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Sogenannte oder selbst ernannte Legenden gibt es in der HiFi-Historie viele. Wenige Marken haben die Bezeichnung allerdings so verdient wie Technics. Der Ruhm bezieht sich zu großen Teilen auf den berühmten DJ-Plattenspieler SL-1200 beziehungsweise 1210, was aber nur ein Teil der Geschichte ist. Der Anfang war ein anderer und daran knüpft Technics mit dem Plattenspieler SL-100C (899 Euro) an.
Eine lange Geschichte
Nachdem Technics schon seit einigen Jahren wieder auf dem HiFi-Markt präsent ist, mag in Vergessenheit geraten sein, dass die 1965 gegründete Handelsmarke des ursprünglichen Matsushita-Konzerns zwischen 2010 und 2014 eine Art Kunstpause eingelegt hatte. Doch obwohl die Firma nicht sichtbar war, forschten die Ingenieure dem Vernehmen nach weiter, wodurch ihnen ein mühelos wirkendes Comeback gelang. Der vielleicht wichtigste Faktor für diesen Neustart war jedoch die Entscheidung, einer Frau die Zügel in die Hand zu geben. Die Quote hatte damit freilich nichts zu tun, Michiko Ogawa ist eine bekannte Konzert- und Jazzpianistin und studierte Medizinelektronikerin.
Falls Sie noch nichts von dieser Fachrichtung gehört haben, kann ich sie beruhigen – ich auch nicht. Frau Ogawa studierte dieses Fach, weil sie verstehen wollte, was Menschen fühlen, wenn sie Musik hören. Direkt nach ihrer Promotion 1986 stieg sie als Toningenieurin im Forschungslabor der Matsushita Electric Industrial Company ein, dem Unternehmen, das später zu Panasonic (dem Mutterkonzern von Technics) wurde. Dort blieb sie 15 Jahre, forschte und war unter anderem an der Entwicklung von Großlautsprechern beteiligt – der AFP 1000 mit Großmembranen wird unter anderem in der Wiener Staatsoper eingesetzt. In ihrer Freizeit spielt Frau Ogawa Klavier und singt in einer Jazzband. Sie sehen, eine viel bessere Qualifikation für den Posten der Direktorin der Video- und Audio-Sparte kann es kaum geben. Sie führte auch das sogenannte „Sound Commitee“ ein, zu dem sich unter ihrer Leitung in Osaka drei-vier Mal im Jahr etwa zehn der 50 Technics-Ingenieure sowie Frank Balzuweit, Produktmanager von Technics Europa, und ein englischer Kollege treffen. Sie stimmen in langen Hörsitzungen alle Geräte auch für den europäischen Markt ab.
Er dreht und dreht und dreht
Der Urahn aller Technics-Plattenspieler, der berühmte SP-10, wurde 1969 für ambitionierte Musikhörer vorgestellt. Er ist die Keimzelle aller Modelle, egal ob es sich um DJ-Varianten oder unseren SL-100C handelt. Allerdings wurde für die modernen Ableger ein komplett neuer, eisenkernloser Motor inklusive Steuerung konstruiert. Das ist insofern entscheidend, da es einem Problem früherer Technics-Modelle, dem Polruckeln, entgegenwirkt. Dieses Polruckeln ließ sich speziell bei Klaviermusik vernehmen, führte es doch zu Effekten, die einen harten und grauen Klang erzeugen konnten, der die eigentliche Geschmeidigkeit analoger Wiedergabe vermissen ließ. Der neue, eisenkernfreie Motor soll nun weiche Übergänge des Magnetfelds von einer Spule zur nächsten erlauben, was einen geschmeidigen Gleichlauf und ruckfreien Antrieb ermögliche. Der Motor des Technics SL-100C hat übrigens einen einteiligen Rotor, die G-Modelle und der SL-1000R arbeiten mit einem Doppelrotor.
Bis auf den letzten Cent
Um die neue Technics-Qualität für unter 1.000 Euro anbieten zu können, musste an einigen Stellen gespart werden. Zum Glück haben die Ingenieure diese Einsparungen clever gesteuert, damit der Klang nicht leidet.
