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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Mit Köpfchen
  2. 2 B&W 705 Signature: Klangtest & Vergleiche

Bei aller Digitalisierung und Computerisierung der Audiotechnik wird häufig unterschätzt, dass sich auch bei klassischen Hifi-Geräten über die Jahre hinweg viel getan hat. Nicht zuletzt in den unteren bis mittleren Preislagen werden hier mittlerweile Klang- und Verarbeitungsniveaus erreicht, die vielleicht vor noch fünf, erst recht vor zehn oder gar 15 Jahren eher Träumerei gewesen wären. Zu den traditionellen Lautsprecherherstellen, die in Sachen Innovationskraft regelmäßig vorne mitspielen, zählt der Mitte der 1960er Jahre gegründete Hersteller Bowers & Wilkins mit Hauptsitz in der südenglischen Küstenstadt Worthing: Ob ikonische Gehäuseformen, spezielle Gehäuseversteifungen, eigenständige Membranmaterialien, besondere Sickenlösungen oder das Tweeter-on-Top-Design – die meisten von Ihnen haben bei diesen Begriffen sicherlich sofort ein Bild vor Augen oder weitere Stichwörter parat. Und so geht es wohl auch den meisten anderen Hörern in den 65 Ländern, in die die Engländer mittlerweile exportieren.

B&W 705 Signature von vorne

Knapp 40 Zentimeter hoch, 9 Kilogramm schwer und furnierseitig in Datuk Gloss gehüllt – die B&W 705 Signature

Apropos „Tweeter on Top“: Die zweiwegigen 705er sind die kleinsten Lautsprecher von Bowers & Wilkins, die mit diesem Feature, zu dem ich unten noch genauer komme, ausgestattet sind. Zudem kennzeichnete es alle bisherigen Signature-Modelle von B&W seit der Silver Signature aus dem Jahre 1991: Der Zweiwege-Lautsprecher markierte das 25. Firmenjubiläum und sollte zudem den 1987 verstorbenen Firmengründer John Bowers ehren.

Signature?

Et voilà: Zum Test geladen sind die B&W 705 Signature (zirka 3.000 Euro/Paar | www.gute-anlage.de) – im Vergleich zur 2017 herausgebrachten 705 S2 kommen sie mit einer technisch verfeinerten Frequenzweiche sowie einer besonders edlen Gehäuseausführung. So schmücken die 705 Signature im Inneren Mundorf-Kondensatoren sowie größere Kühlkörper – was eigentlich eher auf subtile technische Änderungen hindeutet – und im Äußeren das sehr ansehnliche, ebenholzähnliche Furnier „Datuk Gloss“ vom italienischen Spezialisten Alpi, das laut Hersteller nachhaltig erzeugt werde. Obendrauf sorgen eine Signature-Plakette, silberne Metall-Zierringe um den Tief-/Mitteltöner sowie ein silberner Ring um das Hochtönergitter für zusätzliches Premiumflair. Signature und feine Verarbeitungsqualität hin oder her – gefertigt werden die Lautsprecher in China, daraus macht Bowers & Wilkins auch keinerlei Hehl, ein „Made in England“ ist allein den 800er-Flaggschiffen der Engländer vorbehalten.

On Top!

B&W 705 Signature - Tweeter on Top von vorne

Kein bloßes optisches Gimmick: der „Tweeter on Top“ der B&W 705 Signature

Tonangebend auch in puncto Design ist – ebenso wie bei der „Standard-705“ – nicht zuletzt das erwähnte, technisch aufwändige Tweeter-on-Top-Gehäuse, das mittels „Gummi-Lagerung“ weich mit dem Gehäuse verbunden ist. Ein bloßes optisches Gimmick ist es natürlich gleichwohl nicht: Das über ein Kilogramm schwere, aus einem Aluminiumblock gedrehte Konstrukt mindert über seine Masse, Lagerung und Form störende Resonanzen, mithin Verzerrungen und fungiert nebenbei auch als Kühlkörper für den naturgemäß besonders schnell zappelnden Hochtöner. Ich kann an dieser Stelle schon verraten, dass die Sauberkeit, die Durchhörbarkeit des Hochtons der B&W 705 Signature tatsächlich als superb durchgeht. Ob so ein kleines, dediziertes Hochtönergehäuse hingegen auch in Sachen Abstrahlverhalten überlegen ist, wie man häufig liest, ist durchaus strittig: Extrem kleine „Schallwände“ können nämlich auch zu einem eher inhomogenen, mit Brüchen versehenen Rundstrahlverhalten führen. Wir werden hören …

