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Bei einem meiner letzten Testberichte hatte ich ein konkretes „Strom-Problem“. Einstreuungen aus dem Schaltnetzteil meines Musikservers verursachten ein nerviges Zwitschern in den Lautsprechern. Gut, dass ich schon lange auf Audioplan setze: Ein PowerPlant-Trenntrafo vor dem Netzteil sorgte sofort für Ruhe. Und jetzt darf ich die neuste Evolutionsstufe der Audioplan-Lösungen (https://www.audioplan.de/home.html) für eine klangförderliche Stromversorgung von Audiokomponenten testen: den Stromverteiler PowerStar S4 (eine runde „Netzleiste“, 1.250 Euro), den Filtertrafo PowerPlant 100 S4 (950 Euro) sowie das Netzkabel Ampére S (480 Euro).
Thomas Kühn, der das ursprünglich im Jahre 1980 als High-End-Studio gegründete Unternehmen Audioplan in zweiter Generation betreibt, gehört definitiv zu den Vorreitern in Sachen Stromtuning. Im Laufe seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit dem Thema hat er verschiedene Faktoren ausgemacht, die negative Einflüsse auf HiFi-Geräte und ihren Klang haben.
Ein neuer Stern hinterm Rack: Audioplan PowerStar S4
Da seien zunächst Potenzialdifferenzen, die sich zwischen den einzelnen Steckdosen einer üblichen Steckerleiste ergäben, an denen die Komponenten der Anlage hintereinander angeschlossen sind. Durch diese Potenzialdifferenzen flössen zwischen den verschiedenen Komponenten Ausgleichsströme, die den Klang negativ beeinträchtigten. Kühns Lösung für dieses Problem ist eine sternförmige Stromverteilung, in deren Zentrum das zentrale Gerät der Anlage – Vorverstärker bzw. Vollverstärker – steht. Potenzialunterschiede, die dadurch entstünden, dass Komponenten in einer Steckdosenleiste näher oder weiter vom zentralen Gerät eingesteckt seien, entfielen dadurch, die sternförmige Verschaltung der Steckdosen des Audioplan PowerStar S4 um eine zentrale Steckdose minimiere mithin resultierende Ausgleichsströme. Die runde Audioplan-Mehrfachsteckdose, liebevoll „Keksdose“ genannt, gehörte zu den ersten Stromprodukten, die Thomas Kühn auf den Markt brachte. Zum Test schickte mir Thomas Kühn die neuste Evolutionsstufe des Audioplan PowerStar, die „S4“ Version.
Der Audioplan PowerStar S4 ist so konstruiert, dass er gleich einen weiteren Störfaktor, den Thomas Kühn ausgemacht hat, reduziert: mechanische Schwingungen. Seien es die 50 Hertz Netzfrequenz, die die Kabel zum Schwingen anregen würden, seien es Mikrofonie oder Körperschall, die über die Kabel an die HiFi-Komponenten übertragen werden könnten – jede Form externer Anregung beeinflusse den Klang sensibler HiFi-Komponenten. Der schwingungsdämpfende Aufbau des PowerStar S4 soll solche schädlichen Einflüsse minimieren. Neu in der S4-Version sind geänderte Leitersterne aus Reinkupfer mit einer neuartigen zweischichtigen Bedämpfung. Der gesamte Aufbau ist komplexer, als man das zunächst vermuten würde. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und Aluminium, zur Schwingungsdämpfung kommen an verschiedenen Stellen AntiSpike-Bolzen und AntiSpikes aus Sicomin, einem Kohlefaser-Verbundwerkstoff, auf das Audioplan beim Thema Schwingungsdämpfung schwört, zum Einsatz.
Klare Verbindung: Audioplan Ampére S Netzkabel
Ein weiterer Störfaktor seien „Verunreinigungen“ des Netzstroms. Neben der gewünschten 50-Hertz-Sinusschwingung, mit der der Strom an die Komponenten gelangen solle, enthalte der Strom aus dem Netz häufig auch Störfrequenzen, die zum Beispiel durch Elektromotoren, Phasenanschnittsteuerungen oder Schaltnetzteile ins Stromnetz gelangten. Die meisten Störfrequenzen seien hochfrequent und ließen sich durch Filter eliminieren. Bisher gab es bei Audioplan dafür das FineFilter.
