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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 ... und zum Dritten!
  2. 2 Beyerdynamic T1 und T5 der dritten Generation im Hörtest

Aufgrund der schieren Menge neuer Anbieter und Modelle ist der Kopfhörermarkt reichlich unübersichtlich geworden. Da schätzen es viele Hörer um so mehr, wenn Klassiker bekannter Marken weiterentwickelt werden. Mit der inzwischen dritten Generation der Spitzenmodelle T1 und T5 des Traditionshauses Beyerdynamic (Preis: jeweils 999 Euro) haben wir so einen Fall. Die neuen T-Modelle halten an typischen „Beyer“-Tugenden fest, erlauben sich aber gleichwohl technische, akustische und optische Änderungen – zudem wurde das hochohmige Konzept des T1 auf links gedreht. Ob sich das alles klanglich bemerkbar macht, wollen wir nachfolgend klären.

Generationenvergleich

Als ein „Upgrace“ bezeichnet Beyerdynamic die dritte Generation seiner Flaggschiff-Modelle – ein Wortspiel mit Hinweis auf die Vermengung von Grace (Eleganz) und Upgrade (Weiterentwicklung). Schauen wir kurz zurück, um die Unterschiede zur neuen Generation zu entdecken.

Die Ohrmuscheln des Beyerdynamic T1 im Detail

Die Ohrmuscheln des Beyerdynamic T1 im Detail

Kam der bisherige T1 (die 2. Generation hatten wir schon im Test) in halboffener Bauweise und mit 600-Ohm-Impedanz, tritt der neue T1 mit im Mobilbetrieb oft leichter anzutreibenden 32 Ohm und einer offenen Bauweise an. Die Schwingspule besteht nun aus etwas dickerem Kupferdraht, wiegt nur marginal mehr und besitzt weniger Windungen, was für die niederohmige Auslegung sorgt. Damit kappt Beyerdynamic konsequent alte Zöpfe, denn das hochohmige Konzept in Verbindung mit einer geringer ausgeprägten Empfindlichkeit sorgte dafür, dass der T1 im Grunde nur an kräftigen Verstärkern seine wahren Qualitäten entfalten konnte und an schwächeren Amps unter seinem Potenzial blieb. Von der Möglichkeit, ihn über mobile Gerätschaften zu betreiben, war der alte T1 meilenweit entfernt.

Für solche Zwecke war der Beyerdynamic T5p von Nöten, der im Grunde eine geschlossen konstruierte, mobile Variante des T1 mit geringerer Impedanz (32 statt 600 Ohm) darstellte. Nunmehr entfällt dieser Unterschied, denn mit der neuen Generation des T1 kann man ebenfalls mobil hören – allerdings bei schlechterer akustischer Isolierung von der Umgebung. Man hat somit die Auswahl, ob man das offene oder geschlossene Prinzip der T-Modelle mit ihrer jeweiligen bauartbedingten Klangsignatur bevorzugt.

Die Ohrmuscheln des Beyerdynamic T5. Das Kabel wird wie beim T1 beidseitig gesteckt

Die Ohrmuscheln des Beyerdynamic T5. Das Kabel wird wie beim T1 beidseitig gesteckt

Beide Kopfhörer basieren auf Beyerdynamics „Tesla“-Technologie. Hierbei wird ein sehr starker Magnetfluss von über einem Tesla erzeugt, der für einen besonders starken Antrieb sorgen soll. Die verwendete 45-mm-Membran besteht aus einem mehrlagigen Sandwich-Material. Der Treiber wurde etwas angeschrägt in die Gehäusemuschel eingebaut, das soll für mehr Realismus bei der räumlichen Wiedergabe gut sein und hat sich bei den vorangegangenen Generationen bereits bewährt.

