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Vor gut zweieinhalb Jahren gastierte die ASR Basis Exclusive HV bei fairaudio – eine Phonovorstufe, die klanglich mit eindrucksvoller Leistung überzeugen konnte. Tatsächlich verblieb das Testgerät nur deshalb nicht endgültig bei mir, weil das mächtige Batterienetzteil einfach zu viel Platz in meinem Rack beanspruchte. Also ging die Basis Exclusive HV mit einer Träne im Augenwinkel wieder zurück zum Hersteller. Als uns nun die Anfrage Friedrich Schäfers erreichte, ob nicht Interesse bestünde, der ASR Mini Basis, also der kleineren Schwester der Basis Exclusive, auf den Zahn zu fühlen, musste man mich logischerweise nicht lange bitten. Vor allem nicht, da es sich um die Top-Version der Minis handelt – voll ausbuchstabiert also: ASR Mini Basis Exclusive HV (https://asraudio.de | ab 2.450 Euro). Sie kommt inzwischen in vierter Inkarnation und soll willkommene Gemeinsamkeiten mit dem größeren Modell pflegen.
Drei Minis …
Auf der Website von ASR Audio Systeme finden sich nicht weniger als drei Versionen des mittlerweile seit über 20 Jahren gebauten und fortwährend aktualisierten Phonoentzerrers: Neben dem Einstiegsmodell Mini Basis ist das die Mini Basis Exclusive sowie unser Testproband, die Mini Basis Exclusive HV, welche anstelle der sonst anzutreffenden 25-Volt-Kondensatoren über auffällig gelbe, speziell für ASR gefertigte 40-Volt Typen verfügt. Da diese etwas höher bauen als die blauen Standardkondensatoren wurde das Acrylglasgehäuse der HV-Version kurzerhand um zwei Zentimeter „aufgestockt“. Womit diese, wie ich finde, optisch gar nicht mehr „mini“, sondern bereits recht erwachsen wirkt.
Preislich geht‘s bei 1.400 Euro los, für die beiden Exclusive-Minis werden 2.000 Euro und 2.450 Euro fällig. Mit optionalen Extras wie edlen WBT-nextgen-Cinchbuchsen in Silberausführung und zusätzlichen XLR-Ausgängen summiert sich der Preis des Testgeräts final auf 3.180 Euro. Die Ausstattung unserer Mini-Basis Excluxive HV ist allerdings durchaus ordentlich bemessen. Zum Lieferumfang gehören neben der ausführlichen Betriebsanleitung ein deutlich über dem üblichen Beipackstrippenniveau liegendes Netzkabel (ASR Magic-Cord) und ein Acrylpflegeset.
Mit Stammplatzgarantie und einigen Optionen
Wie bereits bemerkt, ist die ASR Mini Basis Exclusive HV mit 27 Zentimeter Breite, 35 Zentimeter Tiefe und 13 Zentimeter in der Höhe so klein tatsächlich nicht – es gibt ja genügend Phonoentzerrer, deren Ausmaße es sogar erlauben, sie bequem hinterm Plattenspieler zu verstauen. Die Mini Basis verlangt hingegen schon ihren eigenen Stammplatz im Rack – allerdings auch nicht mehr, kommt sie doch mit integriertem Netzteil.
Hallo Philbert, hallo Mäuseklavier – Blick ins Innere
Ebenso wie das externe Netzteil der großen Phonovorstufe arbeitet es auf Basis eines Philbert-Mantelschnitt-Trafos (gerühmt wegen der überlegenen Impulsstabilität), der bei unserer Mini allerdings mit 72 VA spezifiziert ist. Die Siebung übernehmen ein halbes Dutzend besagter Hochvolt-Kondensatoren, die wir ebenfalls bereits von der Basis Exclusive HV kennen. Mit Blick auf die Gleichrichtung kommen schnelle Schottky-Dioden zum Einsatz.
