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Alles begann im Jahr 2013, als Iriver, ein südkoreanischer Hersteller von Unterhaltungselektronik und MP3-Playern, sich dazu entschloss, aufgrund des weltweiten Erfolges des Apple iPods eine eigene Premium-Linie von digitalen Audio Playern (DAPs) auf den Markt zu bringen. Unter dem Label Astell & Kern (deutscher Vertrieb: https://headphonecompany.com) präsentierte man zur Consumer Electronics Show im Oktober 2013 den AK100 Musik Player. Komplett in Metall gehüllt und im vierstelligen Preisbereich angesiedelt, stellte der DAP eine Neuheit dar – sowohl die Qualität als auch den Preis betreffend.
Heuer wartet Astell & Kern mit zahlreichen Modellen auf und führte bereits Anfang 2018 eine neue Produktunterteilung ein. Die Produktlinien A&Norma, A&Futura und A&Ultima stehen für die verschiedenen Preis- und Funktionskategorien und sollen dem Kunden eine bessere Übersicht bei der Kaufentscheidung bieten (zur Produktübersicht des deutschen Vertriebs). Der neueste Wurf der Südkoreaner hört auf den Namen A&Futura SE100 (1.799 Euro) und ist somit im mittleren Preissegment des Portfolios von Astell & Kern anzusiedeln.
Ansehen und anfassen
Der Astell & Kern A&Futura SE100 mutet sehr edel an, wie man nach dem Auspacken unwillkürlich feststellt. Das in typischem Astell & Kern-Anthrazit gehaltene Aluminiumgehäuse wirkt hochwertig verarbeitet. Unter der mit Glas versehenen Rückseite befindet sich ein Karo-Muster, das sehr an Karbon-Faser erinnert und bei verschiedenen Lichtverhältnissen unterschiedliche Schattierungen aufweist. Im oberen Bereich prangt der A&Futura-Schriftzug in Silber. Astell & Kern verfolgt mit dem schlichten quaderförmigen Body eine simplere Designsprache als noch mit dem A&Norma SR15, bei dem das Display schräg in das Gehäuse integriert wurde. Gleichzeitig bekommt der DAP durch die leicht versetzte Vorder- und Rückseite einen modernen Touch. Durch die schrägen Kanten liegt der Astell & Kern A&Futura SE100 aber auch mit seinen 241 Gramm überraschend gut in der (linken) Hand.
Trotz des nahezu über die gesamte Front reichenden Touchscreens besitzt der Edel-DAP insgesamt vier physische Tasten. Drei davon befinden sich auf der linken Seite und sind für das Skippen der Tracks sowie für die Play- und Pause-Funktion bei ausgeschaltetem Bildschirm gedacht. Auf der Oberseite prangt der obligatorische Ein- und Ausschalter. Ein ebenfalls mechanischer Lautstärkeregler – um die Lautstärkeveränderung noch besser in der Hosen- oder Manteltasche erfühlen zu können, hat man ihn mit einer spürbaren Rasterung ausgestattet – sitzt an der rechten oberen Gehäuseseite. Das Ganze erinnert an die Aufziehkrone einer mechanischen Uhr. Beim etwas länger auf dem Markt befindlichen Top-Modell A&Ultima SP1000 wurde dieses Designelement bereits ebenfalls gewählt, um die Premiumqualität des Musikplayers hervorzuheben.
Das zum Test zur Verfügung gestellte Gerät kam mit einem robust wirkenden 30-cm-USB-C-Kabel. Standardmäßig befinden sich außerdem noch eine Bedienungsanleitung im PDF-Format, ein Quick-Start-Guide sowie Displayschutzfolien im Lieferumfang. Um nicht nur das Display, sondern auch das edle Gehäuse besser zu schützen, bietet Astell&Kern des Weiteren eine optional zu erwerbende Schutzhülle aus Echtleder an, die dem A&Futura SE100 aktuell für begrenzte Zeit als kostenlose Dreingabe beiliegt, wie der Vertrieb mitteilte, und ansonsten 120 Euro kostet.
Astell & Kern A&Futura SE100 – Technik im Detail
Schön anzusehen ist er also allemal, aber was macht den Astell&Kern A&Futura SE100 denn technisch besonders?
