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Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Puristisch perfektionistisch
  2. 2 Wattson Audio Emerson Analog: Klangtest & Vergleiche

Klar, die beiden Audiostreamer Wattson Audio Emerson Analog und Emerson Digital geben sich nicht nur mit Blick auf ihre Namen und dem Äußeren als nahe Verwandte zu erkennen. Letzterer, als reine Streaming-Bridge ohne eigenen Wandler konzipiert, hinterließ bei seinem Test Ende letzten Jahres eine eindrucksvolle akustische Signatur, die von intensiven Klangfarben und einer unterschwelligen euphonischen Wärme geprägt war. Der Frage, ob der mit eigenem DAC ausgestattete Netzwerkplayer Emerson Analog (1.599 Euro | https://en.wattson.audio/) in eine ähnliche Kerbe schlägt, gilt es in diesem Test unter anderem nachzugehen.

Effizienz total – die Bauform und Schnittstellen des Wattson Emerson Analog

Wattson Audio Emerson Analog mit kompaktem Gehäuse

Kompakte Bauform, kurze Signalwege, kaum Schnittstellen – der Wattson Audio Emerson Analog ist durch und durch als puristisches Konzept ausgelegt

Vielleicht liegt es am Schweizer Pragmatismus, dass sich die im frankophonen Kanton Waadt fertigende Manufaktur Wattson Audio beim Emerson für ein doppeltes Lottchen entschied. Hüben wie drüben soll dem Nutzer ohne Chichi und unnötigen Ballast eine effektive Lösung auf kleinem Raum (10,4 x 3,8 x 8,7 cm – B x H x T) an die Hand gegeben werden. Nebenbei ist der Wattson Audio Emerson Analog mit 2,5 Watt Leistungsaufnahme energieseitig sehr effizient. Insbesondere aber gehen mit dem Emerson-Konzept kurze Signalwege einher, was folgerichtig bedeutet, dass die schnittstellenseitigen Platzverhältnisse ebenfalls knapp bemessen sind:

Eingangsseitig bietet der Emerson analog lediglich eine Ethernetschnittstelle, ausgangsseitig ein Cinchbuchsen-Doppel – that’s it. Dass ein XLR-Ausgang fehlt, werden die meisten bei einem Streamer dieser Klasse wohl am ehesten vermissen. Apropos Ethernet: Aus klanglichen Aspekten kommt diese Schnittstelle ohne Gigabit-Unterstützung (Thema Einstreuungen), ist mit 100 Mbit/s dennoch mehr als ausreichend dimensioniert. Ein WLAN- und erst recht ein Bluetooth-Modul betrachtet man als klangliche Störenfriede, sie glänzen mithin durch Abwesenheit.

Wattson Audio Emerson Analog: LAN-Anschluss

Hinein geht’s in den Wattson Audio Emerson Analog ausschließlich per Ethernet/LAN

Auch wenn die mausgraue Lackierung dies verdeckt: Geklotzt wurde tatsächlich beim Gehäuse, das aus einem Block hochfesten Aluminiums besteht. Das Ergebnis hat durchaus etwas von einem miniaturisierten Panzerschrank.

Usability & Updates

Als Netzwerkplayer mit eigener D/A-Wandlung und analogen Ausgängen dient der Wattson Audio Emerson Analog analogen Vor- und Vollverstärkern oder – ganz puristisch – aktiven Lautsprechern zu. Hilfreich dabei: Die dem Vernehmen nach verlustfreie Laustärkeregelung von Leedh Processing ist per Update in alle vorhandenen Emersons implementierbar (siehe unsere Newsmeldung „Präziser pegeln mit LEEDH Processing“). Daumen hoch, denn eine subtile Verbesserung hinsichtlich gut dosierbarer Pegelskalierung, gesteigerter Feinauflösung sowie damit einhergehend einer Zunahme an Randschärfe nahm ich bereits beim Emerson Digital wahr.

