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„Handmade in Germany“, so heißt es in den Produktinformationen zum Gerät. Scheint was dran zu sein, der A5 ist nämlich prächtig verarbeitet und mit 13,3 Kilogramm Masse auch alles andere als ein Leichtgewicht. Das solide Gehäuse mit lackierten Holzwangen an beiden Seiten ruht auf vier hochglanzpolierten, sehr stabil wirkenden, massiven Gerätefüßen.
Die Frontplatte zeigt sich puristisch: Mittig prangt ein großformatiger, „endlos“ laufender Lautstärkesteller (mehr dazu später), links und rechts daneben, ebenfalls rund, aber deutlich kleiner, ein On/Standby-Schalter und der Quellenwahltaster, der alle neun Eingänge nacheinander durchschaltet – die direkte Anwahl einer bestimmten Quelle per Tastendruck ist also nicht möglich. Über dem Lautstärkesteller befindet sich ein Display, das die angewählte Quelle, sowie den Lautstärkepegel zeigt – finito. Ähnlich aufgeräumt zeigt sich auch die Rückseite – wenngleich dennoch recht kontaktfreudig: Gleich neun Hochpegeleingänge, davon acht in Cinch-Ausführung und ein vollsymmetrischer XLR-Eingang, hat’s backbordseitig. Von den zwei Pärchen solider Lautsprecherklemmen abgesehen gibt es allerdings keine Ausgänge, und weder die Endstufe noch die Vorstufe sind einzeln „von außen“ erreichbar.
Übrigens: Die Cinch-Eingänge sind so beschriftet, dass man die Schrift lesen kann, wenn man sich von oben über das Gerät beugt und dahinter plinst, was ja die klassische Herumstöpsel- und Bastelsituation ist.
Dem Gerät liegt eine elegante, schlanke Fernbedienung mit metallenem Gehäuse bei, mit der nicht nur der Aurum A5, sondern auch der zugehörige CD-Spieler namens Aurum C5 gesteuert werden kann. Der Geber liegt ausgesprochen gut in der Hand und gestattet die Regelung der Lautstärke, das Durchschalten der Eingänge sowie das Stummschalten (Mute) der Ausgänge.
Schauen wir doch mal unter die Haube: Zunächst ist positiv anzumerken, dass der Verstärker mit einer Leistungsaufnahme von weniger als einem Watt im Standby-Betrieb auskommt. Dem Netzteil vorgeschaltet ist ein breitbandiges Filter, das Netzklirr minimieren soll. Der A5 folgt konzeptionell einem echten Doppel-Mono-Aufbau. Das heißt: Es gibt für jeden Kanal eine eigene Stromversorgung, Signalverarbeitung und -verstärkung. Somit besitzt der A5 zwei vollständig getrennt arbeitende, streuarme Hauptnetzteile, Transformatoren und Gleichrichtereinheiten. Das Umschalten der Eingänge erfolgt mittels gekapselter Signalrelais mit hartvergoldeten Kontakten.
Die Eingangsstufe selbst ist mit BI-FET-Operationsverstärkern aus dem Hause „Analog Devices“ aufgebaut, denen man besonders niedrige Verzerrungen und Grundrauschen nachsagt. Die Leistungsendstufe besteht komplett aus diskreten Bauteilen. Besonderen Wert legt man bei Quadral darauf, dass die Signalwege möglichst „rein“ gehalten werden. Hier wird an zwei Stellen angesetzt:
Zum einen sind die Signalwege frei von Elkos, es kommen ausschließlich Polypropylen-Folienkondensatoren aus deutscher Fertigung zum Einsatz. Zum anderen kommt ein besonderes Schutzschaltungskonzept zum Tragen – sämtliche Verstärkerschutzschaltungen liegen außerhalb des Signalwegs. Die von Quadral so genannte „dynamische Schutzschaltung“ im A5 überwacht kontinuierlich drei bestimmte Leistungsparameter im Verstärker sowie die Temperatur im Gerät. Anhand dieser vier Kennwerte entscheidet die Elektronik, ob der Verstärker bestimmungsgemäß läuft – und wenn nicht, wird das Gerät vorübergehend abgeschaltet.
Zu guter Letzt die logarithmisch arbeitende Lautstärkeregelung: Sie stamme, so Quadral, „aus dem Studiobereich“. Der Lautstärkesteller ist somit auch kein Potenziometer, sondern ein endlos drehbarer Kontaktgeber, der eine elektronische Pegelregelung in Einzelschritten triggert. Ziel des Ganzen ist – logisch – ein möglichst idealer Gleichlauf beider Kanäle, sodass es den Hörer auch bei leiser Musikwiedergabe nicht aus dem Sweet Spot der Lautsprecher herauszieht.
Schutzschaltung hin, Doppelmonoaufbau her – wie klingt’s denn nun?
Test: Quadral Aurum A5 | Vollverstärker