückseite. Mit einschlägigen Tieftontesttracks befeuert (wie „Designer Groove“ von Burnt Friedman, Eels‘ „Going to your funeral“ und James Blake mit „Limit to your love“) und die Lautstärke auf „Jetzt mal wie im Club!“ eingepegelt, zeigt die elegante Hamburgerin, dass sie auch grob und heftig zuschlagen kann. Sehr schön. Kurzfristig setzt bei mir leichte Panik ein, als ich deutlichen Klirr vernehme. Ach so, Entwarnung … doch nur wieder die Vitrine, die zehn Meter weiter im Esszimmer mitgroovt. Karlotta selbst bleibt ganz cool. Finger auf die daumendicke Sicke des rückseitigen 10-Zöllers gelegt: Ja, klar, bewegt sich. Doch sogar bei diesen Pegeln ist das immer noch weit entfernt von regelrechtem „Pumpen“. Auch in größeren Räumen sollten sich mit ihr Partys feiern lassen. Eine Bass- oder Pegelschwäche kommt so schnell jedenfalls nicht auf. Schön, wenn Edel-Highend auch rocken kann.

Lyravox Karlotta - Tieftontreiber

Zwei Anmerkungen zur Qualität des Geschehens. Erstens: Im Gegensatz zu ihrer kleineren Schwester Karlina kommt der Tiefton mit Karlotta leichtfüßiger und swingender rüber. Das ist zwar immer noch nicht das Gleiche wie mit 15 Zoll großen Pappen, Dipol-Konstruktionen oder Backloaded-Hörnern, aber es geht schon merklich mehr in Richtung federnde Ansprache. Ich mag das. Zweitens: Die „Konsistenz“ im Untergeschoss möchte ich mal mit vorwiegend-festkochend bezeichnen. Ganz untenrum im Subbass wird’s zwar nicht mehlig, aber doch etwas weicher. Überhaupt ist maximale Trockenheit nicht die Zielvorgabe der Karlotta: abgestuft, differenziert, geschmeidig – durchaus. Aber auch nie so bretthart-kantig, wie etwa eine gleich teure Ascendo Live 15 besagten James-Blake-Track durchzieht. Und ja, die Ascendo ist ihr – insbesondere im Tiefton – auch grobdynamisch überlegen. Wie eigentlich allen Lautsprechern in diesem Preisbereich, die ich kenne.

Lyravox Karlotta von der Seite

Kernkompetenzen

Freilich kann sie der Karlotta im Mittel- und Hochtonband nicht das Wasser reichen, obwohl sie hier, absolut gesehen, doch ganz gut ist. Aber es geht eben besser, Lyravox beweist es, und das dürfte vor allem das Verdienst der Bestückung mit Accuton-Keramiktreibern und dem AMT sein. Mit „besser“ meine ich: ein sauberer, reiner wirkendes Klangbild, eine höhere Auflösung und eine ausdifferenziertere Palette an Klangfarben.

portishead dummySchon die kleinere Karlina verstand es, die Musik sehr rein und unverschleiert zu präsentieren – genau das beherrscht auch die Lyravox Karlotta. Gerade die Stimmwiedergabe gerät ihr zur superintensiven Nummer, und das nicht nur mit audiophilen Aufnahmen. Portisheads Debütalbum Dummy (auf Amazon anhören) ist ja nun nicht bei Stockfisch Records herausgekommen, trotzdem kommt das Triphop-Meisterwerk sehr gut rüber – nämlich so wie intendiert, knisternd und mit LoFi-Charme. Beth Gibbons‘ Gesang auf „It could be sweet“ erwischt einen dann voll: pur, nah dran, detailreich, nackt. So geht’s mir auch mit P.J. Harveys Stimme auf „Is this desire?“ vom gleichnamigen Album.

Cuarteto Casals ApotheosisWas für Stimmen gut ist, ist für Musikinstrumente bestimmt nicht schlecht – ganz im Gegenteil. Insbesondere akustische Instrumente kommen über die Hamburgerin sehr echt rüber. Die Streicher der katalanischen Truppe Cuarteto Casals (Album: Apotheosis; auf Amazon anhören) wirken frappierend real: kein Jota angewärmt, nie in Watte gepackt – nie hart oder artifiziell. Beliebig luftig-duftig obendrein, mit Air versehen – aber ohne Extraglanz. Und die dynamischen Abstufungen, ob grob, ob fein, werden in diesen Frequenzgefilden erstklassig ausdifferenziert. Normale Passivlautsprecher wirken da oft etwas „langsamer“ im An- und Abstrich. Höflicher vielleicht, ja, aber damit auch weniger lebendig/echt.