Die RIAA-Entzerrung der Mini Basis Exclusive HV setzt ASR mit besonders rauscharmen Messverstärker-ICs von Analog-Devices um, die neben ihrer klanglichen Eignung auch den Vorteil böten, so Entwickler Friedrich Schäfer, sowohl MC- als auch MM-tauglich zu sein, so dass mit ein und demselben Verstärkerzug beide Tonabnehmertypen betrieben werden können. Wie man es von ASR kennt, erfolgen die Einstellungen über DIP-Schalter. Für den Zugriff auf die im Geräteinneren positionierten Mäuseklaviere ist allerdings der Acryldeckel des Phonoverstärkers abzunehmen – wenn man nicht, wie der Autor, zwei Tonarme am Laufwerk betreibt und öfter Tonabnehmerwechsel vornimmt, hält sich die Mühe aber vermutlich in erträglichem Rahmen. Vierzehn fixe Widerstandswerte zwischen 12 und 47 kOhm lassen sich auf diese Weise einstellen. Durch Kombination der Widerstände sind darüber hinaus Zwischenwerte möglich. Das zugehörige „Formelwerk“ findet sich natürlich im beiliegenden Manual.
Einen dedizierten Eingang für MM-Tonabnehmer gibt es wie oben bereits dargestellt nicht, die Umstellung erfolgt allein per Mäuseklavier. Tonabnehmer, die dem Prinzip bewegter Magnete folgen, benötigen in der Regel einen Abschlusswiderstand von 47 kOhm und eine Signalverstärkung im Rahmen von 36 bis 50 dB. Insgesamt bietet die Mini Basis Exclusive HV nicht weniger als acht Verstärkungsniveaus von 30 bis 72 dB. Von Stufe zu Stufe sattelt sie also jeweils 6 dB darauf und lässt dabei auch leise MC-Tonabnehmer nicht außen vor.
Wo wir schon dabei sind: Tatsächlich hat die Höhe der Verstärkung einen weitaus größeren Einfluss auf die klangliche Performance als gemeinhin angenommen wird. Hier empfiehlt sich das sorgfältige Studium der Betriebsanleitung, denn wer den Pegel der ASR Mini Basis Exclusive HV zu forsch wählt, verschenkt unnötig Klangqualität. In der Anleitung rät Friedrich Schäfer, eine möglichst geringe Verstärkung am Phonovorverstärker zu wählen und dafür die Potis von Vor- oder Vollverstärkern weiter aufzudrehen. Nicht zu Unrecht, wie ich finde, denn verbesserte Rauscharmut und erhöhte Feinzeichnung, mithin eine frappante Steigerung der Natürlichkeit belohnen den maßvollen Gain-Einsatz.
Erlaubt ist, was gefällt: die Eingangskapazität
Damit haben sich die Möglichkeiten der Einflussnahme noch nicht erschöpft. Via DIP-Schalter lässt sich eine Eingangskapazität von 100 oder 320 pF wählen. Der passende Wert wird bestimmt, indem von der vom Hersteller des Tonabnehmersystems vorgeschriebenen Lastkapazität die Kapazität des verwendeten Phonokabels subtrahiert wird. Sie kennen die Lastkapazität Ihres Tonabnehmers oder die Kapazität des Kabels nicht? Keine Sorge, auch gehörmäßig ist die korrekte Wahl meist schnell getroffen. Außerdem: Man erinnere sich an die Hinweise zur Bestimmung der Kapazitäten beim Test des Manley Steelhead RC – erlaubt ist, was gefällt.
Ästhetisch
An dieser Stelle ist es an der Zeit, den wertigen und ästhetisch ansprechenden Innenaufbau der ASR Mini Basis Exclusive HV zu würdigen. Schon öfter haben uns die beidseits grünlich-golden schimmernden Platinen der Herborner Erzeugnisse wohlwollende Blicke entlockt, doch auch die stets sauber verlegten und geschirmten Kabel oder präzise per Durchsteckmethode verlöteten diskreten Bauteile wollen bewundert werden. Welche Detailliebe ASR selbst der „kleinen“ Phonovorstufe angedeihen lässt, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die im Taster auf der Front integrierte LED über weitere DIP-Schalter dreistufig dimmbar ist.
Natürlich glänzen andere Geräte dieser Preisklasse gleichfalls mit hochwertiger Verarbeitung und praktischen Features. Dennoch geht der Blick in das Innere eines Verstärkers aus der Hand Friedrich Schäfers stets als besonderer Augenschmaus durch.
