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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Wer kann, der KANN
  2. 2 Kern KANN Cube: Klangtest & Vergleiche

Digital-Audio-Player (DAPs) sind das Schweizer Taschenmesser des mobilen Audiophilen. Sie kennen diese miniaturisierten Alleskönner, die streamen, wandeln, kopfhörertauglich verstärken und dabei bequem in jede Hosentasche passen? Voilá: Genau so ein Gerät ist der neue Astell & Kern nicht. Der A&K KANN Cube (Preis: 1.699 Euro, https://headphonecompany.com) ist eher so etwas wie der SUV unter den DAPs. Sprich: der Versuch, um den Preis formatsprengender Stattlichkeit ein Maximum an Luxus-Ausstattung und Antriebs-PS auf die Straße zu bringen. Ob der Koloss aus Korea das Zeug dazu hat, in U-Bahnen ebenso allgegenwärtig zu werden wie sein motorisiertes Vorbild im Stadtverkehr?

Astell & Kern KANN Cube - AlbumarchivGanz ehrlich? Wohl kaum. Denn im eigentlichen Sinne portabel ist dieser Digital-Audio-Player im XXL-Format sicher nicht, als DAP mit „Ecken und Kanten“ und stattlichem Kampfgewicht von 500 Gramm ist er kein typischer „Hosentaschenspieler“. Der Astell & Kern KANN Cube geht eher als Vertreter transportabler HiFi-Komplettanlagen durch. Sein bevorzugtes Spielterrain dürfte daher weniger die städtische U-Bahn als vielmehr der Nachttisch im schicken Business-Hotel, die Terrasse mit Meerblick im Urlaub, der Ohrenseesel vor dem lodernden Kamin oder schlicht der Schreibtisch sein.

“KANN” – mobile Größe ausbuchstabiert

Astell & Kern KANN Cube - Taster und Lautstärkeregler

Griffig & fummelfrei: der Lautstärkeregler und die Taster des Astell & Kern KANN Cube

Im Gegenzug verlangt Astell & Kerns „Klangpanzer“ seinem Verwender allerdings keinerlei Miniaturisierungs-bedingtes Fummlei ab. Der große, griffige Volume-Regler direkt neben dem Power-Schalter ist massiv verarbeitet, wackelt exakt Null und ist praktischerweise in jeder der sechs nicht nur mathematisch, sondern tatsächlich auch gehäusepraktisch möglichen Steh- beziehungsweise Liegepositionen des A&K KANN Cube mühelos zu bedienen. Seitlich etwas unterhalb des Reglers befinden sich drei ebenfalls erfreulich fummelfreie Schalter zum Skippen und Pausieren. That’s it. Alle weiteren Funktionen des KANN Cube lassen sich über das strahlkräftige HD-Touch-Display bedienen, das sich mit seinen fünf Zoll nahezu über die komplette Gehäusefront erstreckt. Zudem: Beeindruckend massives Alu-Gehäuse, Carbon-unterlegtes Vollglas-Heck – Astell & Kerns Vertreter der mobilen Oberklasse gehört fraglos zum edelsten, was ich bisher an DAPs in die Hände bekam. In Sachen Betriebssystem greift Astell & Kern wie gewohnt auf Android zurück.

Symmetrisch unterwegs dank Mini-XLR

Anschlusstechnisch? Wartet der KANN Cube ebenfalls mit etwas mehr als Standard, sprich: der obligatorischen 3,5-mm-Klinkenbuchse, auf. Als audiophile Sonderausstattung bietet der „DAP-SUV“ nämlich außerdem einen fünfpoligen Mini-XLR-Anschluss sowie eine 2,5-mm-Klinkenbuchse zum jeweils symmetrischen Betrieb der angeschlossenen Kopfhörer.

Astell & Kern KANN Cube - Klinken-Kopfhöreranschluss

Der Astell & Kern KANN Cube kann auch symmetrisch

Zur Datenübertragung vom PC oder Mac steht überdies eine USB-C-Buchse bereit. Auch nicht selbstverständlich: Ein hochwertiges USB-Kabel befindet sich im Lieferumfang. Über die USB-C-Schnittstelle wird auch der Li-Polymer-Akku des KANN Cube mit einer Kapazität von 7,4 mAh geladen, der je nach Betriebsart und Leistungshunger des angeschlossenen Hörers zwischen sechs und neun Stunden durchhält – im unsymmetrischen Betrieb etwas länger, im symmetrischen etwas kürzer.

