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Ich schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck des Rosenmontags, an dem der Rheinländer an sich ja für gewöhnlich öffentlich ausrastet. Auch ich hätte das fast getan, würde mich nicht ein lästiger grippaler Infekt nachhaltig vom karnevalistischen Treiben fernhalten. Das könnte ich jetzt zu Recht bedauern. Andererseits: Heute klingelt hier garantiert kein Telefon und niemand unterbricht meinen Schreibfluss. Auch gut. So kann ich mich voll und ganz meinem Testkandidaten widmen: Der Berliner Hersteller Teufel spricht vollmundig vom „erfolgreichsten Standlautsprecher Deutschlands“, wenn es um die „Ultima 40 MK II“, dem passiven Basismodell meiner Probandin, geht.
Absolute Zahlen, die das belegen würden, liegen mir nicht vor, aber ich würde mich nicht wirklich wundern, sollte es stimmen. Die klar und zeitlos gestaltete Klangsäule, die von Fachjournalisten immer wieder für ihren knackig-kraftvoll-lebendigen Sound gelobt wird, kostet keine 500 Euro. Pro Paar, versteht sich. Dafür bekommt man nicht nur eine Menge wertig verarbeitetes Material, sondern eben auch das „gewisse Quantum“ Klang, das in dieser Preisklasse bemerkenswert ist.
Neuerdings gibt es die Erfolgsbox also auch in einer „aktiven“ Variante, sprich: Sie bringt ihren eigenen Verstärker mit, der allerdings vor der Frequenzweiche liegt, weshalb die Lautsprecher streng genommen als „passiv mit integriertem Verstärker“ bezeichnet werden sollten, was aber, zugegebenermaßen, umständlich ist. Die Endstufe leistet laut Datenblatt 2 x 100 Watt. Ein Lautsprecherpaar besteht aus jeweils einer Box mit und einer ohne Verstärker („Master/Slave“), die über ein handelsübliches Lautsprecherkabel miteinander verbunden werden. Und auch in dieser Ausführung ist die Berlinerin, die nunmehr auf den Namen „ Ultima 40 Aktiv“ hört, nicht wirklich teuer. Knapp 800 Euro Paarpreis ruft der Direktvertriebler aus der Hauptstadt in seinem Onlineshop auf. Aber Zahlenspiele sind ja nicht alles. Wichtig ist, was dabei rauskommt.
Zunächst einmal eine ziemlich pralle Ausstattung. Im aktiven Teil eines jeden Lautsprechersets steckt neben der bereits erwähnten Class-D-Endstufe ein reich bestücktes Anschluss- und Funktionsfeld, über das Quellgeräte entweder analog eingeschliffen werden können oder aber digital via optoelektrischem Eingang, Bluetooth 4.0 (inklusive apt-x-Codec) und – darauf ist man bei Teufel besonders stolz – über eine HDMI-Schnittstelle (Version 1.4). Wird die Ultima 40 Aktiv also neben einem Flachbildfernseher positioniert, kann sie sein Ausgangssignal direkt abgreifen und über die Fernbedienung des TV-Gerätes gesteuert werden.
Was der Hersteller ein wenig großspurig als „Zweikanalequalizer“ bezeichnet, sind schlicht zwei Klangregler für Bässe und Höhen, die aber feinfühlig und effektiv arbeiten. Ein weiterer Drehregler erlaubt die Anpassung der Eingangsempfindlichkeit an externe Analogquellen, so tönen dann alle Zuspieler zumindest annähernd gleich laut, was in der Praxis sehr hilfreich ist. Wer möchte, kann an die Ultima 40 Aktiv einen aktiven Subwoofer anschließen, zur Angleichung seiner Grenzfrequenz steht ebenfalls ein Drehregler zur Verfügung. So weit, so praktikabel.
Die Tipptasten zur Quellenwahl und für das Pairing der Lautsprecher mit Bluetooth-Geräten hätte ich persönlich allerdings lieber auf der Frontplatte gesehen. Genauso wie den Lautstärkeregler und die On/Off-Taste. Hier war das Design offenbar wichtiger als die Alltagstauglichkeit. Und sicher: Für die Quellenwahl und zum Einstellen des Wiedergabepegels ist grundsätzlich die eigenständig gestaltete Funkfernbedienung „Puck Control“ – hier ist der Name Programm – verantwortlich.
Widmen wir uns den verbauten Chassis und dem Korpus. Der sehr günstige Verkaufspreis erlaubt hier erwartungsgemäß keine Extravaganzen, dennoch ist die Bestückung sorgfältig gewählt worden. Der kupferfarbene und 16,5 Zentimeter durchmessende Mitteltontreiber mit seinem charakteristisch verchromten Phase-Plug im Zentrum sieht nicht nur so aus, sondern ist tatsächlich aus einem Kevlar/Fiberglas-Mischgewebe gefertigt. Das mache ihn schön leicht, antrittsschnell und sorge für größtmögliche Verzerrungsarmut, so Teufel. Die beiden Tieftöner messen ebenfalls 16,5 Zentimeter im Durchmesser und arbeiten auf eine großzügig bemessene Bassreflexöffnung auf der Rückseite der Box. Bei ihnen ist die kevlarähnliche Oberfläche nur Show, sie bestehen aus einem Fiberglas/Papier-Verbundstoff.
Für die oberen Lagen ab 2,6 kHz zeichnet eine 25-Millimeter-Gewebekalotte verantwortlich. Das markant an seinen Ecken abgerundete Gehäuse besteht aus MDF und ist schlicht, aber sehr sauber foliert. Wahlweise in Weiß wie bei meinem Testmuster oder in Schwarz. Bei letzterer Version sieht die aufgedruckte „Holzmaserung“ ein wenig gewollt aus, weshalb mir die weiße Ausführung besser gefällt, aber das ist natürlich Geschmackssache. Der Korpus selbst wird unten von einem abgesetzten Sockel vom Untergrund entkoppelt. Spikes gehören nicht zum Lieferumfang, entsprechende Schraubgewinde sind indes vorbereitet. Teufel legt selbstklebende Gummigleiter bei, die allerdings keinen sonderlich wertigen Eindruck hinterlassen. Ein Spike- oder Puck-Set aus dem Zubehör kostet nicht die Welt und sollte langfristig das Objekt der Wahl sein. Ich persönlich nutze seit Jahren „Anti-Spikes“ von Audioplan, die auch während des Tests zum Einsatz kamen.
Test: Teufel Ultima 40 Aktiv | Aktivlautsprecher