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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Der Musiktresor
  2. 2 AVM Inspiration CS 2.3: Klangcharakter und Vergleiche
  3. 3 Testfazit: AVM Inspiration CS 2.3

Der Trend zum puristisch eingerichteten Wohnzimmer hält an – für HiFi-Türme oder ausladende Verstärker ist da häufig kein Platz. Wie gut, dass die einschlägigen Hersteller auch hierauf eine Antwort finden. So wie die deutsche Manufaktur AVM (https://avm.audio/de/), die mit dem Inspiration CS 2.3 (4.990 Euro) einen Allrounder aus dem Ärmel zaubert: Das schicke, kleine All-in-one-Kästchen mit einer Breite von gerade mal 34 Zentimetern ist Verstärker, CD-Player, D/A-Wandler und Netzwerkspieler in einem Gehäuse. Mal hören, wie viel Klang auf so wenig Platz möglich ist.

AVM-Geschäftsführer und -Inhaber Udo Besser schreibt persönliche Kontakte groß: Er ließ es sich nicht nehmen, den nagelneuen Streaming-CD-Receiver Inspiration CS 2.3 persönlich vorbeizubringen und mich dabei gleich über die Schwerpunkte bei der Entwicklung, die Ausstattung, die Philosophie und vieles mehr aufzuklären. Besonders im Gedächtnis blieb mir, dass das Gerät in Deutschland mit Teilen aus Deutschland von Hand gefertigt wird, nämlich in 76316 Malsch. Dort, genauer gesagt in der Daimlerstraße, sitzen gleich auch mehrere Zulieferer – ja, tatsächlich in derselben Straße!

Der Streaming-CD-Receiver Inspiration CS 2.3 ist lediglich 34 cm breit

Der Streaming-CD-Receiver Inspiration CS 2.3 ist lediglich 34 cm breit und kommt in drei Farbausführungen: Schwarz, wie hier im Bild, Silber oder – gegen Aufpreis – in Chrom

Die Verarbeitungsqualität des CS 2.3, der den in die Jahre gekommenen AVM Inspiration CS 2.2 nach rund sieben Jahren ablöst, ist hervorragend: Edle Materialien, geringe Spaltmaße, alles sitzt bombenfest – wie bei einem Panzerschrank. Mit Abmessungen von 34 x 9,2 x 32,5 Zentimeter (BxHxT) und einem Gewicht von 7,1 Kilogramm fällt der Streaming-CD-Receiver kleiner und auch leichter als herkömmliche Komponenten im Rack-Format aus, was ihn noch stärker fürs modern eingerichtete Wohnzimmer prädestiniert. Farblich gibt es ihn in Schwarz, Silber oder einer besonders edlen Chrom-Version, die allerdings 500 Euro extra kostet. Es liegt eine umfangreiche, komplett in Deutsch verfasste Bedienungsanleitung bei – vorbildlich. Außerdem an Bord: ein Netzkabel, zwei WLAN/Bluetooth-Antennen zum Anschrauben, weiße Handschühchen, damit man das Gerät nicht mit Fingerabdrücken verunstaltet, sowie RCA-Stecker für den Phono-Abschluss.

Die Rückseite des AVM Inspiration CS 2.3

Die Rückseite des AVM Inspiration CS 2.3: Dieser Streaming-Amp bietet reichlich Anschlussmöglichkeiten, sogar Phono (MM/MC) ist mit an Bord

Phono-Abschluss? Ja, tatsächlich: Der AVM Inspiration CS 2.3 (das CS steht übrigens für Compact Streamer) bietet auch Plattenspielern mit MC- oder MM-Abtastern Platz. Mithilfe der mitgelieferten Impedanz-Stecker für die Load-Buchsen (100, 200 und 1k Ohm) lässt sich der Eingang an das eventuell zum Einsatz kommende MC-System anpassen.