Beyerdynamic T1 3rd Gen

Den Schwenk zur offenen Konstruktion beim T1 erklärt der verantwortliche Produktmanager Gunter Weidemann damit, dass man mit dem halboffenen Prinzip eigentlich keinen nennenswerten Vorteil gewinne. Schalldurchlässig in beide Richtungen seien letztlich beide Konzepte. Zudem verwendeten die meisten Kunden den T1 überwiegend in ihrer heimischen Umgebung, bei der äußere Lärmquellen und der vom Kopfhörer emittierte Schall keine gravierenden Rollen spielen. Dadurch, dass rückseitige Schallanteile relativ ungehindert nach außen entweichen und nicht erneut auf die Membran einwirken, punkten offene Kopfhörer konstruktionsbedingt oft mit einer weiter ausgeprägten räumlichen Darbietung. Sicherlich sei die Basswiedergabe bei einem geschlossenen Kopfhörer aufgrund des dichten Resonanzraumes häufig druckvoller und direkter, aber dem habe man mit einer bewussten und wohldosierten Bassanhebung entgegengewirkt, so Weidemann weiter.

Der Beyerdynamic T1 (3. Generation)

Der Beyerdynamic T1 (3. Generation)

Nähert man sich dem neuen Beyerdynamic T1, fallen die optischen Veränderungen auf. Die bisherige silbern schimmernde, eher technische Nüchternheit verströmende Erscheinung ist einer gedeckteren Farbgebung gewichen, es kommen dunklere, graue Töne zur Geltung. Die Ohrmuscheln kann man getrost als Beyerdynamic-Klassiker bezeichnen, in Abmessung und Form hat sich im Grunde nichts geändert, hier sahen die Konstrukteure vermutlich kein Verbesserungspotenzial.

Beyerdynamic T5 3rd Gen

Die Veränderungen des Beyerdynamic T5 sind zwar eher kleinerer Natur, schließlich hat sich weder am geschlossenen Konstruktionsprinzip noch an der Impedanz von 32 Ohm grundlegend etwas verändert. Aber es gibt genügend Stellschrauben, welche die tonale Balance des Kopfhörers bestimmen. So beispielsweise die frequenzabhängige Bedämpfung der Schallwand, die Feinjustage der akustischen Strömungswiderstände, aber auch die Beschaffenheit der im Fall des T5 mit Proteinleder umhüllten, mehrlagig aus unterschiedlichen Schichten aufgebauten Ohrpolster. Deren Oberfläche sei zwar weich, aber akustisch betrachtet ein geschlossenes Material, was zur Außengeräuschdämmung beitrage. Das spiele der Klarheit und Detailauflösung in die Karten, während das akustisch offenere Velours beim T1 für eine präzisere Darstellung der unteren Oktaven Sorge tragen soll.

Während die Ohrpolster des T5 (links) mit Proteinleder umhüllt sind, kommt beim Beyerdynamic T1 offeneres Veloursmaterial zum Einsatz

Während die Ohrpolster des T5 (links) mit Proteinleder umhüllt sind, kommt beim Beyerdynamic T1 offeneres Veloursmaterial zum Einsatz

Hier noch einmal ein genauerer Blick auf die Ohrmuscheln. Links die vom Beyerdynamic T5 und rechts die des T1

Hier ein genauerer Blick auf die Ohrmuscheln. Links die vom Beyerdynamic T5, rechts die des T1

Rein optisch betrachtet hat es das Designteam sehr gut verstanden, den T5 als „Zwillingshörer“ des T1 gleichwertig, aber dennoch mit eigenem Erscheinungsbild ins Rennen zu schicken. Statt auf Edelstahl wird hier auf in unterschiedliche Richtungen gebürstetes Aluminium gesetzt, das durch diese Bearbeitung – je nach Lichteinfall – dunklere oder hellere Muster zulässt. Beide Kopfhörer werden in Heilbronn gefertigt. Die Verarbeitungsqualität ist makellos, selbst bei genauer Betrachtung konnte ich keinerlei Produktionsmängel, Knarzen oder unschöne Artefakte feststellen.

Der Beyerdynamic T5 (3. Generation)

Der Beyerdynamic T5 (3. Generation)

Komfort & Kabel

Mit 360 Gramm besitzen beide Kopfhörer dasselbe Gewicht und auch was den Tragekomfort angeht, kann ich keinen nennenswerten Unterschied attestieren. Beide sitzen satt auf dem Denkapparat und lassen sich mittels feiner Rasterung der Ohrmuschelgabel am Kopfbügel leichtgängig einstellen.

