Inhaltsverzeichnis
Warum lesen Sie an dieser Stelle keinen normalen Testbericht? Nun, die Antwort ist einfach: zum einen, weil den Acapella Hyperion mit üblichen Maßstäben kaum beizukommen ist. Zum anderen, weil von vornherein klar war, dass diese Lautsprecher mit dem Zweimeterfünfzig-Gardemaß und paarweisen Gewicht von deutlich mehr als einer halben Tonne nicht den Weg in meinen 24 Quadratmeter großen Hörraum finden würden.
Quasi zum Ausgleich wurde mir von Acapella Audio Arts (Web: www.acapella.de) in Aussicht gestellt, das Hyperion (richtig gelesen, bei Acapella heißt es „das Hyperion“) an zwei unterschiedlichen Orten erleben zu können – und ich möge mich da auf etwas gefasst machen, hieß es vonseiten des Lautsprecherherstellers. Entsprechend gespannt machte ich mich auf den Weg ins Duisburger Audioforum, wo ein Paar der – neben dem Sphäron Excalibur – größten Lautsprecher aus dem Programm von Acapella für eine ausgiebige Hörsession bereitstand.
Das Audioforum, gewissermaßen die Schaltzentrale von Acapella Audio Arts, betritt man über einen nicht besonders großen Vorraum eines unscheinbar wirkenden HiFi-Geschäfts. Hat man dann den weitläufigen, im hinteren Gebäudeteil liegenden Showroom erreicht, bietet sich allerdings ein Anblick, der selbst hartgesottenen HiFi-Redakteuren das Herz aufgehen lässt. Tatsächlich sind hier fast alle aktuellen Modelle des Duisburger Lautsprecherherstellers versammelt. Ich identifiziere die monitorhaften Fidelio neben den LaCampanella 2, die High BassoNobile, die High Cellini und die Campanile 2. Selbst die großen Sphäron Excalibur fehlen nicht. Leibhaftig, zum Anfassen und natürlich zum Hören.
Acapella Hyperion – Technik und Konzept
Dann stehe ich vor den Acapella Hyperion. Obwohl ich sie bereits auf der letztjährigen HiFi-Deluxe in München in Augenschein nehmen konnte, kommen sie mir nun noch gewaltiger vor als im Saal des Mariott-Hotels. Kein Wunder, bei einer lichten Höhe von 247 Zentimetern.
Einschließlich des Horns mit seinem Durchmesser von 78 Zentimetern wird eine Tiefe von nahezu einem Meter beansprucht. Seitlich kaschieren dezente Rundungen die stattliche Breite von 44 Zentimetern zwar ein wenig, doch bleibt frontseitig immer noch ausreichend Platz für vier 15-Zoll-Basschassis. Für einen resonanzoptimierten, gleichwohl bombenfesten Einbau werden die mit Membranen aus hochdichtem Papiergewebe versehenen Chassis nicht nur eingeklebt, sondern zusätzlich mit der Rückwand verspannt. Ein Aufwand, der die Hyperion in die Lage versetzen soll, ihre satte Membranfläche, unterstützt von einem speziellem Bassreflexsystem, in beachtlichen Tiefgang umzusetzen. Laut Entwickler Richard Rudolph stehe bis hinab zu strammen 16 Hertz ausreichend Pegel zur Verfügung. Da scheint jemand den Begriff „Full Range“ tatsächlich ernst zu nehmen.
Hinter dem für Acapella typischen hypersphärischen Horn, hier in einem schimmernden Nachtblau lackiert, ist ein 2,5 Zoll großer Mittel-/Hochtontreiber angebracht. Dabei handelt sich um eine von besonders starken Neodym-Magneten angetriebene Seidenkalotte, die ab etwa 600 Hertz den akustischen Vortrag verantwortet. Unterhalb des Horns, und damit etwa in Ohrhöhe der Zuhörer, befindet sich der auch von anderen Lautsprechern der Duisburger bekannte Ionenhochtöner „TW 1-S“. Seine blauschimmernde, quasi masselose Plasmaflamme erzeugt Frequenzen jenseits von 5000 Hertz und erweitert den Übertragungsbereich des Acapella Hyperion bis etwa 40 Kilohertz hinauf. Dank der heftigen 300 Kilogramm Gewicht stehen die Lautsprecher übrigens erschütterungsfrei wie Felsen in der Brandung – man tut gut daran, sich zu vergewissern, ob der Untergrund wirklich ausreichend tragfähig ist.
