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Audio Research DAC 8 | Obertöne, Mikrodynamik | Testbericht fairaudio

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goran kafyes

Dazu bleiben wir in Schweden, lassen es aber nun jazzig angehen: Und zwar mit dem Trompeter Goran Kajfe¨ beziehungsweise dessen Song „Subtropics/Kankani Boulila“ (Album: X/Y, 2010: ein Doppelalbum bestehend aus einer rein akustischen sowie elektronischen Scheibe – sehr empfehlenswert): Die aus dem rechten Kanal erklingende Melange aus Becken-Anschlag, sehr feinem Nachschwingen sowie lockeren Snareschlägen „liest“ sich derart präzise, dass mir das auch ohne direkten A/B-Vergleich unmittelbar ins Ohr fällt.

Den ich dann im Folgenden trotzdem zur Sicherheit vornehme: Das feine Beckennachschwingen wird sowohl über meinen eigentlich doch für ein sehr hohes Auflösungsvermögen stehenden Northstar USB dac32 als auch über einen Benchmark DAC1 merklich stärker unter den Teppich gekehrt, der transiente Beckenanschlag klingt über den DAC8 zudem audio researchgreifbarer/plastischer, mehr auf den Punkt , exakter umrissen, – ohne dass mit ihm irgendwann auch nur ein Hauch unangenehmer Analytik aufkommen würde, nein, es klingt eher unangestrengter, weniger rau, der Audio Research vermittelt ein sehr unaufdringliches, fast mild wirkendes Gefühl von Präzision. Ja, das ist schon besonders, ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, ob bei mir eine derartige Assoziation – milde Präzision – überhaupt schon einmal im Zusammenhang mit einer digitalen Quelle aufkam. Für mich tatsächlich ein ganz wesentlicher Charakterzug des Audio Research DAC8.

Das Wörtchen „feinporig“ finde ich mit Blick auf das Gesagte ebenfalls treffend und kam mir erstmals in den Sinn, als ich Oneidas „Preteen Weaponry, Pt. II“ (Album: Preteen Weaponry, 2008) mit unserem Amerikaner hörte beziehungsweise die für die musikalische Wirkung diese Stückes ganz entscheidenden, sich über weite Teile des Frequenzbandes aufspannenden, brachial-verzerrten Sounderuptionen.

Und auch wenn dies zugegebenermaßen schon ein recht oneidaspezielles Beispiel ist – es lässt diesen besonderen Charakterzug des DAC8 schön plakativ werden, macht quasi das „visualisierbar“, was man bei anderer Musik bisweilen nur unterschwellig fühlen kann: Lässt doch die Textur dieser vor vieler kleiner Verzerrungen nur so strotzenden Sounderuptionen vor dem geistigen Auge das Bild eines besonders feinporigen Schaumgebildes entstehen, wenn’s über den DAC8 geht.

Ja, Feinstschwingungen und Obertöne unbeschadet und artefaktefrei, nicht zuletzt frei von unterschwellig fühlbarem Störgrissel durchzulassen ist wohl die große Stärke des DAC8, was in gewisser Weise auch den Kreis zum Beginn dieser Klangbeschreibung schließen mag, ist ja bekanntlich gerade der „Oberton-Fingerabdruck“ maßgeblich für die authentisch-reine Darstellung der Klangfarben von Instrumenten.

audio research dac8

So so, ist denn beim unserem aus Minnesota stammenden 8er alles eitel Sonnenschein? Nun, zum einen, aber das versteht sich ja eigentlich fast von selbst, bedarf es in Sachen Verstärkung und Schallwandlung sicherlich schon adäquater Spielpartner, damit die besonderen Stärken, der Mehrwert des Audio Research auch signifikant zur Geltung kommen und vollends gewürdigt werden können. Vermutlich wird aber auch kaum ein Hörer auf die Idee kommen, sich einen 5.000-Euro-D/A-Wandler anzuschaffen, wenn in der Kette nicht bereits anderweitig entsprechend investiert wird/wurde.

Zum anderen kann ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Hörer einen DAC wie den straff-zackig-sachlich agierenden tehse new puritansNorthstar USB dac32 (den Audio Research ebenfalls in eine konkrete Ecke zu stellen, gelingt mir übrigens nicht so recht, auch ein Zeichen seiner Ausgewogenheit und „Tendenzlosigkeit“) für grobdynamisch noch anspringender halten könnte. So lässt der Italiener zum Beispiel auf Hidden, dem 2010er Album der Experimental-Rocker These News Puritans, für dessen Einspielung unter andrem mannshohe japanische Taiko-Trommeln aufgefahren wurden, die Beats mitunter noch einen Tick ansatzloser, „attackiger“ knallen.

Hört man genauer hin, könnte man aber ebenso zum Urteil kommen, dass der Audio Research unten rum keinesfalls weniger schnell oder konturiert zur Sache geht, sondern passend zu den restlichen Frequenzgefilden auch in der Kellertage eine „atmende“, wie von mehr Mikrodynamik flankiert wirkende, weniger verhärtet anmutende Gangart favorisiert und aufgrund dieser Tugend eben zwangsläufig auch ein bisschen weniger kantig-trocken, rhythmisch-hart wirkt.

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Test: Audio Research DAC8 | D/A-Wandler

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