Ich hatte in den letzten Jahren Gelegenheit, alle neuen Technics-Dreher ausführlich zu hören – bis auf den Technics SL-100C und den im Prinzip baugleichen SL-1500C. Umso mehr freute ich mich auf diesen Bericht. Und die Freude setzt sich beim Auspacken fort, reflektiert der Technics SL-100C für mich doch ein Leben mit Platten. Warum das? Nun, in weit mehr als der Hälfte aller Plattenläden standen oder stehen mehrere Technics zum Abhören.
Der Technics SL-100C macht vom Fleck weg einen guten Eindruck, er besitzt ein sattes Gewicht von knapp 10 Kilogramm, ist sehr ordentlich verarbeitet und sieht zeitlos gut aus. Man kann ihn übrigens nicht mehr mit seinen DJ-Brüdern verwechseln, denn er hat keinen Pitch-Regler, kein Stroboskop und keine Nadelbeleuchtung – er dreht einfach geräuschlos und stabil seine Runden.
Handling mit kleinen Schwächen
Zwei kleine Kritikpunkte habe ich. Sie erinnern sich an die ikonische Start-Stopp-Taste? Sie zu bedienen, gehört zu den großen Freuden eines solchen Plattenspielers. Und natürlich sitzt sie links vorne, da wo sie hingehört. Allerdings ist die Taste nur optisch dieselbe wie bei den größeren Modellen, denn statt aus Aluminium ist sie aus Kunststoff gefertigt. Entsprechend fühlt sie sich an. Der zweite Kritikpunkt betrifft den Lift, der bei seiner Bedienung seltsame Geräusche machte (was aber am individuellen Testmuster gelegen haben mag). Diese Einsparungen würde ich überdenken, denn sie betreffen das tägliche Handling.
So, Kritikmodus wieder aus, alles andere passt nämlich ausgezeichnet. Selbst die Höhenverstellung des Tonarms haben die Technics-Ingenieure gerettet. Einzig das elegante Rändelrad dafür war nicht mehr im Budget. Man löst den Arm aus seiner Fixierung im Klemmmechanismus und nimmt die Höhenverstellung einfach von Hand vor. Das klappt prima und ist nach wie vor im Vergleich zu einseitig auf den Sockel wirkenden Schrauben die bessere Lösung. Wie immer bei Technics muss das Cinchkabel zum Verstärker etwas umständlich hinter und unter dem Chassis in die Buchsen gefummelt werden, dasselbe gilt fürs Netzkabel.
Mehr Technik vom Technics
Wie erwähnt, sind Technics SL-100C und SL-1500C praktisch baugleich: Der hundert Euro teurere SL-1500C hat zusätzlich eine Phonostufe an Bord und kommt mit einem anderen Tonabnehmer. Das Chassis des Technics SL-100C ist, wie beim SL-1500C, aus Kostengründen aus einem neuen Sandwich-Material aufgebaut: Aluminiumdruckguss oben und ABS, ein thermoplastischer Kunststoff, unten. ABS ist ähnlich steif wie BMC – ein Faser-Matrix-Halbzeug, das für die G-Modelle verwendet wird –, lässt sich aber dünner ausbilden.
Der Plattenteller besteht für die Technics SL-100C- und 1500C-Modelle aus Aluminium-Spritzguss samt vibrationsabsorbierendem Kautschuk, der die Unterseite überzieht. Technics schreibt dazu: „Zur Erhöhung der Masseträgheit und zur Minimierung von Vibrationen wurde die Form des Aluminiumteller-Gussteils durch Simulation optimiert. Außerdem ist der Aluminiumguss-Teller rückseitig mit Verstärkungsrippen durchzogen, um die Steifigkeit zu erhöhen.“ Dadurch, dass die Kontaktfläche zwischen Teller und vibrationsdämpfender Gummischicht größer als bei anderen Modellen ist, werden die Dämpfungseigenschaften etwa im Vergleich zum Plattenteller des Technics SL-1200MK5 um mehr als das Doppelte übertroffen.
