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Das richtige Maß

11. Februar 2022 / Uwe Rudol

Liebe Fairaudio-Redaktion,

ich möchte gerne das Thema aufgreifen, das Herr Seifert und Herr Grimm-Mostofi in Ihren Leserbriefen angesprochen haben: die Preisgestaltung im Hifi-Markt.

So wundert mich z. B. das Fragezeichen, das redaktionell hinter die Überschrift zum Leserbrief von Herrn Seifert gesetzt wurde. Wenn eine 2-Wege Kompaktbox wie die TuneTot für 12000 € angeboten wird, für die Ständer dazu dann auch noch 3700 € aufgerufen werden, dann ist das fraglos extrem teuer! Ähnliches gilt für die Cube Audio Nenuphar Mini, eine Breitbandbox ohne Frequenzweiche in schlicht aussehendem Gehäuse, bei der die Chassis noch nicht einmal im Gehäuse eingelassen, sondern einfach nur aufgeschraubt sind, für die aber 12900.- € verlangt werden.

Ich könnte diese Liste endlos fortsetzen. Ob die Geräte ZU teuer sind, das muss natürlich jede(r) für sich selbst entscheiden, sofern die entsprechende Kaufkraft vorhanden ist. In mir verfestigt sich der Eindruck, dass HiFi immer mehr zu einem Millionärshobby verkommt, und das finde ich sehr schade.

Fairaudio bin ich dankbar dafür, dass wenigstens immer wieder mal bodenständig bepreiste Geräte vorgestellt werden. Dennoch würde ich mir wünschen, dass die Preisgestaltung mancher Hersteller viel kritischer diskutiert wird.

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Rudol

Lieber Herr Rudol,

vielen Dank für Ihre kritische Mail. Die breitbandige Preisskala, in der sich gute Audiogeräte bewegen, empfinde ich persönlich gleichwohl nicht nachteilig, zumal sich meiner Meinung nach in den letzten Jahren gerade auch in den unteren und mittleren Preisbereichen qualitativ extrem viel getan hat. Und die Auswahl ist hier ebenfalls groß.

Die Gefahr eines reinen „Millionärshobbys“ sehe ich daher nicht. Wer mehr ausgeben kann und will, sollte nichtsdestotrotz weiter ausgereizte Qualität oder – wenn das auch nicht der Fokus von fairaudio ist – luxuriöses Chichi erwarten dürfen.

Zudem gilt: Don't judge a book by its cover. Nicht zuletzt bei den angesprochenen Lautsprechern gilt, dass hier nicht für die Augen, sondern für die Ohren geklotzt wird – und dabei geht es nicht um schiere Materialschlachten, sondern bestes Material und Engineering. Wahrscheinlich sprechen gerade diese Lautsprecher dann auch eher ernsthafte Musikliebhaber an als etwa die Eigner von Wasserfahrzeugen wie der Eclipse …

Schöne Grüße
Jörg Dames

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