Dickes Ding – da steckt Musik drin

Genug der Oberflächlichkeiten. Kommen wir zum entscheidenden Teil: der Musik. Die nämlich kann der KANN auf so ziemlich alle digital erdenklichen Arten und in sämtlichen gängigen Audioformaten abspielen.

Astell & Kern KANN Cube - Micro-SD-Karte

Per Micro-SD-Karte lässt sich der interne Speicher des Astell & Kern KANN Cube auf 528 GB erweitern

Der interne Speicher des KANN Cube zum Speichern und Abspielen lokaler Musikfiles umfasst 128 GB und kann durch Einschub einer Micro-SD-Karte auf bis zu 528 GB erweitert werden. An Streamingdiensten sind mit Spotify, Tidal, Deezer, Amazon Music und Qobuz die großen Namen an Bord. Zur Verwendung des KANN Cube in Gegenden ohne stabiles WiFi können – ein Abo beim entsprechenden Dienst natürlich vorausgesetzt – alle Musikfiles auch zum Offline-Abspielen heruntergeladen werden. Darüber hinaus KANN der Cube über seine USB-C-Buchse als reiner D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker in Verbindung mit einem Laptop, Smartphone oder Tablet eingesetzt werden.Was beim A&K KANN Cube an Formaten geht? Nun, Sie haben noch den charmant beknackten Neunzigerjahre-Hit “MFG” der Fantastischen Vier im Ohr? Dann nicken Sie im Takt und lesen: WAV, WMA, FLAC. MP3, OGG und APE. AAC, ALAC, AIFF, DFF und DSF. Ich denke, das dürfte reichen. Wie? Sie haben’s eher mit Zahlen? Voilá: Auflösungstechnisch stehen via PCM 8, 16, 24 und 32 Bit und bis zu 384 kHz zur Verfügung; DSD-Formate beherrscht der KANN Cube bis zu nativem DSD256. Selbst via Bluetooth sind dank aptX-HD bis zu 24 Bit und 48 kHz möglich – was manchmal bequem ist, klanglich aber selbst in der gebotenen Auflösung keine wirkliche Alternative darstellt.

Wandelt auf neuen Pfaden – die DAC-Sektion

Wer so viel musikalisches Blut durch seine Adern pumpt, tut freilich gut daran, sich auf die Kraft der zwei Herzen zu stützen. Dies tut der Astell & Kern KANN Cube in seiner D/A-Wandlungseinheit: in Gestalter zweier ESS SABRE 9038PRO-Chips. Die kanalgetrennte Wandlung bürgt laut Hersteller klanglich insbesondere für einen besonders breiten Dynamikumfang und hohe räumliche Exaktheit bei maximaler Rauschfreiheit. Abgerundet wird diese mobile Referenzwandlung durch Quad-Core-CPU, Femto Clock und einen MQA-Decoder, vorzugsweise zum Streamen von Master-Audio-Files via Tidal.

Für doppelt spannende Beziehungen – die Verstärker-Stufe

Astell & Kern KANN Cube mit Kopfhörer

Astell & Kern KANN Cube & AKG K812

Nicht minder opulent mutet die vollsymmetrisch konzipierte Verstärkerstufe an, die laut Astell & Kern für den KANN Cube auf Grundlage der Technologie der günstigeren KANN-Modelle völlig neu entwickelt wurde. Im Ergebnis sei der KANN Cube nunmehr in der Lage, mit einer Ausgangsspannung von gut 12 Vrms einen Großteil der am Markt erhältlichen Magnetsostaten im symmetrischen Betrieb souverän zu befeuern.

Da sich der Hersteller aus gleichwelchen Gründen mit Watt-Angaben strikt zurückhält, hier kursorisch die Ergebnisse einiger im Testzeitraum unternommener „Paarungsversuche“ zwischen Astell & Kern KANN Cube und Kopfhörern mit mehr oder weniger gehobenen Leistungsansprüchen. Anstrengungslos zur Höchstform zu treiben vermochte der KANN Cube den Audeze LCD-XC (20 Ohm Impedanz, 100 dB Wirkungsgrad), den Meze Empyrean (32 Ohm, 100 dB) sowie der HiFiMan HE1000SE (35 Ohm, 96 dB). Rundum genießbar, wenngleich weder kraftstrotzend noch komplett verzerrungsfrei geriet das Klangbild am HiFiMan HE1000V1 (35 Ohm, 90 dB) sowie am Audeze LCD2 Classic (71 Ohm, 96 dB). Eine hörbare Kapitulation war dem KANN Cube lediglich vom Abyss 1266 PHI TC (47 Ohm, 88dB) abzuringen.

