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Test: Nubert nuVero 3 | Kompaktlautsprecher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Nubert nuVero 3 | Kompaktlautsprecher

August 2013 / Tobias Zoporowski

Seit ihrem Erscheinen im Jahre 2008 hat sich Nuberts Spitzenserie „nuVero“ einen festen Stammplatz in der Kundengunst erspielt. Was nicht allein daran liegen kann, dass aufgrund des vermeintlich kosteneffizienten Direktversandes allein Preis-Leistungs-Vorteile im Vordergrund stehen – wie manch böse Zunge gern behauptet –, sondern eher daran, dass sich Günther Nuberts über 38 Jahre währende Erfahrung als Lautsprecherentwickler recht unlimitiert in der Produktlinie „nuVero“ wiederfindet.

Das erzählt der umtriebige HiFi-Unternehmer nicht nur immer wieder gern, man glaubt ihm das auch. Sogar angesichts der handlichen Kompaktbox Nubert nuVero 3 (www.nubert.de). Die ist nicht nur die kleinste Vertreterin ihrer Familie, sie wartet auch noch mit einem besonderen Technik-Trick auf, den in dieser Klasse so kein anderer Lautsprecher bietet. Sie ist ein Dipol, genauer: ein Hochton-Dipol.

Was sich für den HiFi-Puristen womöglich als eher ungewöhnliches Konzept darstellt, schließlich möchte dieser bei der Musikwiedergabe direkte und diffuse beziehungsweise raumabhängige Schallanteile schlicht und einfach in einem möglichst ausgewogenen Verhältnis hören. Zu viel Diffusschall sorgt für ein undifferenziertes Klangbild, zu viel Direktschall kann auf Dauer reichlich leblos wirken.

Nubert nuVero 3

Die nuVero 3 strahlt per Knopfdruck auch nach hinten ab

Im Kinobetrieb – und zwar sowohl im professionellen als auch im Homecinemabereich – setzt man die Prioritäten etwas anders: Hier sorgen an den Seitenwänden installierte Dipolwandler – und die damit vorsätzlich erhöhten diffusen Schallanteile – für eine gleichmäßigere Schallverteilung im Raum. Dieses so entstehende „Klangfeld“ kann auch von mehreren Hörern gleichzeitig gut wahrgenommen werden. Ein Grund dafür, weshalb Nubert die nuVero 3 unter anderem für diesen Einsatzzweck empfiehlt. Weshalb aber testen wir sie dann? Schließlich ist fairaudio nicht als Heimkino-Magazin bekannt und will das auch künftig nicht werden.

Nun, das rechte Maß an Diffusschall ist eben auch für die reine Stereowiedergabe nicht unerheblich – und mittels des oben bereits angedeuteten Nubert’schen Schaltungskniffs lassen sich Anpassungen an den eigenen Hörgeschmack oder die räumlichen Gegebenheiten vornehmen: Man kann die Nubert nuVero 3 als Dipol nutzen, muss es aber nicht.

Nubert nuVero 3 ausgebaut

Der Rücken des heckseitigen Hochtöners. Um die Dipol-Kompensationsschaltung besser abstimmen zu können, wurde er gegenüber dem Standard-nuVero-Hochtöner leicht modifiziert und erhielt zudem eine andere Frontplatte

Schaltet man die rückseitig montierte 26-Millimeter-Seidenkalotte ab, ist die Kompaktbox eben genau das: eine ganz „normal“ abstrahlende Kompakte. Wer übrigens denkt, dass der gleichzeitige Betrieb von zwei Hochtönern in einem Lautsprecher ganz grausam in den Ohren „beißen“ müsste, irrt: Eine Kompensationsschaltung sorgt dafür, dass die abgegebene Hochtonmenge stets gleich bleibt, nur anders verteilt wird.

Nubert nuVero 3 Schalter

Zeitgenossen, die bereits mit Nubert-Produkten zu tun hatten, oder zumindest darüber gelesen haben, kennen die weiteren Schalter auf dem Rücken der schwäbischen Boxen bereits:

So gibt es auch bei dieser Testkandidatin einen Bass-Schalter, der in Stellung „Reduziert“ den Frequenzbereich unterhalb von 80 Hertz auskoppelt, was zum einen die Anpassung an einen möglichen Subwoofer erleichtert und gleichzeitig durch verringerte Membranauslenkung bei höheren Lautstärken die Musikbelastbarkeit erhöhen soll.

Der dritte Schalter im Bunde kümmert sich um die Höhen, die sich zwischen „Sanft“ (für wenig bedämpfte Räume), „Neutral“ (messtechnisch lineare Abstrahlung, in dieser Position habe ich im Test gehört) und „Brillant“ (für stärker bedämpfte Räume oder größere Hörabstände) justieren lassen. Im Bassbereich werkelt ein 15-Zentimeter-Chassis mit auffallend großzügig dimensionierten Sicken. Damit sei, so der süddeutsche Hersteller, eine für diese Chassisgröße erstaunlich große Membranauslenkung möglich, die den in Relation zur Gehäusegröße der Box erstaunlichen Tiefgang ermögliche. Zudem atmet der Tiefmitteltöner auf ein rückseitig eingelassenes Bassreflexrohr.

Nubert nuVero 3 Abdeckung

Was das Finish und die Verarbeitung der auf verstellbaren Füßen ruhenden Kleinen angeht, ist sie ganz „nuVero“: Das „Nextel“-bezogene Gehäuse mit hinten abgerundeten Kanten wirkt optisch edel und fasst sich auch so an, will aber regelmäßig abgestaubt werden, die charakteristisch nach allen Seiten vorspringende Schallwand, die die Schwaben treffend „Klangsegel“ nennen, ist hochglanzlackiert und soll das Abstrahlverhalten im Mittel- und Hochtonbereich optimieren helfen, indem durch ihre Krümmung sogenannte „Kantendispersionen“ reduziert werden. So weit, so Nubert.

Einen kleinen Handling-Kompromiss muss man bei der Aufstellung indes eingehen: Die zur Verfügung stehende Montagefläche auf der Rückseite der Nubert nuVero 3 ist mit dem Hochtöner, der Bassreflexöffnung und der erwähnten Schalterbatterie so ausgereizt, dass das Bi-Wiring-Anschlussterminal unter die Box wandern musste. Diese Lösung stellt gewisse Anforderungen an einen Lautsprecherständer, der eine dazu passende Kabeldurchführung vorhalten muss, und an das zu verwendende Kabel. Dessen Stecker dürfen nicht zu groß dimensioniert sein und sind bestenfalls abgewinkelt, sonst wird es ganz schön eng unter dem Böxchen. Die im Test verwendete „BW OFC 400“-Strippe des französischen Lieferanten „Real Cable“ war da aufgrund ihres opulenten Querschnitts arg grenzwertig, funktionierte dafür klanglich hervorragend.

Nubert nuVero 3 Terminal

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Test: Nubert nuVero 3 | Kompaktlautsprecher

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