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Februar 2009 / Ralph Werner
Die Verwendung von Class-D Technologie ist sicherlich en vogue, aber ob daher der Markenname unseres Test-Kandidaten rührt, kann ich nicht sicher beantworten. Der Vollverstärker Trends Audio TA-10.1 liegt jedenfalls im Trend: Zum einen aufgrund besagter Class-D Schaltung, die im Falle unseres Probanden aber Class-T heißt (T wie Tripath, nicht wie Trends: der Chip-Herstellers Tripath nennt seine Schaltverstärkungs-Variante „Class-T“), zum anderen aber, weil er zu diesen niedlich-kleinen und Büro-tauglichen Komponenten gehört, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen.
Auch wir hatten über einige dieser nach HighEnd-Maßstäben lachhaft kleinen Schächtelchen schon berichtet: Zu nennen wären Perreauxs Verstärker SX25i, der Integrierte von KingRex – der T20 – und der Pre aus dem gleichen Hause. Den Abacus Ampino (nomen est omen) kann man eigentlich auch hinzuzählen, allerdings wird er aufgrund seiner Optik wohl nicht als übertrieben lifestylig durchgehen … Angesichts seiner klanglichen Fähigkeiten war er uns aber allemal einen fairaudio’s favourite Award wert; und der T-Amp von Sonic Impact war ja auch schon zu Gast. (nota bene: KingRex T20 & Sonics T-Amp sind Class-D-Verstärker, Perreaux & Abacus „konventionelle Transistoren“)
Die Marke Trends Audio wurde 2006 von der in Hong Kong beheimateten Firma ITOK Media lanciert, welche seit über zehn Jahren im AV-Bereich tätig ist. Seit kurzem wird sie in Deutschland von Herrn Frank Koglin vertrieben, und das ganz klassisch über den HiFi-Fachhandel. Schon ungewöhnlich, dass sich in so kurzer Zeit gut fünfzehn Händler gefunden haben – vielleicht ein gutes Zeichen? Jedenfalls soll das Händlernetz weiter ausgebaut werden.
Das Trends-Produktportfolio ist übersichtlich. Naja, „Portfolio“ ist gut: Neben dem Verstärker TA-10.1 gibt es noch ein Kästchen namens UD-10.1, das wahlweise als externe Soundcard, DA-Wandler oder Kopfhörerverstärker dient und welches quellseitig via USB-Anschluss gefüttert werden möchte. Und das war’s dann auch schon. In Kürze gehen allerdings noch ein Röhren-Pre namens PA-10 sowie eine abgespeckte Version des UD-10.1 an den Start – damit wär’s dann ein Trends-Quartett.
Die Idee, sich mit dem Trends Audio TA-10.1 näher zu beschäftigen, hat zwei Wurzeln:
- In ihm arbeitet ein Chip namens TA2024 von Tripath – der gleiche, der auch im Sonic T-Amp seinen Dienst tut, und irgendwie finde ich diese Plastikschüssel (klanglich) cool. Aber der T-Amp nervt in gewisser Weise natürlich auch, das Anschlussfeld ist eine Katastrophe, ohne Lötarbeiten ist da kaum was zu machen.
- Der „Tripath-HiFi-Underground“ flüstert, dass der Trends trotz des gleichen Chips dann doch nochmal anders klänge … so wird man neugierig. Und dass der TA-10.1 im Alu-Kleid und mit vernünftigen Lautsprecherklemmen und sogar geschraubten Cinch-Buchsen daherkommt, sorgt dafür, dass das Testen nicht zur Bastelstunde wird. Schon mal ein Pluspunkt.
Test: Trends Audio TA-10.1 | Vollverstärker