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Test: Adam Audio Artist 5 | Kompaktlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC

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  1. 1 Test: Adam Audio Artist 5 | Kompaktlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC

Dezember 2016 / Thomas Johannsen

Angekündigt war ein Paar aktiver Desktop-Lautsprecher von Adam Audio – ich vermutete die ARTist 3 dahinter und freute mich darauf, denn ich wollte ohnehin noch einige Konzertaufnahmen editieren, und da kommen kompakte Desktop-Speaker, die direkt ans Notebook gesteckt werden können, gerade recht. Zudem wollte ich mir anhören, was die Kleinen sonst noch so drauf haben.

Der Karton, der angeliefert wurde, machte meine Pläne dann zunichte – erst einmal. Viel zu groß und deutlich zu schwer erschien mir die Lieferung, als dass sich übliche Desktop-Boxen darin befinden könnten. Und richtig, ein Set der etwas größeren Adam ARTist 5 (Vertrieb: www.hoerzone.de) sollte mein Auditorium bereichern. Die passen zwar auch auf einen Schreibtisch, aber der sollte dann schon etwas größer ausfallen. So richtig zur Geltung kommen die Hochglanzboxen erst auf dem passenden Ständer oder im ausreichend dimensionierten Regal. Eines sei hier aber schon mal vorweggenommen: Beim Editieren der Schulkonzert-Aufnahmen konnten die ARTist-5-Lautsprecher mir dennoch gute Dienste leisten.

die Artist 5 is tauch in Weiß zu haben
Die Adam Audio Artist 5 sind auch in Weiß zu haben

Die Adam ARTist 5 gibt es in Hochglanz-Schwarz und -Weiß, die Verarbeitung meines schwarzen Testexemplars wirkt penibel: Die Chassis sind bündig eingesetzt, die Spaltmaße weisen nur sehr geringfügige Unregelmäßigkeiten auf und das alles sieht irgendwie nach viel Handarbeit aus. Die Rahmen mit der Stoffbespannung zur Abdeckung der Chassis werden von unsichtbaren Magneten gehalten, können aber gerne abgenommen werden, da die Boxen auch beziehungsweise gerade ohne Bespannung sehr ansehnlich sind. Vor allem der Hochtöner ist für Technikfreaks durchaus ein Hingucker.

Adams AMT-Hochtöner
Adams AMT-Hochtöner

Die sogenannten „X-ART“-Mittel- und Hochtöner sind eine Spezialität von Adam Audio und kommen aus eigener Entwicklung und Fertigung. In unserem Probanden arbeitet solch ein AMT – also ein ziehharmonikaartig gefalteter Flächenstrahler – als Hochtöner. Die meisten kompakten Zweiwegler dieser Preisklasse setzen im Gegensatz zur Adam Audio für die oberen Oktaven auf Kalotten. Prinzipbedingt wird die Membran bei Flächenstrahlern nicht partiell angetrieben – wie etwa bei Kalotten der Fall –, sondern quasi als Ganzes, was klangschädigende Partialschwingungen minimieren hilft. Und da die zur Verfügung stehende Fläche tendenziell auch größer ausfällt als bei konventionellen Tweetern – was spätestens dann einsichtig wird, wenn man die „Ziehharmonika“ des AMTs auseinanderfaltet –, sind ein guter Wirkungsgrad oder eine hohe Dynamik willkommene Begleiterscheinungen.

Adam Audio Artist 5

Doch genug der Theorie. Ich habe Flächenstrahler im Hochton insbesondere deshalb so gut in Erinnerung, weil ich selten andere Lautsprecher gehört habe, die Musik so vollkommen von der Box lösen können. Das kann allerdings auch ein rein psychoakustisches Phänomen sein, das vom enormen Übertragungsbereich herrührt, schließlich reicht so ein AMT leicht mal bis 30 kHz hinauf, und das mit weitestgehend konstantem Pegel. Was mich zudem für die ARTist 5 einnimmt: Ich hab‘ ein Faible für kompakte Zweiweg-Lautsprecher – allein schon wegen ihres Understatements und der Nähe zur punktförmigen Schallquelle.

