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Ein Frequenzweichen-Upgrade? Individuelle „Farrow & Ball“-Lackierung? Personalisierte Anschlussterminals? Eigenhändiges Mitwirken beim Bau der bestellten Lautsprecher? Oder lieber ein ausschließlich im Onlineshop der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erhältliches F.A.Z.-Editionsmodell? Wer sich für einen Lautsprecher des im Hamburger Hafen in einer alten Kaffeerösterei gelegenen Herstellers Inklang (www.inklang.de) entscheidet, darf sich im Grunde einer guten Fee gegenüber wähnen, die ausnahmsweise sogar mehr als drei Wünsche erfüllt. Die dann allerdings – ebenfalls anders als im Märchen – selbstredend auch monetäre Interessen verfolgt:
So kosten die hier zum Test anstehenden Inklang 13.3 Advanced Line – 103 Zentimeter hohe und 17 Zentimeter schlanke Zwei-Wege-Standlautsprecher – in der Basisversion 3.598 Euro. Unser in der Sonderfarbe „Night Petrol“ gehaltenes Testpärchen entstammt hingegen der frisch aus der Taufe gehobenen „F.A.Z.-Edition“ und schlägt mit 4.250 Euro zu Buche. Dafür sind neben einer Sonderlackierung (Warm Grey oder Bright Lime sind weitere Alternativen) noch verzierende Metallapplikationen, höhenverstellbare Rändel-Standfüße, ein Editionslogo der F.A.Z. sowie eine besonders hochwertige Frequenzweichenausführung inklusive. Letztere ist optional als „ReferenzUpgrade 2.0“ (360 Euro) auch für die Standardausführung der Inklang 13.3 Advanced Line erhältlich. Belässt man es hier bei einer der sieben Standardfarben, lassen sich gegenüber der F.A.Z.-Version noch 290 Euro sparen, sofern es einem nur darauf ankommt, technisch und klanglich keinerlei Abstriche gegenüber dem Sondermodell hinzunehmen. Sämtliche Konfigurationsmöglichkeiten lassen sich natürlich im Onlineshop von Inklang nach Belieben durchspielen.
Apropos Shop: Inklang vertreibt seine Lautsprecher ausschließlich online oder telefonisch (0800-724 238 8, international: +49(40)180-241 100) und gewährt ein – „The cat is in the sack, but the sack is not closed“, würde Giovanni Trapattoni wohl dazu sagen – vierwöchiges Rückgaberecht. Dem Build-to-Order-Konzept (die Produktion der gewünschten Lautsprecher startet erst nach Bestelleingang) geschuldet, beträgt die Lieferzeit zwischen vier und sechs Wochen.
Erklärtes Entwicklungsziel bei den Inklang 13.3 Advanced Line ist nicht zuletzt ein wohnraumfreundliches Gesamtkonzept: Dazu tragen die vergleichsweise zierlichen Ausmaße der Lautsprecher bei, aber auch ihr schlichtes, zeitloses Design – einschließlich auffallend wertiger Verarbeitungsqualität. In dieser Sache sagen Bilder mehr als Worte, von daher verweise ich hier einfach mal auf unsere Fotos. Die D‘Appolito-ähnliche Treibertopologie soll mit ihrer stärkeren vertikalen Bündelung zudem auch akustisch eine möglichst problemlose Integration in den Wohnraum fördern.
Die zugrundliegende Treiberbestückung rekrutiert sich je Box aus zwei 15-Zentimeter-Aluminium-Tiefmitteltönern, die von zwei rückseitigen Bassreflexöffnungen unterstützt werden (Tuningfrequenz 50 Hz), sowie einer mit einer Aluminium-Magnesium-Membran bewehrten 29-Millimeter-Kalotte. Inklang setzt hierbei auf Modellreihen von SEAS, die, sagen wir mal, eher als bewährt denn als allerletzter Schrei durchgehen.