Bei der neusten Stromkabel-Generation „Audioplan Ampére S“ (siehe auch unser Kurztest zum Audioplan Ampére S) hat Thomas Kühn die Filter-Funktion in die Kabel integriert. Das ist kein Voodoo. Ein Filter besteht meist aus einem RCL-Glied, also einer Kombination aus ohmschem Widerstand, Kapazität (Kondensator), und Induktivität (Spule). Jedes Kabel, durch das Wechselstrom fließt, besitzt durch seinen Aufbau bedingt ebenfalls ohmsche, induktive sowie kapazitive Eigenschaften. Mittels entsprechender Konstruktion des Kabels lassen sich diese Eigenschaften so abstimmen, dass sie die gewünschte Filterfunktion erfüllen. Dank der Ampère-S-Netzabel kann man sich laut Audioplan das FineFilter sparen.
Und natürlich sind auch die Netzkabel so konstruiert, dass sie mechanische Schwingungen dämpfen. Dankenswerterweise ist die neuste Version der Audioplan-Stromkabel deutlich flexibler als die vorhergehenden Generationen. Die waren so steif und unflexibel, dass man sie für leichte Komponente kaum verwenden konnte. Dazu kam ein hoher Platzbedarf, da sich die störrischen Strippen nur in sehr großen Radien biegen ließen. Das Audioplan Ampére S gibt sich da deutlich flexibler. Auch hinsichtlich der Stecker hat es einen deutlichen Evolutionssprung gegeben. Bei den Schuko- und Kaltgerätesteckern handelt es sich um Audio-Grade-Reinkupfer-Stecker.
Saubermann: Audioplan PowerPlant 100 S4 Filtertrafo
Der dritte Störfaktor, den Thomas Kühn ausgemacht hat, sind Störungen, die HiFi-Geräte teilweise selbst ins Netz einspeisen. Ursachen könnten in Motoren von Plattenspielern liegen oder in digitalen Schaltungen, die mit Taktfrequenzen im Kilo- bis Megahertzbereich arbeiteten, sowie in Verstärkern und allen Geräten, die mit eingebauten Schaltnetzteilen ausgestattet seien. Um die Stromversorgung empfindlicher Komponenten oder solcher, die Störungen verursachen können, zu filtern, hat Thomas Kühn die PowerPlant im Angebot. Von gewöhnlichen Trenntrafos unterscheiden sich die neuen Audioplan PowerPlant 100 S4 übrigens ziemlich erheblich: Sie besitzen drei Wicklungen (ein handelsüblicher Trenntrafos zwei), die zur Störunterdrückung und zum bestmöglichen dynamischen Verhalten wie bei einem Ausgangsübertrager geschachtelt sind. Hinzu kommen noch neun Schirmwicklungen, die die Störunterdrückung optimieren. Anstelle schnöden Trafoblechs setzt Audioplan auf geglühtes kornorientiertes Material mit besonders geringen Verlusten und hoher Sättigungsinduktion. Bei alledem weist die Ausgangsspannung der PowerPlant Erdbezug auf, es findet also – anders als bei Trenntrafos wie etwa auch den „alten“ PowerPlant 100 S2 – keine galvanische Trennung statt. Gleichwohl seien die Filtertrafos laut Audioplan so konzipiert, dass keine Störungen über die Erdverbindung durchschlagen können.
Für Geräte mit einem Leistungsbedarf bis 100 Watt gibt es die „kleinen“ Audioplan PowerPlant 100 S4 (950 Euro). Die empfiehlt Thomas Kühn für Quellgeräte. Phonovorstufe, Plattenspieler, DAC oder CD-Laufwerk sollen mit diesen Geräten bestmöglich vor Störeinflüssen, die sich über die Stromversorgung verbreiten, abgeschirmt werden. Andersherum sollen so auch keine Störungen, die diese Komponenten möglicherweise verursachen, in die Stromversorgung der anderen Geräte gelangen. Problematisch wird die Sache bei Verbrauchern, die mehr Strom benötigen. Vollverstärker und Endstufen, aber auch viele Vorverstärker oder ein potenter Computer, der als Musikserver dient, benötigen häufig mehr als 100 Watt. Auch dafür hat Audioplan einen Filtertrafo im Angebot: den gewaltigen PowerPlant 1500 U3. Der wuppt, wie der Name vermuten lässt, 1500 Watt, ist mächtig groß und geht auch mächtiger ins Geld (3.700 Euro). Im Rahmen dieses Tests belassen wir es bei den kleinen PowerPlants. Was nicht heißt, dass ich nicht bei Gelegenheit auch einmal die Wirkung des Großen ausprobieren möchte.
