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Test Stand-Lautsprecher Geithain ME150 ME 150 Sudiotechnik

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  1. 3 Test Stand-Lautsprecher Geithain ME150 ME 150 Sudiotechnik

Klang
In meinem Hörraum fügten sich die Geithain ME150 ohne größeres Prozedere ein. Und zwar recht problemlos an den Stellen, an denen sich die meisten anderen Wandler ebenfalls wohl fühlen. Lediglich beim Einwinkeln musste ich mehrfach nachbessern – direkt auf Achse, also unmittelbar auf den Hörer zielend, geriet‘s tonal am stimmigsten.

geithain

Ja, als aufstellungskritisch kann man die ME150 wohl keineswegs bezeichnen. Mehr als ein fixes „Plug & Play“ war anfänglich aber dennoch zu bewerkstelligen, bevor mich die Sächsin zufriedenstellte – dazu aber später mehr …

… und zunächst einer anderen Frage zugewandt: Was erwartet man eigentlich von einem Lautsprecher, der einer mehr oder weniger reinen „Studiotechnik-Schmiede“ entstammt? So etwas wie eine eher streberhaft-perfektionistische und gleichsam steril wirkende Klangvorstellung ohne rechtes Maß an Emotion? So vorkonditioniert, wird man beim akustischen Erstkontakt mit der ME150, sagen wir mal, wahrscheinlich gewisse Überraschungsmomente über sich ergehen lassen müssen:

Dieser Dreiwegler verfügt nämlich über eine gehörige Portion Anmachfaktor. Kraftvoll und farbig gibt er sich – sowie dynamisch: Ob knallig geschlagene Toms, bettharte Synthesizer-Beats, blitzschnell gezupfte Gitarrensaiten oder sonstige zackige Impulse – die Geithain ME 150 versteht es, all dies eindrucksvoll in Richtung Hörer zu transportieren.

recoilThe Killing Ground von Recoil ist ein Stück, das über sterile oder zu irgendwelcher Luschigkeit neigende HiFi-Komponenten gar nicht geht: Relativ verhalten startend, explodiert der Song nämlich plötzlich in einer recht abrupten Art und Weise – Bass & Beats sollten einem da im Idealfall recht gehörig – und sauber konturiert – das Trommelfell massieren. Und die sich eindringlich erhebende Stimme von Joe Richardson sollte ebenfalls nicht zu kurz kommen, sondern recht unmittelbar und mit Schmackes in den Hörraum gestellt werden.

Nun, all dies vermögen die Geithains zu leisten: Dafür sorgen unter anderem das sauber zeichnende Bassfundament mit anständig Tiefgang und der angenehm kräftige, volltönende und gleichsam sehr gut aufgelöste Mittenbereich.

Ja, der Mittelton gehört zweifelsohne zu den Sahnestückchen dieses Wandlers: Um Kriterien wie Wärme, Körperhaftigkeit aber auch feindynamische Qualitäten und Auflösungsvermögen in diesem Bereich abzuklopfen, bietet sich beispielsweise Stig Nilsons Album Solo + an – Geige pur gibt’s hier auf die Ohren. Und zwar famos virtuos verabreicht.

solo plusIm Idealfall sind bei dieser guten Aufnahme selbst feinste Schwingungen und Geräusche zu vernehmen – wie beispielsweise das feine Geräusch, das durch die Haftreibung zwischen Bogenbezug und Saite entsteht, aber auch das typische Spektrum an Mikroschwingungen der angeregten Saiten. Dem flinken und mit abrupten Pegelwechseln versehenen Spiel der Geige sollte (dynamisch) möglichst mühelos gefolgt werden. Ja, bei – sorry – lahmarschigem HiFi geht hier einiges an Hörspaß über die Wupper. Zu guter Letzt darf‘s keinesfalls dünn oder ungebührlich hart zugehen – ansonsten droht solche Musik leicht ungenießbar zu werden.

Ums kurz zu machen: Bei alledem punktet die Geithain ME150. Auch im Vergleich zu anderen (sehr guten) Lautsprechern: Eine Thiel CS 2.4 liefert das Gebotene zwar ebenfalls in gewohnt präziser und (fein)dynamischer Manier und dabei einen Tick glänzender zum Hörer, vermag es aber nicht, die Violine so „organisch“ beziehungsweise so sonor und reichhaltig klingen zu lassen, wie die ME 150.

musik Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch die Sprachwiedergabe nicht weniger als ein „Hut ab“ verdient: In Quincy Jones Song Jazz Corner of the Word – den Kollege Martin Mertens mal bei einer aus Neugier eingelegten Hörvisite bei mir auflegte – wird gerappt. Und zwar so ziemlich gekonnt. Und gut aufgenommen. Na ja, ein ausgemachter Rap-Freund bin ich eigentlich nicht, aber die Art, wie die Geithains sich hier ins Zeug legten – druckvoll, verständlich und mit einem (gerade für die Rhythmik dieses Gesangs sehr wichtigen) exakten Timing ließen mich doch recht gehörig die Ohren spitzen. „Großes Kino“ würde mancher Hip-Hop-Fan sicher sowas nennen …

Bevor nach soviel Lobhudelei auch mal ein paar kritische Worte auf den Plan kommen – Sie wissen ja, der perfekte, durch und durch tugendhafte Lautsprecher existiert nicht – will ich zunächst doch noch einen draufsetzen. Und zwar in Sachen Bühne …

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Test: Geithain ME150 | Standlautsprecher

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