Wattson Audio Emerson Analog: Cinch-Ausgng

Der analoge Cinch-Ausgang des Wattson Audio Emerson Analog

Lediglich zwei rote Mini-LEDs signalisieren die Arbeitsbereitschaft. Verzichtet wird auf eine Farbcodierung der LEDs, die beispielsweise die Signal-Auflösung erkennen ließe. Ja, hier und da wäre schon mehr Komfort möglich. Dafür bleibt das Konzept übersichtlich und stellt auch Nicht-Computernerds vor gut lösbare Aufgaben, Berührungsängste beim Thema „Streaming“ sind jedenfalls vollkommen unnötig.

Wattson Audio Emerson Analog - Innenaufnahme, Platine

Auch die Platinenbestückung des Wattson Audio Emerson Analog erfolgt in der Schweiz

Die Platinenbestückung des Emerson analog übernimmt ein spezialisierter und, so Wattson Audio, zuverlässiger Betrieb in der Nähe des eigenen Firmensitzes, während der Streamer inhouse in Yverdon-les-Bains final von Hand gebaut und endkontrolliert wird. Insgesamt empfinde ich die Verarbeitung und Haptik preislich absolut angemessen. Ich hätte zwar beispielsweise nichts gegen noch hochwertigere Cinch-Ausgänge, aber letztlich muss ja alles zusätzlich bezahlt werden – und mein in Plastik gehüllter Auralic Aries Mini würde, wenn er denn könnte, so oder so verschämt das Weite suchen. Nichtsdestotrotz dürfte das schon ein wenig brutalistisch anmutende Design des Wattson Emerson Analog keine Augenweide für jedermann sein. Wobei es das auch nicht muss, denn Teil des Konzepts ist‘s ja gerade, den kleinen Netzwerkplayer irgendwo im Rack unsichtbar untergebracht seiner Arbeit nachgehen zu lassen.

Aus diesem Grund sieht sein Bedienkonzept auch keinerlei Tasten, Regler oder gar ein Display vor – was im Sinne eines störungsminimalen, streng auf besten Klang getrimmten Systems ebenfalls als schlichtweg konsistent angesehen werden darf. Sämtliche Einstellungen sowie die Steuerung der musikalischen Inhalte erfolgen wahlweise über die Wattson Music App (iOS) oder, was mich persönlich besonders freut, via Roon. Die Wattson Emerson sind „roon ready“ und fügen sich so entweder in ein auf mehrere Zonen verteiltes Set-up ein oder profitieren schlichtweg von Roons zentraler, featurereicher Musikverwaltung. Das Zusammenspiel von Roon und Leedh Processing wurde so implementiert, dass nicht zwei, sondern nur eine – die Datenintegrität wahrende – Lautstärkeregelung arbeitet.

Wattson Audio Emerson Analog

Der Wattson Audio Emerson Analog bei der Arbeit

Vielleicht noch ein Satz zur Wattson Music App. Übersichtlich gestaltet und während aller Musik-Sessions stets zuverlässig arbeitend, lässt sie sowohl den Zugriff auf Streaming aus der Cloud in Form von Zugang zu Tidal oder Qobuz als auch Internetradio unkompliziert zu. Dank der UPnP/DLNA-Kompatibilität des Emerson Analog ist die Einbindung im Netzwerk vorhandener Media-Server beziehungsweise eigener, lokaler Musikbibliotheken bequem möglich. Und natürlich kooperiert der Emerson ebenso mit anderen Apps, ich hatte unter anderem mconnect benutzt, auch mit Audirvana auf dem MacBook Air funktionierte es via UpnP tadellos.

Tuning-Tipp

Rückseitig findet sich am Wattson Emerson Analog natürlich noch ein Anschluss fürs mitgelieferte 5-Volt-Schaltnetzteil. Immerhin mit „medical-grade“ deklariert, ist hier erfahrungsgemäß dennoch regelmäßig mehr rauszuholen. Der Einfluss der Netzversorgung auf digitale Audiogeräte wird häufig immer noch unterschätzt – und kann gerade deswegen erstaunlich ausfallen. Wer kein lineares Netzteil hinzuziehen mag, das ich tatsächlich empfehlen würde, der kann mit einem relativ günstigen iFi Audio iPower schon hörbare Verbesserungen erzielen. Der Emerson Analog bringt dann noch ein Quäntchen mehr Luftigkeit ins Spiel, klingt offener und dynamisch beweglicher. Allemal spannend, dass Vertriebsmann Guy Cheval ein optimiertes eigenes Wattson Audio Linearnetzteil in Aussicht stellt. Unklar nur, wann es verfügbar sein wird.