Das Testpaket
Das von Thomas Kühn auf den Weg gebrachte Testpaket besteht aus einem Audioplan PowerStar S4, vier Audioplan PowerPlant S4 sowie diversen Audioplan-Ampére-S-Kabeln. Die Ansage aus dem baden-württembergischen Malsch, dem Stammsitz Audioplans, war klar: Alle Komponenten über den PowerStar und die Ampére-Netzkabel mit Strom versorgen, vor Plattenspieler, Phonovorstufe, DAC und Musikserver jeweils noch einen PowerPlant schalten – und hören, was passiert. Klar, dass ich dabei auch noch eigene Wege ausprobieren musste. Doch bevor ich zu den klanglichen Auswirkungen komme, noch ein paar Worte zur praktischen Handhabung der Audioplan-Produkte.
Als Besitzer der S2-Generation von PowerStar, PowerPlant und FineFilter möchte ich zuerst der hohen Flexibilität der neuen Kabel ein Lob aussprechen. Den alten Kabeln musste ich hier und da schon die Praxistauglichkeit absprechen, so störrisch waren sie in der Handhabung. Die neue Kabelgeneration ist deutlich leichter zu verlegen. Insgesamt ist die Praxistauglichkeit bei den Audioplan-Ampére-S-Netzkabeln also deutlich gestiegen. Da man sich mit diesen Kabeln auch den FineFilter sparen kann (und muss, denn den gibt es jetzt nicht mehr), spart man zusätzlich Platz (und Geld). Einen Nachteil muss man mit den neuen Ampére-S-Kabeln allerdings in Kauf nehmen: Die großen Gehäuse der Kaltgerätekupplungen vertragen sich nur eingeschränkt mit Geräten, bei denen der harte Netzschalter gleich neben dem Stromanschluss sitzt. Das große Gehäuse des Steckers kann den Schalter teilweise verdecken, wodurch er schwerer zu erreichen ist. Mitunter ist dann etwas Fingerakrobatik notwendig, um den Schalter zu betätigen.
Natürlich sollen sämtliche Komponenten einer Anlage „ausgephast“ sein (siehe dazu auch unser Ratgeberartikel zum Thema Hifi-Tuning). Kennt man die Phase seiner Geräte und hat sie bestenfalls sogar markiert, machen es einem die Audioplan-Komponenten leicht. Denn an allen Steckern und Steckdosen gibt es eine Phasenmarkierung. Steckt der Stecker des Audioplan PowerStar S4 phasenrichtig in der Wandsteckdose, muss man bei der weiteren Verkabelung nur auf die Markierungen achten. Ist ein HiFi-Gerät anders gepolt als es der Kaltgerätestecker zulässt, muss lediglich der letzte Netzstecker verkehrt herum eingesteckt werden.
Klangtest & Vergleiche: Audioplan PowerStar S4, PowerPlant 100 S4 & Ampére S
Wie gesagt habe ich die zweite Generation der Audioplan-Stromversorgung schon lange an meiner Anlage im Einsatz. Um aber auch Stromtuning-Neueinsteiger mitzunehmen, will ich sie nicht gleich gegen die neuen Ampére S, PowerStar S4 und PowerPlant 100 S4 tauschen, sondern tauche zunächst tief in meine Kabelkiste. Tatsächlich, ganz unten finden sich noch ein paar normale Beipack-Netzstrippen. Auch eine haushaltsübliche Steckdosenleiste ohne geringste HiFi-Ambition finde ich. Beim Anschluss achte ich auf die korrekten Phasenlagen der einzelnen Komponenten und höre ich mich zunächst einmal bei „Normalnull“ ein.
Zurück auf Los: Wie klingt’s mit Beipackstrippe und Baumarktleiste?
Und ja, das geht. Ich erkenne meine Anlage im Wesentlichen wieder. Das deckt sich mit allen bisherigen Erfahrungen, die ich mit Strom-Komponenten gemacht habe: Der tonale Klangcharakter der Anlage ändert sich nicht. Dafür wirkt’s überraschenderweise beim ersten Hineinhören fast etwas lebendiger als mit den Audioplan-Stromkomponenten der zweiten Generation. Oohps …
Okay, beim genaueren Hinhören fällt mir dann auf, dass ohne Stromfilter die räumliche Abbildung leidet, feine Hallfahnen nur noch diffus zu erahnen sind oder etwa Geigen etwas unangenehm Kratziges bekommen. Dass ich mir die Audioplan-Lösungen seinerzeit nicht ohne Grund zugelegt hatte, bestätigt sich.