Beim Beyerdynamic T5 gehört ein 1,4 m langes, beim T1 ein 3 m langes Kabel mit zum Lieferumfang

Beim Beyerdynamic T5 gehört ein 1,4 m langes, beim T1 ein 3 m langes Kabel mit zum Lieferumfang

Was positiv auffällt, ist das stoffummantelte und beidseitig an den Hörmuscheln steckbare Kabel aus hochreinem Kupfer. Es neigt nicht zu Verknotungen und auch Mikrofoniegeräusche sind erfreulich gering. Der T5 bringt ein 1,4 m langes Kabel für den mobilen Einsatz mit, während sich das 3 m lange Kabel des T1, für den Fall, dass man daheim weiter weg vom antreibenden Verstärker sitzt, als sehr praktisch erweist …

Beyerdynamic T1 und T5 der dritten Generation im Hörtest

Und genau das ist bei mir mit dem Mytek Brooklyn DAC+, der auch als formidabler Kopfhörerverstärker zum Einsatz kommt, der Fall. Interessant war übrigens auch der regelmäßig vorgenommene Wechsel auf den Chord Hugo 2 und seine 2go-Erweiterung, der mit tonal wärmer angehauchter Timbrierung punktet, die der T1 mühelos herausarbeitete und mit einer stärker ausgeprägten Körperlichkeit quittierte.

Um ein Gefühl für diesen Kopfhörer zu erhalten, verglich ich ihn nicht nur mit dem T5, sondern auch mit dem Beyerdynamic DT 1990 Pro (circa 600 Euro) und dem Focal Elear (circa 1.000 Euro). Ein Audeze LCD-X (1.700 Euro) stand für den Abgleich nach oben ebenfalls zur Verfügung. Dem T5 standen der Beyerdynamic DT 1770 Pro (circa 600 Euro) und ein Focal Elegia (circa 900 Euro) zur Seite.

Beyerdynamic T1 und T5 werden mit einem schützenden Hardcase geliefert

Beyerdynamic T1 und T5 werden mit einem schützenden Hardcase geliefert

Raumeindruck

Die Einspielung von Arnold Schönbergs Gurre-Liedern: Part 1 „Nun sag ich Dir ein erstes Mal“ (Pierre Boulez conducts Arnold Schönberg / Sony Classical) lädt nicht nur zum Schwelgen ein, sondern vermittelt auch ein gutes Gefühl dafür, wie es mit der räumlichen Abbildung bestellt ist. Der Beyerdynamic T1 geht hier insgesamt etwas weiträumiger vor, der T5 vergleichsweise kompakter – dafür spricht er den Zuhörer noch direkter an.

Sons Of Kemet - BurnWenn Sons of Kemet ihr fast schon überkomplexes Stück „Inner Babylon“ (Album: Burn; auf Amazon anhören) beisteuern, bietet sich die Gelegenheit, Randschärfe und Breite der Bühne etwas genauer zu betrachten. Beim T1 fallen die exakte Positionierung der Musiker und die sehr genaue Lokalisationsschärfe der Instrumente im Raum auf. Das Wechselspiel von Tuba und Saxofon lässt sich trennscharf und sehr präzise lokalisieren, während die im Hintergrund stattfindenden Schlagzeug- und Perkussionkaskaden frei von jeglicher Nervosität sauber von den Bläsern separiert werden. Und da sie nicht einfach so in Reih und Glied hintereinander wandern, sondern sich schön abgestuft zwischen linkem und rechtem Kanal auffächern, entsteht ein wahrhaft großzügiges Panorama.

Ohrmuschelaufhängung beim Beyerdynamic T1

Ohrmuschelaufhängung beim Beyerdynamic T1

Das können die Vergleichshörer (Focal Elear & Beyerdynamic DT 1990 Pro) zwar nicht nennenswert schlechter, allerdings erhalte ich über den Beyerdynamic T1 dank seiner hohen Abbildungspräzision eine besondere Art von Intimität, die mir gut gefällt, weil sie eine nähere Verbindung zum Musikstück herstellt. Interessant vielleicht an dieser Stelle, wie sich der T5 diesbezüglich – und speziell im Vergleich mit dem T1 – verhält. Eine so weiträumige Abbildung wie sein offener Kompagnon will ihm nicht gelingen, aber auch wenn seine Darstellung insgesamt kompakter gerät, wirken die Musiker nie zusammengedrängt oder eingeengt. Die Bühnengröße ist für einen geschlossenen Kopfhörer nach meinem Empfinden sehr ordentlich, er zielt zwar öfter in die Mitte als der offene T1, lässt die Randbereiche aber nicht im Regen stehen – dass er an die Weitläufigkeit des T1 nicht herankommt, ist nun mal dem Konzept geschuldet.