Voll digital

Tief in seinem Herzen ist der AVM Inspiration CS 2.3 aber eher ein digitaler Zeitgenosse, der auch einen mittlerweile fast schon als altmodisch geltenden CD-Player an Bord hat. Dabei handelt es um ein optisch dezentes Slot-in-Laufwerk von Teac, das die Silberscheiben einzieht. Nachdem es die CD gefressen hat, schaltet das Gerät automatisch in den CD-Betrieb. Es beherrscht auch Zufallswiedergabe und bietet einen Wiederholungsmodus. Gewandelt wird das Signal von einem ESS-Sabre-Chip, dem 9038 Q2M. Was der kann, zeigt der Klangtest, zu dem wir noch kommen.

Blick unter die Haube des AVM Inspiration CS 2.3

Blick unter die Haube des AVM Inspiration CS 2.3

Natürlich darf auch eine Bluetooth-Funktion (Version 4.2) nicht fehlen, die die drahtlose Übertragung von Musiksignalen vom Smartphone, Tablet oder PC ermöglicht. Nicht ganz so selbstverständlich ist eine andere Schnittstelle, mit der das AVM-Gerät Pluspunkte sammelt: HDMI mit ARC (Audio Return Channel). Das ermöglicht das Einbinden des Fernsehers in die kompakte Stereoanlage, wodurch der TV-Ton ein viel höheres Niveau erreicht. Auf der Vorderseite befindet sich zudem eine Kopfhörerbuchse, die 3,5-mm-Klinken aufnimmt – der Anschluss einer 6,35er-Klinke gelingt nur per Adapter.

Selbstverständlich gibt es noch weitere Schnittstellen: An digitalen Eingängen hätten wir einmal Toslink und S/PDIF koaxial, einen LAN-Eingang sowie eine USB-A-Buchse zum Anschluss von USB-Sticks oder -Festplatten. Letztere müssen mit einem der Dateiformate FAT16, FAT 32 oder NTFS formatiert sein, sonst erkennt das Gerät den Stick oder die Festplatte nicht, wie ich feststellen musste. Ein Notebook/Computer kann nicht am AVM andocken. Weiterhin stehen zwei analoge Hochpegeleingänge zur Verfügung. An analogen Ausgängen bietet der Alleskönner einmal Stereo-Cinch-Line-Out sowie -Pre-Out, um zum Beispiel eine externe Endstufe oder einen Subwoofer anschließen zu können. Hinzu gesellen sich noch zwei digitale Ausgänge (Toslink, S/PDIF koaxial).

Schnittstellen des AVM CS 2.3

Steuerung per App

Als Schaltzentrale dient die neu entwickelte „AVM RCX“-App, mit der sich das Gerät in Kombination mit der ebenfalls selbst entwickelten AVM-X-Stream-Engine (Entwicklungskosten laut AVM: eine Dreiviertelmillion Euro) steuern lässt. Letztere kann alle relevanten hochauflösenden Audioformate (inklusive DSD128) streamen und kommt bereits in AVM-Referenzgeräten wie etwa den beiden großen All-in-one-CD-Receivern Ovation CS 6.3 und CS 8.3 zum Einsatz. Die Eigenentwicklung macht AVM komplett unabhängig von externen Anbietern, wodurch die Firma App und Streamingmodul hundertprozentig so gestalten und weiterentwickeln kann, wie sie es für richtig hält. An integrierten Streaming-Diensten stehen derzeit Tidal, Qobuz und Highresaudio bereit, laut Besser sollen bald noch weitere Anbieter sowie eine Roon-Option hinzukommen. Denn wie es sich in der digitalen Welt gehört, lässt sich der Funktionsumfang des AVM Inspiration CS 2.3 durch Software-Updates schnell erweitern und auf den neuesten Stand bringen.

Screenshot der AVM-RCX-App

Screenshot der AVM-RCX-App

Über die für iOS und Android kostenlos erhältliche „AVM RCX“-App bestimmt der User, welche Quelle, welchen Streaming-Anbieter, Podcast oder digitale Radiostation er hören möchte. Neben der Lautstärke lässt sich auch der Klang per App beeinflussen: In „Einstellungen“ stehen unter dem Oberpunkt „Audio“ einige Parameter wie „Bässe“, „Höhen“, „Balance“ oder „Loudness“ bereit, die Klangregelung lässt sich aber auch komplett abschalten. Zudem gibt es zwei verschiedene Digitalfilter: „Steep“ (steile Filterung am Bandende mit flachem Amplitudenfrequenzgang, jedoch starker Phasendrehung) und „Smooth“ (weniger steil, kleiner Amplitudenabfall, geringe Phasendrehung), wobei die klanglichen Unterschiede eher gering ausfallen.