Die interne Signalübertragung des Hyperion erfolgt über die hauseigenen Silberkabel. Zur besseren Abschirmung ist die biwirefähige Frequenzweiche des als Dreiwege-Lautsprecher konzipierten Hyperion in einem eigenen Kasten untergebracht und natürlich mit audiophilen Bauteilen bestückt. Welche das im Einzelnen sind, mag Richard Rudolph aber nicht verraten, schließlich sei nicht wenig der wertvollen Entwicklungszeit darauf verwandt worden, mithilfe ungezählter Probeaufbauten die am besten passenden Bauteile und ihre elektrisch wie akustisch optimale Anordnung zueinander zu ermitteln. Auch „gewichtstechnisch“ eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, bringt jede Weiche doch satte 30 Kilogramm (!) auf die Waage.
Mit 96 dB/1W/1m und einer Nennimpedanz von 8 Ohm sind die Hyperion auf dem Papier recht genügsam. Tatsächlich reichen bereits wenige Watt aus einer Röhrenschaltung für außergewöhnlich guten Klang, so Rudolph. Doch mit etwa 100 „qualitätsvollen“ Watt, gerne auch einem Mehrfachen dessen, lasse sich das in den Hyperion schlummernde dynamische Potenzial allerdings erst so richtig ausschöpfen.
Damit dies frei von jedwedem Gehäuseklang geschieht, sind die Kabinette der Hyperion in einer Sandwichbauweise mit einem Materialmix aus Multiplex, MDF und Acryl sowie weiteren dämmenden (Geheim-)Materialien und speziellen Klebstoffen gefertigt. Intern sorgen massive Verstrebungen aus Multiplex für die maximale Ruhigstellung der Gehäuse. Die Rückwände, die zum Teil auch den Druck der verspannten Chassis aufnehmen, sind mit jeweils 86 Schrauben gesichert.
Sollte bei Ihnen inzwischen Interesse an den Acapella Hyperion aufgekommen sein, wäre es an der Zeit, einen kurzen, kritischen Blick auf den Kontostand zu werfen. Wenn da noch so circa eine Viertelmillion an freien Liquiditätsreserven vorhanden ist, dann könnte das mit Ihnen und diesen 2,5-Meter-Türmen etwas werden. Der genaue Preis hängt natürlich auch von den Bedürfnissen und Wünschen des zukünftigen Besitzers ab, das Hyperion gibt es nämlich nicht einfach profan „von der Stange“, wie Sie sich denken können. Jedes Paar Lautsprecher wird individuell nach Absprache konzipiert, woraufhin einige Wochen Bauzeit einzukalkulieren sind, bis es schließlich ausgeliefert und vor Ort perfekt aufgestellt wird.
Klangeindruck Acapella Hyperion
Schauen wir mal, was Entwickler Richard Rudolph den Hyperion zur Seite gestellt hat, um sie akustisch ins rechte Licht zu rücken:
Neben einem nach Acapella-Art veredelten Pro-Ject-Laufwerk steht der Musikserver „The Beast“ von Request Audio als Quellgerät zur Verfügung. Praktischerweise übernimmt der Schweizer auch gleich die D/A-Wandlung und gibt an seinen symmetrischen Ausgängen ein analoges Signal aus. Dieses wird an Einsteins Vorverstärker The Tube weitergeleitet, der intern einen symmetrischen und damit besonders störungsarmen Signalweg vorhält. Als Endverstärker kommt ein Prototyp aus Acapellas neuer Verstärker-Serie zum Einsatz: Die Hybrid-Stereoendstufe leistet kräftige 2 x 500 Watt an 8 Ohm, sei aber, wie Richard Rudolph augenzwinkernd bemerkt, im momentanen Zustand noch nicht präsentabel. Weshalb der Amp kurzerhand ins Innere des getunten USM-Haller-Racks verbannt wurde und sich damit auf elegante Weise einer näheren Betrachtung entzog.
