Inhaltsverzeichnis
- 1 High End 2013
- 2 High End 2013: Thöress, Heed, Tabula Rasa, Nubert - Messebericht fairaudio
- 3 High End 2013: Elac, D’Agostino, Sonus faber - Messebericht fairaudio
- 4 High End 2013: Canor Audio, Magnat, Avantgarde Acoustic - Messebericht fairaudio
- 5 High End 2013: Clearaudio, Schuchtronic, Music Hall - Messebericht fairaudio
- 6 High End 2013: Devialet, B.M.C. Audio, Trinnov Audio - Messebericht fairaudio
- 7 Höreindrücke aus München
Auch Joachim Bembennek von der „Hornkultur“ (hornkultur.de) war in München. Zwar hatte er – leider – seine Lautsprecher nicht mit im Gepäck, doch dafür zeigte er Neues vom slowakischen Röhrenspezialisten Canor Audio (www.canor-audio.com), dessen Produkte er in Deutschland vertreibt.
Der neueste Vollverstärker der Slowaken hört aufs Kürzel „TP134“. In ihm werkeln vier EL34 in Ultralinearschaltung und leisten maximal 2 x 35 Watt – bis 10 Watt arbeite der Canor-Integrierte dabei in Class-A, so Bembennek. Der TP134 weist einige interessante Detaillösungen auf: Beispielsweise gibt es für die Logikschaltung und die LED eine eigene, von der Audioschaltung getrennte Stromversorgung. Die Lautstärkeregelung erfolgt nicht über ein Poti, sondern über ein relaisgesteuertes Widerstandsnetzwerk, was besseren Kanalgleichlauf ermögliche und nahezu verschleißfrei arbeite.
Des Weiteren stecken die Vorstufenröhren unter blauen Metallhütchen, was sie nicht nur besser vor Einstreuungen schützen soll, sondern auch eine höhere mechanische Stabilität garantiere (in den Hütchen gibt’s einen Federmechanismus), sodass die Mikrofonieanfälligkeit – bei Eingangsröhren immer ein Thema – reduziert werde. Damit nicht genug: Canor lässt der Leiterplatine eine sogenannte CMT-Behandlung (Canor PCB Milling Technology) angedeihen. Profaner ausgedrückt: An bestimmten Stellen der Platine werden Ausfräsungen vorgenommen, was die dielektrischen Eigenschaften verbessern soll und parasitäre Kapazitäten der Schaltung minimiere. Der Preis des Canor TP134: 2.990 Euro.
Während es den TP134-Vollverstärker schon jetzt zu kaufen gibt, wird es mit dem passenden, preisgleichen CD-Player „CD11“ wohl noch 6-8 Wochen dauern. Der CD11 beherbergt ein Slot-In-Laufwerk, drei galvanisch entkoppelte Digitaleingänge (Koax, Toslink, USB), unterstützt Audiofiles bis 24 Bit/192 kHz – und besitzt eine röhrenbestückte Ausgangsstufe. Auch bei ihm kommt die CMT-Technik zum Tragen.
Oben zu sehen: Canors neuer CD11
Röhren sind bei Magnats (magnat.de) neustem Vollverstärker ebenfalls im Einsatz – allerdings nur in der Vorstufensektion. Die Ausgangsstufe des neuen „RV 3“ (Preis: 2.700 Euro) ist mit Toshiba-Endtransistoren bestückt, die „echte“ 2 x 200 Watt Dauerleistung garantieren sollen. Damit das auch an fordernden Lasten möglich wird, wurde besonderes Augenmerk auf ein stabiles Netzteil gelegt, so die Pulheimer. Im runden Topf zwischen den Kühlrippen-Flügeln verbirgt sich der vergossene Ringkerntrafo, im Kasten davor die Siebkondensatoren-Bank.
Die beiden Doppeltrioden vom Typ ECC82 werden vorm Einbau in den RV 3 übrigens 60 Stunden lang eingebrannt und im Anschluss paarweise selektiert. Interessant für Phonofreunde: Nicht nur ein MM-Eingang ist mir von der Partie, auch MC-Tonabnehmer finden Anschluss. Nice.