Die Steuerung wurde selbstredend auch verändert, der Teller ist ja leichter als bei den großen Modellen. Das Tonarmrohr besteht übrigens nicht wie bei diesen aus Magnesium, sondern aus Aluminium. Die Füße sind ebenfalls einfacher, aber immer noch überdurchschnittlich aufwendig mit einer Kombination aus Feder und Silikondämpfer gestaltet.
Praktische Features
Ein wirklich praktisches Feature hat der Technics SL-100C vom SL-1500C übernommen: die Endabschaltung. Die ist aber nichts für Ungeduldige, denn sie greift erst nach zehn Umdrehungen und nicht, wie auf der Technics-Seite zu lesen ist, „sobald der Tonarm das innere Ende der Schallplatte erreicht hat“. Das ist aber seine einzige Automatikfunktion, die man im Übrigen auch deaktivieren kann, die restliche Bedienung ist rein manuell. Apropos Umdrehungen, der Technics SL-100C ist für 33 1/3, 45 und 78 U/min ausgelegt.
Ansonsten ist das Handling denkbar einfach, auch Tonabnehmer höherer Bauweise können mit dem Arm perfekt in der Höhe eingestellt werden. Der SL-100C ist ein sogenannter Plug-and-play-Spieler, nach der Verkabelung und der Einstellung des Auflagegewichts kann es direkt losgehen. Noch einfacher ist das mit dem SL-1500C, dessen integrierte Phonostufe richtig gut ist und der mit dem Ortofon 2M Red das nominell bessere Tonabnehmersystem spendiert bekommen hat. Beim SL-100C entschied man sich fürs AT-VM95C, das man durch Austausch des Nadeleinschubs übrigens deutlich aufwerten kann.
Technics SL-100C: Klangtest und Vergleiche
Womit lässt sich der Technics SL-100C vergleichen? In dieser Preisliga kommen mir natürlich Modelle bekannter Marken wie Pro-Ject oder Rega in den Sinn, die aber alle mit Riemenantrieben arbeiten. Spontan fällt mir als im Wortsinn „direkter“ Konkurrent der Thorens TD 420 ein, der mit Phonovorstufe günstiger ist, aber bei Weitem nicht die Entwicklungstiefe des Technics SL-100C erreicht. Aus der Riemenwelt bietet sich dann als direkter Konkurrent der Rega P3 mit Elys-2-Tonabnehmer an, den ich ganz gut kenne. Er liegt mit 949 Euro genau zwischen SL-1500C und SL-100C. Die Klangsignatur des Rega ist leichtfüßig, lebendig, natürlich und unangestrengt. Und auch wenn der Technics SL-100C grundsätzlich etwas sonorer daher kommt, haben die beiden klanglich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede und die Entscheidung für den einen oder anderen dürfte am Ende eher optische und haptische Gründe haben.
Erster Eindruck: Freude und Ausgeglichenheit
Wie klingt der Technics SL-100 C denn jetzt? Um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen, habe ich ihn einfach mal so gehört, wie er ausgeliefert wird – mit dem einfachsten aller denkbaren Systeme, dem neuen Audio Technica AT-VM95C für unfassbar günstige 39 Euro. Das Nachfolgersystem des AT95, der vielleicht am häufigsten verkauften Tonabnehmer aller Zeiten, ist definitiv noch besser geworden. Erstens hat man das Angebot an Nadeleinschüben erweitert und ihm zweitens sogar eingepresste Gewindehülsen spendiert, was die Montage erleichtert.
Ich lege keine Rockmusik auf, sondern Gianmaria Testa (Album: Extra-muros; auf Amazon anhören). Ich habe die Aufnahme gewählt, weil ich mit diesem Album schon einmal das komplette Klangspektrum des Technics SL-100C mit dem einfachsten Nadeleinschub abbilden kann. Außerdem habe ich Testa viel gehört und auch live erlebt. Bei „Il Viaggio“ singt er mich so direkt aus der Mitte an, als säße er auf einem Hocker auf seiner Veranda am Mittelmeer und vor uns glitzerte das Wasser. Testa mit seiner kratzigen und gerne auch feinfühlig nuancierten Stimme ist für mein Empfinden der musikalisch überzeugendere Paolo Conte.