Bewohnt wird das Aluhäuschen von einem Kalottentreiber mit einer im PVD-Verfahren kohlenstoffbeschichteten, gerademal 0,03 Millimeter starken Aluminiummembran, der sich laut Bowers & Wilkins performanceseitig zwischen der „doppellagigen Aluminiumkalotte der Serie 600 und der Diamantkalotte der Serie 800 Diamond“ einordne. Ein 0,3 Millimeter dünner Carbonring auf der Rückseite der Kalotte soll die Kalotte zusätzlich stabilisieren. Hohe Steifigkeit, geringe Masse und ein „Aufbrechen“ erst bei sehr hohen 47 kHz zählten zu den besonderen Meriten dieser Lösung, so B&W.

B&W 705 Signature - Hersteller-Logo

Das Impedanzminimum der B&W 705 Signature wird mit 3,7 Ohm deklariert, der Wirkungsgrad mit 88 dB (2,83 V RMS, 1 m). Unkritische Werte, die 705 Signature stellen in dieser Hinsicht keine großen Ansprüche an die Verstärkerwahl

Auch untenrum hoch hinaus

Die tiefen und mittleren Lagen verantwortet bei den B&W 705 Signature ein 16,5 Zentimeter durchmessender Konus, der erst im ziemlich hohen Bereich zwischen 3,5 und 4 Kilohertz mit 6 dB pro Oktave an die Alukalotte übergibt, was diese natürlich entlastet, aber zu den höheren Frequenzen für eine vermehrte Bündelung des Konus sorgen kann. Kleiner Spoiler: Ja, die Einwinkelung der B&W 705 Signature auf den Hörplatz empfinde ich durchaus als merklich klangrelevant, wir kommen unten noch darauf zurück.

Als Membranmaterial kommt beim Bass-Mittel-Töner die B&W‘sche Hausspezialität Continuum zum Einsatz. Dieses löste mit der Einführung der 800D3-Serie im Jahr 2015 das berühmte gelbe Kevlar (ein Aramidfasermaterial) ab, das bereits 1974 das erste Mal bei Tiefmitteltontreibern Verwendung fand – und bei B&W mithin eine beeindruckend lange Karriere hinlegte. Mittlerweile kommt Continuum auch bei den kleinen Modellen von Bowers & Wilkins zum Einsatz, wie etwa bei den vom Kollegen Michael Bruss getesteten B&W 606. Der gewebte Verbundstoff soll noch resonanzärmer sein als Kevlar und über seinen gesamten Querschnitt äußerst homogen schwingen, was ein leicht zu kontrollierendes Bewegungsmuster fördere. Ein abrupter Abbruch des optimalerweise ja gleichmäßig kolbenförmigen Schwingens einer Membran könne so vermieden werden, versprechen die Engländer.

B&W 705 Signature - Continuum-Material des Tiefmitteltöners

Als Membranmaterial dient beim Bassmitteltöner der B&W 705 Signature die Hausspezialität Continuum

Flexibler Druck

Ein rückseitig ventilierendes Bassreflexsystem unterstützt den Tiefmitteltöner im kräftezehrenden Bemühen, möglichst tief noch für ordentlichen Druck zu sorgen. Je nach Aufstellung und Geschmack lässt sich allerdings auch „halboffen“ oder „geschlossen“ hören: Den B&W 705 Signature liegen zwei zweiteilige Schaumstoffteile bei, die entweder ring- oder zylinderförmig die Bassreflexöffnung verjüngen oder komplett verschließen. Ein vermeintlich kleines, in praxi aber doch wertvolles Feature, wie wir noch hören werden …

B&W 705 Signature - Bassreflex-Stopfen

Die beiliegenden Stopfen können die Bassreflexöffnung entweder verjüngen oder komplett verschließen

 

B&W 705 Signature: Klangtest & Vergleiche

B&W 705 Signature im Hörraum

Der Hörtest fand mit Lovan-Ständern statt, B&W bietet für die 705 Signature aber ebenfalls passende Ständer an

Attacke!