ASR Mini Basis Exclusive HV: Klangtest & Vergleiche
Nachdem sich die ASR Mini Basis Exclusive HV drei volle Tage am Stromnetz aufgewärmt hat, darf sie ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Angeschlossen ist das Charisma V2, Clearaudios Top-MM, das bereits an der aus gleichem Hause stammenden Phonovorstufe Balance Reference Phono und darüber hinaus mit dem erwähnten Manley Steelhead für Hörvergnügen sorgte.
Leichte Kost und wohlige Gefühle
Zum Anfang reicht mir leichtere Kost: Norah Jones Debüt-Album Come away with me sorgt für einen ersten Eindruck. Und der gefällt. Balladen wie „Don’t know why“, „Lonestar“ oder „Nightingale“ scheinen auf gewisse Art zeitlos, nicht zuletzt, weil Jones samtiges, gehaltvolles Timbre damals wie heute den Zuhörer gefangen nehmen kann. Wie gut, dass karge Nüchternheit ebenso wenig die Sache der Mini Basis ist, die schnell klarstellt, dass sie keinesfalls zu den unter Magerstufe gehandelten Exemplaren ihrer Zunft gezählt werden will.
Die hessische Mini unterstützt mit solidem Grundton und angenehmer Wärme das wohlige Hörgefühl. Sie übertreibt es dabei aber nicht, wie etwa seinerzeit die für MM-Systeme ausgelegte Antique Sound Labs Mini Phono, die ich 2002 zum Erscheinungszeitpunkt der Jones-LP für kurze Zeit in meiner damaligen Anlage betrieb, und noch gut in Erinnerung habe. Der – allerdings deutlich preiswertere – Röhrenpre verpasste den Songs einen butterweichen Sound, der nur im ersten Moment für sich einzunehmen vermochte, in the long run aber in gemütliche Langeweile abdriftete.
Aus anderem Holz geschnitzt: Klangfarben & Bass
Die ASR-Phonovorstufe ist aus anderem Holz geschnitzt. Nicht nur, dass sie Klangfarben liefert, die teureren Entzerrern wie meiner Chord Symphony (mit Choral-Stand ca. 5.000 Euro) oder der Phonostage von Einstein (6.000 Euro), die ich zuvor besaß, nahekommen, sie gibt auch dem leicht verschleppt anmutenden Bass auf „Lonestar“, der von weniger engagiert zupackenden Entzerrern rasch zum unauffälligen Statisten degradiert wird, deutlicher akzentuiert und mit gesteigerter Schubkraft wieder.
Eine Scheibe aktuelleren Datums bekräftigt diesen Eindruck. Die markante Basslinie auf „In Between“ vom aktuellen Album Layers Of Life des Emil Brandqvist Trios lässt sich bestens verfolgen und treibt die Nummer engagiert voran. Tiefer herunter geht es dann auf „Follow The Bumblebee“, wo der akustische Bass Max Thornbergs die grundsolide Basis für den kammermusikalischen Jazz des schwedischen Bandleaders Brandqvist bereitet. Als Sahnetupfer obendrauf gibt es dann noch eine ordentlich breite Auffächerung klanglicher Schattierungen des Instruments.
Nach einem Umstieg auf das MC-System Lyra Titan i, das noch tiefer hinab in den Basskeller reicht als der Erlanger MM-Tonabnehmer, wird auf Joe Jacksons Doppel-LP Fast Forward das prägende Bassriff von „Satellite“ gewichtiger und mit zusätzlicher tonaler Schwärze zwischen die Lautsprecher gestellt. Die Mini Basis geht bei diesem Wechsel also mit. Dass die große Schwester ASR Basis Exclusive HV, sofern mich meine Erinnerung nicht gänzlich trügen sollte, dieses Stück auf eine noch festere und tiefere Basis stellen konnte, lässt sich mit Blick auf den höheren Preis sicher verschmerzen. Preisklassenbezogen bietet die ASR Mini Basis Exclusive HV eine erfreulich ausgewogene und, von der Erforschung infraschallartiger Tieftonwelten mal abgesehen, durchaus tiefreichende Bassperformance. Auch deshalb, weil sie bis hin zu ihrem Ausstieg bei fiesen elektronischen Subbässen oder brutalen Orgelattacken mit bemerkenswerter Präzision bei der Sache bleibt.