Ein bissserl „Old School“ und viel Eigenständigkeit: die Technik im Wattson Audio Emerson Analog

Wie schon beim Wattson Emerson Digital finden sich im Inneren des Wattson Audio Emerson Analog selektierte, hochwertige Bauteile sowie mehrlagige Platinen. Wie mir Alexandré Lavanchy, Chefentwickler bei Wattson Audio, erläuterte, hält der Markt mehrere grundsätzlich passende, ultrakompakte Optionen bereit, um das Clock-Management, den D/A-Wandler, die negative Spannungsversorgung sowie die Ausgangsstufe in einem einzigen Chip zusammenfassen. Mit dem Cirrus Logic WM8742 wählte man jedoch bewusst einen traditionelleren Ansatz, nicht zuletzt, weil der WM8742 zuvor erfolgreich in deutlich anspruchsvolleren Projekten zum Zuge kam.

Wattson Audio Emerson Analog - Blick auf die Platinen

Schaltungstechnisch geht man bei Wattson Audio durchaus eigene Wege

Zwar mute dieser Chip im Vergleich zu neueren und trendigen ESS- oder AKM-Produkten ziemlich old school an, so Lavanchy, und es sei zudem ungleich schwieriger, ihn „richtig“ einzurichten. Wenn aber genau das entsprechend umgesetzt wird, dann sei dieser D/A-Wandler-Chip in Kombination mit dem eigenen Clocking-Konzept (Oszillatoren mit ausschließlich fester Frequenz, kein Servo-Loop) und bitgenauem Datenstrom in der Lage, ein ganz besonderes Klangbild zu produzieren.

Für die Ausgangsstufe, so Lavanchy weiter, greife man auf einen der besten für diesen Zweck auf dem heutigen Markt erhältlichen Operationsverstärker zurück. Mehrere Schaltungen wurden getestet und letztlich eine geeignete Topologie gefunden, um einen differenziellen Tiefpassfilter nebst Ausgangspuffer zu kreieren. Der analoge Filter durchlief laut Lavanchy mehrere Iterationen, bevor er die gewünschte Mess- und Hörqualität erreichte. Auch musste nach Lösungen gesucht werden, um die gewünschten symmetrischen Spannungen zur Versorgung der analogen Schaltungen zu erzeugen. Obwohl der Leistungsbedarf der Ausgangsstufe sehr gering ist, gestaltete es sich aufwändig, eine saubere, rauscharme Stromversorgung mit gutem Einschwingverhalten zu kreieren. Nicht zu unterschätzen seien ebenfalls die passiven Bauteile. So seien Kondensatortypen und -hersteller sorgfältig ausgewählt und in unzähligen Stunden getestet worden.

Wattson Audio Emerson Analog - Typenschild

All das findet seinen Niederschlag unter anderem mit Werten von 124 dB Rauschabstand und einem respektabel geringen Phasenrauschen. Zum Vergleich, der Jitterwert des ungleich teureren und nur mit dieser einen Aufgabe betrauten Referenztaktgenerators Mutec REF10 SE120 (6.000 Euro) liegt bei 15 Femtosekunden, so dass sich die 50 Femtosekunden des Wattson Emerson Analog durchaus mehr als nur sehen lassen können.

Der Wattson Emerson Analog versteht sich mit Auflösungen bis zu 384 kHz (PCM) und DSD 64. Formatseitig nimmt er fast alles entgegen, was man ihm vorsetzt, so findet neben den verlustfreien Varianten FLAC, ALAC, WAV,AIFF auch verlustbehaftete Kost wie MP3, AAC, OGG Vorbis und WMA den Weg in den DAC. Eine MQA-Kompatibilität erachtete man indes als nicht notwendig und ließ sie kurzerhand weg. Auch das spart Kosten.

