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Test: Electrocompaniet ECI 5 MK II | Vollverstärker

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  1. 1 Test: Electrocompaniet ECI 5 MK II | Vollverstärker

Januar 2012 / Markus Sauer

Die norwegische Marke Electrocompaniet existiert schon knapp 40 Jahre und ist heute noch stolz auf ihre Historie. Seit 2004 gehört sie aber zu einem echten High-Tech-Unternehmen, der Firma Westcontrol. Während das vor vielen Jahren eingeführte Design weiter gepflegt wird, wurden die Geräte unter der neuen Ägide grundlegend technisch überarbeitet, so dass sich im Innern heute zum Beispiel viel SMD-Technik befindet. So auch der Fall beim Gegenstand dieses Berichts, dem Vollverstärker ECI 5 MK II.

Der ECI 5 MK II ist groß – er misst in der Breite 483 Millimeter, übertrifft also die Standard-HiFi-Breite von knapp 440 Millimeter, bitte prüfen Sie gegebenenfalls, ob der Verstärker in Ihr Rack passt – und 20 Kilogramm schwer. Die Acryl-Frontplatte wird dominiert von dem sogenannten Navigator-Fenster links, das den gewählten Eingang und gegebenenfalls Fehlermeldungen anzeigt, sowie vier rautenförmig angeordneten Knöpfen rechts, mit denen sich die wesentlichen Funktionen bedienen lassen. Der linke und der rechte Knopf schalten die Eingänge durch, der obere und der untere regeln die Lautstärke.

Electrocompaniet ECI-5 MKII

In der Mitte der Frontplatte findet sich, elegant eingebettet in das Firmenlogo, eine Lautstärkeanzeige in Form eines Leuchtpunktes, der sich mit der Lautstärke im Uhrzeigersinn um das „E“-Logo bewegt. Das gibt eine sehr gute Rückmeldung über den eingestellten Pegel. Etwas befremdlich finde ich, dass die Farben von Lautstärkeanzeige (ins Violette spielendes Blau) und Anzeige im Navigator-Fenster (Mittelblau) nicht identisch sind. Positiv finde ich allerdings, dass die Lautstärke sich auch im unteren Bereich sehr feinfühlig einstellen lässt. Einen Balanceregler hat der ECI 5 MK II nicht.

Es stehen zwei symmetrische Eingänge mit XLR-Buchsen und vier „normale“, also asymmetrische Eingänge mit Cinch-Buchsen zur Verfügung. Im Navigator-Fenster links werden die Eingänge in recht großen, auch für Kurzsichtige aus üblichen Zimmerentfernungen ablesbaren Buchstaben angezeigt. Die beiden symmetrischen Eingänge werden mit CD und TUN (Tuner) bezeichnet, die vier weiteren Eingänge mit TAP (Tape), DVD, VCR und HT (Home Theater). Wenn ich mal kritteln darf: Wenn man schon eine Punktmatrix hat, die durch einen Chip angesteuert wird, dann sollte es kein Hexenwerk sein, die Bezeichnung der Eingänge dem Willen des Besitzers zu unterwerfen. Andere Hersteller stellen dem Kunden eine größere Auswahl an Eingangs-Benennungen zur Verfügung, damit man zum Beispiel eine Phonostufe anschließen kann und diese dann auch als solche erkennbar ist und sich nicht beispielsweise als „DVD“ bezeichnen lassen muss.

Electrocompaniet ECI-5 MKII - Rückseite

Der Home-Theater-Eingang ist zum Einschleifen des Audio-Eingangssignals in einer Heimkino-Anlage gedacht. Die Lautstärke wird dann nicht mehr vom Lautstärkeregler im ECI 5 MK II, sondern von der Quelle geregelt.

Der Electrocompaniet hat einen Aufnahme-Ausgang, REC1 genannt, dessen Pegel ebenfalls nicht vom Lautstärkeregler beeinflusst wird, und zwei weitere Ausgänge, deren Lautstärke regelbar ist. Diese können zur Ansteuerung einer externen Endstufe (zum Beispiel für Bi-Amping) oder für den Betrieb eines Subwoofers verwendet werden. Einer der Ausgänge liegt an Cinch-Buchsen, der andere an XLR-Buchsen. Und selbstverständlich hat der Verstärker auch Lautsprecherterminals, an die, wie üblich, Bananenstecker und Kabelschuhe angeschlossen werden können.

Electrocompaniet ECI-5 MKII - LS-Terminal

Im Navigator-Fenster werden im Fall der Fälle auch verschiedene Fehlermeldungen angezeigt, wie Gleichstrom auf einem der Ausgänge oder Überhitzung. Während des Betriebs bei mir ergab sich glücklicherweise keine Gelegenheit, dieses Feature zu prüfen, der Verstärker spielte fehler- und allürenfrei.

Außerdem ist auf der Frontplatte noch ein „harter“ Netzschalter angebracht, der das Gerät tatsächlich vom Netz trennt. Über die Fernbedienung – aber nicht am Gerät selbst – lässt sich der Verstärker durch längeres Drücken auf die Mute-Taste auch in Standby schalten, dann verbraucht er nur 1 Watt. Im normalen Betrieb beträgt der Verbrauch knapp 100 Watt. Die Kühlkörper sind aber so großzügig dimensioniert, dass der Electrocompaniet bei mir nie mehr als knapp handwarm wurde.

Fernbedienung des Electrocompaniet ECI-5 MKII

Besagte Fernbedienung war bei mir eine Plastikvariante, die auch Quellgeräte von Electrocompaniet steuern kann. Wem das angenehm leichte Ding nicht „wertig“ genug ist, der kann gegen einen Aufpreis von 450 Euro eine hübsche, dem Design angepasste Systemfernbedienung namens „ECT 3“ erwerben.

Großen Wert in der Selbstdarstellung legt Electrocompaniet auf die symmetrische Signalverarbeitung. Dazu hat Kollege Ralph Werner im Test einer größeren Vor-End-Kombi des Herstellers schon Einiges geschrieben, weshalb ich den geneigten Leser auf diesen Bericht verweise.

Netzteil des Endtransistoren des Electrocompaniet ECI-5 MKII

Im Übrigen hält sich die Website des Herstellers mit Details zur Technik des Verstärkers einigermaßen zurück. Natürlich pflegt auch Electrocompaniet die bei Herstellern aller Branchen verbreitete Tradition, mit blumig-unpräzisen Begriffen technische Features als möglichst einzigartig darzustellen. Hinter der sogenannten „Floating Transformer Technology“ verbirgt sich zum Beispiel, soweit ich das beurteilen kann, ein Trafo mit Mittelabgriff, eine Auslegung, die sich bei symmetrischer Verstärkung anbietet, sowie eine Sternerdung. Aber entscheidend ist nicht die Technologie, sondern das Ergebnis …

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Test: Electrocompaniet ECI 5 MK II | Vollverstärker

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