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Klang Electrocompaniet ECI-5 MKII, Teil 2

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klang Electrocompaniet ECI-5 MKII, Teil 2

Am anderen Ende der Frequenzskala ist von Zurückhaltung definitiv keine Rede. Im Gegenteil, als ich den Electrocompaniet ECI 5 MK II das erste Mal anschloss und lauter laufen ließ, als es meinen durchschnittlichen, familien- und nachbarbedingt eher zurückhaltenden Hörlautstärken entspricht, musste ich meine Lautsprecher erst mal ein bisschen von der Wand wegrücken. Der Bass des ECI 5 MK II ist stärker ausgeprägt als beim mir bekannten Durchschnitt der Verstärker. Er stellt Ausdehnung und Kraft etwas über das allerletzte Quäntchen an Kontrolle. Ich würde den ECI 5 MK II deshalb nicht mit Lautsprechern kombinieren, die einer sehr straffen Führung bedürfen.

Electrocompaniet ECI 5 MK II

Was sich vielleicht etwas harsch anhört, ist keineswegs so gemeint. Der Electrocompaniet ist nämlich weder ungelenk noch langsam im Bass. Bei dem Bobby-Bland-Track „Ain’t no love in the heart of the city“ (von einer Best-of-CD) war das Zusammenspiel von Schlagzeug und Bass schlicht exzellent. Auch hier gilt, was ich schon zu den Mitten anmerkte: Der Electrocompaniet ECI 5 MK II lässt die musikalische Botschaft ungehindert passieren.

Electrocompaniet ECI 5 MK II - Blick ins Innere

Ähnliches gilt, wenn wir die Dynamik betrachten. Einerseits hat der ECI 5 MK II Kraft ohne Ende, jedenfalls mehr Kraft, als ich je benötigt habe; weiter als circa zwei Uhr auf der Lautstärkeanzeige habe ich den ECI 5 nie aufgedreht, das war mir reichlich laut genug. Dennoch werden Impulse subjektiv nicht ganz mit der Explosivität wiedergegeben, die andere Verstärker zeigen. Vom technischen Standpunkt wird man der Impulsfreude des Electros nichts vorwerfen können, da bin ich mir sicher, aber eine minimale subjektive Zurückhaltung in dynamischer Hinsicht dürfte der Preis sein, den man für die eher sanft-zurückhaltende tonale Abstimmung zahlt. Bekanntlich betonen hell abgestimmte Verstärker in der Regel die Anstiegsflanke eines Impulses, der Verstärker klingt dann subjektiv zackig-schmissig, während tonal sanfter abgestimmte Vertreter etwas zurückhaltender und langsamer klingen.

Electrocompaniet ECI 5 MK II

Bei längerer Beschäftigung mit dem ECI 5 MK II fehlt dem Hörer jedoch auch in dynamischer Hinsicht nichts. Hat man sich nämlich an die tonale Balance gewöhnt, empfindet man die Dynamik als korrekt. Die Mikrodynamik stimmt, kleine Unterschiede in der Betonung einzelner Noten oder sogar innerhalb einzelner Noten, werden prima herausgearbeitet.

Electrocompaniet ECI 5 MK II

In räumlicher Hinsicht lädt der ECI 5 MK II zum Schwelgen in großen, breiten und tiefen Räumen ein. Unterstützt von seinem beeindruckenden Bassfundament, baut der Verstärker eine sehr breite und tiefe Bühne auf, die deutlich größer wirkt als zum Beispiel über meine TEAD/Jeff-Rowland-Kombi. Das ist schon ernsthaft großes Kino. Die Breite wird sogar ein bisschen stärker betont als die Tiefe, was aber den meisten Aufnahmen durchaus zugutekommt. Instrumente und Sänger stehen auf dieser großen Bühne sauber fixiert, Impulse ändern daran nichts. Die Abbildungsschärfe könnte wiederum etwas präziser ausfallen, die großzügige Auslegung des ECI 5 MK II macht sich auch hier bemerkbar.

Poti des Electrocompaniet ECI 5 MK II

Zwischen symmetrischer und unsymmetrischer Ansteuerung konnte ich keine nennenswerten Unterschiede hören, jedenfalls nicht mit dem D/A-Wandler Benchmark DAC1 USB, den mir die Redaktion freundlicherweise zur Verfügung stellte, damit ich die symmetrischen Eingänge prüfen konnte. Der Vergleich des Benchmark mit meinem Heed DA zeigte jedoch, dass der Electrocompaniet ECI 5 MKII Unterschiede zwischen Quellgeräten sehr deutlich transportiert (mir gefiel der Heed erheblich besser), so wie er auch Unterschiede zwischen Aufnahmen jederzeit offenlegt.

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Test: Electrocompaniet ECI 5 MK II | Vollverstärker

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