Code OrangeDann behelligen wir den vornehmen Signature-Adel aus Worthing mal mit Musiksignalen, die ihm mutmaßlich am wenigsten gut zu Gesicht stehen: Der abstrakt-kopfige Metalcore des jungen Quartettes Code Orange (Album: Forever, auf Amazon anhören) aus Pittsburgh, gehört zum wildesten und lautesten, was meine Musikbibliothek hergibt – und die experimentelle Elektronikmusik des schottischen Dubstep-Pioniers Kode9 (Kode9 & The Spaceape: Black Sun, auf Amazon anhören) bassseitig zum massivsten und eruptivsten. Ich gestehe, ich bin überrascht, wie unsere gerade mal eine halbe Armlänge großen Engländer solche Musik selbst bei höheren Pegeln sauber wuppen.

Bis knapp unter Partypegel tönen die B&W 705 Signature tadellos und knicken weder unter der extremen Mittenlast, die Code Orange mit dem infernalischen Gitarrensound und den wilden Growls entfachen, noch unter dem Bassdruck der fetten, trockenen Beats von Kode9 ein. Ja, die grobdynamischen Fähigkeiten, aber auch der Tiefgang beeindrucken mich. Klar kommt man hier mit Standlautsprechen oder deutlich größeren Kompakten wie den dreiwegigen Sehring M901 (ab 6.800 Euro) noch weiter, die auch die sustainreichen Tiefbassimpulse zu Beginn eines jeden vierten Taktes von Kode9s „Am I“ deutlicher herausarbeiten. Die 705 Signature deutet diese nur ganz leicht an. Sei’s drum, die 705er sind dennoch eindeutig für mehr geschaffen als ausschließlich kleine Jazz-Combos oder Kammermusik involvierend ans Ohr zu bringen – auch die ausgewiesenen „Rocker“ und „Clubber“ unter den Hörern werden auf ihre Kosten kommen.

B&W 705 Signature - Bi-Wiring-Terminal

Beiliegende Bi-Wiring-Brücken bieten häufig gutes Tuningpotenzial, bei den B&W 705 Signature konnten wir mit Kabelbrücken nur geringe Veränderungen erzielen, was für die Qualität der vormontierten Brücken spricht

Stopfen oder nicht stopfen?

Gehört habe ich die B&W 705 Signature wie üblich freistehend mit über 80 Zentimetern Abstand zu Rück- und Seitenwänden. Für wandnahe Aufstellung bietet es sich an, die Bassreflexöffnung mittels der mitgelieferten Stopfen komplett zu verschließen. Auch freistehend freut man sich zwar über eine noch definiertere und reiner anmutende Basswiedergabe, wenn man die Öffnung komplett schließt, aber es wird tonal dann schon recht asketisch. „Offen“ tönt es deutlich lustvoller ohne tonal aufdringlich zu werden, nur bei ganz wenigen Stücken hatte ich das Gefühl, dass die B&W-Entwickler womöglich doch ein kleines Bassbäuchlein im Frequenzgang versteckt haben könnten, etwa beim Track „Albion“ von Transmission (Album: Sublimity). Dennoch eher ein Thema für Goldohren.

Allerdings tönt es „offen“ hier und da schon mal ein bisschen „typisch bassreflexig“, es mischen sich ganz subtil die hierfür typischen Artefakte (eine „gefühlte Unruhe“) ins Tieftongeschehen. Dankenswerterweise weisen die Bassstopfen wie oben beschrieben ein Mittelstück auf, sodass sich nicht nur ein massiver Schaumstoffzylinder, sondern ein Schaumstoffring ins Bassreflexrohr einführen lässt – man hört quasi „halboffen“. Was genau meinen Geschmack trifft: Die Basswiedergabe gerät so geradezu studiomonitorhaft fettfrei-neutral, liefert aber immer noch genügend Druck für meinen 30 Quadratmeter großen und 3.6 Meter hohen Hörraum und ist frei von hörbaren Bassreflex-Effekten. Klasse!

