Demnächst im Test:

Billboard
Kircher HiFi

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Verstärkt puristisch
  2. 2 Klangtest & Vergleiche: Genuin Nimbus

fairaudio's favourite Award 2019Nichts für Anfänger! So könnte die Headline zu diesem Test ebenfalls lauten. Warum? Nun, wer eine ohne jegliches Chichi à la zentimeterdicke Frontplatte, eingravierter Markenname, Display oder gar Chromverzierungen daherkommende und gerademal acht Kilogramm wiegende Transistor-Stereoendstufe für 8.000 Euro von einem kleinen Hersteller kauft, benötigt wahrscheinlich eine durch reichlich Hörerfahrung gestärkte Portion an highfidelem Selbstbewusstsein und Urteilsvermögen. Bei einem solchen Understatement-Amp kann es noch mehr als sonst eigentlich nur darum gehen, was hinten rauskommt. Was durchaus eine besondere Erwartungshaltung aufkommen lässt. Inwieweit das gerechtfertigt ist, gilt es im Folgenden abzuklopfen.

Genuin Nimbus Endstufe seitlich-vorne

Der Genuin Nimbus ist schlicht, aber auffallend sauber verarbeitet

Unsere Fotografin schätzte den Genuin Nimbus (www.genuin-audio.de, Preis des Testgerätes: 7.950 Euro) anhand des optischen Eindrucks überraschenderweise auf immerhin einige tausend Euro, was zum einen bestimmt damit zu tun hat, dass sie nach vier Jahren fairaudio so etwas wie eine gewisse Schmerzfreiheit entwickelt und womöglich schon Cinch-Kabel fotografiert hat, die teurer als ihre Objektive sind. Zum anderen fand sie den optisch so reduziert auftretenden Genuin Nimbus tatsächlich – ja – „ schick“.

Bei näherem Hinsehen weiß der Nimbus dann auch zweifelsohne zu gefallen. Ob man nun auf die nach untenhin mit Radius verlaufende Frontplatte, die (wenigen) Anschlüsse, die Spaltmaße oder die Oberflächengüte des Vier-Millimeter-Aluminium-Gehäuses blickt, auf den resonanzarmen Deckel oder die überdurchschnittlich „klingelarmen“ (und sauber entgrateten) Kühlrippen klopft oder die mit drei gefederten Füßen bewehrte Unterseite inspiziert – nichts wirkt aufregend oder luxuriös, dafür aber sehr hochwertig „toolig“. En détail wirken meine ebenfalls extrem solide gefertigten Bryston 7B³ dagegen sogar etwas rustikal: Die Kühllamellen sind scharfkantiger und – wie im Grunde das ganze Gehäuse – etwas resonanzfreudiger, die Übergänge an manchen Verbindungsstellen unebener oder mit mehr Spaltmaß versehen, die Lautsprecheranschlüsse etwas einfacher. Was freilich in der täglichen Zusammenarbeit mit den Kanadiern keinerlei Einschränkungen mit sich bringt.

Genuin Nimbus Endstufe Rückseite/Anschlüsse

Das Heck des Genuin Nimbus ziert eine Acrylplatte auf der sich der Purismus fortsetzt: Eingangsseitig stehen XLR-Anschlüsse, ausgangsseitig Single-Wiring-Lautsprecheranschlüsse zur Verfügung

Eine kleine Augenfälligkeit beim Genuin Nimbus ist dessen „Plastikheck“, ein wenig fühle ich mich an meinen alten CD-Player von Audiomeca erinnert, bei dem Acryl bewusst als Gehäusematerial verwendet wurde, um das Schwingungsverhalten zu optimieren. Gerd Sauermann, der maßgebliche Entwickler des Nimbus, nennt als Grund für den Einsatz der rückseitigen Acrylplatte, dass dies mit Blick auf die Leitungsdurchführungen die beste Lösung sei, „um elektromagnetische Wechselwirkungen mit dem Gehäusematerial zu minimieren“.

