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Kugelboxen Elipson Planet L – Klang – Testbericht fairaudio

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  1. 4 Kugelboxen Elipson Planet L - Klang - Testbericht fairaudio

Die (fein)dynamischen Qualitäten sind zweifelsohne auch dem Mittenbereich förderlich, der sehr definiert und unverwaschen beziehungsweise für einen Lautsprecher dieser Preisklasse ausnehmend transparent wirkt: So ist beispielsweise bei den Gang-Of-Four-Songs auffallend, wie straff-durchgezeichnet, wie freigelegt die schreddrig-rauen, markanten Texturen der E-Gitarren dargeboten werden.

Und auch hochtonseitig geht es grundsätzlich detailfreudig zu: Wenngleich mit Blick auf die ganz oberen Frequenzetagen auf etwas Glanz, etwas Air und das Ausarbeiten der noch allerfeinsten Schwebungen etwa von nachklingenden Becken verzichtet wurde – hierbei geht beispielsweise die Quadral’sche Rondo akribischer ans Werk -, differenzieren die Elipson Planet L in The Cancer Conspiracys Song „II“ (Album: Omega, 2007) die in den ersten fünfzehn Sekunden des Titels über ein dichtes Gemisch aus waberndem E-Gitarrensound und Bassdrum/Toms gelegten, leicht zu überhörenden Hi-Hat-Tupfer anstandslos – keine Selbstverständlichkeit.

Ja, von Kopf bis Fuß des Übertragungsbereichs gilt: Zum Vernuscheln, zum schludrigen Umgang mit Details neigen die auf akkurate Durchhörbarkeit bedachten Planets in keiner Weise. Und ob das nun eher was mit den dynamischen Fähigkeiten oder der Transparenz der Elipsons zu tun hat – irgendwie „fühlt“ sich das Hören mit den Planet L so an, als ob das Musiksignal auf seinem Weg durch sie hindurch weniger Hindernissen ausgesetzt, weniger gebremst wird als bei vielen anderen Lautsprechern der Fall. Klingt vielleicht ein bisschen komisch, trifft‘s aber dennoch …

Aber wie dem auch sei, die direkte, lebendige Spielweise der Planets geht sicherlich auch ein wenig auf deren tonaleCalibro35 Abstimmung zurück – kümmern sie sich tendenziell, mal ganz unabhängig davon, dass sich aufgrund der beschriebenen Tieftonabstimmung generell ein leichtes und kein vollmundiges Klangbild ergibt, ein kleines bisschen mehr um die oberen Mitten, wodurch beispielsweise die Gitarre oder das Saxophon im Album-Opener „Euro Crime!“ der italienischen Filmmusik/Rock/Jazz-Combo Calibro 35 (Album: Ritornano Quelli Di…, 2010) etwas durchsetzungsstärker, etwas leuchtender, nach einer Miniportion mehr „Anmachfaktor“ klingen.

Bemerkenswert bei alledem ist, dass die Planets klanglich zwar durchaus als weichspülerfreie Charakterköpfe durchgehen, aber dennoch – ich deutete es oben bereits an – zum unkomplizierten, emotionalen und stressfreien Musikhören einladen. Als ich Kollege Ralph von den Planet L berichtete und er seine Ohren schließlich mal selbst vor den Kugeln in Stellung brachte, lautet einer seiner ersten Kommentare: „Na, langzeittauglich sind die in jedem Fall, im Zweifelsfall noch mehr als die Rondos.“

Richtiggehendes HighEnd-Niveau – bei der Situation „Punktschallenquellen-förderlicher Koaxtreiber“ trifft auf „Beugungseffekte/Kantenreflektionen minimierende Gehäuseform“ eigentlich auch zu erwarten – erreichen die französischen Planeten in puncto Bühnenqualität. Instrumente und Stimmen stellen die Elipson Planet L vorbildlich fokussiert und ortungsscharf dar und lösen diese hervorragend von den Membranen ab, das Gefühl Boxen im Raum zu haben verschwindet beim Hören gänzlich:

Stark, wie die weißen Bälle beispielsweise im Titel „Moon“ der deutschen Elektroformation Pink Turns Blue (Album: Eremite, 1990) aus wenigen Zutaten – schlicht-monotone Drumbeats, ein bisschen Synthesizer-Fläche und eine kontrastierende, teils sehr inbrünstige Stimmgewalt – ein vereinnahmendes Raumgefühl zaubern; so vorbildlich „unboxy“ klingende Zeitgenossen haben wir – gerade mit Blick auf die Preisklasse, in der wir uns bewegen – selten zu Gast.

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Test: Elipson Planet L | Kompaktlautsprecher

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