B&W 705 Signature - Bassreflexöffnung

Die rückseitige Bassreflexöffnung der B&W 705 Signature

Pssst …

Da ich weiß, dass das viele Hörer interessiert: Die B&W 705 Signature eigenen sich auch prima für nächtliche leise Hörsessions, sprich: Sie fühlen auch geringen Pegeln feinfühlig nach ­– wobei ihnen abermals die Flexibilität bei der Bassreflexregulierung zugutekommt. Mit vollständig offenem Bassreflexrohr bekommt der Hochton ein Gegengewicht von unten, welches ihn harmonischer in den Rest des Geschehens einbettet, gleichzeitig sind bei sehr geringen Lautstärken besagte „Artefakte“ im Bass kein wahrnehmbares Thema.

Liebe zum Detail

Das Wörtchen Studiomonitor fiel bereits – und muss für die Beschreibung der Hochton- und Mittenwiedergabe der B&W 705 Signature unbedingt noch einmal aufs Tapet. Da wäre zum einen die Auflösung: Ich weiß gar nicht, wann ich zum letzen Mal den vorwitzigen elektronischen, Hi-Hat-Sound auf Clock DVAs „Final Program“ so facettenreich und texturiert gehört habe. Selbst (nur vermeintlich) simpel gestrickten Transienten Struktur und Reichhaltigkeit zu verleihen, gehört nach meinem Dafürhalten zu den höchsten Weihen von Audiogeräten. Auch der Flangereffekt, der in „So did we“ (Album: Panopticon) von Isis die massiven Gitarrenwände wie ein eisiger Wind unterschwellig umweht, wird bestens herausgearbeitet.

B&W 705 Signature - Hochtöner Explosionsdarstellung

Die Explosionsdarstellung des Hochtöners der B&W 705 Signature (Foto: B&W)

Nur logisch, dass die B&W 705 Signature ihre Meriten auch bei akustischer Musik ausspielen – etwa beim Zusammenspiel von Klarinette, Bratsche, Klavier und Gitarre in Clair Obscurs „Still“ (Album: Rock). Je nachdem, wie man möchte, lässt sich die Aufnahme ganzheitlich genießen oder lassen sich einzelne Instrumenten oder gar deren subtile Charakteristika verfolgen.

Wenn wir damit auch ein wenig vorgreifen und bereits das Thema „Bühnenqualitäten“ ankratzen: Das hohe Differenzierungsvermögen rührt auch daher, dass die einzelnen Instrumente sehr kohärent, fokussiert, eindeutig eingefasst gezeichnet werden. Meine Spendor D9 (um 9.500 Euro), aber letztlich sogar die Sehring M901 und 903 (um 10.000 Euro) wirken im direkten Vergleich tatsächlich etwas flächiger, weniger konzentriert, wenn es darum geht, einzelne Instrumente oder Klänge zu definieren – wie sie durch die 705 Signature in Sachen Auflösung generell arg in Bedrängnis geraten. Auch die bändchenbewehrten Quadral Aurum Galan 9 oder die hochmusikalischen Bryston T Mini (demnächst im Test) können hier nicht mithalten.

Süffig!?

B&W 705 Signature - Schallwand von oben

Aber beeinträchtigt solche Präzision nicht eben gerade die Musikalität, die Süffigkeit des Gebotenen? Jein.

Erstens ist der Hochton zwar quantitativ tatsächlich eher minimal prägnant als zurückgenommen, allerdings qualitativ so wertig, dass er auch Lautsprechern, die drei- oder viermal so teuer sind, bestens zu Gesicht stünde. Sprich: Man erhält stets „echte“ Information – und keine vorgetäuschten, die sich dann im schlimmsten Fall in Zischeleien oder Härten äußerten. In Sachen Luftigkeit, also in den Superhochtonsphären, wechseln die B&W 705 Signature dann sogar ganz leicht ins Zurückhaltende: So bieten etwa die Sehring M901 und 903 beim metallischen Sound des Schellenkranzes zu Beginn von „Still“ eine noch ätherischere Klangaura aus Obertönen und leuchten diesen dadurch noch feinseidiger aus.