: Genuin Nimbus – Stereo-Endverstärker Acylplplatte

Apropos Gerd Sauermann: Dieser ist als Verstärkerentwickler kein Unbekannter, fairaudio-Leser werden sich möglicherweise noch an den Test der Sauermann-Endstufe aus dem Jahre 2011 erinnern. Kinder, wie die Zeit vergeht – und sich die Technik weiterentwickelt: Klanglich gefiel mir der Amp seinerzeit außerordentlich gut, die auswechselbaren Frontplatten waren eine tolle Designidee, der Rest des Gehäuses allerdings weniger filigran verarbeitet als beim neuzeitlichen Nimbus und der Energieverbrauch (420 Watt im Leerlauf) schon ein kleiner Umweltskandal.

Ein Grund für den Gewichtsunterschied von über zwölf Kilogramm zwischen dem Genuin Nimbus und seinem Urahn ist die Abwesenheit eines Ringkerntransformators: Der Nimbus ist zwar keinesfalls ein Class-D-Verstärker – ich gehe darauf gleich näher ein –, setzt aber bei seiner Energieversorgung auf zwei in Doppelmono gehaltene Schaltnetzteile. Viele Entwickler sagen Schaltnetzteilen nicht zuletzt hörbare Vorteile im Dynamikverhalten nach – dazu passt auch die Aussage von Gerd Sauermann: „Ein Schaltnetzteil liefert eine höhere Energiedichte vor dem Gleichrichter im Netzteil als ein ‚normales‘, da die zu siebende Wechselspannung beziehungsweise der zu siebende Wechselstrom nicht bei 100 Hz, sondern bei zirka 100000 Hz liegt. Die Elkos am Netzteilausgang werden also theoretisch 1000-mal schneller nachgeladen – wenn die Lastregelung im Netzteil auch schnell genug arbeitet, was beim Nimbus der Fall ist. Der Verstärker zieht seinen Strom aus stets vollen Siebelkos im Netzteil.“

Möglichen HF-Verunreinigungen, für die solche Netzteile aufgrund ihrer hohen Schaltfrequenz berüchtigt sind, begegne man beim Genuin Nimbus mittels einer speziell für Audiozwecke entwickelten Lösung, die sich maximal rauscharm zeige und geringste Störspannungen im Bereich der Schaltfrequenz aufweise, darüber hinaus habe man dem Ganzen zusätzlich noch Ausgangselkos von Mundorf (MLytic) spendiert.

Genuin Nimbus Endstufe seitlich-links

Die eigentliche Verstärkerschaltung hingegen arbeitet klassisch linear, wobei durch die Spannungsverstärkerstufe ein konstanter Class-A-Ruhestrom fließt, allerdings in Höhe von nur ungefähr 70 mA. Entsprechend zieht der Genuin Nimbus im Leerlauf vergleichsweise moderate 80 Watt aus der Steckdose. Gerd Sauermann hat sein der Alu-Behausung des Nimbus innewohnendes Baby auf den niedlichen, einprägsamen Namen „spannungsakkurater Konstantstromverstärker“ getauft.

Die technischen Grundzüge dieses Konzepts kurz und knackig: Die erwähnte Spannungsverstärkerstufe ist für die unmittelbare Verstärkung des Eingangssignals und deshalb mithin dafür verantwortlich, dass am Ausgang des Genuin Nimbus eine dem Musiksignal möglichst originalgetreue, in ihrer Höhe nur eben lautsprechergerechte Wechselspannung anliegt. Der Prozess in dieser Stufe vollzieht sich – ganz entscheidend für das Konzept des Genuin Nimbus – rein spannungsbasiert in Class-A. Eine Stromverstärkung bleibt in dieser Stufe hingegen aus, denn durch den Spannungsverstärker fließt ja der stets gleichbleibende Class-A-Ruhestrom. Aber klar: Wo eine Spannung sowie eine Impedanz vorherrschen, ist der Strom gemäß ohmschen Gesetzes nicht weit – den sich der anhängige Lautsprecher letztlich auch zieht.

Genuin Nimbus End Verstärker Boden Füsse

Der Genuin Nimbus ist als Tripod ausgelegt

Wobei die Schaltung im Genuin Nimbus eben so ausgelegt ist, dass die Lautsprecherlast die Spannungsverstärkerstufe in Sachen Strom gänzlich unbehelligt lässt und vielmehr direkt von der ihr vorstehenden, sämtliche Verstärkerzüge versorgenden Stromquelle nascht. Damit nun der ganze Plan (konstanter Class-A-Strom + ständiges Auf-und-ab bei der Lautsprecherversorgung) auch sauber aufgeht, ist diese Stromquelle in der Lage, entsprechend der ständig wechselnden Lautsprecher-Anforderungen permanent nachzuregeln. Eine zusätzliche geregelte Stromsenke sorgt schließlich dafür, dass der leistungsseitige Wechselstrom, der sich durch den Lautsprecher schlängelt, auch wieder „abfließen“ kann – Stromquelle und -senke arbeiten dabei im Class-AB-Betrieb. „Der Strom wird im Nimbus also nicht verstärkt, sondern geregelt“, so Gerd Sauermann.