Mitten, Höhen und weitere Wünsche …
Was kann man sich sonst noch wünschen? Na, zum Beispiel natürliche Mitten und eine präzise Hochtonauflösung.
Um die auszuloten, darf das Emil Brandqvist Trio, auf Layers of Life von allerlei Instrumenten wie Flöte, Klarinette, Violine, Bratsche und Cello begleitet, ein paar Extra-Runden auf dem Plattenteller drehen. Mit 200 Ohm abgeschlossen verleiht die ASR Mini Basis Exclusive HV dem prinzipiell eher frisch klingenden Lyra Titan i eine angemessene klangfarbliche Fülle, ohne dass das Neutralitätsgebot dabei grundsätzlich in Gefahr geriete.
An die in dieser Hinsicht außergewöhnliche Üppigkeit einer mit Röhren bestückten Rike Audio Sabine (8.000 Euro) oder gar des Manley Steelhead (14.000 Euro), die beide mit mehr Schmelz und intensiver leuchtenden Klangfarben ihren Aufgaben nachkommen, reicht die ASR Mini naturgemäß zwar nicht heran, doch auch mit ihr dürften insbesondere eher genießerische als analytische Analogjünger auf ihre Kosten kommen.
Mit feingewebter Textur und seidigem Glanz bringt die Mini die Streichersounds von „Daydreaming In Blue“ zu Gehör. Vielleicht einen Hauch weniger organisch als mit den beiden Top-Entzerrern, doch weit entfernt davon technisch oder gar artifiziell zu wirken. Dazu gesellen sich ein paar sanft perlende Klavierläufe und der saubere Einsatz der Besen auf silbrig, keineswegs zu harsch tönenden Becken. Den recht dichten Klangteppich dröselt die Herborner Phonostufe dabei souverän-unaufgeregt und feinsinnig auf. Gerade wenn es akustisch etwas wuseliger zugeht, erwarte ich von ambitionierten Entzerrern die Übersicht zu bewahren. Der ASR-Phonovorverstärker enttäuscht hier nicht: Jedes der Instrumente lässt sich stetig nachverfolgen – selbst wenn Bandleader und Schlagzeuger Brandqvist gleichzeitig verschiedene Becken bespielt, teilt sich das dem Hörer unmissverständlich mit.
Trotzdem würde ich die ASR Mini Basis Exclusive HV nicht zu den besonders analytischen Entzerrern zählen. Sucht man gezielt nach Mikroinformationen, dann dürfte es der einen oder anderen Phonovorstufe – von der hochtransparenten ASR Basis Exclusive HV ganz zu schweigen – wohl gelingen, noch einige zusätzliche Details zu enthüllen und am Ende vielleicht auch etwas mehr Luft zwischen die Instrumente zu zaubern.
Wenn im Verlauf des Abba-Hits „Lay All Your Love On Me“ in der Version von Caroline Shaw und Sō Percussion (LP Let The Soil Play Its Simple Part) nach und nach mehr Sänger und Instrumente hinzukommen, vermag Chords Symphony diese präziser zu separieren und die Charakteristika einzelner Stimmen eindeutiger herauszustellen. Das lässt tiefe Einblicke in die Struktur des Stückes zu, evoziert andererseits eine gewisse Nervosität. So kann der Phonovorverstärker aus Herborn mit einer insgesamt homogeneren, weniger zerfaserten Ausrichtung des Gesamtklangs dagegenhalten, was letztlich vielen Hörer musikalischer erscheinen mag.
Irrtum und Versuch – die Feindynamik
Wer nun meint, aufgrund dessen wäre dem Herborner Preamp nur bedingt feindynamisches Talent zuzutrauen, befindet sich im Irrtum. Zu den Vorzügen der ASR Mini Basis Exclusive HV zählt nämlich, dass sie insbesondere in Anbetracht ihres noch moderaten Preisschildes in dieser Hinsicht zu erstaunlicher Sensibilität fähig ist.