Wie es mit dynamischen Hörern aussieht? Nun, um empfindlichere Gemüter wie den AKG K812 (36 Ohm, 110 dB) nicht mit Watt und Volt zu “überfahren”, lässt sich im Einstellungsmenu des Astell & Kern KANN Cube die Lautstärke des Ausgangssignals in drei groben Stufen anpassen.

Astell & Kern KANN Cube - Menü

Das Matching mit verschiedensten Hörern wird zusätzlich von einem feingliedrig einstellbaren Equalizier erleichtert. Durch bequem speicherbare Pre-Sets kann der Cube damit tonal an jeden Hörer individuell angepasst werden und – so gewünscht – stets auf audiophile Neutralität getrimmt werden. Wobei an dieser Stelle erwähnt sei, dass ich die tonalen Eigenheiten meiner verschiedenen Kopfhörer durchaus schätze und den KANN Cube daher stets mit der EQ-Einstellung „off“ gehört habe. Schauen wir uns nun also – bewusst neutral – genauer an, ob Astell & Kerns mobiles Dickschiff den Ambitionen, die Verarbeitung, Leistung und Ausstattung suggerieren, auch klanglich gerecht wird.

Kern KANN Cube: Klangtest & Vergleiche

Warum ich Ihnen immer wieder mit diesem komischen SUV-Vergleich komme? Ganz einfach: Weil er trägt. Auch klanglich. Denn die erste Assoziation, die ich beim Musikhören über den A&K KANN Cube bekomme, ist tatsächlich die eines hubraumstarken Automotors. So Fahrzeugklasse BMW X8 aufwärts. Autoritär, satt und unverschämt anmachend – der Astell & Kern KANN Cube klingt exakt so, wie er aussieht: nach mächtig PS unter der Haube.

Donnerwetter – der Bass

Russian Circles - Blood YearDas jüngste Studioalbum „Blood Year“ (auf Amazon anhören) des nicht unbedingt innovationsfreudigen, aber verlässlich abliefernden Postrock-Weltkulturerbes Russian Circles gehört zur leider selten gewordenen Gattung betont satt und vollmundig abgemischter E-Gitarren-Musik. Und diese fundamentale Wucht fetter Achtsaiter und donnergrollender Bassdrums wird durch den KANN Cube sensationell autoritär vermittelt. Der Astell & Kern bietet einem quasi den (korrekt eingepegelten!) Subwoofer für den Kopfhörer. Natürliche Bassinstrumente wie Orchesterpauken wirken über den KANN Cube zwar nicht maximal zackig oder akademisch neutral durchgezeichnet, die Ausleuchtung von Bassdetails gelingt preisgleichen reinen DAC-Lösungen wie etwa dem Chord Hugo (Preis: 1.699 Euro) noch ein bisserl akkurater. Dafür macht dieses pralle, timingsicher federnde „große Orchester fürs kleine Ferienhäuschen“ einfach einen Riesenspaß.

Klar & kultiviert – die Mitten

Astell & Kern KANN Cube - Playmodus

Schönfärberischer Stimmenschmelz? Glutrot schimmernde Klangfarben? Nicht das Metier des Astell & Kern KANN Cube. Er setzt hier vielmehr auf beispielhafte Neutralität und Akkuratesse – und Transienten, die aus dem Nichts zuschnappen wie das Maul eines Krokodils. Das Ergebnis: Anrisse von Gitarrensaiten und Hiebe auf Tom-Toms sind über den KANN Cube ein Gedicht von Reinheit, Klarheit und livehaftiger Geschwindigkeit.

Frisch, fröhlich, frei – die Höhen

Hiromi - SpectrumDas tonale Oberstübchen gerät frisch, gleichwohl überquert der hörsensible Bereich trotz seiner Präsenz niemals die Nervgrenze. Das liegt auch daran, dass der Cube bis in den instrumentalen Obertonbereich hinein noch Information bietet, wo andere DAPs die Segel streichen müssen. Die spektakulären Klavierläufe der japanischen Solistin Hiromi auf dem hinreißenden neuen Album Spectrum (auf Amazon anhören) etwa verebben in einer atmosphärischen Luftigkeit, die beinahe an eine gute Röhre gemahnt.

