Inhaltsverzeichnis
Hohe Präzision, zackige Impulsivität und eine die Unmittelbarkeit befördernde tonale Frische: Bob Surgeoner ist Musiker und irgendwie passt’s da nur, dass seine Lautsprecherklassiker Petite klangliche Charakteristika aufweisen, die hochwertigen Studiomonitoren bestens zu Gesicht stünden.
Freilich sind die Neat Acoustics Petite Classic mehr als bloße Arbeitspferde – und vielmehr anregende Musikmittler. Allerdings sorgen sie keineswegs für jene Art Hörgenuss, bei dem man wohlig tief im Ohrensessel versinkt und Gott einen guten Mann sein lässt. Nein, gefühlsduselige Wärme, romantischer Hochtonschmelz oder sonstige Schönfärbereien sind ihre Sache nicht.
Die Neat Acoustics Petite Classic wollen den Hörer packen, ihn zum aktiven Hören, zur emotionalen wie intellektuellen Auseinandersetzung mit der Musik bewegen. Wahrscheinlich bringen die Neat-Entwickler zu diesem Zweck auch die leichte Hochtonpegelanhebung ins Spiel. Die dennoch zu keinerlei Zischeleien, Härten oder sonstigem Stress führt – sofern der Rest der Kette qualitativ mithält oder alternativ etwas smoother abgestimmt ist –, dafür spielt der AMT der Petite einfach viel zu sauber und organisch.
In Sachen Auflösung und Dynamik setzen die Petite Classic qualitativ Maßstäbe selbst für deutlich höhere Preisklassen, sofern man davon absieht, dass die kleinen Boxen naturgemäß nicht allzu viel Bassmasse in den Hörraum schleudern. Diese Qualitäten gelten für den gesamten Übertragungsbereich: Die vorbildlich kohärent-schlüssig klingenden Petite sind hier – auch wenn sie aus England stammen – frei von „Inselbegabungen“.
Die Neat Acoustics Petite Classic charakterisieren sich durch …
- pfeilschnelle Dynamik und sehr hohe Auflösung. Und zwar von Kopf bis Fuß: Bass, Mitten und Höhen klingen wir aus einem Guss.
- einen ehrlichen, pegelseitig nur minimal angehobenen Bass, in dieser Sache greifen viele andere Hersteller kleiner Boxen deutlich beherzter in die Trickkiste.
- unmittelbare, prägnante Mitten mit einer leichten Betonung am oberen Rand in Richtung Höhen. Nicht zuletzt Stimmen geraten unterm Strich ausnehmend facettenreich. Klangfarben fallen nicht übermäßig warm beziehungsweise üppig aus, sind gleichwohl tadellos rein und bestens differenziert.
- einen tonal minimal angehobenen mittleren und oberen Hochton. Der Superhochton ist hingegen leicht zurückgenommen. Künstliche Schärfen und Härten glänzen durch Abwesenheit. Die qualitativ sehr saubere, unverschliffene Hochtonwiedergabe ermöglicht stressfreies Hören, sofern Quelle und Verstärkung qualitativ auf Augenhöhe sind oder alternativ milder abgestimmt.
- eine Räumlichkeit, wie man sie sich gerade von solchen kleinen Monitoren nur wünschen kann: bestens abgelöstes, freies, weitläufiges Bühnenbild, das sich schön zum Hörer hin öffnet. Mustergültige Ortungsschärfe.
- eine angesichts der überschaubaren Physis ordentliche Pegelfestigkeit, die locker reicht, um die Nachbarn zu ärgern, aber nicht für wilde Partys.
- wertige, aber eher toolige als luxuriöse Verarbeitung. Großes Extralob verdient der Verzicht auf Steckkontakte zugunsten von Lötkontakten bei der internen Verkabelung.
Fakten:
- Modell: Neat Acoustics Petite Classic
- Konzept: passiver Zweiwege-Kompaktlautsprecher mit Bassreflexsystem
- Preis: 2.498 Euro
- Nennimpedanz: 6 Ohm, Impedanzminimum bei 4 Ohm
- Wirkungsgrad: 87 dB/2,83V/m
- Abmessungen & Gewicht: 30 x 20 x 18 cm (HxBxT), 3,5 kg/Stück
- Farben: Texturiert-Schwarz, Satin-Weiß
- Garantie: 5 Jahre
Vertrieb:
Bellevue Audio GmbH
Kessebürener Weg 6 | 59423 Unna
Telefon: +49 (0) 2303 3050 – 178
E-Mail: office@bellevueaudio.de
Web: https://bellevueaudio.de/
Test: Neat Acoustics Petite Classic | Kompaktlautsprecher