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Alle Jahre wieder: hohe Besucher- und Ausstellerzahlen (offiziell 21180 und 551), schuhsohlenverschleißend weitläufige Flächen von vier Hallen samt mehrerer Etagen im Münchener MOC sowie eine Menge teures bis unbezahlbares High-End. Ja, auch die achtunddreißigste High End unterstrich die Rolle dieser Messe als große Konstante in einer durchaus immer wandelfreudigeren HiFi-Welt. Unbekannte junge Hersteller, eine eigens eingerichtete „Newcomer-Ecke“, allerlei exotische, bisweilen auf ein gewisses Retroflair setzende, aber auch hochtechnisierte, den „modernen User“ abholende Audiolösungen sorgten für frischen Wind. Der Umstand, dass selbst kleinere deutsche Hersteller ihre Vorführungen auf Englisch abhielten, zeugt von der weiterhin zunehmenden Internationalität der High-End-Messe. Und die frisch vom Veranstalter „High End Society“ an den Start gebrachte Sounds-Clever-Aktion mit 19 unter 5.000 Euro „leichten“ Vorführanlagen, mutet mit Blick auf die Gesamtgröße der High-End-Messe zwar fast homöopathisch an, ist gleichwohl ein geschickter Zug.
Dass es neben luxuriösem High-End allerdings so oder so reichlich Bezahlbares zu entdecken gab, zeigt nicht zuletzt der erste Teil unseres „Rundgangs“ mit dem wir diesen Messebericht einläuten. Während der zweite Teil des Rundgangs auf der nächsten Seite zu finden ist, hat sich unser sechsköpfiges Messeteam auch wieder einiger Spezialthemen angenommen: Die Seiten 3 bis 5 befassen sich mit Neuigkeiten aus den Bereichen Streaming/Computer-Audio, Phono sowie Kopfhörertechnik. Das Finale unseres Messeberichts bestreiten schließlich einige ausgewählte Klangeindrücke auf Seite 6. Über die Inhaltsverzeichnisse oben und unten auf den Seiten können Sie allerorts gezielt zu den einzelnen Kapiteln springen.
Messerundgang High End 2019 (Teil 1)
mit Jörg Dames
Zu den jungen Herstellern und unbekannteren Ausstellern zählt sicher Volumio (https://volumio.org). Obwohl „jung“ im Grunde nur halb zutrifft: Softwareseitig ist der in Florenz beheimatete Anbieter bereits seit ungefähr 10 Jahren am Markt – und zwar mit einem „Music Player“ auf Open-Source-Basis. Das Geld wurde bisher ausschließlich mit playerergänzenden Features und Zusatzdienstleistungen verdient. Der Volumio Music Player läuft mit macOS, Windows, iOS oder Android, gerne auch auf Raspberry Pi und anderen Mircocomputern. Und ebenso – brandneu – mittels Hardware aus eigenem Stall:
Der UPNP/DLNA-Streamer und -Server Volumio Primo sowie das optionale Netzteilupgrade Volumio Lineo feierten auf der High End Premiere. Zu den Features zählen unter anderem ein auf einer selbstentwickelten Wandlerplatine hausender ESS Sabre 9028QM, WLAN/Ethernet-Konnektivität, ein HDMI-Ausgang sowie mechanisch löblich robust ausgeführte analoge Cinchausgänge. Wer den Primo als reine Streamingbridge betreiben will, freut sich zudem über die Möglichkeit, das Signal auch via USB (maximal 768 kHz/32 Bit) oder S/PDIF (192 kHz/24 Bit) digital auszugeben. Passend zu den Geräten sind die Preise smart: 600 Euro werden für den Primo, 300 Euro für das Lineo aufgerufen, im Bundle kostet das Duo 800 Euro. Der Deutschlandvertrieb startet ab Juni und wird vom bekannten Essener Distributor Audionext (www.audionext.de) organisiert.
Das Nebeneinander von Geräten unterschiedlichster Technologien und Preisklassen auf der High End macht etwa der Sprung zum Jericho von der in Nordrhein-Westfalen ansässigen High-End-Manufaktur MFE (www.mfe.technology) deutlich, der in der unteren Etage der Nachbarhalle im Grunde ebenso unschuldig offen und freistehend präsentiert wurde, wie die Volumio-Geräte.