Aber hey, ich bin ja wegen der Lautsprecher hier. Also nehmen wir in gut vier Meter Abstand Platz: Zum „Warmwerden“ hören wir das Rondo aus Paganinis 2. Violinkonzert, das den bezeichnenden Namen „La Campanella“, das Glöckchen, trägt. Das Stück kenne ich von diversen heimischen Hörsitzungen, bei denen mir Salvatore Arcados Violine schon häufig die Beurteilung diverser Testprobanden erleichtern hat. Ihr Klang sollte zart, elegant und sehr beweglich sein, das Ensemble einerseits nicht zu sehr dominieren, andererseits aber stets im Gesamtklang gut verortbar bleiben. Sicher, dafür benötigt es nicht unbedingt 600 Kilogramm Lautsprechertechnik, doch bereits nach wenigen Takten ist klar, dass die Hyperion diese vermeintliche Fingerübung mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen und ganz ausgezeichnet beherrschen. Arcados Stradivari steht mittig, punktgenau und ungeheuer plastisch zwischen den beiden Lautsprechern. Ich hatte befürchtet, das Instrument würde im King-Size-Format abgebildet werden, doch ganz im Gegenteil, die Hyperion überzeugen mit einer verblüffend stimmigen Größenabbildung und skalieren auch das begleitende Orchester mit größter Sorgfalt, sodass sich wie von selbst der Eindruck einstellt, einer Live-Darbietung zu lauschen.
Faszinierend auch, wie feinsinnig dieses große Lautsprecher-System den Bogenstrich auf den Saiten der Stradivari wiederzugeben vermag. Hier tritt eine Sensibilität gegenüber flüchtigsten Details der Aufnahme zutage, die ich gewöhnlich eher hochwertigen, auf die punktgenaue Wiedergabe von Mikroinformationen optimierten Monitorlautsprechern zuschreiben würde, nicht jedoch solchen Hünen. Tja, es ist wohl an der Zeit, einige Vorurteile über Bord zu werfen. Doch zugegeben: Kaum jemand wird sich nur wegen seines Feinsinns fürs Acapella Hyperion interessieren, der Wunsch nach Handfesterem dürfte vermutlich auch eine Rolle spielen.
Und deshalb steht als nächstes der leider zu früh verstorbene Mighty Sam McClay auf der Playlist. Einen seiner Gigs hätte ich zu gern besucht. Gelegenheit für immer verpasst? Nicht, wenn man die Acapella Hyperion greifbar hat. Sein „Too Proud“ hält The Beast auf der SDD bereit. Kaum hat Rudolph den Track angewählt, wähnt man sich schon direkt vor der Bühne, zwei oder drei Armeslängen entfernt vom genialen Blueser. Hatte ich erwähnt, mit welcher Lässigkeit den Hörnern Live-Lautstärken ohne jeden Anflug unbotmäßiger Verzerrungen von der Hand gehen? Natürlich erlebt man so allerhand auf den einschlägigen HiFi-Messen und dreistellige Dezibelzahlen gehören auch dazu. Hier allerdings ist es nicht einfach nur laut (es ist sogar sehr laut), vielmehr vermitteln die Hyperion das Gefühl, jetzt und in diesem Moment wirklich dabei zu sein, so unmittelbar und direkt, wie es wohl nur wenige Schallwandler vermögen. Einer davon dürfte bezeichnenderweise das Sphäron Excalibur aus dem gleichen Hause sein.
Die Acapella Hyperion agieren dynamisch so ungebremst, dass eigentlich nur Livekonzerte als Vergleichsmaßstab herhalten können. Gut, das hatte ich erwartet, denn Richard Rudolph hatte erwähnt, dass die Hyperion in kleinen und mittleren Sälen so mancher PA das Wasser abgraben können. Klanglich sowieso, aber eben auch „beschallungstechnisch“.