Der Astell & Kern A&Futura SE100-DAP kann mit einer Vielzahl an Verbesserungen im Vergleich zu den am Markt befindlichen Konkurrenzprodukten aufwarten. So ist der A&Futura SE100 einer der wenigen DAPs, der ein Display in HD-Auflösung, 1280×720 Pixel mit fünf Zoll Diagonale, bietet. Der Touchscreen sitzt hinter Glas und lässt sich sehr leichtgängig und verzögerungsarm bedienen. Verantwortlich für das flüssige Scrollen durch die Musiksammlung ist ein 8-Kern-Prozessor mit nicht genauer spezifizierter Geschwindigkeit.
Neben den erwähnten Tasten befinden sich auf der Stirnseite des Astell & Kern A&Futura SE100 jeweils ein unsymmetrischer 3,5-Millimeter-Klinkenausgang sowie ein 2,5-Millimeter-Klinkenausgang in symmetrischer Bauweise. Der USB-C-Eingang auf der gegenüberliegenden Seite dient sowohl dazu, um Musik auf den Player zu spielen als auch zum Aufladen des Gerätes – das von Qualcomm zertifizierte Quickcharge ist damit zwar nicht möglich, der DAP ist aber dennoch recht zügig in circa 2 Stunden wieder vollständig aufgeladen. Der 3700 mAh fassende Akku verheißt eine Laufzeit von bis zu 11 Stunden, je nach Helligkeit des Displays und Format der wiedergegebenen Musik. Weiters befindet sich ein WLAN-n-Modul für schnelle Datenübertragungen auch ohne Kabel und Bluetooth v4.1 inklusive des höherauflösenden aptX-HD mit an Bord. Der von Sony entwickelte LDAC-Codec, welcher eine nochmals höhere Datenrate per Bluetooth verspricht, wurde leider nicht implementiert.
Ein weiteres Zeichen für eine Stellung des Astell & Kern A&Futura SE100 in der High-End-Liga: der ES9038PRO. Wer die Entwicklungen der digitalen Audio-Welt in letzter Zeit aufmerksam verfolgt hat, wird wissen, dass es hier um den High-End-DAC-Chip des amerikanischen Herstellers ESS Technology geht. Dessen Sabre-DACs haben sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Grundkomponente von mobilen sowie stationären DA-Wandlern etabliert. Sehr praktisch ist deshalb auch die Option, den Player über den USB-C-Port als kleinen, aber leistungsfähigen Digital-Analog-Wandler etwa für die stationäre Hifi-Anlage verwenden zu können. Der ES9038PRO stellt den aktuellsten High-End-Chip von ESS Technology dar und verhilft dem koreanischen Edel-Player zu hochkarätigen Spezifikationen: Er nimmt Daten mit einer Samplerate von bis zu 384 kHz und einer Bittiefe bis 32 Bit entgegen. Damit lassen sich auch die hochwertigsten Musikfiles im PCM-Format in Studioqualität genießen. Natürlich unterstützt der Edelplayer auch natives DSD in der Auflösung DSD64, DSD128 und DSD256. Mit einem Signal-Rauschabstand von 122 dB unsymmetrisch beziehungsweise 123 dB symmetrisch, einer Kanaltrennung (Crosstalk) von unglaublichen 138/144 dB und einer THD von nur 0,0007/0,0006 % verheißen die Herstellerangaben einen unverstellten Musikgenuss auf ganzer Linie.
Um von den unterstützten hochauflösenden Dateiformaten wie FLAC, WAV, ALAC oder sogar MQA auch genügend auf den Player zu bekommen, besitzt der Astell & Kern A&Futura SE100 einen 128 Gigabyte großen internen Speicher. Wem das noch nicht genug sein sollte, kann den Speicherplatz mittels MicroSD-Karte auf bis zu 528 Gigabyte (128 GB intern + 400 GB MicroSD) erweitern. Selbst große Musiksammlungen können so in verlustfreien Formaten auf dem Player Platz finden.
