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Keine Frage, Streamer und Netzwerkplayer gibt es zuhauf. Viele wollen featureseitig möglichst alles – und sollen dabei wenig kosten. Die Soundqualität hat dann allzu oft weniger Priorität. Einen genau anderen Weg schlägt Wattson Audio ein. Der Ende letzten Jahres getestete Emerson Digital ist in Sachen Purismus und purem Sound kaum zu toppen und lässt sich mit einem externen DAC – siehe Klangbeschreibung – extrem weit skalieren. Der hier und heute getestete Wattson Audio Emerson Analog tritt optisch genauso dezent-wertig auf und bietet darüber hinaus einen integrierten D/A-Wandler. Sein „Roon Ready“ (wie beim Emerson Digital) und die „Leedh Processing“-Lautstärkeregelung machen ihn nicht zuletzt zum perfekten Baustein für ebenso hochwertige und komfortable wie minimalistische Anlagen, zu denen es dann nur noch gute Aktivlautsprecher braucht.
Die Art und Weise, mit der das satte, sonore Klangbild mit seinem farbintensiven Mittenband, leidenschaftlichem Tiefton und der seidigen Hochtonqualität umgesetzt wurde, ist selbst in dieser gehobenen Preisregion alles andere als selbstverständlich. Zumal die akkurate Räumlichkeit beziehunsgweise der schwarze Hintergrund davon zeugt, dass der Wattson Emerson Analog ausgesprochen highendig-verzerrungsarm arbeitet. Unter Strich ist er weniger als unbestechlich-neutrale, analytische Digitalquelle für Toningenieure gedacht – dafür ein umso heißerer Tipp für Genusshörer. Zum Wohle!
Der Wattson Audio Emerson Analog …
- bietet insgesamt ein gehaltvolles, tendenziell sonores Klangbild ohne jeglichen digitalen Anklang, ich bin mir sicher, dass hier auch eingefleischte Analogis überrascht spitze Ohren machen.
- zeigt im Hochton einen fein entgrateten Schliff, ohne dass es gleich zu Verrundungen käme. Tadellose Auflösung, die nicht zuletzt durch den schwarzen Hintergrund befördert wird, aber kein analytisches Herausschälen von Mikrodetails.
- bietet ein farbintensives, geschmeidiges Mittenband – tonal eher auf der wärmeren Seite von neutral.
- tönt dunkel, satt und füllig im Tiefton, reicht schön tief hinab, tolle Schwärze, dabei zu keiner Zeit behäbig, dennoch eher muskulös-kraftvoll als definiert-sehnig.
- spielt räumlich mit ausgeprägt guter Separation beziehungsweise Lokalisationsschärfe und zeigt eins zu eins das auf, was sich auf der Aufnahme verbirgt. Highendig reiner, „schwarzer“ Hintergrund.
- zeigt feindynamische Zusammenhänge auch bei leiseren Passagen sehr gut auf. Der grobdynamische Punch wirkt durch den satten Bass zusätzlich mitreißend.
- ist nicht nur mechanisch hochwertig verarbeitet und bestückt, sondern bietet durch seine Updatefähigkeit auch softwareseitig Zukunftssicherheit (siehe etwa „Leedh Processing“ oben).
- wird im Design-Seminar zum Thema Brutalismus für Gesprächsstoff sorgen, und bietet sich im Rack als physisch in den Hintergrund tretender, treuer Klangdiener an.
Fakten:
- Modell: Wattson Audio Emerson Analog
- Konzept: Musik-Streamer / Netzwerkplayer mit integriertem DAC
- Preis: 1.599 Euro
- Farbausführungen: Schwarz
- Abmessungen & Gewicht: 87 x 38 x 104 mm (B x H x T) & 387 g
- Digitale Eingänge: Ethernet
- Analoge Ausgänge: Cinch
- Formate: DSD64, PCM bis 384 kHz/24 Bit (WAV, FLAC, AIFF, ALAC, MP3, AAC, Ogg Vorbis, WMA)
- Streaming-Dienste: TIDAL, Qobuz, Internet-Radio und Podcast
- Kompatibilität: UPnP/DLNA, Roon Ready
- Sonstiges: Externes Netzteil
- Garantie: 2 Jahre, 3 Jahre bei Registrierung in der Wattson Audio Lounge
- weitere technische Informationen auf der Hersteller-Website
Hersteller & Vertrieb:
Wattson Audio SA
Avenue des Sports 28
1400 Yverdon-les-Bains
Schweiz
Telefon: +41 (0)21-534 39 66
E-Mail: sales.eu@wattson.audio
Web: https://en.wattson.audio/
Test: Wattson Audio Emerson Analog | Netzwerk-Player