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Auch in Japan kennt man vermutlich das Sprichwort „Gut Ding braucht Weile“. Zumindest scheint man sich das beim Denon AH-C821 gedacht zu haben. Dieser ist nämlich der erste High-End-In-Ear, den Denon seit geraumer Zeit auf den Markt gebracht hat. Genauer gesagt, liegen zwischen dem letzten Oberklassen-Ohrhörer der Japaner, dem AH-C710, und dem AH-C821 ganze sechs Jahre. In der Zwischenzeit hat man sich bei Denon (www.denon.de) – Yoshinari Fukushima zeichnet für die Entwicklung in der Kopfhörer-Sparte verantwortlich – aber gehörig Gedanken gemacht, wie man vor allem den Klang von In-Ears verbessern kann, ohne dabei den typischen Denon-Charakter umgehen zu müssen. Heraus kam eine derzeit noch einzigartige Doppeltreiber-Konstruktion. Ob sich die zeitintensive Entwicklungsarbeit schlussendlich auch ausgezahlt hat, kann man im Folgenden nachlesen.
Der Denon AH-C821 erreichte mich gut verpackt in einem mittelgroßen Umkarton gefüllt mit jeder Menge Verpackungsflocken und der eigentlichen Produktverpackung des In-Ears. Diese wurde schlicht in Weiß mit dunkelblauen Rändern gehalten. Auf der Vorderseite prangt in silberner Schrift der Produktname und eine Abbildung des In-Ears. Die restlichen Seiten umfassen die Produktbeschreibung und die technischen Spezifikationen.
Öffnet man die mittels Magnetverschluss gehaltene Frontklappe der Produktverpackung, kann man im Sichtfenster schon einen Teil des Inhaltes erblicken. Dieser setzt sich aus einem Silikon-Transportbehältnis für den In-Ear, den Silikon-Ear-Tips in vier verschiedenen Größen (XS, S, M und L), einer Kabelklammer und dem eigentlichen In-Ear zusammen. Am Denon AH-C821 sind bereits Memory-Foam-Ohrstücke von Comply aufgesteckt – und zwar die Ausführung TX500 in der Größe M mit zusätzlichem Cerumenfilter.
Etwas enttäuscht war ich persönlich dann aber von der Tatsache, dass dem Lieferumfang weder ein Klinken-Adapter von 3,5 auf 6,3 Millimeter noch ein zwar nicht zwingend notwendiger, aber bei Vielreisenden immer gerne gesehener Flugzeugadapter beiliegt. Für Eigentümer mehrerer Kopfhörer stellt das Fehlen solcher Adapter aber sicher einen zu vernachlässigenden Faktor dar.
Anders als viele andere Hersteller setzt Denon bei der Lösung für eine sichere Transportmöglichkeit nicht auf eine Stofftasche oder eine stabile Plastikbox, sondern legt dem AH-C821 eine etwas gewöhnungsbedürftige In-Ear-Halterung aus Silikon bei. Der In-Ear wird hier in die dafür vorgesehenen Aussparungen gedrückt und das Kabel anschließend in einer Mulde um die Silikonhülle gewickelt. Der Vorteil einer solchen Konstruktion ist sicher das Vermeiden von eventuell auftretenden Kabelbrüchen durch eine zu enge Wicklung.
Andererseits ist der Denon AH-C821 mit so einer Transportschale natürlich weder vor Staub noch vor Feuchtigkeit ausreichend geschützt. Mir persönlich hätte es deshalb besser gefallen, wenn Denon bei der klassischen Transporttasche geblieben wäre.
Nicht direkt zum Lieferumfang gehörend, aber kostenlos im Appstore des Vertrauens (Apple App Store oder Google Play) ladbar, ist die hauseigene Smartphone- und Tablet-App „Denon Audio“. Diese bietet neben der Wiedergabe der eigenen Musikbibliothek auch noch die Möglichkeit einer Klanganpassung mittels Fünf-Band-Equalizer, zehn voreingestellten Equalizer-Settings und drei Audio-Effekten (Virtualizer, Bass Boost und Hall).