Fehlt mir etwas? Offen gestanden … nicht viel. Das Timing stimmt, jeder Ton sitzt, da ist Ruhe, wenn Ruhe gefragt ist und Dynamik, wenn zum Beispiel wie aus dem Nichts die Bläser einsetzen, so als schwebten sie über der Band oder säßen dahinter auf einem Felsvorsprung. Und auch über den Bass kann ich Gutes berichten, denn gleich das nächste Stück „Via da Quest´avventura“ beginnt mit einem harzig, erdig gezupften Kontrabass, der das Stück wunderbar strukturiert – hier stimmen Tonalität, Tiefgang, Wärme, Dynamik und das Timing. Ja, so kann man schon sehr schön Musik hören.
Systemwahl und Raumgefühl
Ich wäre kein Audiophiler, könnte ich es dabei belassen. Also habe ich den teuersten Nadeleinschub für das AT-VM95 mit dem aufwendigen Shibata-Schliff bestellt (SH: 199 Euro), weil ich wissen wollte, was da noch für Potenziale schlummern. Klar, man kann – beispielsweise mit den günstigen Excalibur- (etwa Black oder Blue) oder Hana-MC-Tonabnehmern – gleich etwas höher einsteigen, wenn man das möchte, auch mit solchen Systemen wirkt der Tonarm des Technics SL-100C nie überfordert. Aber vergeben Sie sich nicht die Chance, das Audio Technica AT-VM95 mit der SH-Nadel zu hören.
Ich habe eine Lieblingsplatte von Kenny Burrell (Album: Introducing Kenny Burrell; auf Amazon anhören) sowohl mit dem kleinen Standardeinschub als auch mit der SH-Nadel gehört – und die Version mit dem Shibata-Diamanten klingt wirklich in jeder Hinsicht besser. Die Artikulation einzelner Noten sowie die Stille dazwischen ist nun ganz deutlich, wo zuvor alles kompakter, breitbänderartig zusammenspielte. Dazu kommt ein völlig anderer Raum. Stellen Sie sich vor, Sie hatten zuvor den Vorhang etwas auseinander geschoben, um einen Blick auf die Bühne zu erhaschen – nun ist der Vorhang weg und Sie können frei auf die Szenerie blicken. Dieser Blick fällt auf eine glaubhafte Bühnenillusion, auch wenn sie in ihrer Ausdehnung doch eher kompakt bleibt: Tiefe hat sie, ja, „unendliche Weiten“ sind es aber auch nicht.
In den Mitten
Ich habe eine Weile gebraucht, um den eben schon genannten Vergleich zu finden: Mit der konischen Nadel erinnert mich der Technics SL-100C an einen guten Breitbänder, mit der Topnadel an einen britischen Monitor-Lautsprecher. Grundsätzlich spielt er wie aus einem Guss, warm, mit sonorem Grundton und so gar nicht mehr mit dieser grauen, nüchtern-trockenen Signatur, wie das früher gerne mal der Fall war.
Die neue, sonore Grundsignatur wird natürlich durch die konische Einsteigernadel noch verstärkt, mit dem Shibata-Einschub verschlankt sich der Klang dagegen, eine leicht freundliche, für meine Ohren angenehme, aber nicht verfärbende Tendenz bleibt. Ani DiFrancos ohnehin schon sehr erotische Stimme bekommt mit dem teuren Einschub noch ein wenig mehr Sex, denn Ausdruck und Artikulation gewinnen, während sie tonal immer noch auf der etwas wärmeren Seite von neutral steht – und mir damit immer wieder Gänsehautmomente verschafft. „Grey“ (Album: Revelling/Reckoning) ist mein Lieblingsstück und hier wird es besonders deutlich. Der Song lebt von der Mitteltonauflösung und ich kann gebannt alle Nuancen ihrer fantastischen Stimme und die Ausleuchtung der Höhen genießen – wenn zum Beispiel die Stahlsaiten ihrer Akustikgitarre ein- und lange, lange ausschwingen. Technics und AT liefern auf eine Art ab, wie sie es für diesen Preis eigentlich gar nicht dürften.