Zweitens mutet der Mittelton – um auch diesen noch mal ins Boot zu holen – zwar grundsätzlich sehr ebenmäßig und balanciert an, dennoch leuchtet er nach oben hin etwas weniger stark aus und tönt mithin weniger präsent als das bei meinen Sehring und vor allen Dingen Spendor der Fall ist. Stimmen muten so weniger direkt und vordergründig an, was den 705 Signature bei aller Präzision und dynamischer Zackigkeit auch etwas Zurückhaltendes, Stressfreies, Distinguiertes verleiht.

B&W 705 Signature - Tiefmittelton-Konustreiber

Drittens und vor allem aber: Die Bowers & Wilkins 705 Signature müssen von hochwertigen Verstärkern an die Leine genommen werden. Meine Funk/Bryston-Kombi kaschiert zwar nichts und spielt tendenziell eher auf der fettfreien und frischen, hochtonoffenen Seite von neutral, bereitet Signale aber so „porentief rein“ auf, dass es auch mit den 705 Signature nie stressig oder unnatürlich wird, selbst bei schlechten Aufnahmequalitäten. Wie gesagt: Es tönt im besten Sinne so monitoresk, wie es sich jeder Toningenieur wohl nur wünscht. Bei weniger hochwertigen Verstärkern sollte man hingegen im Zweifelsfall zu etwas wärmer oder sanfter zeichnenden Exemplaren greifen, wenn man auf Nummer Sicher gehen will.

Bühnenqualitäten

Dass die 705 räumlich extrem sauber und differenziert fokussieren, erwähnte ich schon, die Ortungsschärfe ist wirklich hervorragend. Positiv auch, dass sich bei entsprechender Aufstellung (in Wandnähe klappt das naturgemäß weniger) das Klangbild mustergültig von den Lautsprechen löst sowie eine tadellose Tiefenstafflung bietet. Die vertikale Ausrichtung, die „Bühnenhöhe“, endet dabei im Wesentlichen knapp über dem Hochtönergehäuse, was meiner Erfahrung nach mit der oben beschriebenen leichten Dezenz im Superhochton zusammenhängen dürfte.

Gut aufgestellt

B&W 705 Signature - Hochtöner-Gehäuse von der Seite

Schön, dass die B&W 705 Signature auch durch ihre dreistufige Bassreflexstopfenlösung – welch schönes Wort – eine gewisse Flexibilität mitbringt. Dennoch ist eine freie Aufstellung gerade bei einem Lautsprecher dieser Klasse immer vorzuziehen.

So oder so gilt: Sie will direkt auf den Hörer zielen, sprich unmittelbar „auf Achse“ ausgerichtet werden. Winkelt man sie nämlich weiter aus, etwa um die Hochtondosis dem Hörgeschmack anzupassen, verändern sich insbesondere der Superhochton sowie die oberen Mitten/unteren Höhen, was zu abnehmendem seidigen Glanz und insbesondere einer weniger homogenen Anbindung des Hochtöners führt – der relativ zu den unmittelbar anschließenden Mitten dann wider Erwarten sogar etwas vordergründiger anmutet. Sowohl der Bass-Mittel-Töner als auch der Hochtöner scheinen in ihren oberen Grenzregionen also stärker zu bündeln. Was übrigens bei seitenwandnaher Aufstellung oder Positionierung im Regal ein Vorteil sein kann. Und bei freier Aufstellung im Grunde nicht stört, zumal der Sweetspot – wie man eigentlich anders erwarten würde – nicht so klein ausfällt, dass man jede Kopfbewegung hört oder sich zentimetergenau aufs Sofa nageln müsste. Lediglich die Möglichkeit, sich die Hochtondosis „hinzuwinkeln“ fällt im Grunde weg.

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Grimm Audio / Hoerzone

Test: B&W 705 Signature | Kompaktlautsprecher

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