Was laut Gründer und Geschäftsführer Thomas Carstensen durchaus zur grundsätzlichen Firmenphilosophie passe, zumal, so Carstensen, der allerletzte Schrei kein Garant für das beste Ergebnis sei: „Inklang ist grundsätzlich nicht von einer technologischen First-Mover-Idee getrieben. Auch verzichten wir auf das marktschreierische Aufblasen von Pseudo-Innovation und Gadgets. Die Chassis, die in allen Modellen der Advanced Line identisch sind beziehungsweise aus der gleichen Baureihe stammen, haben uns mit ihrem bereits bei niedrigen Lautstärken erstklassigen Auflösungsvermögen, einem sehr guten Rundstrahlverhalten sowie einem durch und durch natürlichen, jederzeit geordneten Klangbild überzeugt.“ Zudem führten die im Vergleich etwa zu Papiermembranen etwas höheren Membranmassen der Konusse zu niedrigeren Resonanzfrequenzen – hilfreich, um trotz der grazilen Gehäusemaße der Inklang 13.3 Advanced Line noch einen möglichst fundierten Tiefgang zu erzielen.
Auch die im Vergleich zu den üblichen 1-Zoll-Treibern etwas größere Kalotte lässt sich naturgemäß tiefer ankoppeln, was bei den Inklang 13.3 und dem gar nicht mal so tiefliegenden Übernahmebereich (2500 bis 2700 Hertz) auf den ersten Blick gar nicht unbedingt relevant erscheint. Gleichwohl offenbarten Hörversuche, so Thomas Carstensen, ein gegenüber kleineren Kalotten „entspannteres und weniger aggressives“ Klangbild – von der Metallkalotten gerne unterstellten klanglichen „Härte“ fehle schlussendlich jede Spur. Der Hornansatz der gedrehten Aluminium-Front soll bei alledem der stärkeren Bündelung der 29-Millimeter-Kalotte entgegenwirken. Themen, die wir natürlich weiter unten im Soundcheck noch aufgreifen werden.
Die Gehäuseaufbau mit seiner 38 Millimeter starken Front (die anderen Wände messen 19 Millimeter) gibt sich für die Preisklasse dann durchaus avanciert: Eine separate Gehäusekammer für die Frequenzweiche, um Mikrofonieeffekte im Zaum zu halten, mit spezifischen Radien zur Strömungsgeräuschdämmung versehende Gehäuseversteifungen sowie eine Auskleidung mit Schwerfolie zählen hier zu den Features. Die Teiberaussparungen weisen innenliegend einen trompetenförmigen Verlauf auf, um Luftstauungen oder Mitteltonreflektionen zu minimieren.
Auch die vormontierte Sockelplatte hat Anteil am resonanzoptimierten Gehäusekonzept und sorgt zudem für eine Entkopplung vom Boden des Hörraums. Entgegen des ersten Anscheins ist sie durchaus aufwändig konstruiert: Der Lautsprecher steht unmittelbar auf vier Aluminium-Drehteilen, die mit einer vollflächigen Aluminiumplatte, die als unterste Ebene des gesamten Sockels dient, verklebt sind. Die Sandwichkonstruktion wird durch eine mittig eingebrachte schwarze Gummiplatte und das verschraubte, von oben sichtbare und in der jeweiligen Lautsprecherfarbe gehaltene MDF-Oberteil komplettiert.
Und klar, wenn in unseren F.A.Z.-Sondermodellen der Inklang 13.3 Advanced Line das ReferenzUpgrade 2.0 serienmäßig integriert ist, sollten wir auch hierüber ein paar Worte verlieren. Zunächst: Die grundsätzliche Filtercharakteristik findet sich im Sinne einer übergeordneten „Inklang- Klangphilosophie“ in allen Lautsprechern des Herstellers wieder. Das ReferenzUpgrade 2.0 wartet wie die Standardweiche zwar mit Ingredienzien des Kölner High-End-Spezialisten Mundorf auf, beinhaltet allerdings noch höhere Bauteilequalitäten. Als da wären: besonders vibrations- und mithin mikrofoniearme Spulen, vergossene Mcap-Evo-Oil-Supreme-Folienkondensatoren mit „selbstheilendem“ PP-Kondensatorfilm für den Signalweg des Hochpassfilters oder auch die niederinduktiven, aufwendig bifilar konzipierten Mresist-Supreme-Widerstände. Unterm Strich soll das Frequenzweichentuning nicht zuletzt eine noch „holografischere Räumlichkeit“ zeitigen, verspricht Inklang.
