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Mai 2009 / Ralph Werner
Nö, so richtig klein ist er nicht, der hier zum Test anstehende Vollverstärker Naim Nait XS, aber mit einer Gehäusehöhe von knapp sieben Zentimetern kann er durchaus als Schmalhans durchgehen – dem äußeren Anschein nach. Vielleicht hätte die Überschrift auch besser „Super in klein?“ heißen sollen, denn schließlich will der neuste Integrierte aus Salisbury nichts weniger als die abgespeckte Version des Supernait sein, dem derzeitigen Spitzenmodell in Naims Vollverstärkerlinie. Abgespeckt gibt sich erfreulicherweise auch der Preis, der mit Eins-Sieben ungefähr bei der Hälfte des großen Bruders angesetzt wurde.
Geschwister? Oben im Bild der Naim Nait XS, unten der große Bruder Naim Supernait
Am Naim XS finden sechs Hochpegelquellen Anschluss. Nun, stimmt nicht ganz, eigentlich sind’s sogar elf, und das sollte nun echt mal reichen. Eigentlich deshalb, weil fünf Eingänge parallelgeschaltete Buchsen aufweisen, und solange man dafür sorgt, dass die eine Quelle schweigt, während die andere spielt, kann man einen Eingang für zwei Quellen nutzen. Konkret schaut’s so aus:
Die Naim-typischen DIN-Buchsen dürfen freilich nicht fehlen. Bei vier von ihnen (CD, Tuner, Tape, AV) stehen – direkt drüber angeordnet – auch Cinch-Pärchen zur Auswahl. Der fünfte parallel genutzte Eingang heißt Aux1 und steht hinten als Cinchbuchse und vorne als Miniklinken-Eingang bereit.
Wer hat auch schon Lust, mit seinem Porti ständig hinterm Rack zu stehen? Der AUX2-Eingang schließlich steht nur als DIN-Buchse zur Verfügung und kann – innerhalb der Naim-Familie – als Stromversorgung für die externen Phono-Vorverstärker des Hauses genutzt werden. Familienbande werden bei den Engländern ja besonders gepflegt …
Der Naim Nait XS verfügt zudem über einen Subwoofer-Ausgang (Cinch) und einen sogenannten „AV-Bypass“-Modus, welcher die interne Lautstärkeregelung überbrückt, damit ein entsprechend vorgeschalteter AV-Receiver den Job übernehmen kann. Last but not least: Vor- und Endstufen-Sektion des Nait XS können aufgetrennt werden, nicht nur der Betrieb eines externen Vor- oder Endverstärkers wird so möglich, sondern auch – wiederum Naim-typisch – ein Upgrade der Stromversorgung durch die hauseigenen externen Netzteile. Ein- und Ausgang sind im normalen Modus gebrückt – und als DIN-Buchse ausgeführt.
Drei Dinge fehlen also ausstattungsseitig im Vergleich zum Supernait: Der Balance-Regler – who cares? – der Kopfhörerausgang – nice to have – und fünf Digitaleingänge, da es einen internen DAC im Naim Nait XS nicht gibt. Gut. Letzteres kann man schmerzlich vermissen. Oder es ist einem völlig egal und dann darf man sich freuen, dass der Wandler nicht mit bezahlt werden muss. Freilich punktet der Supernait nicht nur mit mehr Ausstattungsfeatures, sondern auch mit einer potenteren Stromversorgung (wobei das generelle Schaltungslayout der beiden Amps sehr ähnlich sein soll).
Test: Naim Nait XS | Vollverstärker