Als nächstes wünsche ich mir Children of Sanchez von Chuck Mangione, was den Schallwandlern zu Beginn ein hohes Maß an Sensibilität abverlangt, um im Verlauf zum Paradebeispiel dynamischer Schlagkraft zu mutieren. Bei alldem knurrt der stoisch den Rhythmus hämmernde Bass so herrlich old-school, dass mir die elektronisch erzeugten Subbass-Eskapaden gängiger Techno-Testtracks (fast) gestohlen bleiben können.
Die Hyperion kitzeln übrigens erheblich mehr klangfarbliche Schattierungen aus den daheim immer ein wenig zur Monotonie neigendem Bassläufen Charles Meeks heraus, als ich je erwartet hätte. So lebendig vibrierend habe ich das einfach noch nicht erlebt. Doch der eigentliche Hit sind Flügelhorn und Bläsersatz. Die Hyperion entlassen diese dynamisch dermaßen ungezügelt in den Hörraum, dass man meint, einen gewaltigen Luftzug zu spüren. Gleichwohl kontrastieren sie den Dynamikumfang so fein, wie man sich das nur wünschen kann.
Viele Hersteller reklamieren für ihre Referenzsysteme volle Basstauglichkeit. Bei Acapellas Chefentwickler Rudolph bedeutet das weit mehr als nur ein laues Lüftchen jenseits von 20 Hertz abzusondern. Zum Beweis liefert er mich der Klanggewalt einer Großorgel aus, was, wie die tiefen Register in Zsolt Gardonyis Orgelwerk Grand Choeur mit bedrohlichem Grollen klarstellen, Papierwerte recht eindrucksvoll zu akademischer und damit unnötiger Erbsenzählerei degradiert. Gänzlich unvorbereitet trifft mich diese Demonstration zwar nicht, denn die akustische Potenz etwa der Kuhn-Orgel im Alfred-Krupp-Saal des „Saalbau“ meiner Heimatstadt Essen kenne ich durch diverse Konzertbesuche ziemlich gut; allerdings sitze ich dort circa 30 oder 40 Meter entfernt. Hier im Audioforum ist es nur ein Zehntel dessen, was meiner Frisur vermutlich den Anschein einer frischen Föhnwelle verpasst. Auch das wohlig-nachhaltige Vibrato in der Magengegend wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten, schon beeindruckend, wozu acht 15-Zöller in der passenden Umgebung fähig sind.
Bei allem Spektakel gehen die Hyperion aber stets vollkommen sauber und mit größter Präzision zu Werke, was erahnen lässt, welcher Aufwand nicht zuletzt bei den großvolumigen Gehäusen getrieben wurde. Die sind akustisch dermaßen ruhiggestellt, dass mit aufgelegter Hand selbst bei unanständiger Lautstärke keine relevanten Vibrationen zu bemerken sind.
Noch nicht explizit erwähnt, aber wichtig: Ausgeglichene Tonalität und natürliche Klangfarben sollte man in dieser Gewichtsklasse prinzipiell voraussetzen können. Dennoch ist es beruhigend, zu hören, wie die Hyperion instinktiv bei jeder Art von Musik die genau richtige klangliche Balance zu finden scheinen. Jeder Versuch, ihnen Adjektive wie nüchtern, fett, angewärmt oder kühl zuschreiben zu wollen, scheint müßig. Eine Signatur, die nicht von der Aufnahme oder der Elektronik herrührt, sucht man bei ihnen vergebens, so jedenfalls mein Eindruck.
Zeit für Vinyl. Schostakowitschs Symphonie Nr.15 mit den Duisburger Symphonikern unter Jonathan Darlington gibt es als exzellente Aufnahme von Acousence auf Schallplatte. Sehr schön weiträumig wird die Duisburger Mercatorhalle darauf abgebildet, der Saal scheint in den kurzen Pausen regelrecht zu atmen. Ich bin beeindruckt. Gleichwohl gibt Entwickler Rudolph zu bedenken, dass die Hyperion aufgrund des etwas zu nahen Hörabstands und wegen der Anwesenheit der übrigen Acapella-Systeme ihre Fähigkeiten zur räumlichen Abbildung nur eingeschränkt zeigen könnten. Nun, mag sein, doch auch dieses „eingeschränkt“ würde mich daheim sehr, sehr glücklich machen.
