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fairaudio: Firmenbericht Ocellia (6-ENDE)

Inhaltsverzeichnis

  1. 6 fairaudio: Firmenbericht Ocellia (6-ENDE)

In Südfrankreich gelegen – zwischen Bordeaux, Biarritz und Toulouse (Letzteres ist bevölkert mit AirBus-Zulieferern und deshalb eine prima Bezugsquelle für hochqualitative Teile) – ist die Wertschätzung natürlicher Aromen quasi zur Kultur geworden. Dies prägt auch die Ocellia-Geschichte. Ihre Wurzeln liegen ja bei den Weintrauben …

Firmenbericht Ocellia

Ob es die Schlösser sind oder die Kopfsteinpflasteralleen, die erstklassigen Restaurants, welche in steinernen Wohnhäusern zu finden sind (mit angrenzenden Kräutergärten): Dieser Landstrich, den Napoleons Frau in ein Spa verwandelt hatte, er atmet geradezu Geschichte.

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Ob es die Schlösser sind oder die Kopfsteinpflasteralleen, die erstklassigen Restaurants, welche in steinernen Wohnhäusern zu finden sind (mit angrenzenden Kräutergärten): Dieser Landstrich, den Napoleons Frau in ein Spa verwandelt hatte, er atmet geradezu Geschichte.

Firmenbericht Ocellia

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Firmenbericht Ocellia

Die obigen Bilder haben scheinbar nichts mit Audio zu tun – aber indirekt stehen sie doch in einem engen Zusammenhang mit der Klangphilosophie von Ocellia. Bernhard Salabert sagt es so: „Wir Franzosen können eine geschlagene Stunde über ein Rezept diskutieren, nämlich ob das Salz ins Wasser kommt bevor es kocht, wenn es kocht – oder nachdem es gekocht hat.“ Über diese wichtigen Details wird in einer kunstvollen Art und Weise gerungen. Sie werden mit großer Leidenschaft entschieden.

In unserem Fall ist die Entscheidung zugunsten natürlicher Produkte gefallen – genauso wie beim Essen. Alles Synthetische gilt es zu vermeiden. „Keep it simple“, ist die Devise. Bleibt beim Silber. Passt die Ausgangstransformatoren an die eigenen Lautsprecher an: Mit 16 Ohm raus, mit 16 Ohm wieder rein. Da diese Lautsprecher in gewisser Weise offene Schallwände sind (es gibt zwar eine Rückwand, aber die Wandler sind unten offen und der große Treiber hat rückwärtig eine Luke, um die Ventilation zu verbessern), ist das Gehäuse dafür zuständig, die Phase des nach hinten abgestrahlten Schalls zu invertieren. Es liegt in der Natur der Sache, dass dies nicht vollständig möglich ist. Aber ständiges Probieren kann den gewünschten Effekt maximieren helfen. Salaberts schwere Wand ist (im wahrsten Sinne des Wortes) der Prüfstein gewesen, anhand dem Samuel Furon seinen Erfolg messen konnte.

Firmenbericht Ocellia: Srajan und Samuel

Da sich Samuels Kette natürlich aus der eigenen Ocellia-Elektronik und -Kabelage zusammensetzt (mit der Ausnahme des Plattenspielers: ein Garrard 301 mit einem PHY Arm und Ortofon Pickup), konnte ich während unserer Abhörsession nicht ausloten, wie viel von diesem Klang letztlich wohl dem „Kampf gegen MDI“ geschuldet ist. Andersrum gefragt: Wie klängen diese Lautsprecher, wenn sie mit normalen Kabeln und normaler Elektronik betrieben würden? Die Antwort hierauf soll der Testlauf bei mir geben …

Firmenbericht Ocellia: Garrad Model 301

Mein Besuch in Panjas sollte Aufschluss darüber geben, ob die Ocellia Produkte eine Besprechung wert seien. Für einen Kleinhersteller wie Samuel Furon wäre ein willkürliches Versenden von „Testmustern“ der falsche Weg – zu sehr stehen seine Designprinzipien der herrschenden Auffassung entgegen. Bis heute war er nicht auf einer Messe, die das komplette Ocellia System gezeigt hätte – und damit den Stand der Dinge in diesem Hause. Deshalb war er auch völlig offen für einen Besuch meinerseits. Er sagte, ich solle mich selbst entscheiden, ob ich der Sache weiter nachgehen wolle. Probiere erst und entscheide dich dann. Guter Gedanke. Und völlig überflüssig, wie sich im Nachgang herausstellte.

Firmenbericht Ocellia: Ortofon-Abnehmer

Samuels System klang ganz erstaunlich. Für meinen gegenwärtigen Hörraum (der um einiges kleiner ist als der seine) ist das große Lautsprechermodell allerdings etwas zu viel. Ich brachte vier CDs mit und hörte sie über den 8-Zöller (incl. Tweeter) – dies wird das Modell sein, welches ich testen werde. Es ist etwas schneller als der große Lautsprecher, dafür besitzt es aber nicht ganz dessen Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit bei der Stimmwiedergabe, nicht ganz dessen Auflösung und Detaillierung.