Womit im Grunde das entscheidende Stichwort gefallen ist: Schieben wir die Inklang 13.3 Advanced Line in den Hörraum …
Inklang 13.3 Advanced Line: Klangtest & Vergleiche
So schnell ändern sich die Szenerien: Hatte ich mich optisch gerade an die fast einen halben Meter breiten Nubert nuPyramide 717 gewöhnt, die in meinem Hörraum wie zwei fette Türme – es ist ja gerade Weltmeisterschaft – auf dem Schachbrett thronten, gehen die grazilen Inklang 13.3 Advanced Line im Vergleich fast als, pardon!, Bauern durch.
Ja, so unterschiedlich können Lautsprecherkonzepte ausfallen, die unterschiedlichen Preisregionen mal außen vor. Und dabei völlig gegensätzliche Erwartungshaltungen evozieren. Während ich mit den Nubert-Wandlern vor meinem geistigen Ohr einen bollerigen, wummerigen Tiefton wähnte, noch bevor überhaupt der erste Ton erklang, erwecken die Inklang 13.3 Advanced Line bassseitig eher die Befürchtung, dass sich Schmalhans für die nächsten Wochen als Meister in der Küche breitmacht. Na, interpretieren wir das dann mal als gesunde Intervalldiät.
Doch bevor wir uns dem Thema „Basswiedergabe“ widmen, zunächst zu einem Kriterium, bei dem die Inklang 13.3 Advanced Line selbst mit – ja – dreimal so teuren Lautsprechern wie den Nuberts locker mithalten können: der Räumlichkeit. Zwar gar nicht mal besonders weit auf den Hörer zugehend, dafür mit toller Tiefenstaffelung und faszinierend losgelöst von den Lautsprechern, vermögen es Inklangs 13er den Hörer gleich vom ersten Takt an in den Bann zu ziehen.
Auch die Ortungsschärfe und Plastizität streben nach höchsten Weihen: Einzelne Instrumente und Stimmen werden ungemein fokussiert und eindeutig fassbar dargestellt. Das hohe räumliche Differenzierungsvermögen der Inklang 13.3 Advanced Line erfährt noch weitere Steigerung dadurch, dass die einzelnen Bühnenakteure klar auf Abstand zueinander gehalten werden, sprich jeweils viel „Luft“ um sich herum aufweisen.
Zum Vergleich: Meine Spendor D9 (um 9.000 Euro) bilden Instrumente und Stimmen größer ab und rücken das Klangbild offensiver in Richtung Hörer, wobei sich die Musiker, wenngleich immer noch eindeutig separiert, natürlich automatisch stärker auf die Pelle rücken. Ich selbst schätze diese anmachende, etwas frontalere Gangart der D9 ja sehr. Gleichwohl würde ich objektiv hier von einem „Patt“ sprechen, da mich die Inklang 13.3 räumlich wie gesagt ebenfalls involvieren und es freilich auch andere Geschmäcker gibt: Kollege Michael Bruß etwa steht auf im Zweifelsfall etwas kleiner abgebildete Instrumente, die durch die damit einhergehenden größeren Zwischenräume eine umso klarer gegliederte Bühne illusionieren. Entsprechend sind die 13.3 in dieser Hinsicht natürlich genau sein Fall.
Um in Sachen Bühne das volle Potenzial der Inklang 13.3 Advanced Line abzuschöpfen, ist allerdings noch ein kleines Tuning vonnöten. Ich selbst bin eigentlich kein Fan vom bisweilen reflexhaft abgegebenen Tipp „unbedingt die vormontierten Blechbrücken am Bi-Wiring-Terminal gegen höherwertige Kabelbrücken tauschen“. Entsprechend sind die Kabelbrücken, die ich an die Inklang 13.3 probeweise anschraubte, alles andere als irgendwelche sorgsam ausgesuchten Klangwunder, ich weiß nicht mal mehr, wer die kurzen Dinger vor vielen Jahren mal zusammenlötete. So oder so: Die Bühne mutet mit ihnen merklich offener und ausladender an, ja, das ganze Klangbild legt so etwas wie eine gewisse Zurückhaltung ab. Ergo: Hier unbedingt mal experimentieren oder gleich mit Bi-Wiring-Kabeln arbeiten. Die für den Test relevanten Hörrunden habe ich übrigens alle mit meinen eigenen Kabelbrücken absolviert.