Allerdings mit die Blicke auf sich ziehender Röhrentechnologie (Beam-Power-Tetroden 4-400) sowie Panzerglasplatten, sündteuren Trafos und Übertragern, Karbon-Verblendungen, aufwändigen Anodenabdeckungen und anderen exklusiven Ingredienzien daherkommt. Die Rede ist von einem bis zu 1000 Watt leistenden Monoverstärker, von denen man natürlich zwei braucht – und dafür seinem Bankkonto dann eine mit über 200.000 Euro dimensionierte Schlankheitskur spendiert. Das Versprechen des Entwicklers Michael Franken, dass „die Röhren im Grund ewig halten“ sowie zwei Sets Ersatzröhren für den unerwarteten Fall der Fälle sind übrigens inklusive.
Wer Verstärkerkauf und Altersvorsorge doch lieber unter einen Hut bringen will, wird – na, klar – unter anderem bei den Schwaben fündig: 639 Euro verlangt Nubert (www.nubert.de) für seinen ab Spätsommer dieses Jahres erhältlichen, knapp 24 Zentimeter breiten Vollverstärker nuConnect ampX. Da lässt sich nebenbei sogar noch der Riesterbeitrag erhöhen. Ein analoges Cinch-Doppel, Phono (MM/MC), USB (Host und Speichermedien) sowie S/PDIF (RCA & Toslink) stehen zu Verkabelung bereit, eine drahtlose Verbindung ist über Bluetooth (aptX) realisierbar. Die technische Basis der mit 2 x 100 Watt an 4 Ohm deklarierten Class-D-Verstärkerelektronik ist übrigens der Aktivboxenserie nuPro X entlehnt. Was dazu führt, dass die Aktivboxen der nuPro X-Serie mit dem nuConnect ampX sowohl drahtlos als auch per Kabel in zwei Richtungen kommunizieren können: Auf Wunsch empfängt der nuConnect ampX das Signal eines nuPro X-Lautsprechers, um schließlich ein Pärchen beliebiger Passivboxen zu befeuern – Multiroom einmal anders. Bedienen lässt sich der kleine Powerkanten per Fernbedienung, App (iOS/Android) oder frontseitiger Elemente.
Apropos Passivboxen: Auf ein Vierteljahrhundert Geschichte kann die Nubert-nuBox-Serie zurückblicken. Grund genug, die Erfolgsgeschichte mit zwei Jubiläumsmodellen zu würdigen: der kompakten Nubert nuBox 325 Jubilee sowie der Standbox Nubert nuBox 425 Jubilee. Zweiwege-Technik, Klangwahlschalter, Bi-Wiring-Terminals und frisches Design sind für 450 beziehungsweise 750 Euro inkludiert. Unser Tester Benjamin Baum hat ein Lautsprecherpärchen bereits in seinen Hörraum gelockt.
„Back to the Roots“ hieß es auch bei Sonus faber (https://audio-reference.de) – und zwar ebenfalls mit Zwei-Wege-Kompaktmonitoren. Mithin die Lautsprecherart („Parva“ hieß das allererste Modell), die den Grundstein des im Jahre 1983 von Franco Serblin ins Leben gerufenen Herstellers symbolisiert. Die Wurzeln der auf der High-End-Messe präsentierten kleinen Sonus faber Minima Amator II gehen konkret zwar auf ein 1992 gelaunchtes Modell zurück, dennoch seien sie auch eine Reminiszenz an die Gründungsjahre, so Sonus faber. Auch charakterlich: Bei der Abstimmung der Minima Amator II habe man Wert auf ein angenehm-entspanntes, langzeittaugliches Klangbild gelegt, ganz so „wie früher“.
Dazu tragen unter anderem das zudem sehr ansehnliche Walnussholz des Gehäuses, die „Paracross topology“ der Frequenzweiche, der 28-mm-Seidenhochtöner mit „Damped Apex Dome Technology“ sowie der in Vicenza entwickelte 6-Zoll-Basstreiber mit Papiermembran bei. Passend zum warmen Sound kommen die Sonus faber Minima Amator II im Sommer dieses Jahres in den Fachhandel – zum Paarpreis von 5.000 Euro.