Der In-Ear selbst zeigt sich als hervorragend verarbeitetes Produkt. Das Gehäuse des AH-C821 wurde aus Aluminium und sehr stabil wirkendem Kunstharz gefertigt. Die nicht abnehmbaren Kabel sind beim Übergang zum In-Ear und zum 3,5-Millimeter-Stecker durch einen gummierten Knickschutz gegen Kabelbrüche gesichert. Durch die zusätzlich mit doppelter Ummantelung geschützten Leiter wird die Gefahr von defekten Kabeln noch weiter verringert, was ein modulares Kabelsystem nicht zwingend erforderlich macht.
Der Denon AH-C821 fühlt sich trotz der nicht unbedingt geringen Abmessungen auch in meinen kleinen Ohrmuscheln sehr gut an. Nichts drückt oder schmerzt – auch nach längeren Hörsessions. Angenehm ist zudem, dass der Denon nicht besonders weit in den Gehörkanal eingeführt werden muss. Eine Eingewöhnungszeit, wie es zum Beispiel die Trageweise des Etymotic ER-4 XR voraussetzt, entfällt dadurch.
Obwohl der Denon AH-C821 mit dem Kabel nach unten getragen wird, werden nahezu keine Kabelgeräusche übertragen.
Technik: Denon AH-C821
Bereits in der Einleitung wurde angedeutet, dass Denon ein gewöhnliches Treibersystem in seinem AH-C821 verbaut. Das vom Hersteller als Double Air Compression Driver vermarktete Prinzip umfasst zwei dynamische 11,5-Millimeter-Treiber, die im Gehäuse gegeneinander gerichtet sind und synchron arbeiten, um einen höheren Schalldruck zu erreichen. Zusätzlich wurden sie im rechten Winkel zum Ohrkanal angeordnet; durch eine Öffnung auf der Seite wird der erzeugte Schall zum Ohr weitergeleitet. Es befindet sich auf jeder Seite der Treiberbehausung auch noch eine kleine Öffnung – diese sollen, so Denon, für einen optimalen Druckausgleich sorgen.
Laut Entwickler Yoshinari Fukushima wird durch diese Anordnung und Arbeitsweise der Treiber auch die Integration stärkerer Neodym-Magnete möglich und so der Schalldruck weiter verstärkt. Dies soll vor allem einer quantitativ sowie qualitativ besseren Basswiedergabe zugutekommen. Der In-Ear arbeitet durch diese synchrone Ansteuerung der beiden identischen Treiber ohne Frequenzweiche. Das heißt, beide Treiber müssen den gesamten Frequenzbereich der wiedergegebenen Musik abbilden. Von subsonischen 4 Hz bis weit über das menschliche Hörvermögen hinausreichenden 40 kHz soll der Denon AH-C821 laut Datenblatt alles wiedergeben können, was man ihm offeriert. Neben der recht hohen theoretischen Empfindlichkeit von 110 dB/mW wird auch eine nicht zu knapp bemessene Eigenimpedanz von 46 Ohm angegeben. Dadurch sollte der In-Ear zumindest tonal an den meisten Verstärkern recht unbeeinflusst spielen können.
Eine weitere Besonderheit stellt die separate Kabelführung vom metallummantelten Stecker bis zum In-Ear-Gehäuse dar. Ab dem Kabelsplitter sind diese auch mittels äußerer Isolierung voneinander abgeschirmt. Im Gehäuse selbst werden die Leiter ebenfalls getrennt zu den beiden Treibern geführt. Dadurch soll eine höhere Signalreinheit mit geringerer Störanfälligkeit gewährleistet werden. Ob dieser hohe technische Aufwand auch im Praxistest hörbar wird, klärt der Klangbericht.
Denon AH-C821: Klangbeschreibung & Vergleiche
Beginnen will ich meine musikalische Testreise mit etwas zugleich Bekanntem und doch auch Speziellem: Der Bassist Dan Berglund und der Schlagzeuger Magnus Öström, beide von der früheren Jazzformation Esbjörn Svensson Trio, nahmen zusammen mit dem (Stockholm Philharmonic Orchester Stücke des ehemaligen Trios auf und kombinierten diese mit klassischer Orchesterinstrumentierung. Mit dem Album E.S.T Symphony (auf Amazon anhören) sind elf Tracks davon vor kurzem veröffentlicht worden.
