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Test: Audiodata Carré II und Soutien 2+ | Kompaktlautsprecher, Aktivlautsprecher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Audiodata Carré II und Soutien 2+ | Kompaktlautsprecher, Aktivlautsprecher

September 2008 / Ralph Werner

Zugegeben: Im Vorfeld dieses Tests der Wandler-Kombination Carré & Soutien von audiodata musste ich ein paar Vorurteile runterschlucken. Eines ging so: Wenn ich 8.000 Scheine aufm Tresen meines Händlers fallen lasse, dann will ich etwas Kühltruhengroßes nach Hause schleifen. Aber wie sieht denn das hier aus?

Ich weiß, wahrscheinlich arg schlicht gedacht – aber erzählt mir doch nicht, Ihr seid völlig frei von solchen Gedanken. Und außerdem: On-Wall-Lautsprechersysteme? Ist das nicht eher was für hippe Galerien in Berlin-Mitte als für ernsthafte HighEnd-Magazine in Berlin-Kreuzberg …?

Schließlich gewannen aber Neugier und Vernunft die Oberhand. So richtig intensiv habe ich mich bis dato nämlich noch nicht mit einem Wandlautsprechersystem beschäftigen dürfen. Was die wohl so können? Und der Name „audiodata“ steht ja auch eher für ernsthaftes HighEnd als für Designer-HiFi.

Im Folgenden geht es also um ein System bestehend aus dem Wandlautsprecher Carré plus passendem Sub dazu: Soutien 2+. Ein System, welches zweifellos sehr platzsparend ausfällt, und eines, welches sich sehr wohnraumfreundlich gibt. Aber – und das ist für uns hier das Entscheidende – auch mit einem highendigen Zweikanal-Anspruch daherkommt. O-Ton Herr Schippers, der audiodata-Chef: „Eine echte Alternative zu unserem eigenen Standlautsprecher Ambiance.“ Na, mal schauen …

Das Quadrat: Wandlautsprecher Carré

audiodata Carré

Die Idee zu einem Wandlautsprecher kam den Aachenern zunächst während der Entwicklung eines „vernünftigen“ Center-Speakers für Heimkinoanwendungen. „Überall sieht man den Unfug horizontal liegender D’Appolito-Center. Was soll das eigentlich?“, so Herr Schippers. Hm, keine schlechte Frage. Vielleicht um Boden- und Deckenreflexionen zu maximieren und dafür den Sweetspot zu minimieren …:-) Naja, nicht mein Thema, ich geh‘ fürs Kinoerlebnis eh ins Kino, ‘nen bisschen altbacken, ich weiß.

audiodata: Home-Cinema mit Carré

Bei audiodata ist man allerdings – wie erwähnt – davon überzeugt, dass auch eine sehr hochwertige 2-Kanal-Wiedergabe über die Carré-Wandler erreicht werden kann. Und diese Überzeugung liegt in der Hauptsache wohl darin begründet, dass man große Stücke auf das in der Carré Verwendung findende Chassis hält:

Ein nach audiodata-Spezifikationen bei SEAS gefertigter Coax, bestehend aus einem Magnesium-Tief-/Mitteltöner (Durchmesser: 14,5cm) und einer 25mm-Hochtonkalotte aus beschichteter Seide. Für die aktuelle Version des audiodata-Wandlautsprechers, der Carré II, wurde die Schwingspule etwas verkürzt. Der Grund hierfür: Der Bassbereich wird mit der Carré II sowieso nicht bedient, größere Hübe sind also gar nicht vonnöten. Folglich darf die Schwingspule schrumpfen, was den Vorteil einer Gewichtseinsparung mit sich bringt und damit den Wirkungsgrad erhöht – auf jetzt 89 dB/W/m (ca. +3dB zum Vorläufermodell).

audiodata Coax-Chassis

Die untere Grenzfrequenz der Carré II liegt bei 125 Hz, ohne Tiefbassunterstützung läuft also gar nix. Der Mitteltöner gibt bei 2.600 Hz an die Kalotte ab.

Über die Frequenzweiche ist Folgendes zu lesen: „Platinenloser Aufbau mit sternpunktförmiger Masseführung.“ Wie bitte? Nun, Platz ist in der kleinsten Hütte – aber im Gehäuse der Carré eben keiner für eine Platine. Die Weiche wurde daher ohne eine solche kreisförmig um das Chassis herum gebaut. Räumliche Enge macht erfinderisch.

Das geringe Volumen sorgt dabei natürlich auch für eine Art Hochpassfilterung – je geringer das Volumen, in dem ein Chassis arbeitet, desto höher fällt auch seine untere Resonanzfrequenz aus. Der Bassbereich wird bei der Carré II also nicht allein „elektrisch abgekoppelt“.

Die Frequenzweichen werden bei audiodata übrigens für jeden einzelnen Lautsprecher via Rechnersimulation „individualisiert“: Zunächst misst man alle in der Firma eingehenden Chassis und speichert die Daten im Rechner. Diese Datenbank dient dann nicht nur dazu, passende Lautsprecherpaare zu finden – mehr als 0,5 dB (!) Abweichung tolerieren die Aachener nicht -, sondern eben auch zum Feinschliff an der Weiche.

Das MDF-Gehäuse des Wandlers ist, wie gesagt, vor allem eines: klein. Aber auch asymmetrisch geschnitten und aperiodisch bedämpft. Ersteres dient zur Anwinklung und damit Ausrichtung auf den Hörplatz …

audiodata Carré von oben

… dürfte aber auch stehenden Wellen im Gehäuse das Leben schwerer machen. Es gibt allerdings auch eine Inn-Wall Carré, deren Gehäuseschnitt gerade ausfällt – Einbautiefe: 8,5 cm.

Das mit der aperiodischen Bedämpfung schaut so aus:

audiodata Carré von hinten

audiodata Carré: aperiodisch bedämpft

Die beiden „Löcher“ verhindern bei höheren Pegeln, dass es im Innern zu Kompressionserscheinungen kommen kann – ohne dass sich hierdurch aber eine Bassreflex-Charakteristik ausbilden würde.

audiodata Carré mit Montagerahmen

Die Wandmontage der Carrés gestaltet sich wirklich einfach: Ein Rahmen wird mit vier Schraubenaudiodata Carré an die Wand gedübelt, dann befestigt man den eigentlichen Lautsprecher mit weiteren vier Schrauben an diesen Rahmen – that‘s it. Auf die Unterputzverlegung des Lautsprecherkabels habe ich jetzt mal verzichtet, ich weiß, dass es elegantere Lösungen gibt …

Die Schallwand – na, eher das Wändchen – ist ein Quadrat von 28×28 cm. Die Standardfarben der Carré sind Grau, Schwarz und Titan, sämtliche RAL- und KfZ-Lackierungen sind gegen Aufpreis realisierbar. Auch einen „Zierring“ ist vorhanden sowie eine Stoffabdeckung:

audiodata Carré mit Zierring

audiodata Carre mit Stoffabdeckung

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