Tiefgang und Dynamik
Wenn ich früher wissen wollte, welches Bassvermögen ein Lautsprecher hat, habe ich genau dieses Stück aufgelegt: „The Awakening Pt.1“ von The Reddings (Album: The Awakening; auf Amazon anhören). Das kommt mir jetzt genau recht und bringt mich zum Tanzen. War da was mit fehlendem Tiefbass beim Technics? Absoluter Käse: Voll, satt – ja, durchaus etwas satter als 100%ig neutral –, dabei aber trocken und wunderbar ausgedehnt funkt sich das Bass-Solo von Dexter Redding durch alle Variationen von tief im Keller bis in den schön farbigen Midbass hinein.
Auch beim Modern Jazz Quartet (Album: Last Concert) bin ich wieder von der Abtastruhe und dem satten Grundton des Technics SL-100C begeistert. Die Platte swingt, ein geiler Bass macht mich an, die Vibrafontöne schimmern und glitzern bis in höchste Höhen. Feindynamik kann er also, Grobdynamik, gerade im Bassbereich, ebenfalls. Vielleicht spielt ein Rega wie der eingangs genannte da noch minimal feiner, diesen Vergleich muss ich aber aus meinem Klanggedächtnis liefern.
Um das Ganze einmal nach oben hin abzugrenzen: Mein fünfmal so teurer Pear Audio Captain John Handy spinnt natürlich noch mehr Seide um die Töne, lässt sie noch edler wirken – und so muss das bei diesem Preisunterschied auch sein. Um so erstaunlicher ist: Grobdynamisch kann er dem Technics tatsächlich nicht das Wasser reichen. Zur Einordnung lege ich ZZ Top auf (Album: Tres Hombres). Und ja, das schiebt vom Feinsten, souverän, locker, sogar autoritär kommt das legendäre Powertrio rüber. Der Pear stellt es gnädiger, nicht so griffig dar. Ein bisschen ist das so wie mit unterschiedlichen Röhrentypen: Wenn der Pear wie eine Triode klingt, erinnert mich der Technics eher an eine Pentode.
Höhenflüge
Am Ende muss sie einfach kommen, die besondere Klavieraufnahme. Nicht nur, um die Qualität der Höhenwiedergabe des Technics SL-100C, sondern auch um das Ein- und Ausschwingen der Töne und vor allem die Drehzahlstabilität beurteilen zu können.
Glenn Gould (Album: Goldberg Variationen) ist dafür ideal, seine späteren Einspielungen der Goldberg Variationen mir seit Langem ein klassisches Heiligtum. Gerade diese so meditative Aufnahme klang mit früheren Technics-Plattenspielern oft unschön, nämlich zu trocken und etwas grau. Durch die bereits angesprochenen häufigen Regelvorgänge litt der Wiedergabefluss und man konnte eine solche Aufnahme nicht wirklich genießen. Wie löst der Technics SL-100C diese Hürde?
Der weiß davon nichts und genau so spielt er auch: Glockenklar und neutral wird jeder Ton definiert und klingt dabei doch niemals hart. Die Auflösung gelingt weitab jeglicher Erbsenzählerei auf eine Art, die mich immer der Musik folgen lässt und doch über die Preisklasse hinausreicht. Damit kann er tatsächlich bis in Regionen meines Pear Audio Captain John Handy vorpreschen, dessen ultrageschmeidige Signatur er zwar nicht erreicht, dessen dynamische Fähigkeiten er hier und da aber sogar übertrifft. Sein großer Bruder, der Technics SL-1200G, spielt zwar tonal neutraler – mehr Spielfreude bringt er aber auch nicht mit.
Test: Technics SL-100C | Plattenspieler