Bisweilen reagiert die App etwas zeitverzögert. Am WLAN in meinem Hörraum kann es nicht liegen, denn die „BluOS“-App meines Musikservers NAD M50.2 läuft schnell und stabil. Aber wie gesagt: Das geschieht nur gelegentlich, meist arbeitet die AVM-App sehr fix. Alternativ kann das Gerät auch mit der optional erhältlichen Fernbedienung mit Farbdisplay (Modellname: RC9) gesteuert werden, für die allerdings 395 Euro zusätzlich fällig werden. Meinem Paket lag die abgespeckte, preiswertere Aluminium-Fernbedienung RC3 ohne Display für 190 Euro bei.

Der AVM Inspiration CS 2.3 in Silber

Der AVM Inspiration CS 2.3 in Silber

Positiv fällt bei der App auf, dass sie den Bildschirm (in meinem Fall ein iPad) in der Mitte senkrecht teilt, was der Übersichtlichkeit zugutekommt. Denn auf diese Weise kann der Nutzer beispielsweise das gerade spielende Album im Blick behalten und gleichzeitig nach neuer Musik suchen oder die Einstellungen verändern. Ach ja: Multiroom beherrscht der AVM auch, indem per App mehrere Zonen für mehrere Geräte eingerichtet werden.

Als ebenfalls prima – nein: echt stark – erweist sich die Ausgangsleistung von 2 x 140 Watt an 4 Ohm, mit der man die allermeisten Lautsprecher antreiben kann. Laut AVM wurden die Class-D-Endstufen komplett erneuert und an die des großen Bruders AVM CS 8.3 angelehnt. So, und jetzt ist Zeit für den Hörtest.

Der AVM Inspiration CS 2.3 besitzt ein Touch-Display

Los geht’s mit dem Hörcheck …

AVM Inspiration CS 2.3: Klangcharakter und Vergleiche

Als Lautsprecher dienen meine teilaktiven Elektrostaten Martin Logan Impression 11A (14.000 Euro) sowie die vor Kurzem getesteten Zweiwegekompaktboxen Audio Note AN-J/LX HEMP (6.750 Euro). Es sieht schon ziemlich lustig aus, wenn das kleine Kästchen an den über 1,50 Meter hohen Logans hängt (David gegen Goliath?), und auch vom Preisgefälle her kommen hier leichte Zweifel auf, ob diese Kombination eine gute Idee ist. Ist sie aber: AVMs Streaming-Amp treibt die großen Elektrostaten locker an. Die Kombination mit den Audio Note passt auch, da die britischen Kompaktlautsprecher nur wenig Leistung brauchen, um in die Gänge zu kommen.

Der AVM Inspiration CS 2.3 im Hörraum

Der AVM Inspiration CS 2.3 im Hörraum

Als Vergleichspartner geht der wuchtige Mcintosh-Transistor-Vollverstärker MA8900 AC ins Rennen (9.780 Euro), der über mehr Leistung, aber weniger Ausstattung verfügt – er besitzt „nur“ einen integrierten D/A-Wandler, jedoch kein Streaming-Modul. Beim nicht ganz fairen Vergleich beider Kontrahenten (34 gegen sieben Kilogramm, fast doppelt so hoher Preis) stellen sich schnell Klangunterschiede heraus: Während der Amerikaner leicht warm, erdig und dunkel tönt, bewegt sich AVMs Streaming-Receiver auf der schnellen und ein wenig lichteren Seite. Er klingt ziemlich neutral, transparent, agil und ausnehmend detailreich – so viel schon mal vorab für Neugierige.