Überhaupt zählt die Auflösung klanglicher Details zu den großen Stärken des A&K KANN Cube – und das nicht nur im furiosen Superhochton. Ja, abgesehen von der leicht reduzierten Definition im unteren Bass dröselt der Astell & Kern das musikalische Geschehen für seine Preisklasse frappierend feinporig auf. Pretty fly for a DAP-guy!

Breiter als ein Frauenparkplatz – der Frequenzumfang

Astell & Kern KANN Cube - Coveranzeige

Gesamttonal spielt der Astell & Kern damit für einen naturgemäß kompromissbehafteten Digital-Audio-Player sensationell ausladend. Und da der KANN Cube lediglich an den Frequenzextremen pegeltechnisch für eine Prise Extraspaß sorgt, geht er dennoch cum grano salis als neutral durch – und schafft damit das Kunststück, zugleich fundamental satt und luftig frisch zu klingen. Mit einem Wort: opulent.

Das sehr, sehr große Ganze – der Raum

Wie? Schon lange nichts von SUVs gehört? Mein Fehler. Pardon. Also: Ein SUV sieht ja bekanntlich nicht nur außen opulent aus (wie der KANN!) und hört sich dank seines fetten Achtzylinders ebenso an (wie der KANN!) – er bietet auch einen extrem großen (Koffer-)Raum. Wobei die Koffer in diesem Sprachbild den Instrumenten entsprächen, die … okay, Sie haben gewonnen. Keine SUV-Vergleiche mehr. Bleiben wir sachlich und stellen nüchtern fest: Der A&K KANN Cube neigt auch abbildungstechnisch nicht zum Understatement, sondern spannt eine enorm breite, tiefe und insbesondere substanziell-plastische Bühne. Phantomklangquellen werden mit viel „Fleisch am Knochen“ souverän und stabil im Raum positioniert.

Astell & Kern KANN Cube - Ripping

Wobei ich persönlich kaum entscheiden konnte, was bei dieser „Abbildung Plus“ nun stärker ins Gewicht fällt: die per Kopfhörer selten erlebte Genießbarkeit großorchestraler Werke oder die etwas herabgesetzte Intimität etwa von Trioaufnahmen in kleineren Jazzclub. So oder so: Phantomschallquellen werden niemals aufgebläht, sondern stets mit ausreichend Luft dazwischen positioniert. Es gerät halt einfach nur alles eine Spur üppiger, anmachender als anderswo.

Doppelt gekoppelt klingt besser – die Dynamik

Und die Dynamik des Astell & Kern KANN Cube? Nun, die ist grundsätzlich akkurat und zackig, hängt allerdings nicht nur vom angeschlossenen Hörer ab, sondern insbesondere auch von der gewählten Betriebsart. Feindynamisch lässt der Astell & Kern hier wie dort nichts anbrennen und bildet auch feinste Lautstärkeschattierungen nuanciert ab.

Die „dicke Keule“ indes wird zwar auch im unsymmetrischen Betrieb durch die Bank ohne Verzögerung und zeitrichtig geschwungen. Dynamische Grobimpulse geraden hier in ihrer Ansatzlosigkeit allerdings nicht ganz so spektakulär livehaftig wie unter doppelter Leistung im symmetrischen Betrieb.

Symmetrisch? Ja bitte!

Astell & Kern KANN Cube - symmetrischer Anschluss

Der fünfpolige Mini-XLR-Anschluss des Astell & Kern KANN Cube

Doch nicht nur die Grobdynamik des A&K KANN Cube profitiert von den vollen 12 Vrms. Das Klangbild im Ganzen wird vernehmbar packender, straffer und gleichzeitig noch geschmeidiger und feiner. Und obwohl die Präsentation an den Frequenzenden weiterhin von Opulenz und die der Mitten relativ dazu von leichter Zurückhaltung geprägt bleibt, wirkt das Gesamtklangbild im symmetrischen Betrieb noch mehr aus einem Guss. Damit sei keineswegs gesagt, dass der KANN Cube unsymmetrisch durch die Bank unter seinen Möglichkeiten spielen würde. Sollten Sie jedoch einen Kopfhörer von lediglich mittlerem Wirkungsgrad oder Ohrlautsprecher der audiophilen Referenzklasse besitzen, so dürfte sich die mitunter kostenintensive Investition in symmetrische Anschlusskabel durchaus in besonderem Maße auszahlen.

Paarungszeit!