Die jazzige Note des Albums vermag der Denon AH-C821 recht gekonnt einzufangen. Dabei zaubert er im Hochton mit den bereits am In-Ear montierten Comply-Foams eine leicht zurückgenommene, gefällige Atmosphäre. Man wird hier förmlich zum Zurücklehnen und Lauschen eingeladen. Der metallische Randanschlag der Toms zu Beginn des Stücks „Wonderland Suite“ sowie auch die Tastenanschläge des am Klavier gehämmerten Ds werden nichtsdestotrotz wohldosiert und recht natürlich ans Ohr weitergeleitet. Man hat auch als jemand, der teurere In-Ears gewohnt ist, hier nicht den Eindruck, etwas zu vermissen. Die etwas später einsetzenden Hi-Hats wirken im ersten Moment mit den Complys tonal etwas gedämpft. Einem genügend langen Sustain schadet dies aber nicht, das Ausklingen aller Instrumente gerät vielmehr natürlich. Im oberen Hochtonbereich gibt es nach genauerem Hinhören sogar eine kleine Betonung im Frequenzgang, wie die dazwischen immer wieder auftauchenden Triangeln erkennen lassen. Diese werden mit dem Denon AH-C821 etwas härter konturiert dargestellt als mit dem teureren, im Superhochton aber schneller abfallenden Audiofly AF-160 (UVP 399 Euro).
Besonders beim Schlagzeugsolo im letzten Viertel des Liedes wird der etwas härtere Anschlag von Magnus Öström hörbar. Der leichte Pegelanstieg beim Denon um die 10 kHz wird noch deutlicher, wenn man von den etwas dämpfend wirkenden Comply-Foams auf die ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen Silikon-Tips umsteigt. Sowohl Becken als auch Hi-Hats werden dadurch etwas vordergründiger dargestellt und bekommen durch den Aufsatz-Wechsel ein helleres Timbre. Auflösungstechnisch siedelt sich der AH-C821 knapp oberhalb des ebenfalls mit dynamischen Treibern arbeitenden und bereits getesteten KEF M100 an, haucht der Musik aber zudem auch mehr Klangfarbe ein. Versteht es der KEF dem Zuhörer im Hochton etwas mehr zu schmeicheln, präsentiert sich der Denon als der direktere Zeitgenosse.
Im Gegensatz zum durchaus wahrnehmbaren tonalen Unterschied zwischen den verschiedenen Ohraufsätzen, reagiert der Denon AH-C821 recht gelassen auf verschiedene Verstärker. Oder besser gesagt: Der AH-C821 erweist sich als erstaunlich verstärkerunkritisch. Bis auf die klanglichen Eigenarten der einzelnen Amps – der Denon zeichnet in Verbindung mit dem Burson Soloist SL MK2 zum Beispiel ein weitläufiges, feinfühliges Klangbild; im Zusammenspiel mit dem Benchmark DAC1 USB wird das Timbre einen minimalen Tick kühler –, fallen mir keine Veränderungen auf, die auf einen Einfluss der Verstärkerimpedanzen hinweisen könnten. Der Wirkungsgrad des Denon In-Ears ordnet sich in der Praxis im guten Mittelfeld ein. Wie bei den meisten In-Ear-Hörern der Fall, lässt sich auch der AH-C821 am Nuprime HPA-9 nur unzureichend regeln. Zu klein ist dort der Bereich der Lautstärkeeinstellung. Andererseits lässt sich der Denon am Benchmark, am Burson sowie am FiiO E17 und E10 auch recht leise betreiben, ohne eine Kanalungleichheit zu riskieren.
Der Test am Smartphone ohne und mit mobilem Verstärker (FiiO E17) fällt ebenfalls positiv aus. Auch ohne zusätzlichen DAC/KHV bietet der Denon AH-C821 am Lenovo P2 eine gute Figur. Klar, ein externer Verstärker fördert hier und da ein bisschen mehr Feinheiten im Hochton zutage, man hat aber zu keiner Zeit das Gefühl, direkt am Kopfhörer-Ausgang des Smartphones nennenswerte Abstriche in der Klangqualität oder in der Maximallautstärke hinnehmen zu müssen.