Ungestümes vom USB-Stick

Doch der Reihe nach: Wo fängt man mit dem Lauschen an bei einem Gerät, das so viele Möglichkeiten und Wege bietet, Musik zu genießen? Nun, ich habe mit der USB-Schnittstelle den Start gemacht. Auf dem Stick lagert mit Strength (WAV-Dateien in CD-Qualität) das brandneue Album von Unto Others (auf Amazon anhören), das gerade bei Metal-, Gothic-Rock- und Alternative-Fans in aller Munde ist: eine abwechslungsreiche, atmosphärische Mischung aus Killing Joke, Paradise Lost, Sisters Of Mercy, Fields Of The Nephilim und Iron Maiden. Mit der Single „When Will Gods Work Be Done“ haben die Amerikaner eine treibende, zwischen Aggression und Wave-Atmosphäre pendelnde Nummer im Programm, die dynamisch sehr anspruchsvoll ist. Kein Problem für den AVM Inspiration CS 2.3: Er arbeitet die Pegelsprünge grobdynamisch astrein heraus und überzeugt mit einem anspringen, präzisen Klangbild, bei dem sich die Doublebass wie Chirurgenstahl in die Magengrube fräst.

„Strength“, das brandneue Album von Unto Others

„Strength“, das brandneue Album von Unto Others

Zum Vergleich: Höre ich dieses Stück über den NAD-Musikserver M50.2 (Preisschild: 4.750 Euro), der mit dem Wandler des McIntosh-Vollverstärkers MA8900 AC verbunden ist, tönt es etwas voluminöser, satter und erdiger. Der Bass kommt einen Hauch tiefer in den Keller, die Mitten rücken stärker in den Vordergrund, während die Höhen minimal zurückhaltender wirken. Über die dreimal günstigere AVM-Lösung klingt es also etwas schlanker, dafür eine Spur lebendiger und zackiger. Manchmal erinnert mich das ein wenig an den Devialet 400 (13.500 Euro), der vor Jahren in meinem Musikzimmer stand, auch wenn dessen Brillanz, Basskraft und unbändige Power nicht ganz erreicht werden – geschenkt, bei dem Preisunterschied. Von der Grundausrichtung zielen beide in die gleiche Richtung.

Future Islands As Long As You AreProbieren wir melancholischen Electro-Pop aus. Vorhang auf für Future Islands und ihr aktuelles Album As Long As You Are (2020) (auf Amazon anhören). Der dunkle, samtig Gesang von Samuel T. Herring verzückt Frauen wie Männer gleichermaßen – der Kerl hat es drauf, Emotionen zu wecken. Zum Beispiel bei der wehmütigen Eröffnungsnummer „Glada“, bei dem der AVM Herrings Organ mustergültig wiedergibt. Sprich: Die Mitten klingen vorbildlich neutral und transparent, nicht übertrieben, sondern genau richtig. Das gilt auch für den Bass, der zwar nicht ganz so ultratief in den Frequenzkeller reicht, dafür aber sehr präzise, trocken und konturiert wirkt. Wie flink der deutsche Alleskönner Bassläufe darstellt, fällt bei „Facory Of Faith“ von den Red Hot Chili Peppers besonders auf: Der knackige, extrem agile Bass von Michael „Flea“ Balzary kommt extrem gut zur Geltung und lässt sich perfekt nachverfolgen. Der AVM stellt Musik niemals aufgeweicht oder aufgedickt dar, sondern drahtig, präsent und klar. Wie ein Mensch mit Charisma und Ausstrahlung, wenn er einen Raum betritt und alle Blicke auf sich zieht.

Chrom-Version des AVM Inspiration CS 2.3

Für die Chrom-Version des Inspiration CS 2.3 werden 5.490 Euro aufgerufen

Daran haben natürlich auch die Höhen ihren Anteil, die sich gut ins Gesamtklangbild einfügen. Ja, sie klingen frisch, aber nicht scharf oder unangenehm. Meine Ohren hatten bei aller Transparenz und Klarheit nie das Gefühl, überfordert oder genervt zu sein. Es ist schlicht und ergreifend alles da, völlig selbstverständlich serviert auf dem Silbertablett. Das gilt auch für die Feindynamik: Attacke und Fluss halten sich die Waage, ohne dass das eine oder andere als „herausgehoben“ kritisiert werden könnte. Die Genauigkeit der Detailwiedergabe überzeugt, selbst kleine Dynamiksprünge stellt der AVM genau dar.