Genuin Nimbus Endstufe Kühlrippen Details

Kurzum: Spannungs- und Stromverstärkung erfolgen beim Genuin Nimbus unabhängig voneinander, wodurch, so die Zielsetzung seines Schöpfers, unerwünschte Wechselwirkungen zwischen Strom und Spannung minimiert würden. Nicht zuletzt aufgrund der peniblen und schnellen (Regelbandbreite 1 MHz) Regelung des konstanten Ruhestroms, würden Rückwirkungen des Lautsprechers auf die Signalverarbeitung des Verstärkers im Vergleich zu herkömmlichen Verstärkerkonzepten signifikant minimiert. Bei alledem wird Laststabilität bis unter zwei Ohm versprochen. Einen günstigen, sprich eine kontrollierte Ansteuerung der Lautsprecher fördernden Dämpfungsfaktor– beziehungsweise Ausgangsimpedanz-Verlauf weist unser Proband zudem auf: Zwischen 10 Hertz bis ungefähr 5 Kilohertz liegen die Werte bei hohen 500 (auf 8 Ohm bezogen), einer Ausgangsimpedanz von gerade mal 16 Milliohm entsprechend. Was die schiere Ausgangsleistung angeht, gibt sich unser Proband für einen Endverstärker seiner Klasse dann schon etwas bescheidener, zumindest auf dem Papier (2 x 50 Watt an 8 Ohm und 2 x 100 Watt an 4 Ohm), wie/ob sich das im Hörraum – gerade an meinem mit 85 dB/W/m nicht gerade übermäßig effizienten Sehring 903 – bemerkbar macht, werden wir noch hören.

Genuin Nimbus – Stereo-Endverstärker Powerknopf

Kommen wir nach so viel Schaltungsphilosophie und Messtechnik noch kurz auf die greifbaren inneren Werte des Genuin Nimbus zu sprechen, die neben dem Entwicklerhirnschmalz ebenfalls zum gehobenen Kaufpreis beitragen, aber zugleich von einer Penibilität zeugen, die für die letzten Zentimeter auf dem Weg zum High-End-Gipfel regelmäßig unentbehrlich sind – als da wären: über fünf Meter Innenverdrahtung aus Reinsilber, Mundorf EVO Silber/Gold/Öl-Koppelkondensatoren, Mundorf MLytic-4pol-Siebkondensatoren (60.000µF pro Kanal) oder auch Vishay SMD-Widerstände mit 0,1% Toleranz. Sämtliche elektronischen Bauteile im Verstärker würden, so der Hersteller, ebenso wie wesentliche Teile des Schaltnetzteils oder des Verstärkergehäuses, mechanische Beruhigungen erfahren.

Genug der Technik: Klemmen wir uns den leichtgewichtigen Nimbus lässig unter den Arm, wechseln in den Hörraum und besetzen endlich den schon wartenden Ampstand mit ihm …

Klangtest & Vergleiche: Genuin Nimbus

Ich will eingangs zwar nicht gleich vollends mit der Tür ins Haus fallen, gleichwohl mit einem kurzen Blick aus der Totalen starten. Denn sollten Sie auf der Suche nach einem Amp mit einem wie auch immer gearteten „speziellen Sounddesign“ sein, wird der Genuin Nimbus wohl eher nicht zum innersten Zirkel Ihres Beuteschemas gehören: Der Nimbus zählt vielmehr zu den effektfreiesten Amps, die mir bisher so untergekommen sind und wartet allenfalls mit der Spezialität auf, dass sein Klangbild ein besonderes Gefühl von „Ruhe und Sauberkeit“ verströmt. Auffallend druckvoller, ballender Bass, wie man es von einer „dicken Endstufe“ womöglich erwarten sollte? Ultraluzide Höhen? Eine zu abrupten Adrenalinschüben führende dynamische Attack? Eine auf „warm“ oder – umgekehrt – „frisch“ getunte Tonalität? Vier Fragen und viermal eine eindeutige Antwort: „Fehlanzeige“.