Voll aktiviert
Bei aktiven Lautsprechern wird öfter schon mal die komplette Elektronik in einer Box untergebracht, während die zweite dann über eine normale Lautsprecherleitung von der Stereoendstufe (die in der ersten steckt) mitversorgt wird. So ist das beispielsweise bei den beiden Exemplaren, die ich zum Vergleich herangezogen habe: Raumfeld Stereo M und Monkey Banana Gibbon Air. Der Vorteil dabei ist, dass nur ein Lautsprecher NF-Verkabelung und eine freie Steckdose benötigt, der zweite Kanal kann dann mit einer Zuleitung an den Endstufenausgang der eigentlich aktiven Box angeschlossen werden. Hier werden also Netzteil und Stereoendstufe in eines der Gehäuse verlagert und die Frequenzaufteilung bei Mehrwegsystemen wird per klassischer Frequenzweiche zwischen Endverstärker und Lautsprecherchassis vorgenommen. Deshalb ist es auch nicht 100 % korrekt, von „aktiv“ zu sprechen, man sollte eher „Passiv-Lautsprecher mit integriertem Verstärker“ sagen.

Adam Artist 5 von hinten

Die ARTist-Reihe von Adam Audio ist dagegen wirklich aktiv, das heißt, jedes Chassis wird von einem separaten Verstärker angetrieben, die Frequenzweiche liegt also vor den Verstärkerstufen. Das hat den Vorteil, dass neben den Chassis eben auch der Verstärkerzweig nur das ihm zugedachte Frequenzspektrum bearbeiten muss und das Zusammenspiel zwischen Amp und Treiber besser abgestimmt werden kann. Zudem entfällt natürlich die Passiv-Weiche, die vielfach für Verluste und insbesondere Phasengang-Verzerrungen verantwortlich gemacht wird.

In der guten Stube
Da sowohl die Nr. 5 als auch die ARTist 3, die ich eigentlich erwartet hatte, als Kompaktlautsprecher nur über begrenzte Möglichkeiten im Bassbereich verfügen, lassen sie sich nach unten abrunden – mit dem ARTist Sub. Unsere ARTist 5 soll allerdings ohne Tiefbassunterstützung spielen. Neben den größeren Abmessungen und einem Mehr an Membranfläche gibt es im Vergleich zur Nr. 3 bei ihr auch einstellbare High- sowie ein Low-Shelf-Filter für die Raumanpassung. Die ARTist 3 verfügt lediglich über eine Pegelanpassung für den Hochtöner.

Die Nr. 5 ist ausdrücklich auch fürs Regal geeignet, und wenn sie hochkant nicht reinpasst, dann darf sie auch liegen. In der Position sollte man auf eine achsensymmetrische Ausrichtung der Lautsprecher achten, also entweder die Hochtöner jeweils nach innen oder nach außen zeigen lassen. Erst mal sieht das besser aus und außerdem minimiert man so Laufzeitunterschiede zwischen den beiden Hochtönern. Die Verlagerung der Hochtöner nach außen bietet dabei meist noch ein Quäntchen mehr Stereobasisbreite.

Das Anschlussfeld der Artist 5
Das Anschlussfeld der Adam Artist 5

Hinten finden sich Netzbuchse, XLR-, RCA- und USB-Eingang. Auch kann eine Box die Lautstärkeregelung beider Lautsprecher übernehmen, das dafür notwendige Linkkabel wird mitgeliefert, es verbindet den „Stereolink“-Ausgang der linken Box mit dem entsprechenden Eingang der rechten und versorgt diese auch mit dem analogen Hochpegelsignal. Beim Anschluss über Cinch oder XLR ist ja klar, welcher Lautsprecher mit dem linken und welcher mit dem rechten Signal angesteuert wird. Etwas anders sieht das aus, wenn über USB oder die AUX-Buchse eingespeist wird, hier definiert sich die Box, die mit USB oder AUX verbunden wird automatisch als linker Kanal. Da der als Stereoklinke ausgeführte AUX-Eingang direkt von vorne zugänglich ist, lässt sich kurzerhand das Smartphone, DAP oder ein anderer mobiler Zuspieler per Kopfhörerausgang, oder besser noch, so vorhanden, via Line-Ausgang anschließen.

adam audio input
Mittig: AUX-Eingang in Form einer Miniklinkenbuchse

Eine Umschaltung der unterschiedlichen Eingänge ist bei der Adam Audio ARTist 5 nicht vorgesehen, im Zweifel wird deshalb das Audiosignal, welches vom Laptop via USB-Schnittstelle geliefert wird, mit einem anderen Eingang einfach gemischt und beides gleichzeitig wiedergegeben. Das wäre mittels Umschaltung schon eleganter zu lösen gewesen und würde das Budget auch bestimmt nicht über Gebühr belasten.

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Test: Adam Audio Artist 5 | Aktivlautsprecher, Kompaktlautsprecher

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