Firmenbericht Ocellia: DL Samuel

Es wurde schon ziemlich laut in Samuels großem Raum, aber mir schien der Single-Ended-Amp ein klein wenig zu relaxed und durchsichtig – zumindest für meinen Geschmack. Er machte sich hervorragend bei Barockmusik und bei Stimmwiedergabe – aber weichte etwas auf, wenn richtig Drive und Rhythmus gefordert wurden. Für die Besprechung vertraue ich daher auf die Push/Pull Monos, angetrieben über den Vorverstärker (noch Prototyp) – passiv oder aktiv. Die passive Betriebsart zeigte sich von ihrer besten Seite: Lediglich ein Widerstand zwischen der Quelle und den Monos …

Was ich bis jetzt über die Ocellia und PHY gehört habe, bringt mich zu zwei Aussagen: Den ultimativen Tiefgang erreicht das System nicht, unter 35 Hz lässt der Druck leicht nach. Aber der „Klang von Panjas“ ist der organischste, flüssigste, der mit dem größten Raffinement versehene, nicht „mechanische Sound“, der mir bisher untergekommen ist. Es ist so, als sei das ganze System „indrafiziert“. Es erinnert mich in gewisser Weise an den Effekt der Cinchkabel von Serguei Timachev: Stealth Indra. Auch sie entfernen „artifizielle Bestandteile“ im Klang – aber dies bemerkt man erst dann so richtig, wenn das Kabel entfernt und wieder ein „normales“ verwendet wird. Es ist so viel, was ein-zwei NF-Kabel verändern können. Bei Ocellia wird dieser Effekt potenziert. Bio-Kost für die Ohren?

Firmenbericht Ocellia

Auch meine Frau konnte sich gegen den Charme dieses Systems nicht zur Wehr setzten – insbesondere bei der Musik nicht, die sie sehr gut aus ihrer Heimat kennt. Die Dinge sind groß, saftig und unmittelbar; sie sind gereift und die Feinauflösung im tonalen Bereich ist schlicht leidenschaftlich. Was immer Sie an Schmeichelworten suchen, um dieses Erlebnis zu beschreiben – es passt alles. Ich habe mit einigen Breitbandtreibern geliebäugelt, aber diese PHY scheinen in einer anderen Liga als Lowther, Fostex, Supravox, Eminence oder Jordan zu spielen. Natürlich: Leute, die mit Western Electrics und Altecs vertraut sind, besitzen den passenderen klanglichen Kontext. Salabert: „Einmal im Jahr gibt es in Paris eine Demonstration mit alten, unmodifizierten Western Electric Lautsprechern und Verstärkern, die für Kinos konstruiert wurden – und zwar vor einem modernen Publikum. Es ist immer das Gleiche: Sie sind völlig baff. Sie haben so etwas noch nie gehört. Sie hatten einfach keine Ahnung, das HiFi so gut klingen kann.“

Wenn Sie dieses ganze: „Zurück in die Zukunft“, oder: „Vorwärts in die Vergangenheit“, misstrauisch gemacht haben sollte – dann bleiben Sie Ihrem leistungsstarken Amp und Ihren Mehrwege-Wandlern treu. Wissend, dass sie zusammen schon seit Jahren gut auskommen. Wenn Sie aber eine gewisse, eigentümliche Ahnung beschleicht – dann könnte eine Reise Richtung Panjas ihre Zukunft bedeuten. Zukünftige Kunden besuchen im Vorfeld häufig Herrn Furon – zwecks einer kleinen Degustation. Es wird probiert, nicht getestet … Und es sind wahrlich moderate Preise für das, was man bekommt – insbesondere dann, hält man sich vor Augen, welch‘ pingelige Arbeit zur Herstellung dieser Lautsprecher notwendig ist. Gleichzeitig ist dies eine Reise in ein „langsamer tickendes Zeitalter“, eine Zeit, in der mit dem Schuhmacher noch ausgiebig diskutiert wurde, bevor man ein Paar orderte … Welches dann aber auch bis zum Lebensende hielt.

Firmenbericht Ocellia

Das Verdienst für die Ocellia-Elektronik gebührt Samuels Partner Jean Pierre – leider traf ich ihn nicht an. Er arbeitet als Radar-Elektroniker und seine Standards an eine „ordentliche Produktionsqualität“ sind daher naturgemäß recht hoch. Nach einem Besuch eines bekannten Transformator-Produzenten, hatte Samuel zwar einige brummende Trafos, aber eben nicht die absolute Befriedigung gefunden … Jean-Pierre richtete dies. Nun spulen sie ihre eigenen Transformatoren. Ich kann versichern: Dieser Eisenklotz läuft flüsterleise (so, wie es sein soll) und auch völlig kalt. Ist diese Elektronik unerlässlich, um das Panjas-Aroma in Zypern wiederauferstehen zu lassen? Um jenes herauszufinden, werde ich mit einem kompletten Set an Ocellia Kabeln meine Nachforschungen in Sachen MDI fortsetzten.

Okay, das soll es dann zunächst einmal gewesen sein. Nur noch ein letzter Satz: Der Ocellia-Klang ist, von vorne bis hinten, sehr ähnlich dem des Geschmacks von sonnengereiften Gemüsen oder dem eines, von einem alten, barschen Bauern in Handarbeit hergestellten Käses. Die Aromen sind rein, erdig, tief und reich. Und sie passen hervorragend zu Armagnac und Pastis. Chin chin!

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