Bevor wir das Audioforum wieder verlassen, bitte ich Rudolph Marla Glens „The Cost of Freedom“ zu spielen. Ganz in der Nähe, in Duisburg Wanheimerort, soll die US-Sängerin mit der Reibeisenstimme ja inzwischen heimisch geworden sein. Was liegt näher, als es mit dem Hit ihres Albums This is Marla Glen noch einmal richtig krachen zu lassen. Was dann folgt, mag wegen des rigorosen Rechtsdreh am Lautstärke-Poti der Vorstufe etwas spätpubertär wirken, doch bescheren uns die Schallwandler dank ihrer dynamischen Autorität, unverzerrt und frei von jeglicher Kompression, eine unvergessliche Performance des Welthits.
Zeit für einen Szenenwechsel …
Einige Kilometer vom Audioforum entfernt, besuchen wir nun einen Hörraum, der eigens geschaffen wurde, um den Acapella Hyperion, befeuert von einer speziell für diesen Zweck von Alfred Rudolph entwickelten Anlage, eine Bühne zu geben. Der Konzertsaal, als solchen darf man ihn wohl bezeichnen, nennt sich „Krohne Auditorium“, was dem Umstand geschuldet ist, dass es sich in früheren Zeiten um einen Zweckbau der Krohne Messtechnik GmbH gehandelt hat, einem weltweit führenden Spezialisten für Durchflussregelsysteme.
Die Initiative zu diesem einmaligen Projekt geht auf den Duisburger Unternehmer Michael Rademacher-Dubbick zurück, der das Familienunternehmen lange führte und inzwischen den Vorsitz im Beirat innehat. Rademacher-Dubbick ist nicht nur kunstsinnig und ein Musikliebhaber, sondern verfügt als aktiver Kultur-Förderer auch über beste Kontakte zu den Duisburger Symphonikern. Vor diesem Hintergrund erstaunt es vielleicht nicht, dass die Idee aufkam, Audio-Aufnahmen – etwa solche des Duisburger Orchesters – in bestmöglicher Qualität über eine Highend-Anlage genießen zu können. Und da sich Rademacher-Dubbick und Alfred Rudolph von Acapella schon länger kennen, nahm das Projekt rasch an Fahrt auf.
Die highendigen Klänge sollten aber nicht, wie in einer normaler häuslicher Umgebung üblich, nur wenigen vorbehalten sein, sondern auch größeren Gruppen zugänglich gemacht werden. Die Option, den Raum entsprechend zu nutzen, wurde von vornherein eingeplant. Zukünftig werden im Krohne Auditorium Veranstaltungen mit künstlerischem Hintergrund stattfinden, etwa im Bereich der bildendenden Künste, deren Förderung dem Unternehmen ein besonderes Anliegen ist. Zudem ist geplant, dass Schulklassen aus der Umgebung zusammen mit ihren Lehrern die Möglichkeit gewährt wird, vor Ort Werke großer Komponisten in optimaler audiovisueller Qualität kennenzulernen. Interessierten Firmenangehörigen bietet das Krohne Auditorium zudem die Gelegenheit, nach getaner Arbeit bei guter Musik zu entspannen. Das Thema Work-Life-Balance gehört bei Krohne offenbar zur Firmenphilosophie …
Wer das loungig-elegante Interior des Krohne Auditoriums erstmals erblickt, wird vermutlich von der kraftvoll leuchtenden Farbgebung, die dem Raum eine besondere Atmosphäre verleiht, beeindruckt sein. Die Gestaltung der Wände lag in den Händen des serbischen Künstlers Milovan Destil Markovic. An der Frontseite, an der auch die Schallwandler ihren Platz gefunden haben, sind drei seiner Werke aus der Serie „Samt-Lippenstift-Aureolen“ zu sehen. An der gegenüberliegenden Rückwand findet sich dagegen eine Installation des Tschechen Jindrich Zeithammel. Mit beiden Künstlern verbindet den Initiator des Projekts seit Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Die in einem nicht allzu hohen Rack integrierte Anlage, die neben den Verstärkern als Quellen auch einen streamingfähigen Musikserver, ein CD-Laufwerk und ein von Alfred Rudolph kenntnisreich modifiziertes analoges Laufwerk beinhaltet, fügt sich hier mit polierter goldener Frontplatte und aus Wurzelholz gedrehten, gleichfalls polierten Bedienknöpfen, bestens ein. Sämtliche Verbindungskabel sind geschützt verlegt, was beim möglichen Publikumsverkehr sicher eine gute Idee sein dürfte. Sollte Bedarf an bewegten Bildern aufkommen, fährt zwischen den Lautsprechern eine Leinwand aus und ein Beamer gleitet sanft aus der Deckenkonstruktion herab. Wem da der Gedanke an einen sonntäglichen Videostream der Berliner Philharmoniker kommt, liegt sicher nicht falsch.