Womöglich ebenfalls tonal etwas wärmer temperiert, zumindest aber „organischer“ soll das Klangbild des mit 2 x 150 Watt an 8 Ohm deklarierten, neuen Vollverstärkers Krell K-300i (9.000 Euro) sein. David Goodman – seit 32 Jahren (!) Entwickler bei Krell und mithin nur die frühen sieben Anfangsjahre nicht dabei – kündigte in diesem Zusammenhang so etwas wie einen kleinen Paradigmenwechsel bei der Soundphilosophie des in Connecticut beheimateten Herstellers an: Man will sich von den eher „analytischen“ Wesenszügen seiner Komponenten etwas lösen. Der Krell K-300i biete die Klangvorzüge eines Class-A-Verstärkers, benötige aber dennoch keinen übermäßigen Ruhestrom und werde nur bei hohen Lautstärken fühlbar warm. Technisch grundlegend für all dies sei das „XD“-Upgrade (Xtended Dynamics, Xtended Dimensionality, Xtended Detail) des aktuellen K-300i. Dass er auch ansonsten auf Höhe der Zeit ist, zeigt seine Ausstattung: Neben analogen Eingangssignalen (XLR, RCA) versteht sich der Krell K-300i mithilfe seines integrierten ESS Sabre Pro DAC auch auf Digitales (USB-A, USB-B, HDMI, RCA, Toslink, Bluetooth) und kann natürlich auch streamen (UPnP).
Edel-highendig ging es bei Sound United (www.soundunited.com) zu, die ihrem Namen mit Marken wie Marantz, Denon/Heos, Polk, Definitive Technology und seit grob einem Jahr auch Classé – ebenfalls mit fast vierzigjähriger Historie – alle Ehre machen. Dave Nauber, Classés Brand Director, stellte die Komponenten der brandneuen neuen Delta-Serie von Classé vor, die sich aus der DAC-Vorstufe Delta PRE (9.000 Euro), den Mono-Blöcken Delta MONO (je 10.000 Euro) und der Stereo-Endstufe Delta STEREO (12.000 Euro) rekrutiert. Austoben durfte sich die auserlesene Elektronik, die in Japan im Sound-United-eigenen, hochtechnisierten „Shirakawa Audio Work“-Werk hergestellt wird, an den aus deutschen Landen stammenden Lautsprechern FinkTeam WM-4.
Das Augenmerk der Entwickler lag nicht zuletzt auf der Stromversorgung: Allein das Wickeln der großen Ringkerntrafos der jeweils rund 45 Kilogramm schweren Leistungsverstärker nehme sechseinhalb Stunden in Anspruch, 540 Meter Draht kämen hier zur Anwendung, so Classé. Am anderen Ende der Schaltungstopologie finden sich Mosfet-Ausgangsstufen, die hoch bis zu 12,5 Watt (Stereo) beziehungsweise 35 Watt (Mono) in purem Class-A laufen, um dann an 8 Ohm bis zu 300 Watt je Mono beziehungsweise 2 x 250 Watt ausliefern zu können. Da dürfen die frontseitigen VU-Meter fleißig zappeln – gleichwohl sollen die Amps aufgrund aktiver Kühlung samt speziellem „Tunnelbelüftungssystem“ in ihrer Wärmeentwicklung so gezähmt sein, dass die Aufstellung keine allzu hohen Ansprüche stelle.
Der Classé Delta Pre schließlich setzt auf eine DSP-basierte Signalverarbeitung inklusive eines parametrischen 9-Band-Equalizers. Da möglichst kurze Signalwege zu den erklärten Entwicklungszielen zählen, kann die digitale Schaltungssphäre für eingehende analoge Signale (XLR/RCA und Phono) per Bypass-Mode umgangen werden. Und natürlich erfolgt auch die Lautstärkeregelung ebenso präzise (0,25-dB-Schritte) wie analog. Digital versteht sich der netzwerkfähige Delta Pre auf USB, HDMI und S/PDIF (RCA und Toslink). Die Classé-Delta-Komponenten kommen voraussichtlich ab Herbst 2019 in den Fachhandel.
Nicht minder als hochgezüchtete Highend-Maschinen liegen Sound United offenbar auch kompakte, smarte Lösungen am Herzen – wie etwa das frisch an den Markt gegangene Kompaktsystem Marantz Melody X (www.marantz.de): Für gerade mal 699 Euro erhält man vier digitale Audioverstärkerkanäle (2 x 60 oder 4 x 30 Watt an 6 Ohm), Streaming-Funktionalität (bis 192 kHz/24 Bit, DSD bis 5,6 MHz | Tidal, Spotity) einen CD-Spieler, UKW-/DAB+-Radio, Sprachsteuerung in Verbindung mit Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple Siri. Das Melody X-System selbst kommt ohne Mikrofon, was der eine oder andere abhöraversive Kunde sicherlich goutieren wird.