Los geht’s: die neue Audioplan-Stromaufbereitung
Nachdem ich mich in meine ungefilterte Anlage eingehört habe, kommt die neue Audioplan-Gerätegeneration zum Einsatz. Aus der Wandsteckdose geht es per Audioplan-Ampére-S-Netzkabel in die Audioplan-PowerStar-S4-Keksdose. Hier ziehen sich mein Vorverstärker SPL Elector und meine Endstufe Bryston 4B³ via Ampére-Kabel ihren Saft direkt aus dem PowerStar. Wobei der Vorverstärker im Sternpunkt beziehungsweise in der Steckdosenmitte steckt. Die „Bedienungsanleitung“ zum PowerStar enthält übrigens Hinweise, in welche Steckdose man am besten welche Komponenten steckt. Dem Antipodes S3 Musikserver, dem RME ADI-2 DAC, dem Lehmann Black Cube SE II Phono-Pre und dem Netzteil des Plattenspielermotors meines stst Motus II sind jeweils noch PowerPlant S4 vorgeschaltet. Das ist ein beeindruckender Gerätepark. Klingt es auch so beeindruckend?
Die Unterschiede sind auf jeden Fall deutlich hörbar. Was mir sofort auffällt, ist, dass die räumliche Darstellung mit den Audioplan-Komponenten deutlich an Präzision gewinnt – und zwar sowohl digital als auch analog. Das Album Stay Tuned von Dominique Fils-Aimé (auf Amazon anhören), digital vom Musikserver gestreamt, bietet üblicherweise eine sehr konkrete räumliche Abbildung. Ohne die Audioplan-Geräte ist von dieser Klarheit wenig zu hören. Die Stimme lässt sich zwar in der Mitte lokalisieren, doch so richtig griffig tönt‘s mit ungefiltertem Strom nicht. Die Kombi aus Audioplan Ampére S, PowerStar S4 und PowerPlant 100 S4 wirkt hier regelrecht Wunder. Die Stimme manifestiert sich fast zum Greifen klar zwischen meinen Lautsprechern. Die Bühne mutet gefiltert zwar nicht mehr ganz so breit an, deren Ausmaße zeichnen sich gleichwohl klarer ab – und vor allem gewinnt sie an Tiefe. Und auch sonst kommt Frau Fils-Aimé besser zu Geltung, insbesondere, was die Artikulation der Stimme betrifft. Mit Stromtunig wirkt die Stimmwiedergabe differenzierter, ich höre mehr Details und Nuancen.
Auch analog ist eine deutliche Verbesserung der räumlichen Abbildung zu hören. Bei meiner Lieblingsaufnahme der Vier Jahreszeiten, Antonio Vivaldi, Sonatori De La Gioiosa Marca, Giuliano Carmignola – Le Quattro Stagioni (auf Amazon anhören), hängt viel von der eigentümlich intimen Atmosphäre ab, die die Aufnahme in der kleinen Kirche Chiesetta di San Vigilio bei Treviso kennzeichnet. Ohne Audioplan-Geräte frage ich mich allerdings, was mich an dieser Aufnahme fasziniert. Mit Stromtuning weiß ich es sofort wieder. Der feine Nachhall der Raumes ist wieder klar zu hören, genauso wie die vielen Details, die ich vorher nicht explizit vermisste, die aber bewirken, dass mich die Aufnahme ins Geschehen „saugt“. Und genau das passiert jetzt wieder. Die Klarheit, die die Audioplan-Komponenten ins Geschehen bringen, ist wirklich beeindruckend. Beim Winter lassen mich die glasklaren Töne der Geigen regelrecht frösteln. Ohne Audioplan Ampére S, PowerStar S4 und PowerPlant 100 S4 habe ich ihren Klang eher als kratzig empfunden.
Was mir mit den Audioplan-Ampére-S-Kabeln, dem Audioplan PowerStar S4 und der Audioplan PowerPlant S4 noch recht drastisch ins Ohr fällt, ist, dass die „Schwärze“ der Wiedergabe deutlich zulegt. Wie so oft ist der Begriff aus dem Bereich des Sehens entnommen. Je schwärzer der Hintergrund ist, desto eindeutiger heben sich sichtbare Dinge vor dem Hintergrund ab. Die Schwärze im Bereich HiFi zahlt mit darauf ein, dass sich akustische Ereignisse klar abzeichnen bzw. wie akkurat sich Töne und Geräusche quasi von der „Stille“ kontrastieren. In diesem Zusammenhang kann man auch mal auf Geräusche achten, die musikalisch nicht im Vordergrund stehen – auf Publikumsgeräusche bei Live-Aufnahmen etwa. So ist auf Dee Dee Bridgewaters Album Live at Yoshi’s (auf Amazon anhören) sehr klar die Reaktion des Publikums zu hören. Man bekommt zudem sehr klar mit, wenn das Publikum auf etwas reagiert, was man nicht hört – etwa, weil Frau Bridgewater offenbar gestikuliert, grimassiert oder ähnliches. Diese vielen winzigen Details kommen ausnehmend konkret und erfahrbar rüber – und verschwimmen nicht zu einem diffusen Hintergrund an Publikumsgeräuschen.