Accuton Tiefmitteltontreiber der Lyravox Karlotta

Noch etwas fällt auf: Mitten und Höhen der Lyravox Karlotta sind eine akustische Einheit, es lässt sich kein Bruch, kein Übergang feststellen. Wer wegen des verbauten AMT-Treibers Gegenteiliges befürchtet, kann beruhigt werden. Vielleicht ja auch logisch, schließlich unterstützt der Ziehharmonika-Treiber nur das Diffusfeld.

Vergleiche

Alles schön und gut – aber können andere Lautsprecher das nicht auch? Nun, nicht jeder. Die Ascendo überzeugt grenzdynamisch und im Tiefton, wie gesagt, aber die besonderen Stärken der Lyravox Karlotta im Mittel-/Hochtonband besitzt sie nicht. Die Karlina aus dem gleichen Haus schon – doch sie kommt im Bass, grobdynamisch und was den möglichen Maximalpegel angeht nicht mit. Deshalb klingt Großorchestrales mit der Karlotta einfach überzeugender.

Und wie vergleicht sich die Hamburgerin es mit einem aktiven „Exoten“ wie dem audiophile FAST cylindric? Nun, der kommt weder dynamisch noch bei der Detailauflösung an die Lyravox heran, was ihm angesichts des gut 10.000 Euro günstigeren Einstiegspreises auch verziehen sei. Was die spektakulär weitläufige Raumdarstellung angeht, macht ihm allerdings keiner der genannten Lautsprecher etwas vor. Freilich muss man dafür auch bereit sein, ein 1,8 m hohes Line-array ins Wohnzimmer zu stellen.

Apropos Bühne

Nun sollte man aber nicht meinen, die Lyravox Karlotta bilde kompakt ab. Das Gegenteil ist der Fall. So die Aufnahme es hergibt, wirkt ihr Raumentwurf großzügiger als der manch anderer Lautsprecher. Ein „Fenster zur Musik“ wird dabei eher weniger geboten: Sie wissen schon – dieses Gefühl, es befinde sich eine Art Rahmen auf der Boxen-Grundlinie, durch den man hindurchhören muss, denn dahinter spielt die Musik. Nein – Karlottas Entwurf wirkt freier. Die Musiker befinden sich einfach im Hörraum, wobei sich das Areal, in dem sie sich bewegen, wie ein großes Oval um die Boxen legt. Heißt: Es geht nach vorne, es geht nach hinten – und es geht auch schon mal nach außen, jenseits der seitlichen Lautsprecherbegrenzungen. Die Größe dieses virtuellen Raums insgesamt und die Breite des Panoramas im Besonderen fallen dabei mehr auf als die Tiefe der Bühne, die zwar gut ausgeleuchtet wird, was in dieser Liga aber auch nicht außergewöhnlich ist.

Griet de Geyter Il Gardellino - Stille KlagenGleiches gilt für die Abbildungsqualität: präzise, griffig, klar strukturiert – ja. Aber nun auch nicht derart holografisch-plastisch, dass ich’s besonders herausstreichen möchte, wie es mir etwa bei der passiven Dynaudio Confidence 50 angezeigt erschien (26.000 Euro, inklusive DAC & Verstärkung wie im Test, um die 46.000 Euro). Herausstreichen möchte ich lieber ein anderes Talent der Karlotta: Sie kann unheimlich gut die Atmosphäre und den Raumhall der Aufnahmesituation wiedergeben. Ich vermute, das liegt wesentlich daran, dass sie an den Frequenzextremen voll da ist – Tiefbass macht sich immer gut in Sachen Raum, und nach oben raus das Diffusschallfeld zu komplettieren, ist bestimmt keine schlechte Idee. Mit der Karlotta fühle ich mich jedenfalls bei meinem derzeitigen Barockmusik-Lieblingsalbum Stille Klagen (auf Amazon anhören) sofort ins Kirchenschiff gebeamt – und mit Lhasa de Selas Live-Platte ins Reykjavik Arts Festival versetzt. Es ist echt klasse, wie die Lyravox die jeweilige Stimmung wiederauferstehen lässt.