CD-Klang und Streamingdienste

Erklingt „Glada“ zum Vergleich über den integrierten CD-Player, lassen sich kaum Unterschiede finden. Ich meine noch etwas mehr Drive und Drang nach vorne zu vernehmen, aber wirklich nur in homöopathischen Dosen. Doch was passiert, wenn der Song extern über meinen nicht mehr ganz taufrischen McIntosh-CD-Player MCD301 (seinerzeit circa 5.650 Euro) zugespielt wird, der per Cinch-Verbindung am AVM Inspiration CS 2.3 andockt? Dann tönt es minimal dunkler und samtiger – nicht leb- oder temperamentlos, sondern einfach nur eine Spur zurückgenommener. Hier kann man nicht von besser oder schlechter sprechen, das fällt in die Kategorie Geschmackssache. Und was das Thema Streaming-Dienste angeht: Mit meinem Tidal-HiFi-Account wirken die genannten Musikbeispiele etwas softer und weniger schwungvoll, aber das hat wohl nichts mit der Qualität des AVM-Alleskönners zu tun, sondern eher mit der Internet-Peripherie.

Plastisch

Noch ein paar Worte zur Bühnenbreite und -tiefe: Die Raumdarstellung des AVM fällt nicht besonders groß aus – wer eine Bühne fordert, die links und rechts weit über die Lautsprecher hinausragt, liegt hier eher falsch, wer eine kompakt-konkrete Bühnenreproduktion bevorzugt, freut sich hingegen. Die Abbildung beginnt ziemlich genau auf der Lautsprecherbasislinie, dehnt sich nicht groß nach hinten aus – wohl aber vor sie. Manche Instrumente erscheinen näher, andere weiter entfernt, eine Tiefenstaffelung ist also vorhanden. Die Instrumente und einzelnen Klänge schweben dabei präzise abgegrenzt, schön dreidimensional und sehr, sehr sauber im Raum. Man möchte glatt mit den Händen hineingreifen, so plastisch mutet das bisweilen an.

Testfazit: AVM Inspiration CS 2.3

Mit dem Streaming-CD-Receiver Inspiration CS 2.3 hat AVM ein Universalgenie im Programm, das sich aufgrund der kraftvollen Class-D-Endstufen mit fast allen Lautsprechern kombinieren lässt und wie ein kleiner Panzerschrank gebaut ist. Die Steuerung erfolgt direkt über das OLED-Display am Gerät, per optional bestellbarer Fernbedienung oder über die hauseigene App, die, was das Tempo angeht, noch etwas Luft nach oben hat.

AVM Inspiration CS 2.3 im Rack mit iPad

Klanglich bewegt sich das Gerät auf einer ziemlich neutralen Linie, ohne dabei „Genusshörer“ abzuschrecken. Mich erinnert es – Achtung: abgedroschene Naturmetapher – an einen kristallklaren Bergbach mit sauberem Trinkwasser. Die Bühne fällt etwas kompakter aus und begeistert durch eine saubere Instrumententrennung und hohe Plastizität. Das All-in-one-Gerät überzeugt zudem mit hohen Dynamikreserven und guter Auflösung.

5.000 Euro mögen auf den ersten Blick viel erscheinen, angesichts der Funktionsfülle, der Verarbeitung und vor allem des Klangs geht der Preis aber mehr als in Ordnung. Hätte ich in letzter Zeit nicht einige dringend notwendige Neuanschaffung außerhalb des HiFi-Hobbys getätigt, würde ich ernsthaft über die Anschaffung nachdenken.

