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Test: Primare Pre 32 und Primare A 34.2 | Vor-End-Kombi, Vorstufe, Endstufe

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Primare Pre 32 und Primare A 34.2 | Vor-End-Kombi, Vorstufe, Endstufe

Dezember 2012 / Tobias Zoporowski

Skandinavier lieben es klar und nachhaltig. Das Design ihrer Autos, ihrer Häuser, ihrer Möbel – alles ist möglichst einfach, funktional und hält nahezu ewig. Fragen Sie mal einen meiner besten Freunde: Der fährt einen über 20 Jahre alten Volvo und ist davon überzeugt, dass es für ihn nix besseres gibt. Logisch, die alte Schweden-Kante gibt auch überhaupt keine Rätsel auf. Weder technisch, noch optisch. Bedienungsfehler sind ausgeschlossen. Im Grunde wäre er mit seiner Vorliebe – würde er sich für hochwertige Musikwiedergabe interessieren, was er nicht tut – ein potenzieller Kunde für nordisches HiFi. Etwa aus Schweden. Vielleicht von Primare?

Viel spricht dafür. Den Entwicklern des Mitte der Achtzigerjahre in Dänemark gegründeten Unternehmens (Vertrieb: www.elac.de), das heute im schwedischen Limhamn seinen Sitz hat, sind die Attribute „klares, zeitloses Design für unkomplizierte Bedienbarkeit“, „wertige Verarbeitung“ und „gutes Preis-Leistungsverhältnis“ wichtig. Dass die Klangqualität nicht zu kurz kommen soll, versteht sich hoffentlich von selbst. Seine Produktgeschichte hat das Unternehmen, das seit Mitte der Neunziger ununterbrochen von Lars Pedersen geführt wird, übrigens mit Verstärkern begonnen, genauer: mit Vorstufen. Man darf also annehmen, dass die Schweden sich auch heute noch damit auskennen.

Vorstufe Primare Pre 32

Was mich immer wieder wundert, wenn ich auf Primare-Produkte treffe, ist, dass sie hierzulande nicht verbreiteter sind und dass es sogar mehr als genug HiFi-affine Mitmenschen gibt, die mit dem Markennamen wenig anzufangen wissen. Einige Vertriebswechsel in der Vergangenheit mögen das Ihre dazu beigetragen haben. Seit etwa zwei Jahren hat der Kieler Lautsprecherspezialist Elac die Schweden unter seine Fittiche genommen.

Meine Testkombi besteht aus dem Vorverstärker „Pre 32“ und der Endstufe „A 34.2“, bei Letzterer kommt Class-D-Technologie zum Einsatz. Zu den beiden, von den äußeren Abmessungen her absolut identischen, Amp-Geschwistern, fällt mir gleich nach dem Auspacken ein wohlwollendes „Sind die aber schön!“ ein. Die tiefschwarzen, elegant gebürsteten Alufrontplatten, die kaum beziehungsweise im Fall der Endstufe gar keine Bedienelemente aufweisen, sind in ihrer vornehmen Schlichtheit der Blickfang in meinem Rack.

Primare Pre 32 und Primare A 34.2

Der optische Trick, die dickwandigen Frontpanels etwa eine Daumenbreite vor das eigentliche Gehäuse zu setzen, gibt den Primares eine gewisse Eigenständigkeit. Das selbstbewusst in die Gerätedeckel geprägte Firmenlogo unterstreicht den Auftritt genauso wie die Eigenart der Schweden, ihre Komponenten stets auf nur drei Füße zu stellen.

Primare auf drei Füssen

Die pure „Anfasslust“ dürfte den Anwender beim Betätigen der beiden massiv ausgeführten, fein und präzise rastenden Drehschalter auf der Front des „Pre 32“ überkommen – in Sachen „Touch & Feel“ geht es kaum besser! Was zum Gucken gibt’s auch: Über sein hochauflösendes, dimmbares und gut ablesbares OLED-Display gibt der Vorverstärker umfangreiche Informationen über sein aktuelles Befinden und die jeweils möglichen Einstellungen preis, die detailliert aufgeführt den hier zur Verfügung stehenden Platz sprengen würden. So sind etwa die Eingänge – im Auslieferungszustand lediglich durchnummeriert („Input 1 – 5“) – frei benennbar. Die Farbe des nativ weiß auf schwarz anzeigenden Displays lässt sich genauso verändern wie – und das finde ich viel wichtiger – die Empfindlichkeit der einzelnen Inputs, um etwa Lautstärkedifferenzen beim Umschalten der Quellen anzugleichen.

Interessant finde ich zudem die Möglichkeit, den Pre 32 optional mit dem digitalen „Media Modul MM 30“ zu einem Streamingclient und somit einer modernen Signalquelle aufzurüsten.

Primare Media Modul

Der Datenstrom fließt dann wahlweise kabelgebunden oder drahtlos mit bis zu 24 Bit und 192 kHz. Bis zu vier digitale Signalquellen (inklusive 1 x USB asynchron) können zusätzlich andocken. Wer auf eine eigenständige Quelle, also einen CD-Player oder Plattenspieler, verzichten kann, ist mit der Verstärkerkombi plus MM 30 bereits am Ziel. Das Erweiterungsmodul schlägt mit etwa 1.500 Euro Aufpreis zu Buche und kann entweder mit der bereits mitgelieferten Systemfernbedienung oder einer frei verfügbaren App für iPod und iPhone gesteuert werden. Laut Hersteller ist die App für Android-basierte Smartphones oder Tablets in Vorbereitung.

Primare Vorverstärker

Übrigens könnte man die beiden Amps sogar direkt aufeinander stapeln. Puristen mögen und tun das nicht, aber: Die Komponenten entwickeln so gut wie keine Abwärme, woran nicht zuletzt die sehr effiziente Class-D-Technologie der A 34.2 ihren Anteil hat. Übrigens kauft Primare deren Schaltverstärkermodul nicht zu, was nicht unüblich wäre, sondern hat es selbst entworfen. Auf ihr „Ultra Fast Power Device (UFPD)“ sind die Schweden stolz. Eine besonders intelligent ausgelegte Gegenkopplung nebst ultraschnellen Schaltvorgängen soll eine besonders natürliche Wiedergabe über die gesamte Bandbreite ermöglichen. UFPD will Schluss machen mit den Vorurteilen gegenüber Schaltverstärkern, die noch allzu häufig lauten, dass diese Technologie einen schön kraftvollen und kernigen Bass auf die Reihe bekommt, aber im Mittelhochtonbereich nicht an die Natürlichkeit und Geschmeidigkeit herkömmlicher Schaltungstechnik (Class-A, Class-AB) heranreicht.

Pirmare Endverstärker

Nun ist Primare bei weitem nicht der erste Hersteller, der so etwas verspricht. Nach meinem Eindruck ist Class-D im Kommen und hat den Makel der „ökonomischen Notlösung“ (Energieeffizienz auf Kosten des Klangs) längst abgelegt. Das belegen einige Entwicklungen der letzten Jahre. Aber natürlich ist es legitim, wenn die Schweden für ihren eigenen Weg „trommeln“. Hauptsache, das Ergebnis stimmt.

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Test: Primare Pre 32 und Primare A 34.2 | Vor-End-Kombi

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