Beyerdynamic T1 3. Generation

Beyerdynamic T1 3. Generation

Übrigens: Während der T5 und der DT 1770 Pro die Bühne direkter, soll heißen näher am Hörer abbilden, verlagert der Focal Elegia (wie auch übrigens der Focal Elear) die Bühnenmitte eher etwas weiter weg. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, hier spielt die persönliche Wahrnehmung und Vorliebe die entscheidende Rolle.

Höhenspiel

Nightports Betamax - Nightports w BetamaxWaren Beyerdynamic-Kopfhörer lange Zeit für eine leichte Erhöhung im Bereich um die 7 kHz bekannt, lässt sich dieser „Peak“ sowohl beim T1 als auch beim T5 im Grunde gar nicht mehr feststellen. Diese Erkenntnis dürfte hartgesottene „Beyer“-Jünger zunächst hart treffen. Aber gemach, es kann Entwarnung gegeben werden, weder der T1 noch der T5 sind „Softies“. Der Unterschied zeigt sich exemplarisch beim Stück „Ritual“ von Nightports/Betamax (Album: Nightports w/Betamax; auf Amazon anhören). Während der Detaillierungsgrad der mit Verve intonierten Toms nebst der perkussiven Elemente über den DT 1990 Pro mit hellerem Strahlglanz und maximaler Impulsivität aufs Trommelfell treffen, zeigt der neue Beyerdynamic T1 eine sanftere Form von Auflösung, die aber keineswegs mit Brillanzarmut verwechselt werden sollte. Nein, vielmehr wird der fehlende Peak mit einer sehr geschmeidigen und dabei dennoch transparenten Klarheit wettgemacht, die Details und feine Zwischengeräusche durchlässt, aber eben weniger hell als beim Vorgänger klingt.

Das Impulsverhalten leidet auch nicht, die T1-Performance liefert selbst im direkten Vergleich zum Audeze LCD-X keinen Grund zur Klage. Warum auch, schließlich sorgt der bärenstarke Tesla-Antrieb ja für rasantes Beschleunigen und Abbremsen der mehrlagigen Membran. Der Focal Elear bietet zwar ein Quäntchen mehr tonale Brillanz und lässt Details damit markanter aufleuchten, bleibt aber in den oberen Mitten kühler angehaucht, was ihn nicht so langzeittauglich spielen lässt. Erst ein Meze Empyrean (circa 3.000 Euro) zeigt den versammelten Aspiranten, wo Bartel den Most holt, denn dessen feinziselierte Auflösung im Hochton, die eine besondere Natürlichkeit und Leichtigkeit mit einem ätherischen Grad an Transparenz und Akkuratesse verknüpft, lässt sich tatsächlich nur als „betörend“ beschreiben.

Fassen wir kurz zusammen: Die Höhen des T1 sind seidig-detailliert, aber nie analytisch. Glanz und Kantenschärfe sind ohne die bisher gewohnte „Beyer-Frische“ vorhanden, und somit wirkt die Detailauflösung seidiger oder anders gesagt: weniger exponiert. Tonal bewegt sich der Kopfhörer von der kühleren auf die wärmere Seite von neutral, sodass ihm nun eine feine und langzeittaugliche Gangart attestiert werden kann. Das ist schon eine große klangliche Neuigkeit für Beyerdynamic-Hörer.

Beyerdynamic T5 3. Generation

Beyerdynamic T5 3. Generation

Der T5 schlägt hier übrigens grundsätzlich in die gleiche Kerbe und spielt mit allenfalls etwas mehr Glanz und Energie als der T1 auf. Der DT 1770 Pro dagegen gibt sich durchaus scharfzüngiger und kokettiert mit der Frische des alten „Beyerdynamic-Peaks“, so als wolle er fragen, ob es noch eine kleine Prise mehr sein darf.