Testfazit: Lyravox Karlotta

Dass die Hamburger Manufaktur Lyravox so einige Kunden hat, die sich ihren Lautsprechern vornehmlich vom Designstandpunkt her nähern, darf angenommen werden. Entscheidender für uns Audiophile ist, dass nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren voll auf ihre Kosten kommen. Die Lyravox Karlotta ist nicht einfach ein weiterer Aktivlautsprecher, sondern eine sehr stimmige HiFi-Anlage, die nur noch eines digitalen Zuspielers bedarf, um dem Gros der Hörer ein Dauergrinsen ins Gesicht zu zaubern.

Lyravox Karlotta - von vorne und von hinten

Dank der Möglichkeit der Einmessung auf den persönlichen Geschmack und den Hörraum dürfte sich ihr hohes Klangpotenzial in den meisten Fällen auch abrufen lassen. Karlotta spielt sehr breitbandig, ist sich für Pegel- und Dynamikattacken nie zu fein, besitzt ihre besonderen Talente aber bei den audiophilen Feinheiten: Sie zeichnet ein sehr rein wirkendes Klangbild, bietet hohe Auflösung und eine reiche Palette an Klangfarben. Diese Lyravox ist eine echte Generalistin.

Die Lyravox Karlotta …

  • spielt sehr breitbandig und bietet dank der Möglichkeit der Einmessung eine Gesamttonalität „nach Geschmack“. Die meisten werden vermutlich eine neutral-balancierte Abstimmung wählen, denn das unterstützt eine zentrale Stärke dieses Lautsprechers, …
    • nämlich das sehr hohe Auflösungsvermögen. Auch in Relation zur sportiven Preisklasse wird hier Außergewöhnliches geboten. Dies zeigt sich insbesondere im Mittel- und Hochtonband. Klangfarbliche Schattierungen werden sauber aufgefächert, Raumhall und das Sustain/Decay von Instrumenten minutiös nachgezeichnet, mikrodynamische Details pur und unverrundet offengelegt.
  • bietet – dank Einmessung – quantitativ im Bass das, was man sich wünscht. Sie kann sehr tief hinunter spielen. Qualitativ eher auf der halbtrockenen Seite unterwegs. Impulse im Tiefton kommen unmittelbar und federnd.
  • wirkt dynamisch komplett, auch wenn horngestützte Systeme natürlich noch einmal anders aufspielen. Die Karlotta ist pegelfest.
  • zeichnet einen großen und insbesondere breiten Bühnenraum und platziert einzelne Klangquellen frei und sicher. Abbildungspräzision und Bühnentiefe sind gut, aber nichts Außergewöhnliches in dieser Liga. Raumhall und -atmosphäre werden erstklassig reproduziert.

Fakten:

  • Modell: Lyravox Karlotta
  • Konzept: aktiver Drei-Wege-Standlautsprecher mit Bassreflexsystem
  • Preis: ab 26.800 Euro (Paar)
  • Abmessungen & Gewicht: 45 x 109 x 19 cm (BxHxT; Fuß: 38 cm tief), 55 kg/Stück
  • Leistung: 2 x 600 Watt sinus
  • Ausführungen: Standard: Mattweiß; Wunschfarbton und Sonderlackierungen auf Anfrage
  • Eingänge: drei Digitaleingänge (AES/EBU, S/PDIF koaxial, Toslink), zwei Hochpegeleingänge (XLR, Cinch)
  • Sonstiges: umfangreiche DSP-Möglichkeiten; Raumakustikkorrektur; drei Klangprofile speicherbar; automatische Ein-/Ausschaltung und Quellenumschaltung; Fernbedienung; individuelle Einmessung beim Kunden: 1.000 Euro
  • Garantie: 5 Jahre

Hersteller & Vertrieb:

Lyravox
Jaffestraße 6 | 21109 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 – 320 89 79 80
E-Mail: info@lyravox.de
Web: https://lyravox.com/

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Input Audio

Test: Lyravox Karlotta | Aktivlautsprecher

  1. 1 Volle Lotte
  2. 2 Lyravox Karlotta: Hörtest
  3. 3 Testfazit: Lyravox Karlotta

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Beyerdynamic DT-990, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (Koax-S/PDIF) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m

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