Statt einfach eine Streamingplattform zuzukaufen, greift man bei Wattson Audio auf eine Eigenentwicklung zurück. Dass ein Streamingteil hörbar Einfluss auf den Klang nimmt, lässt sich nicht zuletzt bei All-in-One-Geräten wie etwa dem Marantz SACD 30n beziehungsweise klanglich differierenden Schnittstellen austesten. Alexandre Lavanchys Entwicklungen finden sich unter anderem bei Herstellern wie darTZeel, Illusonic und Vermeer Audio wieder.

Wattson Audio Emerson Analog: Klangtest & Vergleiche

Wattson Audio Emerson Analog mit angeschlossenen Cinchkabeln

Natürlich sind bei Streamern und Netzwerkplayern hörbare Unterschiede vorhanden, freilich nicht im gleichen Ausmaß, wie das etwa bei Lautsprechern oder Kopfhörern der Fall ist. Gleichwohl: Mein Auralic Aries Mini Streamer bietet vier unterschiedliche Digitalfilter zur Auswahl, drei davon lassen meine Begeisterung merklich abflachen. Vermeintliche Feinheiten sind mithin häufig spielentscheidend …

Gar nicht nüchtern – erster Soundcheck mit Weinbegleitung

Sufjan-Steven The Age of AdzFür einen ersten Überblick kommen gehaltvolle, komplizierte musikalische Arrangements wie gerufen, während der begleitende Pinot Brut des Weinguts Idler durchaus wohlgefällig geradlinig ausfallen kann. Der sonst eigentlich für seinen akustischen Minimalismus bekannte Singer-Songwriter Sufjan-Stevens liefert mit „The Age of Adz“ vom gleichnamigen Album (auf Amazon anhören) einen opulenten, vielschichtigen Track an die Ohren.

Differenzierungsvermögen und strukturiertes Vorgehen sind hier gefragt, sonst klingt es lustlos und anstrengend. Der Wattson Audio Emerson Analog zeigt sich in Sachen Räumlichkeit gleich mal von seiner Schokoladenseite. Wie trennscharf der Schweizer Netzwerkplayer sowohl in der Tiefe als auch Breite agiert, fällt an meinen aktiven Studio-Monitoren Abacus Mirra 14 unmittelbar auf. Der zum Vergleich angeschlossene Auralic Aries Mini (500 Euro) zeigt sich hier enger geschnürt und lässt die Instrumentierung eher ineinanderlaufen, als sie stattdessen übersichtlich und mit genauerer Lokalisierung im Geschehen greifbar zu positionieren, wie das der Wattson vermag. Gleichwohl tendiert der Emerson keineswegs zu künstlicher Raumabbildung, sondern zeichnet mit feiner Hand nach, was das Werk vorgibt. Dabei findet sich hörbar mehr Raum, mehr „Nichts“ zwischen den einzelnen Klangelementen, was dem Track nicht zuletzt eine plastischere Wirkung verleiht.

Wattson Audio Emerson Analog - eingelassene Profilrillen des Aluminiumgehäuses

Das massive Gehäuse des Wattson Audio Emerson Analog ist tadellos verarbeitet

Feindynamische Abstufungen werden dadurch ebenfalls besonders mühelos wahrgenommen. Wichtig und für mich interessant ist zudem die Feststellung, dass der Wattson Emerson Analog „trotz“ (eigentlich genau „wegen“) seiner Akkuratesse das Stück eher organisch-schlüssig statt nüchtern-technisch vorträgt. Für meine Ohren macht das hinsichtlich der musikalischen Wirkung ungemein viel aus. Weiterer Vergleich: Der Elac Discovery Music Server (1.300 Euro) zeigt sich räumlich durchaus ähnlich, auch er liefert eine differenzierte Bühne mit glaubhaften Proportionen, bildet das Geschehen aber minimal direkter nach vorne projizierend ab, was die Musik wiederum dichter und direkter und insgesamt betrachtet eine Nuance weniger angenehm-süffig wirken lässt.

