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Test-Fazit: La Rosita Tender

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  1. 3 Test-Fazit: La Rosita Tender

Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber für einige wohl die erhoffte klangliche Alternative – das kommt mir nach etlichen Wochen mit den Monoendstufen La Rosita Tender in den Sinn. Das südfranzösische Unternehmen geht seinen ganz eigenen Weg, wie bei den DACs/Streamern – und ich habe ja kein Geheimnis daraus gemacht, dass mich schon deren kleiner Alpha New begeistert hat – so auch bei den Verstärkern.

Mutig ist es, die aufs Äußere bezogene Erwartungshaltung vieler Highender achselzuckend zu unterlaufen. Solide und wackelfrei verarbeitet? Aber klar doch. Doch wer auf Kampfgewicht und Glam Wert legt, wird sich woanders umschauen müssen. Er stecke den Aufwand lieber in die Entwicklung und ins Innere der Amps, nicht in deren Gehäuse, so Dan Bellity.

La Rosita Tender

Mutig auch, dass er konsequent seine eigenen klanglichen Ideale verfolgt. Die Tender-Endstufen lassen sich nicht so leicht in eine Schublade einordnen, klingen weder wirklich nach Transistor noch nach Röhre, wenn man diese Klischees einmal bemühen möchte. Mich haben sie letztlich mit der musikalisch geglückten Kombination aus drei Dingen begeistert: der leichtfüßigen Dynamik, dem involvierenden Schritt nach vorne Richtung Hörer und dieser sexy seidig-geschmeidigen Vortragsart „über alles“. Bietet sich Ihnen die Chance, die Tender zu hören – nutzen Sie sie.

Steckbrief La Rosita Tender:

  • Tonal insgesamt ausgeglichen, der Bass dabei eher etwas leichter als ausnehmend wuchtig. Minimale Präsenzsenke, in den Höhen gerade durchgezogen.
  • Der Tiefton gibt sich leichtfüßig, federnd und elastisch. Das Wort „trocken“ bezeichnet es nicht recht. Der Bass besitzt eher eine Art geschmeidige Spannkraft, die sehr natürlich wirkt, insbesondere bei akustischen Instrumenten. Die Durchzeichnung im absoluten Tiefbass ist gut fürs Geld, aber auch noch nicht das allerletzte Wort.
  • Mitten und Hochton sind eine Einheit. Hier zeichnen sich die Tender in gleichen Teilen durch Detailreichtum und Samtigkeit aus. Ehrlich und nah dran – ja. Aber nicht bloßstellend. Seidig-fließend – ja. Aber nie wattiert. Ziemlich perfekter Balanceakt, wenn man mich fragt.
  • Klangfarblich wirkt es schlicht authentisch, natürlich und sehr differenziert. Nie hat das Klangbild etwas Poröses oder Ausgewaschenes an sich – was auch an der sehr hohen Auflösung im Hochton/Superhochton liegen dürfte. Ausnehmend luftige Wiedergabe. Viele andere Verstärker wirken dagegen im Vergleich etwas spröde – oder suggerieren Geschmeidigkeit, indem sie tonal wärmer aufspielen (auch ein erlaubter Ansatz, aber eben anders, als die Tender es machen).
  • Die virtuelle Bühne öffnet sich Richtung Zuhörer, dieser Schritt nach vorne ist ungemein involvierend – aber auch nie „in your face“, denn dafür wirken die Klänge zu samtig-fein. Nette Mischung! Die einzelnen Klänge werden eher etwas größer gezeichnet – und angenehm plastisch. Gute Bühnentiefe, aber nicht ausufernd in der Breite. Ausleuchtung in den „hinteren Ecken des Raums“ geht noch besser.
  • Gute Auflösung fürs Geld, aber – wie gesagt – nie bloßstellend, auch etwas härtere Aufnahmen bleiben genießbar.
  • Die Gangart der Tender-Endstufen ist immer schnell und unmittelbar, aber bei aller Attacke gerät das Klangbild gleichwohl nie trocken oder stakkatohaft. Sehr gute Balance zwischen Attack und Sustain. Bei aller dynamischen Finesse: Transienten sind scharf, aber es geht auch schärfer (der etwas defensivere Präsenzbereich mildert dies), die Grobdynamik ist gut, aber ebenfalls noch steigerbar. Hier zeigt sich wieder: Bei La Rosita geht’s mehr um eine feinsinnige Balance klanglicher Tugenden, nicht um Spitzenwerte in einer spezifischen auf Kosten anderer.

Fakten:

  • Produkt: La Rosita Tender Mono
  • Kategorie: Mono-Endstufen (Transistor)
  • Preis: 11.100 Euro
  • Maße & Gewicht: 430 x 300 x 105 mm (BxTxH, inkl. Füße), 12 kg/Stück
  • Farbe: Schwarzer Body, silberne oder schwarze Frontplatte
  • Anschlüsse: ein Hochpegeleingang (Cinch), ein Paar Lautsprecherklemmen
  • Leistungsaufnahme: circa 10 Watt/Stück im Leerlauf
  • Garantie: 2 Jahre

Hersteller & Vertrieb:

La Rosita – db system
5 ave Jean XXIII | 06130 Grasse/France
Telefon: +33-(0)493-604412
eMail: info@larosita.fr
Web: www.larosita.fr

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Test: La Rosita Tender | Endstufe

  1. 3 Test-Fazit: La Rosita Tender

Über die Autorin / den Autor

Equipment

Analoge Quellen: Laufwerk: SME Model 15 Tonarm: SME 309 Tonabnehmer: MC: Denon DL-103R, Dynavector DV-20X2 H, Transrotor Figaro; MM: Shelter 201 Sonstiges: Flux-HiFi (Nadelreiniger), VPI HW-16.5 (Plattenwaschmaschine)

Digitale Quellen: D/A-Wandler: Rockna Wavelight Musikserver: Antipodes K22 G4 Sonstiges: Pink Faun LAN Isolator

Vorstufen: Hochpegel: Pass XP-12 Phonoverstärker: BMC Audio MCCI Signature ULN

Endstufen: Pass X250.8 (Stereo)

Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK2

Kopfhörer: Beyerdynamic DT-990, Sony MDR-1000X, Teufel Supreme In

All-In-One: Ruark Audio R4

Kabel: Lautsprecherkabel: Dyrholm Audio Phoenix, fis Audio Studioline NF-Kabel: Dyrholm Audio Phoenix XLR, Boaacoustic Blueberry Signal.xlr, fis Audio Livetime (Cinch), Vovox und andere Digitalkabel: Audioquest Cinnamon (Toslink), Audioquest Vodka 48 (HDMI/I2S), Boaacoustic Silver Digital Xeno (USB), fis Audio Magic (LAN-Kabel), Wireworld Series 7 Starlight Gold (Koax-S/PDIF) Netzkabel: fis Audio Blackmagic, fis Audio Studioline Netzleiste: fis Audio Blackmagic

Rack: Creaktiv Trend 3

Größe des Hörraumes: Grundfläche: 40 m² Höhe: 2,45 m