Genuin Nimbus – Stereo-Endverstärker Anschlüsse Detail

Aber keine Sorge – nichtsdestotrotz gibt es über den Genuin Nimbus im Einzelnen natürlich viel Spannendes zu berichten. Rücken wir dazu zunächst die erwähnte „Ruhe und Sauberkeit“ näher in den Fokus, ein Kriterium, das vergleichsweise schwer zu beschreiben ist, gerne wird in diesem Zusammenhang ja auch der etwas abgenudelte „schwarze Hintergrund“ bemüht. So oder so ein eher unterschwelliger als eindeutig fassbarer Zug, der auf niedrige Verzerrungswerte schließen lässt und nicht zuletzt der so wichtigen Klangfarbenreinheit/-treue förderlich ist.

Eels Electroshockblues4 CD CoverDer Genuin Nimbus lässt hier in meiner Anlage (siehe Equipmentkasten unten auf Seite 2) zweifelsohne eine besondere Kompetenz durchscheinen. Beispielsweise beim aufs erste Hören schlicht anmutenden, spärlich instrumentieren, aber doch auf besondere Weise sehr unmittelbar-intim und fragil wirkenden Titel „Elizabeth on the Bathroom Floor“ von Eels (Album: Electro-shock Blues, auf Amazon anhören). Der zurückhaltend vorgetragene Gesang, die Westerngitarre und der im Verlauf über alledem schwebende, ätherische Chor lassen zum einen viel – ja: vorbildlich schwarzen – Hintergrund übrig.

Und obwohl das Stück nicht unbedingt zur Klasse auffallend audiophil eingefangener Aufnahmen zählt, bestechen zum anderen die Akkuratesse und der außerordentliche organische Eindruck, den der Nimbus hier im Mitten- und Hochtonbereich vermittelt: Die Rauigkeit der klangfarblich vorbildlich kontrastierten Stimme, der gesangstechnisch leicht gepresst-angestrengt wirkende Wechsel in die hohen Lagen, die Klarheit der gezupften Metallsaiten, die ultrafeinen Bundstäbchen- und Umgreifgeräusche, der Wechsel zum Akkordspiel samt der durch den integrierten Tonabnehmer stärker in den Vordergrund rückenden perkussiven Anschlagsmomente: All dies wird tonal neutral und vor allen Dingen mit einer technische Hifi-Anklänge gänzlich vergessen machenden Natürlichkeit transportiert. Eine Natürlichkeit, die nicht zuletzt von einem angenehm feingeistigen – und eben nicht betont analytischen oder hochglanzpolierten – Umgang mit subtilen Details profitiert. Ja, an dieser Stelle würde ich den Genuin Nimbus tatsächlich auf eine Stufe mit meinen Bryston 7B³ heben, die in Sachen Authentizität und Artefaktfreiheit zu meinen absoluten Referenzen zählen.

Trioscene Turning Points CD CoverZur Reinheit und Klangfarbentreue des Nimbus passt – letztlich treten einzelne Klangeigenschaften nie unabhängig voneinander auf – dass Piano, Bass, Schlagzeug und Streicher auf dem sehr hörenswerten „No one’s fault“ (Album: Turning Point, auf Amazon anhören) des deutschen Jazztrios Triosence so high-endig plastisch und ortungsscharf gezeichnet werden, wie sich das für die ambitionierte Preisklasse des Genuin Nimbus gehört – hier liegt er auf Augenhöhe mit dem kürzlich getesteten Meridian 857 Reference, und im Grunde auch mit meinen Bryston-Monos; die ultrastarken Kanadier pumpen die Abbildung allenfalls noch einen Tick stärker auf, lassen sie einen Deut großflächiger und noch näher am Hörer erscheinen.