Mit ordentlich Fleisch – die Stimmwiedergabe

Voodoo Jürgens Ansa WoarBleiben wir beim Stimmvergleich, hier kommt Voodoo Jürgens mit „Gitti“ (Album: Ansa Woar; auf Amazon anhören) ins Spiel. Nicht, dass dieser von Haus aus besonders körperhaft und „typisch männlich“ singen würde, aber vielleicht gerade deshalb bekomme ich hier die Bestätigung, dass der Wattson Emerson Analog tonal eher auf der wärmeren Seite angesiedelt ist, was seinen organischen Duktus nur unterstreicht. Der Elac Discovery Music Server gibt sich minimal strenger und kühler, der stimmliche Schmelz mutet dadurch weniger ausgeprägt und sinnlich an. Je nach Geschmack ließe sich freilich auch sagen, dass der Elac-Streamer schlichtweg humorlos neutral und damit näher an der „reinen Lehre“ spielt. Subjektiv empfinde ich den Wattson Emerson Analog als farbenfroher und damit anmachender. Zumal mir auch die authentische Einbettung von Stimmen in den Gesamtkontext gefällt, sie treten weder hinter der Instrumentierung zurück noch präsentieren sie sich zu direkt. Die Mittenabstimmung des Wattson Emerson Analog erscheint exakt für jene Hörer wie gemacht, die sich zwar schon etwas mehr „Fleisch am Knochen“ wünschen, das sensitive Mittenband dennoch keineswegs „überwärmt“ oder „eingedickt“ serviert bekommen möchten.

Wattson Audio Emerson Analog

Catch me if you can

Wenn ich den Wattson Emerson Analog wirklich einfangen will, muss ich aus meinem Fuhrpark schon gleich zwei Geräte aus der Garage rollen: Und zwar den Emerson Digital (1.600 Euro) in Verbindung mit dem ebenfalls aus der Schweiz stammenden Merason Frerot-DAC (1.200 Euro) mit extra Linearnetzteil (Pow1, 690 Euro). Diesem eidgenössischen Team gelingt mit nochmals gesteigerter Lokalisations- und Separationsfähigkeit ein noch offeneres, luftigeres Panorama inklusive vermehrter, dennoch absolut stressfreier Transparenz, die selbst die Grundtonkonturen mit einschließt. Der gesamte Vortrag mutet von Kopf bis Fuß noch straffer und lebendiger an.

Feinst angeschliffen: der Hochton

Laura Veirs Found LightGleichwohl würde ich die oberen Lagen des Wattson Audio Emerson Analog keinesfalls als zahm oder zurückhaltend beschreiben. Eher als „feinst angeschliffen“ – genau so, dass keine zählbaren Einbußen zu Buche schlagen. Sibilanten – wie in Laura Veirs „Autumn Song“ (Album: Found Light; auf Amazon anhören) zu hören – sind zwar nach wie vor da, strapazieren aber nicht. Es fällt nie schwer, fein gewebten musikalischen Verästelungen zu folgen oder nur kurz aufleuchtende Details aus der zweiten Reihe wahrzunehmen. Der maßvoll ausgeprägte sanfte Charakter des Emerson Analog tut einer preisklassenbezogen angemessen erscheinenden Luftigkeit keinen Abbruch.

Für wahre Genießer: der Bass

Extrem gut gefällt mir als Genusshörer die absolut harmonisch ins Gesamtgefüge integrierte, nahezu betörende Bassopulenz. Es vereinen sich eine geschmeidige, süffig-saftige Wucht mit tiefer Schwärze und guter, fester Kontur. Nehmen wir das Avishai Cohen Trio mit dem Stück „Dvash“ (Album: Shifting Sands), bei dem die Bassläufe wunderbar tief, fundamental und kraftvoll kommen – gemütlich oder aufgedickt wirkt hier dennoch nichts. Dass es auch anders zugehen kann, zeigt der im Bass eher nüchtern und geradlinig auftretende Elac Discovery. „Staubtrocken“ mag ich’s beim Rotwein – nicht beim Tiefton. Die Geschmäcker sind eben verschieden, wer eine intensive, dabei keinesfalls aufgeweichte Bassperformance goutiert, wird sich vom Wattson Emerson Analog liebend gerne einen oder auch mehrere einschenken lassen.

Wattson Audio Emerson Analog aus der Vogelperspektive

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Dali IO-12

Test: Wattson Audio Emerson Analog | Netzwerk-Player

  1. 1 Puristisch perfektionistisch
  2. 2 Wattson Audio Emerson Analog: Klangtest & Vergleiche

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