Betrieben habe ich den Astell & Kern KANN Cube für diesen Klangtest abseits der oben genannten „Versuchspaarungen“ vornehmlich mit meinen beiden magnetostatischen Referenzhörern Meze Empyrean (32 Ohm, 100 dB) und dem Audeze LCD-XC (20 Ohm, 100 dB). Insbesondere der Meze Empyrean (Preis: 2.999 Euro) aus demselben Vertriebsstall wie der KANN Cube – der Heidelberger Headphone Company – erwies sich dank seines leicht angehobenen Oberbasses und seiner minimalen Dezenz im oberen Hochton dabei als „Perfect Match“. Die an Röhrengeräten mitunter überintensive Farbigkeit der Mitten wärmte das Klangbild des KANN Cube dabei auf die ideale Genuss-Temperatur auf. Und so fügt sich hier alles zu wunderbar balancierten Ganzen.

Astell & Kern KANN Cube mit Denon-Kopfhörer

Etwas weniger synergetisch, aber nicht minder beeindruckend geriet die Kombination mit dem etwas frischer, kontrollierter und „studioesker“ abgestimmten Audeze LCD-XC (Preis: 2.199 Euro). Hier beeindruckte vor allem der wuchtige und dennoch präzise Bass, für den Audeze einst berühmt geworden ist und der vom KANN Cube nochmals mit Substanz angereichert wird, ohne dadurch aufzudicken.

Dass es untenrum trotz des kräftigen Fundaments differenziert zugehen und der KANN Cube durchaus auch „Studio-nah“ klingen kann, beweist die Kombi mit dem erzneutralen Ab-Hörer AKG K812 (36 Ohm, 110 dB). Dieser erhielt durch den Cube im Bass etwas mehr Substanz und in den Höhen noch mehr Atmosphäre, allerdings ohne dabei scharf zu klingen – was man vielleicht „neutral Plus“ nennen könnte.

Ergebnis der Paarungsversuche: Der Cube KANN Spaß, KANN Studio, KANN Magnetostaten, KANN Dynamiker. Und das alles wahlweise symmetrisch oder unsymmetrisch und ohne Zuhilfenahme weiterer Geräte.

DAP gegen Mini-Kette – ein transportabler Vergleich

Ersetzt der KANN Cube damit meine geschätzte und bewährte transportable Mobil-Audio-Kette im vergleichbaren Gegenwert von rund 1.500 Euro? Um das herauszufinden, habe ich meine Büro-Combo aus dem D/A-Wandler Chord Mojo (Preis: 499 Euro), dem digitalen Signalaufbereiter Uptone USB-Regen (Preis: um 250 Euro), zweier Audioquest Jitterbugs (Preis: je 49 Euro) sowie zweier Aqvox Highend USB-Kabel (Preis: je 339 Euro) in Verbindung mit einem Audirvana-Player per MacBook Pro im direkten A/B-Vergleich gegen den Solisten KANN Cube gehört.

Astell & Kern KANN Cube Rückseite

Ergebnis? Nun, die Kombi um den Chord Mojo und der KANN Cube spielen in derselben Liga, setzen aber unüberhörbar unterschiedliche Akzente. Das Mojo-Reisekollektiv punktet mit klangfarblich intensiveren und geschmeidigeren Mitten und geriert sich mit seinem sauberen, aber betont soften Tuning gewissermaßen als grooviger Privat-Entertainer im Jazzclub. Der Astell & Kern dagegen bietet mehr Transparenz in allen tonalen Bereichen, leuchtet die Frequenzextreme sauberer aus und gibt mit seiner satten wie funkelnden Art eher den feierlichen Präsentator auf buchstäblich großen Bühne.

Wie zum Beweis, dass wir es hier mit rein gleichwertigen, rein geschmacklichen Differenzen zu tun haben, bevorzuge ich im Testzeitraum denn auch munter mal den Chord Mojo samt Entourage und mal den A&K KANN Cube.

Praktischer und universeller ist aber ganz klar der Astell & Kern. Denn während der Mojo beispielsweise am Meze Empyrean arg dunkel und bisweilen verwaschen klingt und den präzisen Hochton des AKG K812 nur unzureichend zur Entfaltung bringt, kann der KANN Cube mit allen halbwegs wirkungsstarken Hörern kombiniert werden, ohne ein Missmatch zu riskieren.

Astell & Kern KANN Cube im Dunkeln

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Input Audio

Test: Astell & Kern KANN Cube | Mobiler Player (DAP)

  1. 1 Wer kann, der KANN
  2. 2 Kern KANN Cube: Klangtest & Vergleiche

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