Mitten

Bei der Männerstimme in „La Chambre d’Amis“ von Benjamin Biolay (Album: Trash Yéyé) zeigen sich die Unterschiede zwischen den beiden Beyerdynamic-T-Modellen deutlicher.

Sehr nah am Audeze LCD-X angelehnt, überrascht mich die nur knappe Distanz des Beyerdynamic T1 zum teureren Magnetostaten. Die stimmliche Intonierung wirkt über den T1 ausgewogen und organisch-natürlich, mit einer für meine Ohren angenehm wärmeren Timbrierung als etwa über den DT 1990 Pro, der etwas nüchterner und schlanker agiert. Das bewirkt eine veränderte Präsenz und Körperlichkeit der Stimme. Was ebenfalls auffällt, ist die Gelassenheit, mit der der Beyerdynamic T1 im Mittenband glänzt. Ganz gleich, ob er nun Frauenstimmen oder akustische Instrumente wiedergibt, die Mischung aus ordentlichem Volumen für ein gutes Fundament und der trotzdem vorhandenen Offenheit verleihen dem T1 sehr viel Ausdruckskraft und Gefühl.

Der Beyerdynamic T5, von oben betrachtet

Der Beyerdynamic T5, von oben betrachtet

Interessant ist der Unterschied zum T5, der eine andere Mittendarstellung serviert und sich eher an der Klarheit und Transparenz des DT 1990 Pro orientiert – und tatsächlich nur eine Nuance wärmer als der DT 1990 Pro rüberkommt. Dass ein geschlossener Kopfhörer die stimmliche Variationsvielfalt direkter, unmittelbarer und teils auch intimer herausarbeiten kann, ist kein Geheimnis. Durch die im Vergleich zum T1 schlanker auftretenden Mitten wird für eine verbesserte Durchhörbarkeit und Klarheit von stimmlichen Varianzen gesorgt. Nehmen Sie beispielsweise eine Frauenstimme in einer Oper mit ihren Ornamentierungen, ihrer dynamischen Variabilität. Das kommt mit dem T5 noch etwas deutlicher, intensiver zur Geltung, er lässt Frauenstimmen enorm lebendig und beweglich wirken.

Bass und Dynamik

Shinichi Atobe - YesIn den unteren Registern zeigt sich im direkten Vergleich, dass T1 und T5 nicht allzu weit auseinanderliegen. Bei Club-Musik, wie dem Stück „Lake 2“ von Shinichi Atobe (Album: Yes; auf Amazon anhören), steigen die beiden T-Modelle eine ganze Stufe tiefer und auch druckvoller hinab als beispielsweise der DT 1990 Pro und der DT 1770 Pro aus dem gleichen Hause. Tatsächlich gefällt mir der Bass des T5 etwas besser als der des T1, kommt er doch antrittsschneller, sehr tight und mit sehniger Straffheit rüber – dem steht die leicht fülligere und mit mehr Energie im Tiefbass das Trommelfell massierende Geschmeidigkeit des T1 gegenüber.

Nur mit knappem Vorsprung kann sich der Audeze LCD-X in Sachen Druck und Tiefe in der Tieftonabteilung behaupten. Der Wuchtigkeit des LCD-X setzen die Beyerdynamic-Kopfhörer ein zwar tiefes, doch auch „leichtfüßig“ und kohärent mit dem Grundton aufspielendes Bassarrangement entgegen.

Beyerdynamic T1 von der Seite

Beyerdynamic T1 3. Generation

Bei beiden Beyerdynamic-Kopfhörern gibt es zwar ein gewisses Mehr an Punch und Bassfülle als streng ausgelegt „reine Lehre“ wäre, aber dieses Mehr fügt sich stimmig und vor allem nahtlos in den Rest des Frequenzbandes ein. Spürbare, aber immer noch konturierte Basswogen sind mir tatsächlich auch lieber als akademisch-schlank gehaltene Andeutungen – und grobdynamisch macht sich das eh bezahlt.

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Audiolab 9000N

Test: Beyerdynamic T1 und T5 | Kopfhörer

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