Der Anlass zur Entwicklung des RV 3 war übrigens ein runder Geburtstag: 40 Jahre ist Magnat dieses Jahr geworden – herzlichen Glückwunsch! Freilich konnte es da nicht nur bei einem Jubiläums-Verstärker bleiben, schließlich ist die Marke vor allem für Lautsprecher bekannt. Folgerichtig wurde auch hier geklotzt – Quantum Signature nennt sich Magnats neustes Spitzenmodell, über das sich wohl nicht nur Isabel Halbauer, ihres Zeichens fürs Marketing zuständig, freuen dürfte, sondern auch so mancher HiFi-Freund mit Faible für Großvolumiges: Die Magnat Quantum Signature ist über 1,4 Meter hoch, 73 kg schwer, mit drei 20-cm-Aluminium-Keramik-Tieftonchassis gesegnet – und setzt fürs tonale Mittel- bis Obergeschoss zwei Konusse und eine Kalotte in D’Appolito-Anordnung ein. Kostenpunkt des neuen Flaggschiffs: 7.500 Euro. Der neue Lautsprecher – wie auch der Verstärker – werden aller Voraussicht gegen Ende Juni erhältlich sein.
Gut gelaunt gibt sich auch Holger Fromme …
… von Avantgarde Acoustic (www.avantgarde-acoustic.de). Nicht nur, weil es bei Avantgarde ebenfalls etwas Rundes zu feiern gibt – Zwanzigjähriges nämlich -, sondern ob des neuen Lautsprecher „Zero 1“, der erstmals zur High End 2013 vorgestellt wurde. Nichts weniger als „eine neue Ära im High-End-Audio“ breche mit der Zero 1 an, verspricht der bekannte Hornlautsprecher-Hersteller. Da mag man zwar einerseits denken, die nehmen den Mund ganz schon voll, andererseits muss konzediert werden, dass hier etwas sehr Ungewöhnliches entstanden ist:
Zunächst einmal handelt es sich bei den Zero 1 um Hornlautsprecher – natürlich, sonst wären sie ja keine echte Avantgarde. Im Mittel- und Hochtonbereich kommen Kugelwellenhörner mit 40 respektive 13 Zentimeter Durchmesser zum Einsatz, die unteren Lagen betreut dabei ein (hornloser) 30erTieftöner. Angetrieben wird Letzterer von einer 400-Watt-Class-D-Endstufe, für die Hörner sind dagegen zwei 50-Watt-Class-AB-Verstärker im Einsatz. Die aber, so Geschäftsführer Fromme, in 90 % der Fälle im verzerrungsarmen Class-A-Modus arbeiten, schließlich liegt der Wirkungsgrad der Hörner bei 104 dB, da reicht eine Handvoll Watt. Zero 1 – aktive Hornlautsprecher also.
Aber es geht weiter: Die Zero 1 werden digital angesteuert, hierfür stehen am Masterlautsprecher entsprechende Schnittstellen bereit (USB, Koax, Toslink, AES/EBU), und optional gibt es ein A/D-Board, wenn auch analoge Signale Eingang finden sollen. Masterlautsprecher? Ja. Ein Lautsprecher wird mit dem Laptop, der Squeezebox, Apples AirPort-Express, dem Digitalausgang des CD-Players oder Ähnlichem verbunden, der andere Lautsprecher wird vom Master angefunkt.
Im Vergleich zur Avantgarde Trio mit Basshorn sieht die neue Zero 1 geradezu niedlich aus
Und da die Musik in digitaler Form vorliegt, scheint es nur konsequent, die Trennung der Frequenzbereiche ebenfalls digital (bei 250 und 2000 Hertz) zu besorgen. Überhaupt ist Fromme stolz auf das digitale Processing. Alles sei selbst entwickelt worden. Das bei herkömmlichen DSP-Prozesoren übliche Runden käme nicht vor – und schließlich sei es auch gelungen, nicht zuletzt durch die bei der Zero 1 Verwendung findende FIR-Filtertechnik, einen sehr zeitrichtigen Lautsprecher herzustellen: Der Phasengang weise über den Frequenzgang hinweg lediglich eine Verschiebung von knapp 5 Grad auf. Spätestens jetzt setzt der „Will ich testen!“-Reflex ein.
Das Beste zum Schluss: Die Zero 1 soll in 10-12 Wochen zu einem Preis von circa 9.500 Euro auf den Markt kommen. Durchaus günstig – für eine Avantgarde. Und eingedenk der Tatsache, dass die D/A-Wandler und Verstärker mit an Bord sind und man nur noch einen digitalen Zuspieler benötigt – fertig ist die Anlage -, ein für viele Musikhörer sicherlich interessanter Preispunkt.
Messebericht: High End 2013 in München
- 1 High End 2013
- 2 High End 2013: Thöress, Heed, Tabula Rasa, Nubert - Messebericht fairaudio
- 3 High End 2013: Elac, D’Agostino, Sonus faber - Messebericht fairaudio
- 4 High End 2013: Canor Audio, Magnat, Avantgarde Acoustic - Messebericht fairaudio
- 5 High End 2013: Clearaudio, Schuchtronic, Music Hall - Messebericht fairaudio
- 6 High End 2013: Devialet, B.M.C. Audio, Trinnov Audio - Messebericht fairaudio
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