Alfred Rudolph selbst lässt es sich nicht nehmen, die Acapella Hyperion, deren Hörner in einem etwas helleren Blau als diejenigen im Audioforum gehalten sind, vorzuführen. Wieder erklingt Schostakowitschs Fünfzehnte. Und tatsächlich unterscheidet sich die Raumdarstellung hier von der zuvor gehörten. Von baulichen Gegebenheiten wenig begrenzt, durchfluten die orchestralen Klänge das Krohne Auditorium. Diese Qualität in der Raumabbildung bekommt man auch auf einschlägigen HiFi-Messen in der Regel nicht geboten. Im Vergleich zum Audioforum scheinen die Hyperion diesmal etwas abgeklärter, minimal kultivierter zu musizieren. Doch mag dieser Eindruck am Ende auch dem fantasieanregenden Ambiente des Krohne Auditoriums geschuldet sein.
Dann gibt es etwas akustischen Jazz, und wie schon zuvor im Audioforum wirken die Instrumente unfassbar authentisch, swingt das Ensemble so bezwingend ansteckend im Rhythmus der Musik, dass es schwerfällt, an dieser Performance etwas zu kritisieren. Die Mitarbeiter der Krohne-Belegschaft, die sich demnächst zum Chill-Out nach Feierabend hier versammeln werden, dürfen schon jetzt ernsthaft beneidet werden!
Doch auch für uns Außenstehende, denen der tagtägliche Genuss dieser Ausnahmeschallwandler verwehrt ist, gibt es bald eine Gelegenheit, sich persönlich von deren Qualitäten zu überzeugen. Acapella plant, die Hyperion von Freitag 19.5.2023 bis Sonntag 21.5.2023 auf der parallel zur Münchner High End stattfindenden HiFi-Deluxe im Mariott-Hotel vorzuführen. Höchstwahrscheinlich werden dann auch die brandneuen Acapella-Verstärker mit von der Partie sein, die, glaubt man den Aussagen ihres Entwicklers, selbst diesen Ausnahmelautsprechern zu weiteren Höchstleistungen verhelfen sollen. Das sollte man sicher nicht verpassen.
Fakten:
- Modell: Acapella Hyperion
- Konzept: 3-Wege-Standlautsprecher
- Preis: auf Anfrage
- Abmessungen & Gewicht: 2470 x 780 x 940 mm (HxBxT, inklusive Horn), circa 300 kg/Stück
- Ausführungen: individuell
- Nennimpedanz: 8 Ohm
- Wirkungsgrad: 96 dB/W/m
- Sonstiges: Ionenhochtöner
- Garantie: 5 Jahre
- Weitere Informationen auf der Website des Herstellers
Hersteller & Vertrieb:
Audio-Forum Winters GmbH & Co. KG
Koloniestraße 203 | 47057 Duisburg
Telefon: +49(0)203-361222
E-Mail: acapella@acapella.de
Web: https://www.acapella.de/
Event: Acapella Hyperion im Test