Hochtonseitig – man kann sich’s mit Blick aufs bisher Gesagte denken – zählt der Genuin Nimbus zu den zweifelsfrei langzeittauglichen Modellen: Der Verzicht auf eine betont analytische Gangart oder Hochglanzdarstellung der oberen Lagen bedeutet aber keinesfalls, dass der Nimbus dafür nun ein Höhen-Sounding mit auf den Weg bekommen hätte, das als betont gefällig oder zurückgenommen durchginge.
Mögen meine ultraneutralen Bryston 7B³ – ebenfalls ohne jegliche Schärfen oder artifizielle Note agierend –, aber sicherlich auch ein Krell Duo 300 obenherum noch ausgeleuchteter, straighter, feindynamisch prägnanter agieren, würde ich wiederum den Nimbus hochtonseitig als noch einen Hauch offensiver abgestimmt einschätzen als etwa den ebenfalls wohlbalancierten Meridian 857 Reference. Wenngleich hier die Unterschiede zum 857 Reference eher subtiler Natur sein werden, wenn mich meine Erinnerungen an den Engländer nicht trügen: Sowohl der Genuin als auch der Meridian weisen einen sauber auflösenden, dynamisch lebendigen, aber im Zweifelsfall eben auf Stressfreiheit bedachten und eher fluiden, als hochgradig attackigen oder hypertransparenten Hochton auf.

Genuin Nimbus End Verstärker Kühlrippen Seitenansicht

Ein Freund von mir besitzt eine ältere Bryston-Stereoendstufe, die er eigentlich sehr schätzt, aber neuerdings verstärkt dafür kritisiert, dass deren Bass zwar dynamisch zackig, aber irgendwie dennoch etwas stoisch-schiebend, zu kraftmeierisch, nicht maximal leichtfüßig daherkommt. Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Meinen ultraflinken, auf den Punkt spielenden Monos aus der aktuellen Cube-Reihe von Bryston würde ich das nun genau nicht unterstellen.

Und auch der Genuin Nimbus will sich so etwas keinesfalls nachsagen lassen: Die Wendigkeit, das präzise Timing und die gefühlte Mühelosigkeit, mit der Bassimpulse federnd-flutschig in die Schwingspulen der Bassmembranen meiner Sehring 903 fahren, zählen vielmehr zu den absoluten Stärken unseres Probanden. In dieser Hinsicht ist er meinen Bryston 7B³ sogar überraschend ähnlich, die – womöglich spielen hier hörpsychologisch auch besagte Unterschiede der Hochtoncharakteristika mit hinein – Bassimpulse noch steilflankiger, im zumindest für mich positiven Sinne noch etwas härter nachzeichnen. In Sachen bassseitiger Tonalität liegen das kanadische Doppel und der deutsche Single ebenfalls recht nah beieinander, ja, beide Lösungen klingen hier im Grunde geradezu vorbildlich neutral. Ein Meridian 857 Reference fördert da schon ein kleines bisschen mehr Tieftonmasse zutage als es orthodoxe Hifi-Lehre wäre, einen AVM Ovation SA 6.2 würde ich über alles gehört ebenfalls als noch etwas stämmiger tönend bezeichnen.

Genuin Nimbus Verstärker Logo

Code Orange Forever CoverErwähnenswert ist zudem, dass der Genuin Nimbus in Sachen Tiefgang, Druck und Pegelfestigkeit auch an meinem mit zirka 85 dB/W/m nicht gerade übermäßig effizienten Sehring 903 einen Job macht, der einer Endstufe der 8.000-Euro-Klasse würdig ist – der Nimbus ist absolut partytauglich. Dennoch bieten solche leistungsstrotzenden Kraftwerke wie sie etwa im letzten Absatz genannt wurden nicht nur in der Theorie, sondern auch in praxi Vorteile gegenüber dem leichtgewichtigeren Genuin Nimbus: So bin ich mit unserem Probanden auch bei wahnwitziger Musik vom Schlage Code Oranges (Album: Forever, auf Amazon anhören) auf meine Kosten gekommen, wohlwissend allerdings, dass es anderweitig auch einen Ticken extremer und durchzugsstärker zugehen kann und einem etwa Bassdrumkicks mit (noch) mehr physischen Impact entgegen schleudern. Aber das würde der effektfreie Nimbus vielleicht sowieso schon wieder als zu viel des Guten empfinden …

Billboard
Technics C600

Test: Genuin Nimbus | Endstufe

  1. 1 Verstärkt puristisch
  2. 2 Klangtest & Vergleiche: Genuin Nimbus

Das könnte Sie interessieren: