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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Elementar!
  2. 2 Klangtest & Vergleiche: Tellurium Q Ultra Silver &Tellurium Q Silver Diamond
  3. 3 Test-Fazit: Tellurium Q Ultra Silver & Silver Diamond

Kürzlich erst war den einschlägigen Pressemeldungen zu entnehmen, dass gestreamte Musik den Downloads und festen Tonträgern auch in Deutschland umsatzmäßig den Rang abgelaufen habe. Eine Entwicklung, die ich gut nachvollziehen kann, denn selbst als ausgewiesener Vinylliebhaber verbringe ich zunehmend Zeit damit, meine Anlage über den Musikserver Innuos Zenith Mk.II beziehungsweise neuerdings einen Innuos Zenith SE mit immer mehr neuem Musikmaterial zu „füttern“. Dass funktioniert ausgesprochen zuverlässig und komfortabel, doch noch wichtiger, auch klanglich spielt sich alles im satt-grünen Bereich ab.

Dass ein solch sattes Grün nicht ganz unabhängig von den Kabeln ist, durch die der digitale Datenstrom fließt, wird leider immer noch häufig unterschätzt. Gleichwohl werden von fast allen namhaften Kabelherstellern mehr oder weniger hochwertige USB-Verbindungen in unterschiedlichen Preissegmenten angeboten, nicht zuletzt von interessanten Newcomern wie zuletzt bei uns im Test etwa das Boaacoustic Silver Digital Xeno.

Tellurium USB-B-Stecker

Ich selbst habe seit geraumer Zeit sehr positive Erfahrungen mit den Kabeln von Tellurium Q gesammelt, die mittlerweile dauerhaft meine Kette bereichern. Höchste Zeit also darüber zu berichten: Zum einen geht es um das Tellurium Q Ultra Silver, das mit 558 Euro (ein Meter) in der Preisliste von H.E.A.R. (www.h-e-a-r.de), dem deutschen Vertrieb von Tellurium Q, steht. Zum anderen um das derzeitige Top-Kabel der Briten unterhalb der Statement-Serie, das Silver Diamond, dessen Status sich auch am Preis von 1.107 Euro für einen Meter ablesen lässt.

Dem Ansinnen des Tellurium-Teams, den bei jeder Signalverbindung leider vorhandenen Phasenverzerrungen möglichst unerbittlich den Kampf anzusagen, hat sich ja bereits bei den von mir getesteten „Tellurium Black Diamond“-Kabeln als durchaus probates Mittel erwiesen.

Der häufig ins Feld geführte Einwand, bei der Übertragung von digitalen Daten gehe es doch lediglich darum, Einsen und Nullen von A nach B zu schicken, wozu ja prinzipiell jede Beipackstrippe geeignet sei, greift nicht hundertprozentig, da auch vermeintlich schnöde Einsen und Nullen von analogen Spannungen repräsentiert werden, die ebenfalls von Verzerrungen geplagt oder von Störsignalen begleitet werden können – was dem Empfänger mehr oder weniger zusätzliche Rechenarbeit abverlangt beziehungsweise unmittelbar belastet. Um etwa der leidigen Jitter-Problematik zu begegnen, setzt Tellurium Q eine patentierte semiaktive, in den Steckern integrierte Schaltung („Waveform hf“) ein. Das Tellurium Q Silver Diamond verfügt als erstes USB-Kabel der englischen Spezialisten ebenfalls über dieses Feature, womit es sich schon mal in diesem Punkt vom günstigeren Stallgefährten unterscheidet.

Ansonsten gibt man sich im südenglischen Langport/Somerset wie gewohnt etwas zugeknöpft, wenn es um Details des Kabelaufbaus und technische Daten geht. Um neugierigen Fragen zuvorzukommen, gibt es auf der Website von Tellurium Q sogar extra eine Erklärung zu diesem Thema.

Tellurium Q Ultra Silver & Silver Diamond Knickschutz

Auch dass die Kabel „Silber“ im Namen führen, bedeutet bei Tellurium Q ja keineswegs, dass diesem Metall bei der Materialwahl zwingend eine Rolle zukommt, sondern bezeichnet die Zugehörigkeit zu einer der drei „Klangfamilien“ im Kosmos der Tellurium-Q-Kabelwelt: Blue, Black und Silver lassen sich jeweils einer spezifischen klanglichen Ausprägung zuordnen, wobei „Silver“ für höchste Transparenz und Auflösung sowie ausgeprägte tonale Neutralität und Dynamik steht. Detaillierte Angaben zur passenden Auswahl der geeigneten Kabel für die heimische Anlage finden sich auch auf der Website des Herstellers (www.telluriumq.com/families-of-sound/)

Klangtest & Vergleiche: Tellurium Q Ultra Silver &Tellurium Q Silver Diamond

Dann wollen wir mal sehen, wie sich das Tellurium Q Ultra Silver in meiner Kette – bestehend aus dem Innuos Zenith SE, dem DA-Wandler DP-777 Signature von AMR sowie Verstärkung von Accustic Arts und DartZeel an Acapellas La Campanella – schlägt.

Brooke Miller - Brooke MillerDer erste Eindruck bestätigt, dass die Entwickler bei Tellurium Q ihr selbstgestecktes Ziel besonders transparenter Klänge tatsächlich sehr ernst nehmen. Im Vergleich zu einem Wireworld Starlight 7, das für schlanke 119 Euro pro Meter angeboten wird und als veritable Einsteigerempfehlung mit – ja – durchaus leicht warmem Klangcharakter durchgeht, wirken die Stimmbänder der Singer-Song-Writerin Brooke Miller (Album: Brooke Miller; auf Amazon anhören) wie von den allerletzten Unreinheiten befreit. In Sachen Transparenz und Feinsinn legt das Tellurium Q Ultra Silver einfach noch einmal kräftig einen drauf. Die besondere Stärke des Wireworld Starlight 7, nämlich eine besonders in den Mitten angenehm geschmeidige und farbige Performance, wird dabei vom Tellurium Q Ultra Silver keinesfalls vernachlässigt. Trotz deutlich gesteigerter Durchhörbarkeit zeigt das Ultra Silver nämlich keinerlei Tendenz in Richtung unterkühlter Analytik, vielmehr wird eine natürliche Musikwiedergabe unterstützt, wie viele sie einem vermeintlich schnöden Computer wie dem Zenith SE bestimmt kaum zutrauen.

Tellurium Q Silver Diamond Kabel

Bei alledem geht es mit dem Tellurium Ultra Silver tonal vollständig unverfärbt-neutral zur Sache. Offenbar haben aber die meisten Entwickler heutiger USB-Kabel diesen Punkt gut im Griff, denn auch günstigere Strippen – wie beispielsweise ein BMC Pure USB1 (290 Euro für 2 Meter) oder auch das bereits erwähnte Boaacoustic Silver Digital Xeno (300 Euro für 1 Meter) – stehen hier nicht nach. Hörbar unterschiedlich geht es dafür in Bezug auf die Ausgestaltung akustischer Räume zu.

Bei Haydns Violin-Konzerten in der Einspielung von Midori Seiler mit dem Concerto Köln steht die Solistin mit ihrer ausdrucksvoll intonierenden Guaneri aus dem 17. Jahrhundert inmitten des kleinen Orchesters. Mit dem Tellurium Ultra Silver in der Kette sind die Dimensionen des (Aufnahme-)Raumes in Höhe und Tiefe, aber auch seine leichte Halligkeit sogar in der vergleichsweisen Enge meines Hörraums gut nachvollziehbar. Die Breite der Abbildung reicht dabei deutlich über die Begrenzung der Lautsprecher hinaus. Wird das BoaAcoustic wieder eingeschliffen, blickt man eher wie durch ein Fenster in das Studio. Das Geschehen manifestiert sich nunmehr erst hinter der Lautsprecherebene, während die Bühne mit dem Tellurium Q Ultra Silver deutlich davor beginnt und eine Raumillusion vermittelt, die auch den eigenen Hörplatz einbezieht.

Welcher „Raumansicht“ man den Vorzug gibt, mag sicher auch dem persönlichen Geschmack geschuldet sein. Ich für meinen Teil bevorzuge die Interpretation des Tellurium Q, vermittelt sie mir doch mehr das Gefühl, ein Teil des Geschehens zu sein, wie ich das von meinem Abonnementplatz in der hiesigen Philharmonie her kenne.

charly antolini - knock out 2000Wireworlds Starlight 7, mein Boaacoustic Silver Digital Xeno, aber auch ein zwischenzeitlich gern genutztes Audioquest Diamond USB bringen die dynamischen Fähigkeiten meiner Anlage bereits recht gut auf den Punkt. Vermittelt das Tellurium Ultra Silver zwischen Musikserver und DAC, profitiert bei Hugh Masekelas „Stimela“ oder Charly Antolinis „Jammin´“ (Album: Knock Out 2000; auf Amazon anhören) nicht nur die Feindynamik vom besseren Ansprechverhalten, auch die reichlich vorhandenen gröberen Impulse werden nochmals zackiger zu Gehör gebracht. Gut zu hören bei Masekelas Imitation einer Signalpfeife des nach Johannesburg fahrenden Zuges oder den heftigen Rimshots auf der Snaredrum des Schweizer Schlagzeugers.

Telluriums Q selbst beschreibt die Kabel seiner „Silver family“ ja als „vollkommen unverfärbt agierenden, weit offenen Kanal, der auch große dynamische Sprünge ansatzlos zu bewältigen weiß“ – mit Blick aufs Ultra-Silver-USB-Kabel liegt man da sicherlich nicht ganz falsch …

Tellurium Q Ultra Silver & Silver Diamond

Wenn natürliche Stimmen, „schnelle“ Dynamik und ein großzügiges, gleichwohl stimmiges Raumgefühl weit oben auf der Agenda stehen, strebt das Tellurium Q Ultra Silver fraglos höchste Weihen an, um so mehr, als auch die anderen genannten Kabel nicht von schlechten Eltern sind und zum Teil ihren Dienst in den Anlagen sehr zufriedener fairaudio-Kollegen verrichten. Aber was bitte kann da ein Tellurium Q Silver Diamond noch besser machen?

Club for Five - You´re the voice - Special EditionSollten Sie bereits in Gedanken und selbstverständlich mit schlechtem Gewissen die Haushaltskasse plündern, um sich eines Tellurium Q Ultra Silvers zu bemächtigen, dann lesen sie jetzt besser nicht weiter. Vor allem nicht, wenn es Ihnen auch auf das letzte Quäntchen an Durchlässigkeit ankommen sollte. Denn mit dem Tellurium Q Silver Diamond gerät die Wiedergabe tatsächlich noch etwas subtil-ausgearbeiteter, der Hochton in seinen Mikrostrukturen ein wenig feinsinniger: Gut auszumachen etwa an der sicher dezenten, nun aber deutlicher zu Tage tretenden Knarzigkeit von Midori Seilers Meisterinstrument, welches im Sinne historischer Aufführungspraxis mit Darmsaiten bespannt wurde. Passend dazu wirken auch die räumlichen Gegebenheiten einen Tick präziser gefasst, was ich persönlich als zusätzlich realitätssteigernd empfinde. Ja, das Tellurium Q Silver Diamond scheint sich meisterlich dem letzten, ultimativen Feinschliff verschrieben zu haben, wovon auch die finnische Acappella-Truppe Club for Five mit ihrer spannenden Version des Dire Strait-Hits „Brothers in Arms“ (Album: You´re the voice, Special Edition; auf Amazon anhören) profitiert: Nicht nur Schmelz und Geschmeidigkeit der Stimmen erfahren eine weitere Steigerung – auch meine bisherige Vermutung, die Gruppe habe sich bei der Ausgangssequenz des Stückes effektsteigernd ein klein wenig Synthesizerunterstützung gegönnt, erweist sich nun, deutlich hörbar, als unbegründet.

Test-Fazit: Tellurium Q Ultra Silver & Silver Diamond

Tellurium Q Ultra Silver & Silver Diamond USB-Kabel

Das tonal ausgewogene und erfreulich fein auflösende Tellurium Q Ultra Silver darf sich zu den Kandidaten auf den vordersten Rängen zählen, wenn es neben Dynamik insbesondere auch um eine – hier setzt es sich im Test von der Konkurrenz am stärksten ab – hervorragende Raumdarstellung und Tiefenstaffelung geht. Wobei das äußerlich eher schlichte, gleichwohl wertig verarbeitete Kabel mit durchaus großzügigen, aber nicht übertrieben großen Klangbildern und hoher Abbildungspräzision aufwartet.

Darauf aufbauend, vermag das teurere Tellurium Q Silver Diamond die Messlatte noch etwas höher zu legen. Zum einen, weil es Stimmen mit einer Prise mehr Inbrunst und Geschmeidigkeit zu reproduzieren weiß, zum anderen, weil es ihm gelingt, Präzision oder besser: Feinsinn auf ein unerwartet luftiges Niveau zu heben. Ein klanglich erstaunlicher USB-Verbinder der Upper-Class – geeignet, freilich zum entsprechenden Preis, Top-Anlagen den letzten Schliff zu verleihen.

Fakten:

  • Modell: Tellurium Q Ultra Silver
  • Konzept: USB-Kabel
  • Preis: 585 Euro (1 Meter)
  • Garantie: 2 Jahre
  • Modell: Tellurium Q Silver Diamond
  • Konzept: USB-Kabel mit „Waveform hf“-Technologie
  • Preis: 1107 Euro (1 Meter)
  • Garantie: 2 Jahre

Vertrieb:
H.E.A.R GmbH
Rappstraße 9 A | 20146 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 – 413 55 882
E-Mail: kontakt@h-e-a-r.de
Web: https://h-e-a-r.de/

Billboard
Audio Note Cobra

Test: Tellurium Q Ultra Silver & Silver Diamond | USB-Kabel

  1. 1 Elementar!
  2. 2 Klangtest & Vergleiche: Tellurium Q Ultra Silver &Tellurium Q Silver Diamond
  3. 3 Test-Fazit: Tellurium Q Ultra Silver & Silver Diamond

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: TW-Acustic Raven AC Tonarm: Graham Phantom B-44, Analog Tools, Pyon Sound Iris Tonabnehmer: Steinmusic Aventurin 6, Lyra Titan i, Clearaudio Charisma V2, modifiziertes Denon DL 103R Sonstiges: Plattenklemme Musikus von LaMusika, Plattentellermatten von LaMusika, Dereneville und Steinmusic, externer Plattenspielerantrieb Dereneville DAE-01SP

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Innuos Zenith SE Sonstiges: Electrocompaniet EMP-2

Vollverstärker: Analog Domain Isis M75D, SRA Röhrenverstärker Melissa

Vorstufen: Hochpegel: Silvercore Linestage Two Phonoverstärker: Chord Symphonic, Rike Audio Sabine III, TW-Acustic Raven Phono

Endstufen: Dartzeel NHB-108 (Stereo), Tenor Audio 75 Wi (Monos)

Lautsprecher: Acapella La Campanella, Acapella Harlekin 2

Kabel: Lautsprecherkabel: Vovox Textura Fortis, Analog Tools Reference Serie NF-Kabel: Bastanis Imperial, Analog Tools Reference Serie, Akeno Audio Ultimate, Symphonic Line Reference Netzkabel: Acoustic Revive Absolute, Steinmusic Highline Netzleiste: Eigenbau mit Furutech-FI-E30-NCF-Steckdosen Sonstiges: Analog-Tools-Phonokabel (Reference Serie)

Rack: Racks von Copulare und Audio Lignum, Basen von Symposium Acoustics und Acapella, Symposium Precision und Ultra und Super-Coupler

Zubehör: Stromfilter: Isotek EVO3 Super Titan, Trenntrafos von Steinmusic Sonstiges: Harmonix RFA-7800 Room Tuning Devices, Sicherungen: AHP-Klangmodul IV G, Steinmusic Harmonizer, AHP II Kupfer, Hifi-Tuning Supreme 3 und Audio Magic SHD Beeswax Ultimate & Premiere Ultimate

Sonstiges: Racks von Copulare und Audio Lignum, Basen von Symposium Acoustics und Acapella, Symposium Precision und Ultra-Coupler, Harmonix RFA-7800 Room Tuning Devices, Highendnovum Passiver Multivocalresonantor PMR

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 23,4 m² Höhe: 2,64 m

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