Inhaltsverzeichnis
Gekommen bin ich aus reiner Neugier: Sowohl was im Vorfeld in Sachen Technik zu erfahren war als auch die Art, wie sich das Unternehmen Klangfluss präsentiert, kamen mir doch sehr „anders“ vor. Nun – beides ist tatsächlich auch der Fall, kann ich nach diesem Tagesausflug schon mal sagen.
Was aber ebenfalls als ziemlich anders durchgeht und mich doch einigermaßen überraschte sind die – nun ja – „Vibes“, die von diesem Klangfluss-Trio ausgehen. Ich hatte das Gefühl, dass hier drei Herren im besten Alter, ohne in irgendeiner Weise ökonomisch darauf angewiesen zu sein, einen Privattraum verfolgen; Klangfluss hat insofern etwas Projektartiges, Leidenschaftliches. Nun, da man die K1 als mindestens ebenbürtig zu anderen Lautsprechern dieser Preisklasse ansieht – eigentlich natürlich „viel besser“ -, soll sie auch erfolgreich vermarktet werden – natürlich. Aber dieser Lautsprecher, so mein Eindruck, wurde eben nicht mit scharfem (Kaufmanns-)Blick auf den Markt konzipiert. Die K1 liegt eher leicht quer zu diesem Markt – was sie freilich nicht minder interessant macht, eben auch klanglich. Das Stichwort lautet abermals: anders.
Das noch Normalste ist dabei die tonale Balance. Völlig ausgeglichen und geschlossen, nicht die Spur vordergründig, von oben bis unten harmonisch – und dabei sehr klar. So weit, so gut. Die Durchzeichnung und das Tempo im Bass sind schon weniger normal, sondern schlicht wunderbar, dergleichen ist eine Rarität. Es wird auch eine sehr anständige Tiefbass-Performance geboten – richtiggehender physischer Impact aber nur in Maßen, das scheint mit den 6,5‘‘-Chassis wohl nicht drin zu sein.
Ob man der K1 nun verfällt oder sie ablehnt – sie dürfte polarisieren, denke ich -, entscheidet sich aber sowieso woanders, nämlich bei dieser recht speziellen Kombination aus räumlicher Darstellung und dynamischer Ansprache.
Man könnte die Raumausleuchtung uferlos nennen, jedenfalls können Sie das mit dem Bühnen-Viereck da vorne bei den Lautsprechern getrost ad acta legen. Größer, tiefer, breiter – das Ding flutet den Raum mit Musik, wenn es sein muss. Natürlich hängt das auch immer mit der Aufstellung zusammen – klar. Aber wenn man‘s mag, kann man – wie es Herr Reime bei sich zuhause tut – die K1 auch sechs Meter voneinander entfernt aufstellen, die vorderen Chassis nicht Richtung Hörer, sondern kopfhörermäßig zueinander richten und sich‘s dann so knapp drei Meter von der Boxen-Grundlinie entfernt bequem machen. Puccinis Turandot wurde gereicht. Ich saß nun nicht imaginär im Publikum und hörte hübsch zu, was vorn‘ so passiert – nein: ich war der verdammte Dirigent! In einem riesigen Halbkreis um mich herum „mein“ Orchester, und zwar mit durchaus realistischer Vorne/Hinten-Staffelung versehen und nicht banal äquidistant verteilt. Jessesmaria, ob ich das jeden Tag brauche, steht auf einem anderen Blatt – aber diese Perspektivverschiebung, diese Nähe zur Musik macht richtig Laune.
Aber auch das ist noch nicht das ganze Geheimnis. Ich habe schon vor anderen Omni-Strahlern gesessen und muss sagen: Bisweilen fehlte mir da manchmal schon ein wenig Snap, Drive, Kick – wie immer man es auch nennt. Nun ja, die K1 kann kicken, und zwar verdammt anständig. Wenn Sie das Wort „Omni“ hören und dann an diffuse, strukturell lahmarschige Soundwolken denken – legen Sie auch das ad acta. Soviel zum Klanglichen einstweilen. Könnte schon sein, dass ich dies später einmal vertiefen möchte. Wir halten Sie auf dem Laufenden …
Website Hersteller: www.klangfluss.com
Firmenbericht: Besuch bei der Klangfluss Manufaktur