Mithilfe integrierter HEOS-Technologie wird der kleine Marantz auf Wunsch zu einem Multiroomer, lässt sich darüber hinaus per Bluetooth fix mit dem Smarthone oder per Toslink mit dem Fernseher verbinden. AirPlay 2 kann der vielseitige Japaner natürlich auch.
Durchaus eine besondere Freude für mich war es, am Stand von Spendor (https://bt-hifi.com) aufzuschlagen: Bin ich doch ziemlich begeisterter Besitzer eines Pärchens Spendor D9 (9.500 Euro, räumlich sehr involvierendes, „zackig-straightes“ und gleichsam organisch-langzeittaugliches Klangbild). Deren nächste Evolutionsstufe Spendor D9.2 feierte in München Premiere, was natürlich zusätzliche Neugier erzeugte.
Zu den Besonderheiten der D9 zählen unter anderem ein recht dünnwandiges Gehäuse samt speziell platzierter Schwingungsdämpfer, was dem Dynamikverhalten der Lautsprecher zuträglich ist, ein sehr breitbandiger und mithin der klanglichen Schlüssigkeit sehr förderlicher Mitteltöner (500 Hz – 4,2 kHz) sowie der LPZ-Hochtöner mit seiner offenen, prägnanten, aber gleichsam stressfreien Gangart. Die neue Spendor D9.2 bleibt der grundsätzlichen Linie natürlich treu, ist hier und da gleichwohl verfeinert worden: So haben beispielsweise die Frequenzweiche sowie die Dämpfungsmaßnahmen weiteres Tuning erfahren, wie mir Firmenchef Philip Swift erklärte. Ins Auge fällt zudem, dass die Fußkonstruktion leicht angepasst wurde und – optisch wahrlich ein Gewinn, wie ich finde – die Schallwand nun nicht mehr von Löchern für die Frontabdeckung verunziert wird, sondern Magnethalterungen zum Einsatz kommen. Ja, stimmt, es wird höchste Zeit: Ein fairaudio-Test der (neuen) Spendor D9 ist bereits in der Pipeline …
Gleiches – auch das mit der „höchsten Zeit“ – gilt für die Lautsprecher aus der Online-Exklusiv-Serie von Canton (www.canton.de). Die, wie der Name bereits klar macht, ausschließlich über den Online-Shop des Herstellers zu beziehen ist. Neben Subwoofern beinhaltet die Online-Exklusiv-Serie vier Lautsprecherreihen, von denen drei passiv gehalten sind und eine „aktiv & wireless“ daherkommt.
In München präsentierten sich aus der Online-Exklusiv-Serie unter anderem die ganz jungen, passiv-klassischen B-100, die meinen Blick schon allein deshalb auf sich zogen, weil für smarte 1.390 Euro Paarpreis ein wirklich – obwohl gegenüber der nächsthöheren A-Serie etwas reduziert – edel-zeitloses Design geboten wird. Respekt. Einen solchen darf man zudem den „Titanium“-Basstreibern zollen, gleich zwei Zwanziger sollen für Schub bis hinunter zu amtlichen 20 Hertz sorgen. Komplettiert wird das Dreiwegesystem von einem 18-cm-Mitteltöner – ebenfalls mit „Titanium“-Membran – sowie einem Keramik-Hochtöner, der auch noch allerluftigste Gipfel bis 40 kHz erklimmen soll. Damit die 24-Kilo-Säulen sicher stehen, gehören die abgebildeten Traversen standardmäßig zum Lieferumfang.
Ein Blick in die Zukunft ließ sich in Cantons Vorführraum erhaschen: Neben der großen passiven Reference 2 K (14.400 Euro, das momentane „Vize-Flaggschiff“) spielte nämlich die physisch kleinere und gewissermaßen doch „größere“ Smart Reference 5 K: Aktuell noch ein Prototyp, zählen integrierte Verstärkerelektronik und Netzwerkfähigkeit zu den Features der 5 K. Ein möglicher Preis ist noch nicht spezifiziert – die 2 K wolle man aber auf jeden Fall unterbieten.
