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Test Box Lautsprecher Swans D2.1 D3.2 – Bassreflex – Test-Bericht

Inhaltsverzeichnis

  1. 4 Test Box Lautsprecher Swans D2.1 D3.2 - Bassreflex - Test-Bericht

Swans D2.1
Nachdem sich die D3.2 mit einigen Talenten, aber auch Schwächen, in Szene gesetzt hat, bin ich auf die kleine Schwester D2.1 gespannt. Die 2.1 ist alles andere als eine 3.2, der man lediglich einen Tieftöner genommen und so eine Kompaktbox aus ihr gemacht hat. Nein, die D2.1 folgt einem eigenen Konzept:

Optik
Dieser Anspruch äußert sich zunächst einmal optisch. Das Gehäuse der Swans D2.1 kommt im edlen Rosenholz-Echtholzfurnier daher, das mit transparentem Klavierlack hochglanzversiegelt ist. Ansonsten handelt es sich um eine schlichte, kompakte Zwei-Wege-Box: Ein wohlproportioniertes rechteckiges Gehäuse, in dessen Front zwei Lautsprecherchassis montiert sind. Mir gefällt’s bestens.

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Technik
Auch bei der Swans D2.1 handelt es sich um eine Bassreflexbox, wobei der Bassreflexkanal, der hier deutlich ziviler proportioniert ist als bei der D3.2, nach hinten abstrahlt. Die vier soliden, vergoldeten Klemmen zur Bi-Wiring-Verdrahtung scheinen der Ausgleich für das zierlichere Bassreflex-Rohr zu sein …

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Ansonsten arbeitet in der D2.1 derselbe Tiefmitteltöner, der im Doppelpack auch für die exzellenten Dynamikreserven der D3.2 verantwortlich zeichnet. Im Hochtonbereich kommt eine neuentwickelte Kalotte, die auf den Namen Swans Q1R hört, zum Einsatz. swansDie Frequenzweiche ist aufwändiger gebaut ist als die der D3.2, bei der Innenverkablung kommt versilbertes Kabel zum Einsatz. Da alles an der kleinen D2.1., sagen wir mal, „high-endiger“ ist als an der D3.2 – Furnier, Lautsprecherklemmen, Hochtöner, Frequenzweiche und Innenkabel – ist die kompakte D2.1 teurer als der Standlautsprecher D3.2, wenn auch nur um 70 Euro pro Stück.

Aufstellung
Da auch Kompaktboxen eigentlich nicht ins Regal oder auf die Anrichte gehören, hat der Swans-Vertrieb freundlicherweise gleich zwei passende Ständer (D-Stands) mitgeliefert. Sie bringen die Lautsprecher auf die richtige Höhe und wirken recht stabil. Wer mag, kann entweder für eine bessere Optik die Lautsprecherkabel durch das Standrohr führen oder das Ganze mit Sand füllen – für einen (möglicherweise) besseren Klang.

Auf genau diesen bin ich bei der Swans D2.1 gespannt. Nach meinen Erfahrungen mit der großen Schwester nehme ich mir Zeit zum Einspielen der Lautsprecher und für das Austesten der optimalen Aufstellung. Auch die D2.1 fühlen sich frei im Raum stehend wohler als in Wandnähe. Dabei vertragen sie aber eine geringere Basisbreite und mögen es, auf den Hörplatz ausgerichtet zu werden.

Klang

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Der Hochtöner in der Swans D2.1 agiert deutlich zurückhaltender als der in der D3.2. Die D2.1 klingt oben herum runder, was mir gefällt. Ähnlich verhält sich der Lautsprecher am unteren Ende des Frequenzspektrums. Die zierlichen Lautsprecher produzieren ein erstaunlich solides Bassfundament, das an Kontrolle nichts vermissen lässt, trotzdem aber sanft und rund wirkt. Was nicht heißen soll, dass der Bass schwammig wäre. Er vermittelt Kontur, ist aber eben kein Ausbund an Dynamik. Ein akustischer Bass klingt ganz wunderbar – Patricia Barbers Interpretation von Paul Ankas „She’s a Lady“ auf der CD Modern Cool macht richtig Spaß. Die Stimme Barbers wird hauptsächlich vom Bass begleitet, der sich über die D2.1 satt schnalzend in Szene setzt. Dass die Aufnahme nicht so gut ist und die Stimme typischerweise hier und da ein wenig zum Zischeln neigt, bereitet der D2.1 keine Probleme. Die letzten Feinheiten der Griffgeräusche bleiben die Lautsprecher vielleicht schuldig – aber wen stört’s …

Dafür kommt die Sängerin nämlich gut zu Geltung. Überhaupt sind Stimmen eine Stärke dieser kompakten Boxen. Ob Diana Krall (All for You), Paul Anka (Rock Swings) swansoder Leonhard Cohen (I’m Your Man) – jede Art von Stimmen scheint die D2.1 zu mögen. Ja, sie scheint Stimmen förmlich etwas Gutes tun zu wollen: Das hat den Vorteil, dass auch durchschnittliche Aufnahmen angenehm klingen können – als anstrengender Auflösungsfetischist geht die kleine Swans nicht durch. Die Lautsprecher sind ganz klar auf langzeittauglichen Hörgenuss ausgerichtet.

Eine weitere Stärke der D2.1 ist Klassik. Dabei geht ihr auch bei großem Orchester nicht die Puste aus. Klassik gehört zugegebener Weise nicht unbedingt zu meinem favorisierten Musikfutter, trotzdem gibt es Stücke, denen ich durchaus etwas abgewinnen kann. Beeindruckend finde ich beispielsweise die Kompositionen Edward Griegs zu Ibsens Drama Peer Gynt. Das eingängige Motiv aus „In der Halle des Bergkönigs“ ist recht bekannt. Und hier schaffen es die D2.1, sich selbst im furiosesten Crescendo zu behaupten. Großorchestrales kommt über die große D3.2 zwar noch beeindruckender bzw. mächtiger – trotzdem gefallen mir beispielsweise Bach-Sonaten über die D2.1 besser.

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Erfreulich an der D2.1 ist auch ihre präzise räumliche Darstellung. Nein, sie ist kein Holographieprojektor, aber sie ordnet das klangliche Geschehen von den Lautsprechern losgelöst im Raum an – und bleibt vor allem bei der einmal aufgestellten Ordnung. Nichts geht mir bei Lautsprechern mehr auf den Geist, als wenn diese die Anordnung der Musiker ständig ändern, meist in Abhängigkeit von der Lautstärke der einzelnen Instrumente. Hier zeigt die D2.1 ein ähnliches Talent wie ihre große Schwester, obwohl sie ansonsten beinahe gegensätzliche Chrakterzüge aufweist.

Verstärkung …
Beide Swans-Modelle erwecken nicht den Eindruck, als ob sie Probleme mit den 2 × 45 Röhrenwatt meines Jadis Orchestra Blacksilver hätten. Trotzdem höre ich mir die Lautsprecher auch über einen Transistorverstärker an. In diesem Fall kommt der Myryad MXI 2080 zum Einsatz. Mein Eindruck bestätigt sich: Die Unterschiede zwischen Orchestra und MXI sind kaum signifikant und lassen sich eher auf die unterschiedliche Charakteristik der Verstärker zurückführen als auf Probleme beim Zusammenspiel zwischen Verstärker und Lautsprecher. So klang der Myryad im Bass einen Hauch präziser, der Orchestra ein wenig dynamischer und in den Höhen feinsinniger.

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Test: Swans D3.2 und Swans D2.1 | Kompaktlautsprecher, Standlautsprecher

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