Der AVM Inspiration CS 2.3 …

  • treibt mit seinen 2 x 140 Watt an 4 Ohm die allermeisten Lautsprecher problemlos an.
  • weist insgesamt ein transparentes, neutrales, tonal minimal leichteres Klangbild auf.
  • besitzt eine hohe Auflösung, ohne sich je den Vorwurf der Erbsenzählerei gefallen lassen zu müssen.
  • bietet einen extrem sauberen, neutralen Bass, der zwar nicht supertief herunterkommt, dafür aber sehr schön konturiert und detailreich klingt.
  • punktet mit vorbildlich balancierten Mitten und exzellenter, klarer Stimmwiedergabe.
  • verdankt seinen Charakter auch den etwas frischeren Höhen, die aber nie scharf oder unangenehm wirken.
  • macht in puncto Grob- und Feindynamik eine hervorragende Figur und muss sich in dieser Hinsicht nicht vor teureren Vollverstärker-Spezialisten verstecken.
  • weist seitlich und nach hinten keine besonders weitläufige Bühne auf – nach vorne wirkt die Bühne deutlich ausladender – und bildet die einzelnen Instrumente präzise voneinander getrennt und dreidimensional ab.

Fakten:

  • Modell: AVM Inspiration CS 2.3
  • Konzept: All-in-one-Verstärker (inklusive CD-Player, Streaming, Bluetooth)
  • Preis: 4.990 Euro (Chrom-Ausführung: 5.490 Euro)
  • Abmessungen & Gewicht: 34 cm x 9,2 cm x 32,5 cm (BxHxT); 7,1 Kilogramm
  • Ausführungen: Aluminium-Silber, Aluminium-Schwarz, Cellini-Chrom
  • Ausgangsleistung: 2 x 140 Watt an 4 Ohm
  • Eingänge: USB (für Speichermedien), HDMI (ARC), WLAN- und LAN-Schnittstelle, Bluetooth 4.2, S/PDIF elektrisch, Toslink, Phono (MC und MM), zwei analoge Hochpegeleingänge
  • Ausgänge: S/PDIF elektrisch, Toslink, Vorverstärker-Ausgang (RCA), Line-Out (RCA), Terminal für ein Paar Lautsprecher, Kopfhörerausgang (3,5-mm-Klinke)
  • Sonstiges: kostenlose App, Fernbedienung gegen Aufpreis erhältlich; Unterstützte WLAN/WiFi-Standards: 2,4 / 5GHz / 802.11a/b/g/n/ac; Streaming-Services: Airplay 2, Qobuz, Highresaudio, Tidal, Streaming-Formate: WAV, MP3, WM, AAC, FLAC, ALAC, DSD, Ogg, AIFF
  • Garantie: 2 Jahre

Vertrieb:

AVM Audio Video Manufaktur GmbH
Daimlerstraße 8 | 76316 Malsch
Telefon: +49 (0) 7246–30991-0
E-Mail: info@avm.audio
Web: https://avm.audio/de/

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Audioplan Ampère L Netzkabel

Test: AVM Inspiration CS 2.3 | All-In-One-Lösung

  1. 1 Der Musiktresor
  2. 2 AVM Inspiration CS 2.3: Klangcharakter und Vergleiche
  3. 3 Testfazit: AVM Inspiration CS 2.3

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Digitale Quellen: D/A-Wandler: PrimaLuna EVO 100 Tube DAC CD-Player: McIntosh MCD301 AC Musikserver: Innuos Zenith MK3, NAD M50.2 Computer/Mediaplayer: Macbook Air mit Audirvana-Software Sonstiges: Silent Angel Bonn N8 (Switch)

Vollverstärker: McIntosh MA8900 AC, PrimaLuna EVO 300

Lautsprecher: Sonus Faber Olympica Nova 3, Canton Reference 7

Kopfhörer: Focal Clear MG, Hifiman Arya

Kopfhörerverstärker: Focal Arche, McIntosh MHA100

Kabel: Lautsprecherkabel: Inakustik Referenz 2404 MK2, Wireworld Eclipse 7 NF-Kabel: Goldkabel Executive Digitalkabel: Audioquest Diamond (USB-Kabel) Netzkabel: Shunyata

Rack: Solid Tech

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 26 qm Höhe: 2,60 m

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