Womit wir auch schon beim Hochton – schieben wir das Thema Bass noch ein letztes Mal – der Inklang 13.3 Advanced Line wären: Denn auch der gewinnt im Zuge des Tausches der Bi-Wiring-Brücken an Offenheit und Transparenz, im Grunde nur logisch nach dem eben Gesagten. Unterm Strich gibt er sich sodann sehr feinfühlig abgestimmt: Einerseits muten die Texturen in den oberen Lagen nicht ganz so schlackenlos-freigelegt an wie etwa mit den Nubert nuPyramide 717 oder – hochtonseitig eh eine Referenz – meinen Spendor D9, anderseits liefern die Inklang 13.3 tatsächlich etwas mehr ätherischen Glanz (Stichwort: Superhochton) als die im Vergleich obenrum etwas „trockener“ tönenden Nuberts. Die D9 hingegen scheint in Richtung Superhochton noch uferloser zu agieren, aber auch das zählt zu ihren besonderen Stärken.
Aber bleiben wir angesichts eines Preisunterschiedes von mehr als Faktor 2 mal auf dem Teppich. Ich schrieb gerade etwas von feinfühliger Abstimmung: Das in der Preisklasse der Inklang 13.3 immer noch virulente Zieldilemma aus „möglichst hoher Transparenz und Offenheit“ sowie „Langzeittauglichkeit und Seidigkeit“ ist bei den Inklang 13.3 Advanced Line sauber gelöst. Weder mangelt es den Chimes in „Evergreen“ (Celebration – The Modern Tribe) oder dem feinen, gesampelten Plattengeknister in „Where did all the Love go?“ (Kasabian – West Ryder Pauper Lunatic Asylum) (Album auf Amazon anhören) an Definition und Luftigkeit, noch bekommt die stoisch auf Eins und Drei geschlagene, rotzige Hi-Hat in „My Name is Mud“ (Primus – Pork Soda) zu viel Schärfe oder Silbrigkeit mit auf den Weg. Es gibt in der Preisklasse der Inklang 13.3 sicherlich Lautsprecher, die in Sachen Hochtonabstimmung noch stärker mit dem einen oder anderen Pfund wuchern können oder noch zielgenauer bestimmte Geschmäcker bedienen, in Sachen Mehrheitsfähigkeit sind die Hamburger aber vorne mit dabei.
Richten wir unseren Blick nach unten und kommen endlich zum Bass. Schlank, drucklos, asketisch – wie man es beim Anblick der schmächtigen Hamburger befürchten könnte? Auf dem Niveau handelsüblicher Kompaktboxen? Mitnichten. Die Inklang 13.3 Advanced Line lassen in meinem Hörraum keinen Zweifel daran, dass Standlautsprecher zugange sind. Selbst das mit infraschalligen Bassflächen bewehrte „Etched Headplate“ des Londoner Dubstep-Projekts Burial (Album: Untrue; auf Amazon anhören) erzielt seine Wirkung. Wirklich erstaunlich. Klar, es gibt keine Bauchmassage wie seinerzeit mit den Audioplan Konzert III. Gleichwohl tönen die Inklang 13.3 tieftonseitig erwachsen, sie sind keineswegs auf Kammerkonzerte und kleine Jazz-Besetzungen spezialisiert, sondern rocken bei Bedarf anständig los.
