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Der Unterstützer: Tieftonmodul Soutien 2+
Da der Carré in den unteren Lagen naturgemäß die Puste ausgeht, bedarf es einer Unterstützung – welche ihr der Sub Soutien 2+ angedeihen lassen soll. Naja, Sub … Herr Schippers nennt‘s lieber „Tieftonmodul“, wohl um sich von schlecht beleumundeten Wummerkisten abzugrenzen. Das ist meiner Meinung nach nicht nötig, das Preisschild allein tut’s nämlich auch schon: 3.780 Euro. Ja, Bass kostet leider etwas, zumindest dann, wenn Qualität gewünscht wird. Das verhält sich bei Standboxen ja auch nicht anders, aber bei Subwoofern tritt‘s einem so richtig schön plastisch vor Augen: „Was, für mickrige zwei-drei Oktaven derart viel Kohle???“ Tja.
Es gibt da schon ein paar Gründe für dieses Preisschild. Ein nicht ganz unwichtiger lautet: „audiodata produziert in Deutschland.“ Und unter technischer Perspektive fallen einem mindestens zwei Dinge an der eigentlich recht unscheinbaren Kiste mit den Kantenmaßen 55x23x34 cm (HxBxT) auf:
Zum einen das Gehäuse. Es handelt sich hierbei, audiodata-typisch, um eine Art Sandwich-Konstruktion. Die MDF-Wände werden mit stahlkugelgefüllten Innenkammern beruhigt bzw. resonanzbedämpft. Das sieht schematisch so aus:
Und im richtigen Leben so:
Herr Schippers Metapher für diese Technik ist die Gewehrkugel, die problemlos mehrere Bretter durchschlagen kann, aber nach drei Zentimetern in einem Sandsack stecken bleibt: Die zigtausendfache Bewegung der Sandkörner untereinander absorbiert deren Energie – und ganz analog verhalte es sich mit den Stahlkugeln in seinen Lautsprechergehäusen. Sie absorbieren die Schallenergie und minimieren damit Gehäuseresonanzen. Übrigens: Es handelt sich beim Soutien um ein geschlossenes Gehäuse.
Das der Soutien 2+ trotzdem standesgemäß weit hinunter reicht liegt daran, dass es sich bei ihm um einen aktiv-geregelten Sub handelt. Je eine 180 Watt Endstufe treibt eins der beiden 20cm- Kevlar-Chassis an – und wo aus mechanischen Gründen eigentlich früher Schluss wäre, regelt die Elektronik weiteren Tiefgang nach. So sind auf Wunsch „echte 20 Hz“ (-3 dB Punkt) möglich.
Genauso wichtig ist natürlich die Kontrolle, die diese Regelschleife ausübt: Ein induktiver Geschwindigkeitssensor (der unter der großen Staubschutzkalotte steckt) nimmt den Ist-Wert der Chassis-Bewegung auf, die Steuerungselektronik gleicht diesen mit dem Soll-Wert ab und veranlasst gegebenenfalls einen Korrektureingriff. Damit werde eine stets saubere Basswiedergabe erreicht, so audiodata. Die Regelungstechnik bezieht man von jemandem, der langjährige Expertise auf diesem Feld nachweisen kann – von Backes & Müller.
Das Musiksignal erreicht den audiodata-Sub entweder über die „normalen“ Lautsprecher-Eingänge – also über ein Paar Lautsprecherkabel von der Endstufe aus – oder, dem eigentlich vorzuziehen, über zwei Line-Level-Eingänge, die in XLR ausgeführt sind. Hierzu muss das Signal dann an der Vorstufe abgegriffen werden. Die untere Grenzfrequenz lässt sich auf die Werte 20, 28 und 40 Hz einstellen, die obere Grenzfrequenz liegt auf Wunsch bei 50, 63, 80, 100 oder 125 Hz. Die Lautstärke kann +/- 10 dB, die Phase in fünf Schritten von 0 bis 180 Grad geregelt werden. Noch etwas? Ja. Via Kippschalter lässt sich der „Musik-Modus“ aktivieren: Der sorgt dafür, dass der Sub nach fünf Minuten ohne Mucke in Stand-by schaltet – die ersten Takte wecken ihn dann wieder auf.
Test: Audiodata Carré II und Soutien 2+ | Aktivlautsprecher, Kompaktlautsprecher