Bleiben wir beim Thema „aktiv und netzwerkfähig“, nehmen uns fix ein Taxi und fahren innerhalb weniger Minuten zu B&W (www.gute-anlage.de), die sich etwas abseits vom Messetrubel in einen extrem schicken und lichten Präsentationsraum eingemietet hatten. „Extrem schick“ passt aber auch nur zu gut zum hoch ansehnlichen Multiroom-Musiksystem „B&W Formation“ – aber da sagen unsere Bilder mehr als tausend Worte. Die neue Serie rekrutiert sich aus dem Lautsprecherpaar Formation Duo (3.999 Euro), das mit Tweeter-on-Top- sowie der Continuum-Technologie der großen „Serie 800 Diamond“ aufwartet, dem One-Box-Stereosystem Formation Wedge (999 Euro) mit 120-Grad-Design sowie dem Subwoofer Formation Bass (1.099 Euro) und der Soundbar Formation Bar (1.249 Euro). Ein Hub namens Formation Audio (699 Euro) zum Integrieren einer klassischen Anlage oder eines Plattenspielers ins Formation-Habitat ergänzt die junge englische Familie.
Selbstredend treten sämtliche Familienmitglieder gerne miteinander in Kontakt und können sich dabei in unterschiedlichen Räumen aufhalten. Die zugrundeliegende „Mesh“-Wireless-Technologie – ein proprietäres Netzwerk, das das gemeine WLAN-Netz unbehelligt lässt – ermöglicht eine einfache Kopplung und Synchronisation der smarten Briten. Eine 24-Bit-Audio-Auflösung und Multiroom-Synchronisation innerhalb einer Millisekunde zählen zu den weiteren Vorzügen des Mesh-Netzwerks, ebenso natürlich wie der Umstand, dass sich die Klangqualität nicht von fremden Netzwerkkomponenten in die Parade fahren lässt. All diesen Verheißungen fühlt übrigens zur Zeit fairaudio-Kollege Fritz Schwertfeger auf den Zahn, der ein Pärchen B&W Formation Duo in seinem Hörraum scharfgeschaltet hat …
Schön an München ist nicht zuletzt, dass Berliner endlich mal zusammentreffen. Zumal der Kabel- und Filterspezialist Fisch Audiotechnik (www.fisch-audiotechnik.de) seit schlappen 30 Jahren am Start ist. Und nach wie vor selbst fertigt: Die hauseigenen Filternetzleisten entstehen samt Platinenbestückung im Berliner Stadtteil Steglitz, nur die Aluminium-Gehäuseteile werden zugeliefert. Gleichwohl lässt sich ein kleinerer Fisch bereits für 370 Euro (der Klassiker „Audio-Filterleiste AFL“) ins Netz locken, die großen AFL-Fische liegen bei maximal 1.330 Euro. Die Störunterdrückung der integrierten symmetrischen Eingangsfilter soll vagabundierendem HF den Garaus machen, die Innenverdrahtung erfolge ausschließlich mit OFC-Kupferlitzen, das klangrelevante „Ausphasen“ angeschlossener Komponenten kann mithilfe einer leicht zugänglichen Potentialausgleichsbuchse auf der Frontplatte vorgenommen werden.
Eine weitere hauseigene Fischspezialität sind geschirmte Netzkabel, die mit unterschiedlich vielen „Ringkernfiltern“ versehen sind – auch hier steht das Thema Minimierung von HF-Störungen auf der Agenda. „Nackt“, das heißt natürlich schon mit Schirmung und Steckern, aber eben ohne Ringkernfilter, geht es bei anderthalb Metern Länge bereits mit überschaubaren 160 Euro los. Für 755 Euro darf sich das ansonsten baugleiche Kabel mit gleich sieben Filtern schmücken – ohne jegliche Dynamikeinbußen, wie Dominik Büttner von Fisch Audiotechnik betont. Weiter aufrüsten lassen sich die Fisch-Netzkabel mit Qyaide-Steckern (ungefähr ab 200 Euro/Stück). NF- und Lautsprecherkabel von Oyaide haben die Berliner als Ergänzung zu den hauseigenen Linien übrigens ebenfalls im Programm.
Messebericht: High End 2019