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Test-Fazit: Naim Ovator S-600

Inhaltsverzeichnis

  1. 6 Test-Fazit: Naim Ovator S-600

Seit Naim Audio Anfang der 1980er-Jahre mit einem kleinen Verstärker, der größere Kreise nach sich zog, die Audiowelt betrat, scheinen sie ihre eigenen Vorstellungen davon zu haben, was für die Musikwiedergabe essentiell ist und was eher nice to have bis nachrangig. Naturgemäß sprechen sie damit nicht jeden an – besitzen andererseits aber eine große, eingefleischte Fangemeinde. Zuoberst auf der klanglichen Prioritätenliste scheint mir die direkte, rhythmisch packende Ansprache zuNaim Ovator S600 stehen – gefolgt von einer im Zweifel eher sonor-erdigen Tonalität als von einer hell, bleich oder ausnehmend luftig zu nennenden.

Mit dem Lautsprecher Ovator S-600 haben die Briten teils technisches Neuland betreten – zu nennen ist das BMR-Modul – teils bestehende Konzepte weitergeführt: So wurde bei Naim-Wandlern schon häufig auf geschlossene Gehäusekonzepte gesetzt und auch das Thema Entkopplung der unterschiedlichen Treiber-Verantwortungsbereiche findet man bei älteren Modellen – wie nun, weiter fortentwickelt, bei der Ovator. Letztlich aber wichtiger für den Hörer: In Sachen „Klang-Philosophie“ bleibt man sich treu.

Die Naim Ovator S-600 ist eine Rhythmusmaschine, eine sehr druckvolle zudem. Selten hatten wir Lautsprecher zu Gast, die derart energisch und auf den Punkt spielend zur Sache gingen und sogar bei eher unverdächtigen Stücken quasi den rhythmischen Subtext herausarbeiteten. Die Ovator besitzt ihre Eigenheiten in tonaler und bühnentechnischer Hinsicht – richtig. Was ihre Lebendigkeit und Spannkraft aber keinesfalls mindert, im Gegenteil – vielleicht sogar noch unterstützt. Ob diese Art der Musikpräsentation die Ihre ist – davon sollten Sie sich selbst überzeugen. Gönnen Sie sich einen Hörtermin.

Klangcharakter Naim Ovator S-600:

  • Der Tiefbassbereich ist recht gut ausgebaut, man könnten angesichts der Größe/Klasse des Lautsprechers aber noch mehr erwarten.
  • Von den mittleren Basslagen bis zum Grundtonbereich gibt sich die Naim Ovator sehr kräftig. Erstaunlich an dieser Betonung ist, dass sie die Mitteltonlagen nicht überdeckt – diese bleiben transparent – und dass der Bass zum äußerst schnellen, straffen, federnden Lager zu rechnen ist. Ein kräftiger Bassbereich überlagert häufig Timinginformationen der Musik, woraus eine gewisse Behäbigkeit resultiert – mit der Ovator S-600 verhält es sich umgekehrt, er dient ihr zur rhythmischen Akzentuierung.
  • Der Frequenzbandbereich, der vom BMR-Modul abgedeckt wird – ausgehend von circa 400 Hz bis in die höchsten Höhen -, gibt sich ausgeglichen und neutral. Die Mitten werden erdig und sonor dargeboten, dabei aber auch crisp, transparent, direkt – und härtefrei.
  • Der Hochton ist bruchlos ins Geschehen eingebunden; Glanz, Strahlkraft und Dynamik sind vorhanden – die Wiedergabe angeschlagener Becken besitzt beispielsweise eine ganz ungewohnte Realitätsnähe. Ausnehmend „luftig“ tönt es aber nicht.
  • Die Naim Ovator zieht eine breite und auch hohe Bühne auf – die Tiefenstaffelung ist nur begrenzt ausgeprägt. Die Bühne ist „dicht besetzt“ in dem Sinn, dass zwischen den einzelnen Klängen nicht viel „leerer Raum“ liegt – die Ovator präferiert eher die musikalische Gesamtdarstellung als das sie die Einzelakteure herausskulptieren und für einen holografischen Klangraum sorgen würde. Vielleicht kann man die Besonderheit der Bühnendarstellung so fassen: Es wird weniger ein statischer Raum aufgespannt, der dazu einlädt, in ihm auf Entdeckungsreise zu gehen, sondern vielmehr erfolgt eine dynamisch federnde Musikdarstellung, die den Hörer direkt anspricht und sehr involvierend sein kann.
  • Die Naim Ovator ist ein sehr dynamischer Wandler, insbesondere grobdynamisch scheinen kaum Grenzen zu bestehen. Rhythmisches Gefühl und Impulsivität sind die Kernkompetenzen der Ovator – sie spielt kerniger und zupackender als die meisten Lautsprecher dieser Klasse. Dass es in Sachen Pegelfestigkeit nichts zu beanstanden gibt, versteht sich fast von selbst.
  • Die Naim Ovator S-600 braucht einen gewissen Raum zur Entfaltung – weit unter circa 25 qm droht „Overload“.

Naim Ovator

Fakten:

  • Modell: Naim Ovator S-600
  • Konzept: geschlossener, passiver Zweiwege-Stand-Lautsprecher mit breitbandig spielender Flachmembran (BMR-Modul)
  • Preis: ab 8.198 Euro
  • Abmessung & Gewicht: 116 x 30 x 40 cm (HxBxT),
    60 kg/Stück
  • Wirkungsgrad: 88 dB/W/m
  • Nennimpedanz: 4 Ohm
  • Sonstiges: Optionale Aktivierung des Lautsprecher ist
    möglich

Vertrieb:

Musik Line Vertriebs GmbH
Hainbuchenweg 14-18
21224 Rosengarten
Tel. 04105 – 7 70 50
eMail: info@music-line.biz
Web: www.music-line.biz

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Test: Naim Ovator S-600 | Standlautsprecher

  1. 6 Test-Fazit: Naim Ovator S-600

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Beyerdynamic DT-990, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (Koax-S/PDIF) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m