Software, Bedienung und Funktionsumfang
Als Betriebssystem setzt Astell&Kern auf ein auf die Audio-Wiedergabe optimiertes und stark modifiziertes Android-System. Eine Lösung, die bei anderen DAPs auch schon mal für mehr Schwierigkeiten als Vereinfachungen gesorgt hat, was die Wiedergabe und Bedienung angeht. Der koreanische Hersteller legt aber genau auf diese Punkte ganz besonderes Augenmerk. Und so gestaltet sich die Bedienung mit einem Menü zur Auswahl der Titel und Alben denkbar einfach, will man den Astell & Kern A&Futura SE100 etwa zur Wiedergabe der auf den Player geladenen Musiksammlung bewegen. Gleich nach der für ein Android-System recht kurzen Einschaltzeit zeigt sich der alphabetisch erste Titel im Verzeichnis zur Musikwiedergabe samt Albumcover. Beim nächsten Einschalten wird dann jeweils der Song, den man zuletzt gehört hat, angezeigt. Ist man mit dem Sounding nicht zufrieden, kann man entweder aus einer Reihe vorhandener Equalizer-Presets wählen oder sich über einen parametrischen (anpassbare Frequenzkurve) oder grafischen (Frequenzbalken) Equalizer sein eigenes Preset zusammenbasteln.
Wie von Android-Smartphones bekannt, kann über das Wischen vom oberen Bildschirmrand ein Shortcut-Menü für den Schnellzugriff aufgerufen werden. Hier hat man auch Zugang zu den Einstellungen und zahlreichen Tweak-Möglichkeiten, wie zum Beispiel das Umschalten zwischen den USB-Modi (Medienzugriff oder DAC-Modus), einen bei einseitiger Hörschwäche sehr nützlichen Balanceregler oder auch den Zugriff auf die Drahtloseinstellungen. Das Settings-Menü kann übrigens auch mittels „Swipe“ vom linken Bildschirmrand aufgerufen werden. Hier kann man die Musikbibliothek nach Alben, Titel, Artist oder Genre geordnet anzeigen lassen. Wer seine Musik wie vom Windows-PC oder Mac gewohnt lieber über die Ordneransicht auswählt, kann das natürlich ebenso machen.
Ein wesentlicher Mehrwert im Vergleich zu anderen hochwertigen DAPs, die auf Android basieren, bietet sich mit der Möglichkeit viele Apps, die normalerweise im Android Playstore angeboten werden – dieser wurde aus lizenztechnischen Gründen nicht integriert – , recht einfach als APK (Android Package Kit) auf dem Astell&Kern A&Futura SE100 zu installieren. Wie genau bei der Installation vorgegangen wird, kann man direkt auf der Produktseite von Astell&Kern nachlesen. Derzeit beschränkt sich Astell&Kern noch auf die gängigsten Streaming-Apps wie etwa Spotify, Deezer oder Amazon Music. Aber auch die Apps von High-Res- und Lossless-Streaminganbietern wie Tidal oder Qobuz werden unterstützt. Insgesamt haben bisher 21 Musik-Streaming-Apps grünes Licht bekommen. In Zukunft soll die Anzahl der für das Betriebssystem unterstützten Apps noch erweitert werden. Apps wie zum Beispiel Google Music, Apple Music, Audible oder die Youtube App werden aus rechtlichen und Kompatibilitätsgründen leider nicht unterstützt.
Mit dem Astell & Kern A&Futura SE100 kann aber nicht nur aus dem Internet gestreamt werden. Mittels AK-Connect funktioniert das zum Beispiel auch mit auf PC oder MAC befindlichen Musikbibliotheken. Hierfür wird lediglich der auf der A&K-Website zum Download zur Verfügung gestellte MQS-Streaming-Server benötigt. Der PC/Mac und DAP müssen sich für das Streaming im selben Netzwerk befinden
Soll der Astell & Kern A&Futura SE100 in Verbindung mit einem PC als DAC Verwendung finden, steht des Weiteren ein Windows-Treiber zum Download bereit – in den Einstellungen des A&Futura SE100 ist dann nur noch der DAC-Modus auszuwählen, damit es losgehen kann.
Astell & Kern A&Futura SE100: Klangtest & Vergleiche
Der Astell & Kern A&Futura SE100 bietet nicht nur einen Funktionsumfang, der einem Schweizer Taschenmesser zur Ehre gereichen würde, sondern gibt sich in gewisser Weise auch klanglich „messerscharf“.
Wobei hier nicht von „scharf“ im negativen Sinn die Rede sein soll. Ganz im Gegenteil: Die Gesamtcharakteristik des SE100 tendiert zu einem recht langzeittauglichen Klangbild. Das offenbart sich schon beim ersten „Reinhören“ in meine bestens bekannte Lieblingsmusik. Aber es nimmt eben fast ein bisschen Wunder, dass es Astell & Kern irgendwie geschafft hat, einem durchaus wärmeren Klangbild diese eindrucksvolle Detailfülle zu verpassen.
