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Klang Dynaudio Confidence C1 Signatur (Teil II)

Inhaltsverzeichnis

  1. 3 Klang Dynaudio Confidence C1 Signatur (Teil II)

Dee Dee Bridgewater, J’ai deux amoursAufnahmen, die an sich detailreich sind, geraten über die Confidence C1 Signature fast schon zum Exempel für das technisch Machbare. Dee Dee Bridgewater, J’ai deux amours, ist so eine Produktion. Und was hier abgeht, wird nur durch die große Homogenität der Lautsprecher daran gehindert, ins Hyperrealistische abzudriften. Die C1 sind wirklich die ersten Boxen, denen ich dankbar dafür bin, ihre Talente zügeln zu können. Das tun sie zum einen durch eine tonal leicht wärmere Gesamtabstimmung. Zum anderen sind die C1 Signature in Sachen Dynamik keine Rennpferde.

Percussion und Klavieranschläge beispielsweise kommen zwar sehr unmittelbar, aber es gibt eben Lautsprecher, die dynamisch noch „zackiger“ drauf sind. Extreme feindynamische Talente können aber auch schnell mal in Nervosität umschlagen. Aus „zackig“ wird dann „zickig“. Die Dynaudio C1 halten hier das rechte Maß, lassen einerseits keine Langeweile aufkommen, andererseits auch keine Nervosität.

Esotar²-Hochtonkalotte der Confidence C1 Signature
Diese Kalotte kann was …

Der Hochtonbereich passt hervorragend dazu. Ungemein frei und luftig, ohne in irgendeiner Form aufdringlich zu werden, reproduzieren die C1 die obersten Lagen. Wenn andere Lautsprecher dazu neigen, Aufnahmen, die im Hochton zu viel des Guten bieten, zu bändigen, indem sie sich obenrum zurücknehmen, tun die Dynaudios schlicht das Gegenteil: Sie bieten hier viel Energie und ein so hohes Maß an Auflösung, dass sie noch dort Informationsgehalt herausholen, wo bei den meisten anderen Lautsprechern schlicht Zischeln angesagt ist.

Modern Cool von Patricia BarberEin Beispiel dafür ist das Album Modern Cool von Patricia Barber. Ich gebe zu: Über die meisten Lautsprecher gefällt mir die Aufnahme nicht – die reichlich vorhandenen hohen Frequenzen nerven, es pingt und zischt, dass ich unwillkürlich denke, der Toningenieur hatte die Aussteuerung im Hochtonbereich nicht im Griff. Die Dynaudio Confidence C1 Signature belehren mich eines Besseren: Ja, hier spielt sich „oben“ einiges ab, aber das ist Klang, nicht Geräusch. So langsam bekomme ich Respekt vor dieser über die Jahre immer weiter verfeinerten Esotar-Hochtonkalotte.

Während des Hörens vergleiche ich die Confidence C1 Signature aus der Erinnerung immer wieder mit den bereits oben erwähnten Totem Element Ember. Vielleicht, weil beide extrem hochwertige Kompakte sind, vielleicht, weil mich die Ember ihrerseits ebenso beeindruckt haben wie die C1 – wenn auch auf völlig andere Weise. Denn während die Dynaudios mit ihrer sauberen, feindifferenzierten und klaren Wiedergabe punkten und sich ihre Qualitäten gut in den gängigen Kriterien beschreiben lassen, so erinnere ich mich doch, einige Musikstücke über die Totems intensiver erlebt zu haben. Obwohl die Ember bestimmt nicht an das Auflösungsvermögen der Confidence C1 Signature herankommen, vermittelten sie mit ihren üppigen Klangfarben und ihrer stupenden Dynamik andere (mehr auf den „Bauch“ zielende) Aspekte der Musik.

Indigo SwingDie ungeheure Klarheit und Aufgeräumtheit der Confidence C1 Signature macht sich auch in der räumlichen Abbildung bemerkbar. Meine Geithains mit ihrer koaxialen Chassisanordnung bieten schon eine sehr gute Raumabbildung. Sie vermögen es hervorragend, einen dreidimensionalen akustischen Raumeindruck aufzubauen, der einen auch durchaus mal „ins“ akustische Geschehen setzt, wenn die Aufnahme das hergibt. Wenn ich „Swing Lover“ auf dem Album Indigo Swing (von Indigo Swing) höre, wähne ich mich mitten im Jazzclub, da ich von den Geräuschen der Nebentische förmlich umgeben bin. Das machen die Dynaudios ebenso beeindruckend.

Dynaudio Confidence C1 Signature im Hörraum
Dynaudio Confidence C1 Signature im Hörraum

Noch beeindruckender ist aber, wie klar sie die Musiker auf der Bühne verteilen, mir präzise Auskunft über die Größe der Instrumente geben und auch ganz klar machen, wer in welchem Abstand vor oder hinter wem platziert ist. Und das Tolle: Während ich mich bei vielen Lautsprechern konzentrieren muss, Strawinskisum dies herauszuhören, vermitteln die Dynaudios das quasi nebenbei. Das Ganze funktioniert aber nicht nur bei kleinen Jazz-Besetzungen. Auch bei großem Orchester lassen die kleinen Confidence nichts zu wünschen übrig. Hier machen sie sofort klar, wie groß der Aufnahmeraum ist, wie die Instrumente und Instrumentengruppen verteilt sind und vor allem: Sie schaffen immer genug Luft und Platz, um den Überblick zu behalten, isolieren aber nichts, sodass der musikalische Zusammenhang erhalten bleibt. Beeindruckend etwa auf dem Sampler Sound of the 30s des Gewandhausorchesters Leipzig mit der orchestrierten Fassung von Strawinskis „Tango“ zu erleben.

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Test: Dynaudio Confidence C1 Signature | Kompaktlautsprecher

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