Wie verhält es sich nun mit dem für die Wiedergabe von Stimmen und Saiteninstrumenten besonders relevanten Mittenbereich?
Um dies zu eruieren, greife ich diesmal auf ein Live-Album der als Wegbereiter des Grunge und Alternative-Rock geltenden Band Nirvana zurück. Im Live-Mitschnitt MTV Unplugged in New York (auf Amazon anhören) präsentierte sich die sonst mit verzerrten E-Gitarren aufwartende Band in einer akustischen Aufstellung.
Der Denon AH-C821 zeigt sich mit den Comply-Aufsätzen als recht „akustikfreundlicher“ In-Ear. Die aus dünnem Schaumstoff bestehenden Cerumen-Filter bewegen den Denon zu einer etwas wärmeren Wiedergabe, was dem helleren Sounding dieser Aufnahme durchaus entgegenkommt. Das vom Denon präsentierte Klangbild wirkt dadurch etwas relaxter als es beim KEF M100 der Fall ist. Der obere Mittenbereich wird beim AH-C821 weniger stark betont. Das lässt ihn zwar angenehmer klingen, nimmt den Songs aber auch etwas von ihrer Direktheit. Trotzdem erfährt die hohe Stimme mit dem Denon eine sehr gute Verständlichkeit. Hier spielt auch die leichte Betonung im Hochton eine wichtige Rolle.
Abermals wird der Unterschied zwischen den Comply-Foams und den Standard-Silikon-Aufsätzen wahrnehmbar. Die Silikon-Tips bringen Stimmen und die Obertöne von Gitarrensaiten wieder einen Tick weiter in den Vordergrund, wodurch der Denon AH-C821 etwas von seiner relaxten Spielweise abweicht und ein direkteres Klangbild abliefert. Vor allem im verzerrten Gitarren-Intro beim Bowie-Cover „The man who sold the world“ gewinnt dieses an Pegel, die Grundtöne werden etwas weiter zurückgestellt. Ich persönlich greife hier dennoch lieber zu den Memory-Foams, da dem Schlagzeug die leichte Schärfe im Hochton genommen wird und auch die Gesamtpräsentation dadurch etwas runder wirkt.
Was vom neuesten In-Ear-Spross von Denon sehr gekonnt ans Ohr gebracht wird, ist die räumliche Darstellung. Gerade angesichts einer recht kleinen Bühne wie beim Live-Konzert von Nirvana ist bei Kopf- und Ohrhörern eine korrekte Bühnendarstellung nicht immer selbstverständlich. Der Denon AH-C821 vermag sowohl bei der Ortungsschärfe als auch der Bühnengröße zu punkten. Schlagzeug, Lead- und Bassgitarre werden mit korrektem Abstand zueinander im Raum platziert, die markante Stimme von Kurt Cobain ist ebenfalls an der richtigen Stelle ortbar.
Aber nun genug des akustischen Gezupfes. Eine Frage, die im folgenden Absatz ausführlich beantwortet wird: Wie schlägt sich Denons neuester Spross denn bei Double-Bass, verzerrten Gitarrenriffs und gekreischten Lyrics?
Zumindest beim bereits 2003 erschienenen, fünften Studioalbum Anthems of Rebellion (auf Amazon anhören) der schwedischen Melodic-Death-Metal-Formation Arch Enemy, bekomme ich bei den ersten Takten von „We will rise“ Sehnsucht nach alten Zeiten. Sehnsucht, bei einem Konzert headbangend und mittanzend in der ersten Reihe zu stehen. Den triumphalen Einsatz der beiden E-Gitarren bringt der Denon AH-C821 ebenso fetzig ans Ohr wie die gutturale Stimme der aus Deutschland stammenden Front-Frau Angela Gossow. Auch wenn mit den Comply-Foams der Präsenzbereich etwas weniger Pegel bekommt, ist man geneigt, bei jedem Song dieses Albums mitzuwippen.