Besonders der präzise Hochton hat es mir angetan: Seien es die Hi-Hat-Anschläge vom Drummer des Esbjörn Svennson Trios oder die Triangelklänge im dritten Satz von Dvoraks Neunter, der Astell & Kern A&Futura SE100 dosiert tonal jedes Instrument so behutsam, dass die Langzeittauglichkeit nie in Gefahr gerät, entlockt ihnen aber gleichzeitig so viel Details wie möglich. Und natürlich profitieren auch die Obertöne von Saiteninstrumenten und Klavier von dieser feinfühlig detaillierten Gangart in den oberen Lagen. Vergleicht man den SE100 beispielsweise mit dem Desktop-Verstärker Burson Soloist SL (immerhin ein fairaudio’s favourite Award-Träger) lassen sich diese beiden ansonsten durchaus mit ähnlichem Klangcharakter aufwartenden Geräte insbesondere an der Hochtonwiedergabe unterscheiden, die beim A&K noch klarer, offener und für mich realistischer ausfällt.
Ein zu kurzer Ausklang der Instrumente, der einerseits durch eine zu früh abfallende Frequenz im Superhochton, andererseits durch eine nicht perfekte Anbindung an den Mittenbereich hervorgerufen werden kann, ist mir beim Astell & Kern SE100 dann auch mit keinem meiner Kopfhörer – weder mit dem breitbandigen und hochauflösenden Sennheiser HD800s noch mit dem mittenbetonten Audiofly-AF160-In-Ear – aufgefallen. Das Sustain etwa von Beckenanschlägen gerät stets tadellos. Dazu passt, dass leise Passagen, wie sie oft bei klassischer, orchestraler Musik vorkommen, vom SE100 absolut fachgerecht behandelt werden – und auch feindynamisch ist der südkoreanische DAP absolut auf Zack.
Überraschend ist für mich die Tatsache, dass der Astell&Kern A&Futura SE100 trotz den Geräten mit DAC von ESS Technology nachgesagten etwas kühleren Gangart auch in den Mitten organisch und keineswegs kalt und distanziert aufspielt. Der SE100 steht derzeit mit seinem nagelneuen ES9038PRO DAC-Chip bei den DAPs noch relativ allein da. Ein Vergleich mit dem FiiO X7 Mk II, welcher den Vorgänger-DAC ES9028PRO beherbergt, bestätigt aber das gewollt wärmere und musikalischere Sounding des Astell&Kern-Players.
Dass die wärmere Spielweise des Astell&Kern im Mittenbereich wie erwähnt perfekt mit seinem sehr detaillierten Klangbild harmoniert, machen nicht zuletzt Akustikgitarren deutlich. In Melody Gardots „If the Stars were mine“ (Album: My One And Only Thrill; auf Amazon anhören) harmonieren die Begleitgitarre, mithin die Obertöne der gezupften Saiten bestens mit der gefühlvollen Stimme der Jazz-Sängerin. Sowohl Gitarre als auch Melody selbst erscheinen natürlich timbriert. Der Astell & Kern A&Futura SE100 stellt die Stimme recht neutral in den Raum mit einer minimalen Betonung der unteren Mitten. Die detaillierte Spielweise im Präsenz- bis Brillianzbereich lässt die Sängerin gleichwohl niemals zu dunkel oder gar leblos klingen.
Aber auch die Wiedergabe von Musik härterer Gangart, wie die verzerrten E-Gitarren der deutschen Progressive-Rock/Metal-Band Dinner auf Uranos, bereitet dem Mobilplayer keine Schwierigkeiten. Im Zusammenspiel mit dem Audeze LCD-2, der mit dem Astell & Kern A&Futura SE100 übrigens durchweg hervorragend harmoniert – eine weitere Parallele zum Burson-AMP – , zaubert der Edelplayer aus Süd-Korea bei „6786“ des Albums 50 Sommer, 50 Winter (auf Amazon anhören) ein leicht warmes, gleichwohl differenziertes Klangbild ins Ohr. Die einzelnen Akkorde der E-Gitarren sind trotz der Metal-typisch verzerrten Wiedergabe noch gut unterscheidbar.