„Somewhere over the Rainbow“, 2016 von Keith Jarrett in der Münchener Philharmonie als Zugabe gespielt (Keith Jarrett Munich 2016, ECM) startet mit ein paar sachte hingetupften Tönen und steigert sich darauf zunehmend. Bevor es zu wild wird, setzt der Pianist dem Treiben ein Ende und bearbeitet die Tasten wieder smooth und mit Gefühl. Die ASR-Phonovorstufe vermittelt dies ziemlich authentisch. Sie lässt uns nachempfinden, wie delikat einzelne Noten unter Jarretts Fingern leise an- und abschwellen, zeigt auf, wie feinsinnig und nuanciert der Pianist seinen berühmten Anschlag platziert und dabei immer nachdrücklicher wird. Tatsächlich steht sie in dieser Disziplin den größeren Phonostufen in meinem Rack und selbst der Basis Exclusive HV kaum nach.
Auf der Suche nach Handfestem – die Grobdynamik
Da die Aufnahme Jarretts zwar klangstark, aber nicht unbedingt ein grobdynamischer Kracher ist, sehe mich nun nach etwas Handfesterem aus dem Plattenregal um. Fleetwood Macs 79er-Doppelalbum Tusk sollte es richten. Eine schönes Mint-Exemplar aus deutscher Fertigung – klingt klasse und kommt dem dynamisch zupackenden Charakter des Lyra Titan i auch vernehmlich entgegen: Erst unterschwelliges, von Trommeln begleitetes Grummeln, dann plötzlich Vollgas. Ein unisono dem Hörer entgegengeschleudertes „Tusk“ verfehlt seine aufschreckende Wirkung nicht.
Die wilde, archaische Wucht, mit der sodann die Trommeln auf den Plan treten, reproduziert die Mini Basis ebenfalls glaubhaft. Klar, manche, aber beileibe nicht jede teurere Phonvorstufen liefert hier im A/B-Vergleich noch mehr Schmackes, meine Erwartungen werden hier gleichwohl ohne Wenn und Aber erfüllt. Mich macht das Grobdynamikverhalten der Mini Basis an, zumal zu dem Preis.
Last, but not least: die Weite und Tiefe des Raums
Wie verhält es sich mit dem akustischen Raum? Können Weite und Tiefe überzeugen? Schafft es die ASR Mini Basis Exclusive HV ein ganzes Orchester auf den vier mal fünf Metern meines Hörraums virtuell unterzubringen?
Nun, zumindest das Chicago Symphony Orchestra passt mitsamt seinem Dirigenten Claudio Abbado tatsächlich ganz passabel in meine begrenzten vier Wände. Gleich zwei Orchestersuiten Sergei Prokofieffs, Lieutenant Kijé und die Skythische Suite, sind auf der 1978er-Aufnahme der Deutschen Grammophon verewigt. Ganz besonders der vierte Teil der Lieutenant-Kijé-Suite, die Troika, eine rasante Fahrt in einem Dreispänner durch die weite sibirische Landschaft, öffnet den akustischen Blick weit ins Orchester und zieht den Raum zwischen den Wänden schön breit auf. Mit dieser Aufnahme läuft die Mini Basis zu erfreulicher Form auf. Das Klangbild öffnet sich dabei ein wenig nach vorn, die erste Orchesterreihe sitzt also einen knappen halben Meter vor der Linie zwischen meinen Lautsprechern. Das hat was Involvierendes, an das man sich gerne schnell gewöhnt.
Klar, die große Basis Exclusive HV war und ist eine ziemliche Bank in Sachen Raumabbildung, die sich natürlich von der kleinen Schwester nicht so einfach das Wasser abgraben lässt. Die Raumtiefe der Mini Basis bewegt sich auf dem guten Niveau meiner Chord Symphony, die sich allerdings seinerzeit gleichfalls ein wenig unterhalb der luftigen Weite der großen ASR einsortieren musste. ASRs Top-Entzerrer zirkelt die äußeren akustischen Raumgrenzen einfach noch präziser ab. In dieser Sache macht sich sicherlich auch der ruhigere Hintergrund des größeren Modells positiv bemerkbar, was zum Großteil vermutlich der aufwändigen, batteriebasierten Stromversorgung geschuldet sein dürfte.
Test: ASR Mini Basis Exclusive | Phono-Vorstufe