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Nubert nuVero 3 – der Klang:

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Nubert nuVero 3 – der Klang:

Vor etwa vier Jahren – seinerzeit war ich noch für das Printmagazin „Stereo“ tätig – hatte ich das Vergnügen mit der größeren Schwester meiner aktuellen Probandin. Die damals neue Nubert nuVero 4, ebenfalls mit sehr kompakten Abmessungen gesegnet, schickte sich damals zur Verwunderung aller am Nubert nuVero 3Hörtest beteiligter Redakteure an, manch etablierte Standbox an die Wand zu spielen. Zumindest die zierlicher dimensionierten Vertreterinnen dieser Gattung.

Generell gilt es auch einem Kompaktlautsprecher seinen ihm gebührenden Platz zuzubilligen und ihn nicht in einem Regal zu verstecken, wo er garantiert unter seinen akustischen Möglichkeiten bleiben wird. Gönnen Sie ihm also mindestens einen stabilen Standfuß und stellen sie ihn den Möglichkeiten entsprechend frei auf. Auch meine Testkandidatin fühlte sich in meinem knapp 18 Quadratmeter messenden Arbeits-/Hörzimmer freistehend, gerade in den Raum ausgerichtet und mit „nach innen“ schauenden, also einander zugewandten Hochtönern am wohlsten.

daft punkAngeregt von den sommerlichen Temperaturen startete ich den Hörparcours mit „Get Lucky“ von Daft Punk (Album: Random Access Memories), das mit seinem funky Groove und der „Easy Listening“-Komposition perfekt zum Sommer passt. Allen Alben des französischen Elektropop-Duos gemein ist eine sehr saubere und transparent gemasterte Produktion, was der neue Longplayer wieder einmal bestätigt:

So entfaltet der Radio-Ohrwurm „Get Lucky“ neben einem sehr tief hinabreichenden, zudem sonor und strukturiert tönenden Bassfundament – dessen diverse Tonlagen akustisch sauber definiert werden –, eine Weite und Luftigkeit, die den gesamten Hörraum einbezieht und die in diesem Stück streckenweise einmal nicht durch einen Vocoder modulierten Gesangsstimmen dreidimensional weit vor die Anlage mitten im Raum positioniert. Ein Eindruck, den die kleine Nubert scheinbar ohne Abstriche transportieren kann.

Nubert nuVero 3 Zubehör

Schnell wird klar, dass sie keine Wand im Rücken braucht, um möglicherweise fehlende Basskraft zu kompensieren. Auch Daft Punks Hommage an den „Vater“ der elektronischen Musik, Gorgio Moroder, das Stück „Gorgio by Moroder“ verdeutlicht dies:

Eine Mischung aus elektronisch generierten und mit einem „echten“ E-Bass eingespielten Tieffrequenzen sorgt hier für einen Klangteppich, der die Melodie des gesamten Stückes nicht nur nach unten abrundet, sondern trägt. Erstaunlich mühelos arbeitet sich die nuVero 3 in den Keller vor und fördert die Struktur reliefartig und gut hörbar zutage. Im direkten Vergleich mit ihrer größeren Schwester, der nuVero 4, die mir leihweise zur Verfügung stand, muss dann allerdings unstrittig konstatiert werden, dass diese – etwa bei Paukenschlägen oder Kickbässen – noch nachdrücklicher, wuchtiger und bei hohen Pegeln massiver zu Werke geht. Der „Vierer“ steht aber neben mehr Membranfläche auch ein größeres Gehäusevolumen zur Verfügung. Insofern kann das nicht verwundern.

Nubert nuVero 3

Trotzdem ist es erstaunlich, dass die „Dreier“ im Frequenzkeller so gar nicht schmalbrüstig klingt. Was ihr nach unten an Oktaven fehlt, macht sie gekonnt mit trockener Sonorität und Struktur wett. Am besten kann sie das übrigens mit einem kräftigen Verstärker im Rücken. Die beiden mir im Test zur Verfügung stehenden Amps, ein Yamaha A-S 1000 und ein Symphonic Line RG9 MK IV sind da als reservestarke „Saftschubsen“ gut geeignet, am Receiver einer älteren „PianoCraft“-Kompaktanlage von Yamaha geriet der kleinen Nubert die Kelleretage zuweilen etwas „aus der Form“. Leistung schadet der Schwäbin, der moderate Wirkungsgrad deutet dies bereits auf dem Papier an, also nicht.

Nubert nuVero 3

Der langhubige 15-Zentimeter-Treiber der nuVero 3 erfüllt – logisch bei Zwei-Wege-Systemen – eine Doppelfunktion und beackert das Mittenband gleich mit, wobei ihm der Übergang in dieses bruchlos gelingt. Die Abstimmung dieses für das menschliche Ohr besonders wichtigen Bereiches – hier ist es am sensibelsten für kleinste Verfärbungen – kann man im besten Sinne als neutral bis nüchtern bezeichnen. Ganz in der Tradition der größeren Geschwister in der „nuVero“-Range ist es den Entwicklern gelungen, eine sehr natürlich wirkende Projektion von Stimmen und etwa Naturinstrumenten zu erreichen, die gänzlich auf Effekte verzichtet. Eine zu „warme“ oder zu „kühle“ Klangtemperatur kann man der Kompaktbox nicht nachsagen. Was in den ersten Hörstunden zurückhaltend – und ja, vielleicht etwas langweilig – anmutet, entpuppt sich auf Dauer als offenbar „der Wahrheit verpflichtet“ – nomen est omen! – und erinnert in dieser Eigenschaft unter anderem an die dänischen Wettbewerber von Dynaudio.

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Test: Nubert nuVero 3 | Kompaktlautsprecher

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