Auch in Sachen räumlicher Darstellung der Musik macht der Astell & Kern A&Futura SE100 positiv von sich hören. Was aber nicht gleichbedeutend mit einer außerordentlich breiten Bühne ist – hier bleibt der DAP mit den mir verfügbaren Kopfhörern im Rahmen des Üblichen. Was der DAP aber besser kann als die meisten Wiedergabegeräte und Verstärker, die ich bis jetzt hören durfte, betrifft seine Raumtiefe. Vergleicht man den A&Futura SE100 in dieser Sache zum Beispiel mit der Performance des Benchmark DAC1 USB, so wirkt die stationäre Wandler-AMP-Kombi gegenüber dem SE100 geradezu flach und leblos. Dieses immersive Erlebnis einer Live-Präsentation, wie es der Astell&Kern darzustellen vermag, ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Auch die Tiefenstaffelung und der Abstand der Instrumente zueinander werden von unserem Probanden mit Bravour gemeistert.
Zur sehr guten räumlichen Darstellung und der Instrumentenseparation trägt sicher auch die Abwesenheit jeglicher Störgeräusche ihren Teil bei. Spielt keine Musik, bleibt es mit einem empfindlichen In-Ear, wie etwa dem Shure SE215M+, trotz ungemuteten Ausgangs totenstill. Der während der Musikwiedergabe entsprechend sehr saubere Hintergrund lässt einzelne Instrumente noch differenzierter erscheinen und macht deren räumlichen Platzierung auf der Bühne noch eindeutiger.
Vom Grundton bis in den Tiefbass spielt der Astell & Kern A&Futura SE100 recht linear, dickt hier weder auf noch fällt der Pegel im Tiefbass merklich ab. Beim neuen Album Polybrass (auf Amazon anhören) der österreichischen Akustik-Techno-Band Elektro Guzzi lässt mich der SE100 schließlich ordentlich mittanzen, denn auch die Grobdynamik stimmt. Er bietet auch mit etwas weniger lebhaft aufspielenden Kopfhörern wie dem AKG K702 genügend Punch im Kickbass, um eine eigene private Silent-Disco veranstalten zu können. Den straffen Bass eines Benchmark DAC 1 USB, der allgemein ein recht druckvoller Zeitgenosse ist, oder gar den seines größeren Bruders A&Ultima SP1000 erreicht der SE100 dann aber doch nicht ganz. Dass der SE100 dennoch vor Tiefbasspassagen nicht zurückschreckt, lässt sich etwa im Song „Black Chamber“ nachverfolgen. Die elektronische Basslinie bleibt immer gut heraushörbar, ohne die oberen Frequenzbereiche zu verdecken.
Meiner Erfahrung nach haben einige mobile Audio Player – auch im hohen Preisbereich – das Problem, nicht genügend Leistung für hochohmige Kopfhörer wie einen Sennheiser HD800S oder gar leistungshungrige Magnetostaten bereitzustellen. Der Astell&Kern A&Futura SE100 gehört hier definitiv nicht dazu. Wie bereits erwähnt, harmoniert der SE100 mit dem Audeze LCD-2 ganz hervorragend. Ein Kopfhörer, der auch aufgrund seines magnetostatischen Funktionsprinzips etwas mehr Power benötigt, um gut zu klingen. Der A&Futura macht nichtsdestotrotz selbst hohe Lautstärkepegel möglich. Und das ohne hörbare Verzerrungen im Klangbild zu erzeugen. Aber keine Angst, auch mit kleineren Kopfhörern und In-Ears wie einem KEF M100 oder dem Custom-BA Fabs Dual Basic arbeitet der SE100 dank seiner erfreulich niedrigen Ausgangsimpedanz von 1,5 Ohm (3,5 Millimeter unsymmetrisch) beziehungsweise 1 Ohm am symmetrischen 2,5-Millimeter-Ausgang problemlos zusammen.
Zudem verspricht die sehr fein einstellbare Lautstärkeregelung am SE100, dass ein und dieselbe Verstärkung für alle Kopfhörer genügt. Ein Wechseln der Amp-Module wie es der DAP FiiO X7 (II) und der Mobile DAC FiiO Q5 anbieten, ist somit nicht nötig. Wer trotzdem etwas spielen will, kann das über die einstellbare Ausgangsspannung direkt in der Playersoftware machen.
Test: Astell & Kern A&Futura SE100 | Mobiler Player