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Juli 2010 / Ralph Werner
Die Herrn Entwickler in Salisbury, England legen in letzter Zeit ein ganz gutes Tempo vor: Vor knapp drei Jahren kamen mit dem Supernait (siehe Leserbericht) und dem Nait XS (siehe Test) zwei neue Vollverstärker in den Handel. Mit Produkten wie dem Festplattenspieler HDX, den All-in-One-Playern Naimuniti und Unitiqute – und seit kurzem dem DAC genannten DA-Wandler – antwortet Naim auf das derzeit heiße Thema Streaming-Audio. Damit auch die Analogfraktion zu ihrem Recht kommt, wurde eine hochwertige Phonostufe – die Superline – lanciert. Und nun gibt es seit circa einem halben Jahr auch einen neuen Lautsprecher von Naim: die Ovator S-600.
„Wurde auch Zeit“, könnten Fans der Marke anmerken, schließlich ist seit der letzten Lautsprecherneuheit der Briten – der Ariva aus 2004 – schon etwas Zeit vergangen. Zudem wurde deren Produktion recht schnell wieder eingestellt – und sie spielte sowieso in einer anderen, nämlich niedrigeren Liga als die neue Ovator. Preislich auf Augenhöhe ist da eher Naims SL2 – und die stammt aus dem Jahr 2002. So gesehen, kann die Ovator S-600 als Nachfolgerin der SL2 gelten, aber andererseits weicht sie konzeptionell in einigen Bereichen schon deutlich von den bisherigen Modellen ab. Man kann bei aller Traditionspflege also durchaus von einem Generationswechsel sprechen. Und in der Tat soll es in Zukunft eine ganze Ovator-Familie geben, die S-600 stellt somit die Erstgeborene dar.
Einen wesentlichen konzeptionellen Unterschied wird die Mehrheit der HiFi-Freunde mit einem Achselzucken quittieren: Die Ovator S-600 sollte frei im Raum aufgestellt werden. So what?
Nun, bisher lautete die Devise bei Naim-Wandler immer: „An die Wand damit!“. Die Lautsprecher waren so abgestimmt, dass sie eine wandnahe Positionierung goutierten. Und die Vermutung, dass die Naim-Entwickler bisher das klassische britische Wohnzimmer – recht beengt und stark bedämpft – im Hinterkopf hatten, ist so abwegig nicht.
In fünf verschiedenen Oberflächenvarianten gibt es die Ovator
Mit der Naim Ovator geht es nun einen Schritt von der Rückwand weg und damit hin zur „gängigen Lehre“ in Sachen Aufstellung. Es heißt sogar, dass die Ovator S-600 auch mit Nicht-Naim-Elektronik ganz gut spielen soll. Die werden ja immer mainstreamiger 😉
Test: Naim Ovator S-600 | Standlautsprecher