Die E-Gitarren besitzen für dieses Genre ebenfalls einen bodenständigen Charakter. Einen Großteil dazu trägt vermutlich die recht ordentliche Kick-Bass-Wiedergabe des Denon AH-C821 bei, welche den Grundton und den Anschlag der tieferen Stahlsaiten ebenfalls etwas aufpeppt. Unterhalb von 150 Hz gibt der AH-C821 nämlich nochmal richtig Gas. Und das kommt, wie im Technik-Teil bereits erwähnt, nicht von ungefähr. Die neu entwickelten Double-Air-Compression-Treiber verleihen den unteren Lagen tatsächlich ein gutes Stück mehr Schub als man von vergleichbaren In-Ears wie etwa dem KEF M100 gewohnt ist. Ich wage zu behaupten, dass der Denon AH-C821 sogar Bass-Spezialisten wie dem Zwei-Wege-BA Fabs Dual Basic (440 Euro) oder dem deutlich teureren 4-Treiber-In-Ear InEar Stage Diver 4 (679 Euro) gefährlich werden kann. Ein recht mittenfokussierter Audiofly AF-160 wird vom Denon im Bassbereich regelrecht deklassiert. Der Japaner schafft es spielerisch, den schnellen Rhythmus-Wechseln des Schlagzeugers zu folgen. Er bietet dem Hörer also nicht nur einen gesteigerten Lautstärke-Pegel im Bass, sondern schafft die (Kick-)Bassgewalt auch qualitativ hochwertig rüberzubringen. Zu Beginn des Songs „Dehumanization“ wird zum Beispiel der Nachklang der Bass-Drum (subjektiv) richtig ans Ohr transportiert.
Interessant ist hier auch, dass der mit den Silikon-Aufsätzen für mich persönlich als etwas zu präsent wahrgenommene Hochton mit den mitgelieferten Comply-Aufsätzen deutlich an Schärfe verliert, aber keineswegs im Bassgewitter untergeht.
Die finale Prüfung wird dem Denon AH-C821 schließlich mit einem recht jungen Projekt des Radiohead-Frontmanns Thom Yorke auferlegt. Die Electronic- und Alternative-Band Atoms for Peace (auf Amazon anhören), bei der unter anderem auch Red-Hot-Chili-Peppers-Bassist Michael Balzary mitwirkt, entstand 2009 ursprünglich aus einer Live-Formation. Das derzeit noch einzige Studioalbum der amerikanischen Gruppe hört auf den Namen Amok.
Und hier scheint der Denon AH-C821 wirklich sein Zuhause gefunden zu haben. Im Song „Ingenue“ beweist der Japaner einmal mehr seine Talente im Tiefton. Sowohl der bei 0:19 Minuten beginnende Tiefbass-Beat – die Denon’sche Marketingabteilung scheint bei den Frequenzangaben nicht sonderlich übertrieben zu haben – als auch die scheinbar um den Kopf kreisenden, gleichwohl eher im Hintergrund bleibenden Klick-Sounds gelingen dem AH-C821 wirklich hervorragend. Überraschend ist für mich, dass die leichten Tendenzen zur Schärfe im Hochton, die der Denon mit den Silikon-Aufsätzen zeigt, bei elektronischer Musik weniger auffallen als zum Beispiel bei rockigeren Stücken. So drängt sich auch das Schlagzeugspiel bei „Reverse Running“ nicht zu sehr in den Vordergrund. Beide Frequenzbänder – sowohl Bass als auch Höhen – vermag der Denon AH-C821 gekonnt in Szene zu setzen. Natürlich wird dadurch die hohe Stimme von Thom Yorke etwas weiter in den Hintergrund gerückt, die rhythmusgenerierenden Beats sind bei elektronischer Musik aber ohnehin wichtiger.
Zu guter Letzt kommen auch Feindynamik und Auflösung nicht zu kurz. Auch bei leiserer Gangart überzeugt der In-Ear aus Japan noch mit genügend Details, die er leichtfüßig aus der Musik schürft. Dreht man das Lautstärkepotenziometer dann etwas weiter auf, nimmt der Bass sowohl qualitativ als auch quantitativ nochmals an Fahrt auf. Hier zeigt das neu entwickelte Druckkammersystem von Denon seine Wirkung. Hohe Lautstärken jenseits der 80-dB-Marke werden ohne wahrnehmbare Verzerrungen bewältigt.
Test: Denon AH-C821 | Kopfhörer