Dass sich Töne sauberer abzeichnen, betrifft dabei gleichmäßig alle Frequenzen – vom Bass bis in die Höhen. Bei meinem Test des PowerPrime Netzfilters von Gigawatt (2.700 Euro) verhielt sich das anders: Der deutlichste klangliche Gewinn war mit ihm im Bass auszumachen, auch wenn Gerät und Kabel den anderen Frequenzen ebenfalls zugutekamen. Aber eben nicht im selben Maße wie im Bass.
Audioplan PowerPlant S4 als Vorkoster für den Router
Weil ich neugierig bin, nehme ich noch die Anregung von Thomas Kühn auf, einen Audioplan PowerPlant S4 vor meinen Router zu schalten. Dazu muss die analoge Sektion Pause machen und ich nutze den frei werdenden PowerPlant, der bisher vor dem Netzteil des Plattenspielermotors steckte. Und ja, auch das bringt eine Nuance mehr „Konkretheit“ in die Wiedergabe, wenngleich das sicher eine Maßnahme ist, die man erst dann treffen sollte, wenn man seine Anlage schon ziemlich stark durchoptimiert hat und dann noch die letzten Quäntchen herausholen möchte. Ob die Wirkung nun daran liegt, dass der Router saubereren Strom bekommt oder daran, dass das billige Schaltnetzteil des Geräts jetzt nichts mehr in das übrige Stromnetz einstreuen kann, kann ich nicht sagen. Egal, es wirkt …
Versuch macht klug: Audioplan PowerPlant S4 vor der Vorstufe
Bevor ich zur S2-Generation zurück wechsele, wage ich noch einen Versuch, von dem mir Thomas Kühn eigentlich abriet. Ich stecke einen Audioplan PowerPlant S4 vor den Vorverstärker SPL Elector. Tatsächlich stellt sich hier keine positive Wirkung ein. Ich habe eher den Eindruck, dass das Klangbild flauer, undynamischer und irgendwie farbloser wird. Woran das liegt? An der Leistung kann es eigentlich nicht liegen. Der Audioplan PowerPlant S4 „kann“ 100 Watt, der SPL Elector braucht nur 40 Watt – das sollte eigentlich nicht das Problem sein. Trotzdem meint Thomas Kühn, dass er Vorverstärker eher über den PowerPlant 1500 U3 mit Strom versorgen würde.
Generationenvergleiche: Audioplan PowerStar S4, PowerPlant 100 S4, Ampére S und ihre Vorgänger
Zuletzt wechsele ich auf meine Audioplan-Stromkomponenten der zweiten Generation zurück. Schließlich möchte ich wissen, welchen Fortschritt es mit dem Sprung über zwei Generationen gibt. Den alten Audioplan-Generationen hat man gerne zum Vorwurf gemacht, dass sie ein bisschen langweilig klängen. Ein Vorwurf, dem ich mich in dieser Form nie anschloss. Nicht umsonst habe ich mich ja vor Jahren für die Audioplan-Lösungen entschieden. Ich hätte aber jederzeit unterschrieben, dass die Audioplan-Stromkomponenten dafür sorgen, dass die angeschlossenen Geräte, sagen wir, „feiner“ klingen. Es tönt weniger ruppig und das kann bei entsprechender Musik den Eindruck vermitteln, die Musik wirke ruhiger. Wobei es eigentlich nur sauberer und exakter wird. Dachte ich und war zufrieden. Diese Meinung muss ich angesichts der aktuellen Komponenten vorsichtig revidieren. Die aktuelle Audioplan-Generation klingt tatsächlich etwas lebendiger als die alte. Und zwar ohne, dass der Eindruck entstünde, dass dies mit irgendwelchen Einschränkungen verbunden wäre. Selbst die Räumlichkeit gerät mit der aktuellen Generation noch eine Nuance konkreter. Darüber hinaus schaffen es Audioplan PowerStar S4, Audioplan PowerPlant 100 S4 und Audioplan Ampére S tatsächlich, den bereits beschriebenen Hintergrund noch schwärzer anmuten zu lassen. Im Zusammenspiel mit der gesteigerten Dynamik, insbesondere die Feindynamik gewinnt, fühlt sich das Klangbild „griffiger“ an.
Test: Audioplan PowerStar S4, PowerPlant 100 S4 und Ampére S | Filtertrafo & Netzkabel, Netzleiste