Logisch, wer mehr Druck und Tiefgang sucht, wird in der Preisklasse der Inklang 13.3 Advanced Line selbstredend fündig, ich denke da nur an die Quadral Aurum Rodan 9 (5.000 Euro), Technics SB-G90 (3.998 Euro) und vor allen Dingen Nubert nuVero 140 (4.470 Euro). Aber Inklang verfolgt wie erwähnt eine andere, eigenständige Zielrichtung: absolute Wohnraumtauglichkeit. Die 13.3 werden optisch auch von nicht-highfidelen Familienmitgliedern durchgewunken und vermögen akustisch nichtsdestotrotz Räume zwischen 15 und 35 Quadratmetern sicher zu füllen – ohne Gefahr zu laufen diese zu überfordern beziehungsweise zu dröhnen. Zumal es die Inklang-Entwickler löblicherweise unterlassen haben, mit einem Bassbäuchlein zu tricksen, die 13.3 Advance Line sind rechtschaffen neutral abgestimmt.
Bassquantität hin oder her, fast noch wichtiger: Wie steht‘s denn um die Bassqualität? Nun, knackig-konturierte Bassdrumkicks und energetisch-federnde Bassläufe befinden sich durchweg auf der Habenseite der Inklang 13.3, die Lautsprecher agieren dynamisch sauber und präzise. Was übrigens auch „über alles“ gehört, also grob- wie feindynamisch gilt. Allerding sind die Hamburger keineswegs übertrieben attackig auf möglichst beeindruckende Impulsanstiege trainiert, die dann im ungünstigen Fall über das Sustain, den „Körper“ von Tönen dominieren, was häufig ein analytisches, klangfarblich blasses oder sprödes Klangbild als Nebenwirkung nach sich zieht. Kurzum: Die Inklang 13.3 tönen, wenngleich nicht flirrend vor feinstdynamischer Spielfreude – wie etwa meine Spendor D9 – schon sportlich und wahren dabei, wie es sich für einen audiophilen Lautsprecher gehört, stets den musikalischen Fluss und organische Klangfarben.
Als absolutes Highlight, das sich aber keineswegs in den Vordergrund drängt, sondern der Hörer umso mehr schätzen lernt, je öfter und länger die Inklang 13.3 Advanced Line spielen, geht der Mitten- und Stimmbereich durch. Zum einen ist es absolut highendig, wie fokussiert, klar fassbar und präzise sich Stimmen in der Bühnenmitte verorten – das Thema Räumlichkeit hatten wir ja bereits. Zum anderen empfinde ich den Mittenbereich als tonal perfekt ausbalanciert, ich würde hier den Pegelverlauf an keiner Stelle auch nur um den Bruchteil eines Dezibels verändern wollen. Klar, meine verflossenen Spendor SP100 R² vermochten auch mithilfe ihres minimalen Wärmeplus‘ für einen noch faszinierenderen Mittenzauber zu sorgen. Meine aktuellen Spendor D9 hingegen ziehen den Hörer mit einer besonderen Unmittelbarkeit in den Bann: Stimmen werden etwas offener, an ihrem oberen Rand einen Deut präsenter und räumlich größer präsentiert. Zudem sorgen bei beiden Modellen die sehr breitbandig agierenden Mitteltöner für eine sehr realitätsfördernde Kohärenz. Aber genauso wie die beiden Spendor-Modelle auf (insbesondere tonal) unterschiedlichen Wegen ihr Ziel erreichen – auch hier möchte man jeweils an keiner Schraube drehen – vermögen das die Inklang 13.3: Einerseits studiomonitoresk neutral und irgendwie „cleaner“ als die noch mehr Flair verströmenden Spendors, andererseits überdurchschnittlich – zumal für die Preisklasse – schlüssig, eingängig und mit gänzlich unverstelltem Blick fürs Wesentliche, verbinden die 13.3 auf besondere Weise Akkuratesse und Emotionalität.
In Sachen Auflösung in den Mitten liefern die Inklang 13.3. Advanced Line ebenfalls Vollwertkost ab: So ist beispielsweise die im Refrain von Kasabians „Where did all the Love go?“ auf dem rechten Kanal ab und an seicht durchschimmernde Akustikgitarre, die fast wie ein Abmischfehler wirkt, mehr oder weniger so wahrnehmbar wie ich das auch von meinen hochtransparenten Spendor D 9 her kenne.
Test: Inklang 13.3 Advanced Line | Standlautsprecher